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Die Rückkehr

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
336 Seiten
Deutsch
SCM Hänsslererschienen am04.07.20221. Auflage
Auf einem verlassenen Firmengelände werden mehrere Leichen geborgen. Alle Spuren weisen auf einen bekannten Serienmörder hin: den Vater von FBI Agentin Kaely Quinn, der seit über 20 Jahren hinter Gittern sitzt. Kaely hatte sich geschworen, ihn niemals wiederzusehen. Doch als weitere Opfer verschwinden, muss sie eine Entscheidung treffen: Wird sie es schaffen, ihrem Vater nochmal unter die Augen zu treten? Kann sie den nächsten Mord verhindern, bevor es zu spät ist?

Nancy Mehl ist Autorin von über 45 Büchern, für die sie es ins Finale des begehrten Christy Awards schaffte. Ihre Thriller bestechen durch eine optimale Mischung aus Spannung und Romantik. Sie lebt mit ihrem Mann Norman und ihrem Hund Watson in Missouri. www.nancymehl.com
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR9,95
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR7,99

Produkt

KlappentextAuf einem verlassenen Firmengelände werden mehrere Leichen geborgen. Alle Spuren weisen auf einen bekannten Serienmörder hin: den Vater von FBI Agentin Kaely Quinn, der seit über 20 Jahren hinter Gittern sitzt. Kaely hatte sich geschworen, ihn niemals wiederzusehen. Doch als weitere Opfer verschwinden, muss sie eine Entscheidung treffen: Wird sie es schaffen, ihrem Vater nochmal unter die Augen zu treten? Kann sie den nächsten Mord verhindern, bevor es zu spät ist?

Nancy Mehl ist Autorin von über 45 Büchern, für die sie es ins Finale des begehrten Christy Awards schaffte. Ihre Thriller bestechen durch eine optimale Mischung aus Spannung und Romantik. Sie lebt mit ihrem Mann Norman und ihrem Hund Watson in Missouri. www.nancymehl.com
Details
Weitere ISBN/GTIN9783775175654
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum04.07.2022
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.3
Seiten336 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2462 Kbytes
Artikel-Nr.9630188
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
3

Kaely konnte den Polizeichef nur entgeistert anstarren und versuchen zu verstehen, was er da gerade gesagt hatte. Zuerst ergaben seine Worte überhaupt keinen Sinn. Als sie dann begriff, was er von ihr verlangte, wurde ihr ganzer Körper von einem heftigen Zittern erfasst, gegen das sie sich nicht wehren konnte. Sie spürte kaum, wie Noah seine Hand auf ihren Arm legte.

»Sie ... Sie erwarten von mir, dass ich ... mit meinem Vater spreche? Und meinen im Ernst, dass er mir etwas anvertrauen würde, was er Ihnen verschweigt?« Sie erhob sich. »Da irren Sie sich. Mein Vater schert sich nicht um mich - oder um irgendjemanden sonst. Er ist ein Psychopath. Ed Oliphants Welt dreht sich nur um ihn selbst.«

»Es bleibt uns keine andere Möglichkeit«, erklärte Sawyer. »Wir haben schon alles versucht. Er weigert sich einfach, den Mund aufzumachen. Ob es funktionieren würde, kann man natürlich nicht wissen. Aber wir klammern uns an jeden Strohhalm. Ich brauche Ihnen nicht zu sagen, dass hier Frauen ihr Leben lassen.«

Kaely unterdrückte einen Anflug von Wut. »Ich verstehe den Ernst der Lage durchaus. Aber mein Vater wird nicht vor mir zusammenbrechen und gestehen. Wie gesagt: Er ist ein Psychopath. Psychopathen kennen keine Reue und sind nicht in der Lage, aus Erfahrung zu lernen. Ausgeschlossen, dass dieser Mann Schuld empfindet oder auch nur die Verantwortung für seine abscheulichen Taten übernimmt.« Sie holte tief Luft und versuchte sich so weit zu beherrschen, dass sie weitersprechen konnte. »Ed hat für das, was er getan hat, noch nie auch nur einen Funken Reue gezeigt. Weder gegenüber den Familien der Opfer noch gegenüber seiner eigenen Familie. Der Familie, die er beinahe zerstört hat.«

Sie schluckte schwer, bemüht, das Zittern in ihrer Stimme zu kontrollieren. »Ich habe schon viel für das Bureau getan. Aber das?« Sie legte ihre Hand auf Solomons Schreibtisch, um sich zu beruhigen. »Nein. Das ist zu viel verlangt - und wäre abgesehen davon auch reine Zeitverschwendung.«

