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Der Augenräuber

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
427 Seiten
Deutsch
dotbooks Verlagerschienen am07.06.2022
Keine Zeit für Gnade, keine Zeit zum Atmen: Der abgründige Psycho-Thriller »Der Augenräuber« von Ed O'Connor jetzt als eBook bei dotbooks. Ein grausiger Fund erschüttert London: eine ermordete Profisportlerin, das Gesicht entstellt, die Augenhöhlen leer. Mit dem Blut seines Opfers wurde ein mysteriöser Text an die Wand geschrieben, der den Detectives John Underwood und Alison Dexter Rätsel aufgibt. Versucht der Killer, sie in ein perverses Spiel zu verwickeln, in dem schon bald der nächste Mord folgt? Auch die junge Literaturdozentin Heather scheint er zu einer seiner Schachfiguren machen zu wollen: Immer wieder liefert er ihr wichtige Hinweise darauf, was ihn antreibt. Aber sollen diese Botschaften dazu dienen, ihn aufzuhalten - oder hat er Heather bereits als seine nächste Beute auserkoren? Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der Brit-Crime-Thriller »Der Augenräuber« von Ed O'Connor ist der spannungsgeladene Auftakt seiner »Underwood und Dexter«-Reihe, die alle Fans des Serienhits »Luther« fesseln wird. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Ed O'Connor lebt in Hertfordshire, England, und arbeitet als Dozent für Geschichte in St. Albans. Er studierte in Oxford und Cambridge, danach arbeitete er mehrere Jahre in London und New York als Investmentbanker. Bei dotbooks veröffentlichte Ed O'Connor seinen Psychothriller »Der Ritualmörder« sowie seine Underwood-und-Dexter-Reihe mit den Thrillern: »Der Augenräuber« »Der Kopfsammler« »Der Blutjäger« Die ersten beiden Kriminalromane sind auch im Sammelband erhältlich.
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Produkt

KlappentextKeine Zeit für Gnade, keine Zeit zum Atmen: Der abgründige Psycho-Thriller »Der Augenräuber« von Ed O'Connor jetzt als eBook bei dotbooks. Ein grausiger Fund erschüttert London: eine ermordete Profisportlerin, das Gesicht entstellt, die Augenhöhlen leer. Mit dem Blut seines Opfers wurde ein mysteriöser Text an die Wand geschrieben, der den Detectives John Underwood und Alison Dexter Rätsel aufgibt. Versucht der Killer, sie in ein perverses Spiel zu verwickeln, in dem schon bald der nächste Mord folgt? Auch die junge Literaturdozentin Heather scheint er zu einer seiner Schachfiguren machen zu wollen: Immer wieder liefert er ihr wichtige Hinweise darauf, was ihn antreibt. Aber sollen diese Botschaften dazu dienen, ihn aufzuhalten - oder hat er Heather bereits als seine nächste Beute auserkoren? Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der Brit-Crime-Thriller »Der Augenräuber« von Ed O'Connor ist der spannungsgeladene Auftakt seiner »Underwood und Dexter«-Reihe, die alle Fans des Serienhits »Luther« fesseln wird. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Ed O'Connor lebt in Hertfordshire, England, und arbeitet als Dozent für Geschichte in St. Albans. Er studierte in Oxford und Cambridge, danach arbeitete er mehrere Jahre in London und New York als Investmentbanker. Bei dotbooks veröffentlichte Ed O'Connor seinen Psychothriller »Der Ritualmörder« sowie seine Underwood-und-Dexter-Reihe mit den Thrillern: »Der Augenräuber« »Der Kopfsammler« »Der Blutjäger« Die ersten beiden Kriminalromane sind auch im Sammelband erhältlich.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783986900823
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum07.06.2022
Reihen-Nr.1
Seiten427 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse999 Kbytes
Artikel-Nr.9536870
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1

9. Dezember 2000

Es war sehr dunkel in dieser Winternacht. Die Erde fühlte sich feucht an. Zwar hatte der Dezemberwind den Boden ausgekühlt, aber nicht gefroren. Crowan Frayne hatte auf einen härteren Untergrund gehofft. Gefrorene Erde machte keine Geräusche. Matsch hingegen schmatzte und haftete an einem wie eine hässliche Erinnerung. Aber letztendlich war es egal. Frayne spielte kurz mit dem Gedanken, sein Gesicht in den weichen Boden zu pressen, um so seinen Gesichtsabdruck auf der Erde zu hinterlassen. Die Vorstellung amüsierte ihn. Er würde auf die Toten hinabblicken können, wie Gott auf die Lebenden blickte.

