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Inna Inseling (Bd. 2)

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
184 Seiten
Deutsch
Coppenrath Verlagerschienen am20.06.2022
Sanddornernte auf Muschelsande, das ist für Inselingmädchen Inna die schönste Zeit im Jahr - normalerweise. Jetzt kann sie sich gar nicht so richtig freuen, denn ihre Lieblingsmöwe Thea ist krank. Niemand kann ihr helfen und nicht mal Innas Oma weiß einen Rat. Die verhält sich sowieso recht merkwürdig in der letzten Zeit. Ob das etwas mit der rätselhaften Stadtfrau zu tun hat, die plötzlich auf der Insel auftaucht? Die Ereignisse überschlagen sich und auf einmal steht nicht nur das Leben von Möwe Thea auf dem Spiel, sondern auch Innas Freundschaft zum Menschenjungen Mo. Hoffentlich wird am Ende alles gut ...

Kristina Scharmacher-Schreiber füllte schon als Kind viele DIN-A4-Hefte mit ihren Inselgeschichten. Heute ist sie Autorin und Übersetzerin und schreibt lieber am Computer. Ihre Bücher wurden bereits mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutsch-Französischen Jugendliteraturpreis, dem Gustav-Heinemann-Friedenspreis für Kinder- und Jugendbücher und als Wissenschaftsbuch des Jahres. Inseln, vor allem die im hohen Norden, liebt sie immer noch. Malin Hörl, geboren 1994, hat Design mit Schwerpunkt Illustration an der Fachhochschule in Münster studiert. Heute lebt und arbeitet sie als freie Autorin und Illustratorin in der Nähe von Frankfurt am Main. Das Arbeiten mit Aquarell und Buntstift macht ihr besonders viel Spaß.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR15,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR11,99

Produkt

KlappentextSanddornernte auf Muschelsande, das ist für Inselingmädchen Inna die schönste Zeit im Jahr - normalerweise. Jetzt kann sie sich gar nicht so richtig freuen, denn ihre Lieblingsmöwe Thea ist krank. Niemand kann ihr helfen und nicht mal Innas Oma weiß einen Rat. Die verhält sich sowieso recht merkwürdig in der letzten Zeit. Ob das etwas mit der rätselhaften Stadtfrau zu tun hat, die plötzlich auf der Insel auftaucht? Die Ereignisse überschlagen sich und auf einmal steht nicht nur das Leben von Möwe Thea auf dem Spiel, sondern auch Innas Freundschaft zum Menschenjungen Mo. Hoffentlich wird am Ende alles gut ...

Kristina Scharmacher-Schreiber füllte schon als Kind viele DIN-A4-Hefte mit ihren Inselgeschichten. Heute ist sie Autorin und Übersetzerin und schreibt lieber am Computer. Ihre Bücher wurden bereits mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutsch-Französischen Jugendliteraturpreis, dem Gustav-Heinemann-Friedenspreis für Kinder- und Jugendbücher und als Wissenschaftsbuch des Jahres. Inseln, vor allem die im hohen Norden, liebt sie immer noch. Malin Hörl, geboren 1994, hat Design mit Schwerpunkt Illustration an der Fachhochschule in Münster studiert. Heute lebt und arbeitet sie als freie Autorin und Illustratorin in der Nähe von Frankfurt am Main. Das Arbeiten mit Aquarell und Buntstift macht ihr besonders viel Spaß.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783649643289
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum20.06.2022
Seiten184 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse12319 Kbytes
Artikel-Nr.9573274
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1
Von Sanddornschlachten und einer müden Möwe

Inna streckt die Nase in die Inselluft. Die Sonne funkelt golden und umhüllt die Dünen mit einer sanften Wärme. Nicht mehr so heiß und strahlend wie noch vor einigen Wochen, aber mindestens genauso schön. So, dass Inna noch immer den Sommer spürt, ganz deutlich. Aber auch so, dass sie den Herbst, der draußen auf dem Meer schon auf seinen Einsatz wartet, erahnen kann.

Autsch! Die Sanddornbeere, die Inna jetzt am Rücken trifft, fühlt sich sehr viel weniger gemütlich an als die Sonne in ihrem Gesicht. Inna fährt herum. Da steht Gerda, Innas allerbeste Freundin. Kichernd lässt sie ihre Hände sinken.

Na warte! Inna schnappt sich die orangefarbene Frucht, die von ihrem Rücken abgeprallt und in den Sand gekullert ist, und wirft sie mit aller Kraft zurück. Flink hüpft Gerda hinter einen Büschel Strandhafer, Inna sieht gerade noch ihren grünen Schopf verschwinden.

Mich erwischst du nicht! , ruft ihre Freundin.