»Setzen Sie sich, Kaely«, sagte Solomon mit ruhiger Stimme. »Natürlich müssen Sie es nicht tun, wenn Sie nicht wollen. Aber mir gefällt diese ... Botschaft nicht. Vielleicht ist sie ja nicht an Sie gerichtet, aber es könnte durchaus sein. Das macht mir Kopfzerbrechen.«

»Mal angenommen, es wäre tatsächlich eine Botschaft von meinem Vater an mich, wie kommen Sie dann darauf, dass er ausgerechnet mit mir über diese Morde reden würde?«

»Eigentlich glauben wir eher, dass der Nachahmungstäter selbst auf den Gedanken mit dem Bibelvers gekommen ist«, sagte Sawyer. »Das Gefängnispersonal behauptet, aus dem Mund Ihres Vaters nie irgendein böses Wort gegen Sie oder Ihren Bruder gehört zu haben.«

»Serienmörder verändern ihre Vorgehensweise bekanntlich selten, auch wenn es natürlich schon vorgekommen ist«, wandte Kaely ein. »So etwas geht gegen ihren Stolz.«

Sawyer nickte. »Wenn nun hinter dieser Abweichung gar nicht Ihr Vater steckt, wäre es dann nicht denkbar, dass er seinen Schützling verrät? Deshalb möchten wir Sie bitten, ihn auf den Bibelvers anzusprechen. Wenn es von Ihnen kommt, reagiert er vielleicht eher wie erhofft.«

»Was meinen denn die Kollegen in Omaha zu der Sache mit dem Bibelvers?«, fragte Kaely.

»Die wissen noch nicht so genau, wie sie das einordnen sollen«, entgegnete Solomon. »Genauso wenig wie wir. Da Ihr Name, Kaely, auf diesen Notizen nicht erwähnt ist, könnte es ebenso gut sein, dass der Unbekannte auf etwas anspielt, was nur mit ihm selbst zu tun hat - oder auf jemand anderen.«

»Da wäre natürlich Ihr Bruder«, sagte Sawyer.

Wieder lief Kaely ein kalter Schauer über den Rücken. »An ihn habe ich gar nicht gedacht. Ich hätte ...«

»Keine Sorge«, beschwichtigte Solomon sie. »Omaha wird sich mit Colorado abstimmen. Die Kollegen werden Jason im Auge behalten.«

Wie konnte sie nur ihren eigenen Bruder vergessen? War er am Ende in Gefahr?

Kaely ließ sich wieder auf ihren Stuhl sinken und sah Noah an. Sie brauchte seine Stärke, aber sein Gesichtsausdruck zeigte nur Mitgefühl. Irgendwie ärgerte sie sich darüber. Sie wollte im Moment keine Empathie. Was sie brauchte, war die Kraft, sich der Situation zu stellen. Innerlich schrie sie zu Gott und betete, er möge ihr diese Kraft geben. Sie war Profi, aber im Augenblick benahm sie sich nicht so, sondern ließ sich von ihrem Vater einschüchtern.

»Solomon, wenn ich mir irgendetwas davon versprechen würde, dann würde ich es vielleicht tun, ganz gleich, wie schwer es mir fiele. Aber glauben Sie mir: Ich habe keinerlei Einfluss auf meinen Vater.«

»Ich weiß«, schaltete Sawyer sich ein, »es ist nicht fair von uns, das von Ihnen zu verlangen. Aber es ist unsere letzte Möglichkeit. Der Trittbrettfahrer hat uns keine Spuren hinterlassen. Keine DNA. Keine Fingerabdrücke. Nichts als ein paar Reifenspuren und Fußabdrücke, die uns nicht weiterbringen. Wir stecken in einer Sackgasse.«

»Wie viele Leichen sind es?«, fragte Kaely, auch wenn sie es eigentlich gar nicht hören wollte.

Sawyer warf Solomon einen kurzen Blick zu, bevor er sich wieder an Kaely wandte. »Fünfzehn. Neun vermutlich noch Opfer Ihres Vaters. Sie wissen ja, dass wir schon immer den Verdacht hatten, damals nicht alle gefunden zu haben. Es waren Frauen als vermisst gemeldet, die ins Profil der anderen Opfer passten, aber ohne die Leichen konnten wir nichts beweisen. Außerdem stellte der sogenannte Lumpenmann seine Opfer in aller Öffentlichkeit zur Schau, als sei er stolz auf sein ... Werk.« Sawyer schüttelte den Kopf. »Wir haben damals gar nicht nach vergrabenen Leichen gesucht. Und das war offenbar ein gro- bzw. graber Fehler.«

Kaely verspürte plötzlich den Drang, über sein unangebrachtes Wortspiel zu lachen, aber eigentlich war es überhaupt nicht lustig. Ihr Nervenkostüm war einfach nicht im Gleichgewicht.