An diesem Abend hörte er wieder die Musik. Es waren von der Zeit losgelöste Stimmen. Als ob die Saiten des Pianos in seinem Kopf vom Geist der Toten herrührten, die bei jeder zarten Tastenberührung einen erlesenen Schmerzensklang von sich gaben.

Der von ihm gewählte Platz lag gut versteckt am Fuß einer dichten Ulmengruppe. Er konnte das Haus genau sehen. Vor einer Stunde war das Licht angegangen; es erhellte einen Teil des kleinen, penibel angelegten Gartens. Blumenbeete schmiegten sich an einen Holzzaun. Im Frühling würden sie sich in all ihrer Pracht zeigen, aber jetzt sahen sie kahl und trostlos aus.

Frayne erkannte hinter dem Fenster die Umrisse der Frau. Jung, hoch gewachsen, von kräftiger Statur. Bestimmt war sie stark. Er würde sich vorsehen müssen. Dass er sie gefunden hatte, verdankte er der Vorsehung. Das Schicksal hatte ihm ein unerwartet gutes Blatt beschert. Lucy Harrington war quasi durch seinen Briefkastenschlitz gefallen.

Er sah auf die Uhr. Nicht mehr lange. Keine Einzelheit durfte dem Zufall überlassen werden. Von jetzt an zählte nur noch Präzision.

Das Haus war alt; ein Cottage aus dem 19. Jahrhundert. Seine Überprüfung hatte ergeben, dass die Hintertür ein wenig schief in den Angeln hing und ein altmodisches Schloss besaß. Mit dem Schloss würde er leicht zurechtkommen. Von keinem der benachbarten Cottages hatte man einen direkten Blick auf den Garten. Er würde ungestört bleiben.

Spätestens um 19 Uhr 50 musste sie das Haus verlassen. Der Empfang würde mindestens zwei Stunden dauern. Das gab ihm ausreichend Zeit. Crowan Frayne zerdrückte die Blüte, die er in seiner linken Hand hielt, bis seine Finger violette Farbspuren zeigten. Aus dem Koffer mit medizinischen Instrumenten, den er bei sich trug, nahm er ein Skalpell und ritzte vorsichtig die Haut unter seinem linken Auge ein. Sofort quoll Blut heraus. Während eine einsame blutrote Träne über seine Wange rann, sagte er leise vor sich hin:

» Lass mich beginnen, vor dir zu weinen ⦠«

Die Worte verflüchtigten sich mit seinem Atem in der kalten Luft. Er wurde still.

Das Cocktailkleid saß perfekt, doch Lucy Harrington gefiel sich nicht. Ihre Oberarme waren zu muskulös, ihre Brüste zu klein. Sie überlegte, ob sie nicht lieber Radfahrerin als Schwimmerin hätte werden sollen. Vielleicht wäre eine Bluse vorteilhafter gewesen; sie hätte weniger von ihrer maskulinen Figur offenbart.

Sie sah auf die Uhr. 19 Uhr 52. Sie hatte keine Zeit mehr. Der Empfang begann um acht, und die Fahrt nach New Bolden dauerte mindestens zehn Minuten. Es würde also bei dem Kleid bleiben müssen. Sie strich es glatt und tupfte sich etwas von ihrem Lieblingsparfüm Issy Miyake auf den Hals. Zufrieden griff sie nach den Autoschlüsseln und lief dann eilig die Treppe hinunter.