Also wirklich, ihr zwei! Der Sanddorn gehört in die Körbe und nirgendwo anders hin! Mama steht, die Arme in die Seiten gestemmt, auf der Spitze eines Zweiges und sieht streng auf die Inselingmädchen herab. Wozu bekommt ihr denn schulfrei, wenn ihr doch nicht richtig bei der Ernte helft?

Inna und Gerda kratzen schuldbewusst mit den Füßen im weichen Sand herum. tschuldigung , murmeln sie. Dann grinsen sie einander an und legen gemeinsam die Sanddornbeere in einen der großen Körbe, die überall bereitstehen.

Mama wendet sich kopfschüttelnd wieder dem Strauch und ihrer Arbeit zu. Inna weiß aber genau, dass sie nicht wirklich böse ist. Sie war doch selbst mal ein Inselingkind, das sich das ganze Jahr über auf die Sanddornernte gefreut hat. Darauf, sich tagelang in den Dünen zu tummeln, dort Verstecken oder Sanddornweitwurf zu spielen, anstatt zur Schule zu müssen. Und natürlich darauf, die Früchte anschließend in die Erntekörbe zu befördern. Aber irgendwann ist Mama erwachsen geworden und jetzt ist sie neben ihrer Arbeit auf dem Menschenleuchtturm auch jedes Jahr dafür zuständig, dass die Sanddornernte gut klappt. Dass jeder Inseling weiß, welche Sanddornsträucher er abpflücken muss. Wie viele Beeren gebraucht werden, um daraus die schönsten Leckereien herzustellen. Wie viele Beeren in der Scheune eingelagert werden, damit sie dort geschützt vor dem stürmischen Inselwinter bis zum Frühjahr trocknen können. Mama passt auch auf, dass das alles möglichst schnell geht. Schließlich haben die Inselinge noch jede Menge anderer Dinge zu tun. Das kleine Völkchen sorgt nämlich dafür, dass auf Muschelsande alles so ist, wie es sein soll. Dass es Mensch und Tier gut geht.

Ihr seid wie kleine Inselwichtel , hat Mo, Innas Menschenfreund, neulich gemeint.

Aber da hat Inna nur empört mit dem Kopf geschüttelt. Wir sind doch keine Wichtel! Die können ja nicht mal schwimmen! Das weiß Inna von ihrem Opa, der auf einer seiner vielen abenteuerlichen Reisen als Schiffsinseling vor langer Zeit einen Wichtel kennengelernt hat.

Ich meine doch nur, weil ihr ganz heimlich, ohne dass es jemand bemerkt, überall auf der Insel mithelft , hat Mo geantwortet.

Und da musste Inna ihm natürlich recht geben.

Mama dreht sich noch einmal um: Wenn ihr nicht mehr pflücken möchtet, dann bringt doch bitte schon mal zwei oder drei volle Körbe nach Dünendorf. Sie zwinkert den Mädchen zu. Bestimmt wird Thea sich freuen, euch zu helfen.

Das lässt Inna sich nicht zweimal sagen. Thea! , ruft sie. Und dann noch einmal, ein wenig lauter, gegen die freundliche Seebrise an. Theeeaaaa!

Kaum ist ihre Stimme verklungen, da kann Inna schon das Flapp, Flapp, Flapp von Theas Flügeln hören. Eifrig saust die Möwe auf sie zu und landet auf einer kleinen Lichtung zwischen zwei Sanddornsträuchern. Inna freut sich ja so, ihre gefiederte Freundin zu sehen. Sanft streicht sie über die Federn ihrer Lieblingsmöwe und lässt sich kichernd von ihrem Schnabel anstupsen. Dann hieven Inna und Gerda ächzend die Sanddornkörbe auf Theas Rücken. Am besten geht das per Räuberleiter. Als sie fertig sind, setzt Inna sich hinter die Körbe und sieht zu Gerda hinab.

Bleib du hier, ich mach das schon , ruft Inna ihr zu.

Gerda, die schon beim Gedanken an einen Möwenflug ganz blass unter ihren grünen Zottelhaaren geworden ist, nickt dankbar. Ich bringe lieber ein paar Körbe auf Keno nach Hause, nach Deichdorf , meint sie und zeigt auf ihr Kaninchen, das friedlich mümmelnd unter einem Strauch sitzt.

Innas Freundin ist das mutigste und tollkühnste aller Inselingkinder, für jeden Spaß ist sie zu haben, doch sobald es hoch hinaus geht, wird es ihr äußerst mulmig zumute. Nur ein einziges Mal hat sich Gerda bisher auf Theas Rücken gewagt. Das war zu Beginn des Sommers, um Inna und Mo in dem großen Sturm der Klabauterkönigin beizustehen. Was für ein riesiges Abenteuer das war!

Kurze Zeit später rauscht Inna auf Thea durch die Luft. Ihre Haare wehen wild im Wind, während der Duft von Sanddornbeeren und Spätsommer ihre Stupsnase kitzelt.