»Nach der langen Zeit ist es nahezu unmöglich, an den Leichen oder in der Nähe DNA-Spuren Ihres Vaters zu finden«, meinte Solomon. »Aber wie Chief Sawyer schon sagte: Die sterblichen Überreste stammen eindeutig aus dieser Zeit. Und da es noch nie einen Hinweis auf einen Komplizen gab, schreiben die Kollegen in Omaha diese Opfer Ihrem Vater zu.« Er trommelte mit den Fingern auf die Schreibtischplatte, wie so oft, wenn er aufgewühlt war.

»Können Sie mir etwas über die Leichen aus jüngerer Zeit sagen?«, fragte Kaely.

»Bisher noch nicht.« Sawyer beugte sich vor. »Wie gesagt: Dieser Typ geht nach dem gleichen Schema vor wie Oliphant. Allerdings ist er sehr umsichtig. Er trägt wahrscheinlich Handschuhe. Wir haben alles ins Labor nach Quantico geschickt. Die einzige DNA stammt bisher von den Opfern selbst - oder wurde zufällig übertragen. Nichts, was wir mit dem Täter in Verbindung bringen könnten.« Er zögerte. »Es gibt bei der Vorgehensweise aber doch noch einen weiteren kleinen Unterschied.«

Kaely sah Sawyer mit hochgezogenen Augenbrauen an.

»Wir wissen nicht, ob es von Bedeutung ist«, fuhr Sawyer fort, »aber Ihr Vater hat seine Opfer mit Chloroform betäubt. Dieser Täter setzt auf einen Elektroschocker. Das ist einfacher und zuverlässiger. Nicht so aufwendig.«

Das ergab tatsächlich Sinn. Grundsätzlich war die Methode unverändert: Die Opfer außer Gefecht setzen, um sie zu überwältigen und schließlich zu erwürgen. Der Nachahmer bediente sich lediglich einer moderneren Technik, die Frauen ihres Lebens zu berauben. Kaely holte noch einmal tief Luft, um sich zu konzentrieren. »Beweisen können Sie aber im Moment noch nicht, dass mein Vater etwas damit zu tun hat.«

Sawyer schien sie kurz zu mustern. »Nein, das nicht, aber ich bin fest davon überzeugt, dass die älteren Überreste auf den Lumpenmann zurückgehen. Wie gesagt: Niemand anders hätte dem Trittbrettfahrer erzählt haben können, wo die Leichen vergraben sind.«

»Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie für diese kranken Kerle keine Spitznamen benutzen würden«, sagte Kaely scharf. »Mein Vater heißt Ed Oliphant. Und auch dieser Täter hat einen Namen. Verherrlichen Sie bitte keinen der beiden durch eine Bezeichnung, die verschleiert, was sie eigentlich sind - brutale Bestien; entartete Egozentriker, die wehrlosen Frauen auflauern. Männer, die nicht nur das Leben ihrer Opfer zerstören, sondern auch das Leben der Menschen, die sie geliebt haben. Die ermordeten Frauen hätten noch viele Jahre vor sich gehabt. Als Ehefrauen. Als Mütter von Kindern, die nie geboren werden. Als Großmütter von Enkeln, an denen sie sich nie freuen dürfen. Diese Mörder sind Monster.«

Kaely fand nur schwer die Beherrschung wieder. Die Wurzel ihrer Wut war eine emotionale Wunde, die noch nicht verheilt war. Gott hatte sie bis hierhergebracht, aber irgendwo tief in ihrem Inneren wucherte der Schmerz, den die abscheulichen Taten ihres Vaters verursacht hatten, immer noch wie ein Krebsgeschwür, das sich nicht herausschneiden ließ. Sie sah in Solomons Gesicht, dessen Blick Überraschung widerspiegelte.

Sie atmete einmal tief durch, um sich zu beruhigen, dann sagte sie: »Es ... es tut mir leid, Sir.« Sie wandte sich Sawyer zu. »Entschuldigen Sie bitte. Ich wollte nicht ...«

»Schon gut, Kaely«, sagte Solomon nun in sanftem Tonfall. »Sie sind schließlich kein Roboter. Was Sie durchgemacht haben, kann keiner von uns sich auch nur vorstellen.«

»Ich weiß Ihr Mitgefühl zu schätzen. Aber es geht schon wieder.« Sie schluckte mühsam den Kloß in ihrem Hals hinunter und bemühte sich, ihre Fassung wieder zu erlangen. Ein Roboter war sie vielleicht...
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Nancy Mehl ist Autorin von über 45 Büchern, für die sie es ins Finale des begehrten Christy Awards schaffte. Ihre Thriller bestechen durch eine optimale Mischung aus Spannung und Romantik. Sie lebt mit ihrem Mann Norman und ihrem Hund Watson in Missouri. nancymehl.com