Als die Haustür geöffnet wurde und Lucys Gestalt sich gegen die Flurbeleuchtung abzeichnete, hielt Frayne den Atem an. Zwar wusste er, dass sie ihn nicht sehen konnte, aber er fühlte sich dennoch ungeschützt - als ob die Hitze seiner Erregung ihn sichtbar machte. Sie drehte sich um, verschloss die Tür zwei Mal (er hatte gewusst, dass sie das tun würde) und ging mit schnellen Schritten zu ihrem Auto. Während sie im Schlüsselloch herumstocherte, schlug sich ihr Atem an den Autofenstern nieder.

Der Anblick erregte Frayne. Er erinnerte sich, dass Donne die Ansicht Thomas von Aquins, Engel seien geistige Wesen, die in Luftkörpern sichtbar würden, mit seinen Worten verdreht hatte. Wie hieß es noch?

»Des Engels Antlitz und Schwingen so klar

Wie Luft, doch nicht so rein wie sie ⦫

Vielleicht würde aus Lucy Harrington ein Engel. Er würde ihr helfen.

Die Autoscheinwerfer flammten wie anklagend in seine Richtung auf. Frayne schmiegte sich so eng an den Boden, dass er fürchtete, die Erde könne ihn lebendig in sich aufnehmen. Stotternd erwachte das Auto zum Leben. Es spie sein Licht auf die alten Bäume am Waldrand. Drinnen im Wagen verfluchte Lucy Harrington ihre Eitelkeit, weil sie mit ihren hochhackigen Schuhen von der Kupplung abgerutscht war und den Motor abgewürgt hatte. Doch schließlich setzte sich der gelbe Fiat in Bewegung. Er fuhr unmittelbar an der Stelle vorbei, die Crowan Frayne soeben verlassen hatte.

Es war ein Einbrechertrick, und er funktionierte nur bei älteren Häusern. Neue Gebäude besaßen standardmäßig eingebaute Sicherheitsschlösser, die einer anderen Handhabung bedurften. Doch Crowan Fraynes Forschungsergebnisse der vergangenen Nacht hatten sich als richtig erwiesen.

Er kniete vor der Hintertür auf dem kalten Stein - ein unangenehmes Gefühl. Mit einer geübten Bewegung entnahm er seiner Utensilientasche ein Stück Karton und ließ es unter der Tür hindurchgleiten. Als er den Karton an der richtigen Stelle platziert hatte, führte er vorsichtig einen dünnen Fleischspieß in das Schlüsselloch ein, bis er auf Widerstand stieß. Auf der anderen Seite steckte, wie er richtig recherchiert hatte, der Schlüssel. Mit der linken Hand hielt er den Spieß, mit der Rechten griff er nach einem Hammer und versetzte dem Spieß einen einzigen, entschlossenen Schlag. Zufrieden hörte er, wie der Schlüssel innen aus dem Schloss fiel. Lächelnd zog er den Karton durch den Spalt unter der Tür hervor. Er ging äußerst behutsam bei seiner Arbeit vor. Als der Schlüssel zum Vorschein kam, hob Frayne ihn auf, steckte ihn ins Schloss und drehte einmal um. Der Vorgang hatte weniger als eine Minute gedauert. Er war im Haus.

Wärme schlug ihm ins Gesicht. Sacht fiel die Tür hinter ihm zu. Er schloss ab und spürte zum ersten Mal einen Anflug von Furcht. Crowan Frayne legte seine Angst in eine Schachtel. Er würde sie erst später öffnen.

Im Bürgerhaus wimmelte es von Journalisten, Ortsansässigen und Würdenträgern. Es war heiß und stickig. Lucy Harrington empfand die Atmosphäre als bedrückend. Und dennoch: Genau darum war es ihr gegangen bei ihren einsamen Wintermorgen in der Schwimmhalle von New Bolden, dem schmerzhaften Krafttraining und dem der Pflicht geopferten Sozialleben. Sie bemühte sich, der Situation etwas Gutes abzugewinnen, und konzentrierte sich auf die Worte des Bürgermeisters.