Hurra , juchzt Inna und reißt die Arme in die Höhe, nur um sie danach ganz schnell wieder um die Körbe zu schlingen. Es wäre zu schade, wenn sie herunterfallen und irgendwo dort unten, in den Braundünen, landen würden.

Als hätte Thea Innas Gedanken gelesen - und das tut sie ziemlich oft - verlangsamt sie ihr Tempo.

Danke , ruft Inna.

Da wird ihre Lieblingsmöwe noch langsamer. Und noch ein wenig mehr.

Etwas schneller darfst du ruhig fliegen. Wir wollen ja schließlich noch vor Sonnenuntergang im Dorf sein. Inna tätschelt Theas Gefieder.

Doch Thea keckert nur müde. Auch der Landeanflug auf Dünendorf, dessen Seetangdächer nun hinter einer Dünenkette auftauchen, fällt heute sehr viel gemächlicher aus als sonst. Nicht mal der Strandhafer gerät in Bewegung, als Thea zögernd am Rande des Inselingdorfes im Sand aufsetzt.

Geht es dir gut? , fragt Inna, als sie sich von Theas Rücken hinabhangelt. Ich glaube, du musst dich mal richtig ausschlafen, oder? Liebevoll lehnt sie ihren Kopf an Theas Seite. Das fühlt sich so warm und gemütlich an, dass Inna selbst ganz schläfrig wird. Die Sanddornernte ist jedes Jahr herrlich lustig, aber eben auch anstrengender, als im Schulbaum zu sitzen und zu lernen. Das fällt Inna ziemlich leicht. Mein Lieblingsstreberchen , nennt Gerda sie deshalb immer.

Mien Deern, ausgeruht wird später! , kommandiert da eine forsche Stimme. Kletter mal hannig zurück auf den Vogel und reich mir die Körbe an. Ich muss zurück in die Küche, die Sanddornmarmelade kocht sich nicht von allein!

Inna muss lächeln. Auch mit geschlossenen Augen erkennt sie natürlich, dass es ihre Oma ist, die da ruft. Und schon kommt sie angewieselt, windet sich so flink durchs Dünengras, als hätte sie nicht schon über 130 Jahre Inselingleben hinter sich.

Mach mal hinne, sonst lässt Opa mir die Marmelade anbrennen, die wir schon auf dem Feuer haben!

Moin, Oma! Schnell rappelt Inna sich wieder auf und tut, was ihre Oma sagt. Schließlich will sie die alte Dame unterstützen, so gut sie kann. Sie reicht ihr die Körbe an und hilft, sie zum Dorfplatz zu tragen. Inna atmet tief ein. Aus beinahe jedem Häuschen schwebt der Duft von Sanddornmarmelade, Sanddornsaft oder Sanddornsalat an ihre Nase. Durch das geöffnete Fenster der Backstube hört man die geschäftigen Stimmen der Sanddornkuchenbäcker, und auf dem Dorfplatz ist das Muschelmosaik, das den Boden ziert, vor lauter Sanddornbeeren kaum mehr zu erkennen. Fröhlich plaudernd sitzen einige Inselingfamilien mittendrin und sortieren die Früchte. Oh, was für ein schöner Abend in Dünendorf! Und über all der Herrlichkeit, am sich langsam rosa färbenden Himmel, gleitet Thea träge in Richtung Watt.

Schlaf gut , ruft Inna der Möwe nach und winkt.

Doch Thea scheint sie nicht zu hören. Stattdessen beginnt sie plötzlich, merkwürdig zu schlingern, und gerät dann aus dem Gleichgewicht. Inna rutscht das Herz in die Hose, als sie sieht, wie ihre Freundin ungebremst in Richtung Inselboden trudelt.

Theaaa! , schreit sie entsetzt, so laut, dass ihrer Oma vor Schreck der Sanddornkorb aus den Armen fällt.

Doch schon im...
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Kristina Scharmacher-Schreiber füllte schon als Kind viele DIN-A4-Hefte mit ihren Inselgeschichten. Heute ist sie Autorin und Übersetzerin und schreibt lieber am Computer. Ihre Bücher wurden bereits mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutsch-Französischen Jugendliteraturpreis, dem Gustav-Heinemann-Friedenspreis für Kinder- und Jugendbücher und als Wissenschaftsbuch des Jahres. Inseln, vor allem die im hohen Norden, liebt sie immer noch. Malin Hörl, geboren 1994, hat Design mit Schwerpunkt Illustration an der Fachhochschule in Münster studiert. Heute lebt und arbeitet sie als freie Autorin und Illustratorin in der Nähe von Frankfurt am Main. Das Arbeiten mit Aquarell und Buntstift macht ihr besonders viel Spaß.