»Nur wenige Landkreise können sich glücklich schätzen, einen Goldmedaillengewinner in ihren Reihen zu wissen.« Der Bürgermeister von New Bolden hielt inne, um seine Worte wirken zu lassen und Atem zu schöpfen. »Lucys Erfolg hat unseren Ort bekannt gemacht.« Lucy lächelte verlegen. Blitzlichtgewitter flammte ihr entgegen. Der Bürgermeister, dessen Stirn im Licht feucht glänzte, sprach weiter. »Es war ein persönlicher Triumph, so viel ist gewiss. Aber wir alle können mit großem Stolz daran teilhaben. Wie der Name bereits andeutet, ist New Bolden eine neue Stadt, und Lucy ist die Erste einer neuen Generation von Menschen, die eine Spur in der Weltgeschichte hinterlässt. Daher bitte ich Sie, die Gläser zu erheben und auf die Gesundheit unserer Commonwealth-Meisterin über 100 m Freistil zu trinken ⦠Auf Lucy Harrington.« Lautes Gläserklirren. Applaus brandete auf. Nervös stand Lucy Harrington auf und ließ den Blick ihrer blauen Augen über die Anwesenden schweifen.

»Ich denke, eine Schwimmerin dürfte eigentlich nicht ins Schwimmen geraten, aber ich habe schon immer Angst davor gehabt, vor vielen Leuten zu sprechen.« Begütigendes Lachen. »Meine Rede soll auf keinen Fall länger dauern als das Wettschwimmen; das lässt mir etwa eine Minute, Ihnen allen zu danken. Schwimmen kann ein recht einsamer Sport sein, und Athleten müssen mehr an sich als an andere denken. Aber als ich am vergangenen Wochenende auf dem Startblock stand, wusste ich, dass ganz New Bolden bei mir war. Und dieses Gefühl gehört zu den schönsten, die ich je hatte.« Lucy Harrington machte eine Pause und blickte sich in der Halle um: Was sie sah, waren jede Menge unbekannte Gesichter und aufblitzende Kameras. Plötzlich fühlte sie sich müde.

Es war 23 Uhr 07. Eigentlich hätte er sie längst zurückerwartet, doch Frayne machte sich keine Sorgen: Hier hatte von vornherein eine Unwägbarkeit gelegen, und er war vorbereitet. Bisher war die Zeit wie im Flug vergangen. Er hatte sich mit dem Haus vertraut gemacht und seine Instrumente mehrfach überprüft. Jetzt saß er ruhig da und las. Lucy Harringtons Schlafzimmer duftete angenehm nach Blumen und Vanille. Draußen fuhr ein Auto vor.

Crowan Frayne legte sein Buch beiseite.

Müde zog Lucy Harrington die Haustür hinter sich zu, um die Kälte auszusperren. Sie ließ ihre Schlüssel auf einen Tisch im Flur fallen und kickte ihre Schuhe von den Füßen. Einen Augenblick lehnte sie sich gegen die Haustür und schloss die Augen. Sie schickte sich an, in die Küche zu gehen, als sie horchend innehielt. Im oberen Stockwerk lief Wasser. Das Bad. Hatte sie den Hahn nicht richtig abgedreht? Leise fluchend und in Erwartung eines völlig unter Wasser stehenden Badezimmers rannte sie die Treppe hinauf. Doch der Fußboden im Bad war trocken. Wasser strömte aus dem Kaltwasserhahn in die Wanne, die zu knapp einem Drittel gefüllt war. Sie zögerte. Hatte sie...
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Ed O'Connor lebt in Hertfordshire, England, und arbeitet als Dozent für Geschichte in St. Albans. Er studierte in Oxford und Cambridge, danach arbeitete er mehrere Jahre in London und New York als Investmentbanker.Bei dotbooks veröffentlichte Ed O'Connor seinen Psychothriller »Der Ritualmörder« sowie seine Underwood-und-Dexter-Reihe mit den Thrillern:»Der Augenräuber«»Der Kopfsammler«»Der Blutjäger«Die ersten beiden Kriminalromane sind auch im Sammelband erhältlich.