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'Trendy, hip und cool': Auf dem Weg zu einer innovativen Hochschule?

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
252 Seiten
Deutsch
wbv Media GmbH & Co. KGerschienen am20.02.20171. Auflage
Die Zukunft der Lehre im digitalen Zeitalter bleibt spannend und wird das wissenschaftliche Arbeiten nachhaltig verändern. Bildungsinnovationen, Trends und Hypes prägen die Debatten zur Qualität der Lehre in der Hochschul- und Medienpädagogik. In dem Sammelband diskutieren junge und etablierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über digitale Innovationen an Hochschulen. Themen sind sowohl Anwendungen als auch Strukturen, die sich durch die Digitalisierung der Lehre und des Lernens verändern. Der Tagungsband enthält die Beiträge zum 'Jungen Forum Medien- und Hochschulentwicklung 2014' in Dresden.mehr

Produkt

KlappentextDie Zukunft der Lehre im digitalen Zeitalter bleibt spannend und wird das wissenschaftliche Arbeiten nachhaltig verändern. Bildungsinnovationen, Trends und Hypes prägen die Debatten zur Qualität der Lehre in der Hochschul- und Medienpädagogik. In dem Sammelband diskutieren junge und etablierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über digitale Innovationen an Hochschulen. Themen sind sowohl Anwendungen als auch Strukturen, die sich durch die Digitalisierung der Lehre und des Lernens verändern. Der Tagungsband enthält die Beiträge zum 'Jungen Forum Medien- und Hochschulentwicklung 2014' in Dresden.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783763957927
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum20.02.2017
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.130
Seiten252 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.9841960
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Trendy, hip und cool: Trends und Themen auf dem JFMH14Diana Bücker/Valentin Dander/Andrea Gumpert/Sandra Hofhues/Ulrike Lucke/Franco Rau/Holger Rohland/Timo van TreeckBeiträge der Expertinnen und ExpertenTrendy, hip und cool - und dann im Elfenbeinturm versteckt #failAnja LorenzWetten über die Zukunft von LernmaterialienSandra Schön/Martin EbnerNeue Technologien im Hochschulbereich: Beobachtungen zur Bedeutung, Internationalitätund Konsistenz der Trendstudie Horizon ReportHelga BechmannInnovation Mainstreaming in der Hochschule: Wie kommt das Neue in die Lehre?Tobias Haertel/Claudius Terkowsky/Uwe WilkesmannMedien, Bildung, Innovationen - Medienentwicklung an der Hochschule zwischen Theorieund PraxisChristina SchwalbeZwei Jahre MOOCs an deutschen Hochschulen: Ein Rück- und AusblickOliver Janoschka interviewt von Valentin DanderZur Bedeutung technologischer Innovationen für die informatische E-Learning-ForschungChristoph Rensing interviewt von Valentin DanderDigitalisierung von (Hochschul-)Bildung oder "Der gute Geist der Partizipationskultur"Gunter Dueck interviewt von Franco RauBeitrage der Nachwuchsautorinnen und Nachwuchsautoren - Young Researchers -Hochschullehre mit dem Social Web? Zur Einschätzung von Trendthemen inBildungskontextenFranco RauEinführung von Adobe Connect in der Hochschullehre: Evaluation eines Pilot-Webinars inberufsbegleitenden StudiengängenSebastian WieschowskiPersönliche Lernumgebungen im Spannungsfeld der institutionalisierten Lehre derHochschule: Designprinzipien für eine hybride PLEAlexander Kiy/Sandra HofhuesBarrieren bei der Bedienung virtueller Klassenzimmer durch Blinde - Ergebnisse einerAnalyseWiebke KöhlmannDas Konzept der Informationskompetenz in Russland: Auf der Suche nach funktionalerÄquivalenz der BegrifflichkeitenNadja DietzeMedienbiografische Erfassung von informell erworbenen MedienkompetenzenLehramtsstudierender - ein DissertationsvorhabenFrauke BrümmerHemmungen?! Internettechnologien in der wissenschaftlichen WeiterbildungMatthias HeinzBeiträge der Nachwuchsautorinnen und Nachwuchsautoren - Young Professionals -Fach + Kultur = Fachkultur? Zum Umgang mit Fachkulturen in hochschuldidaktischerWeiterbildung und BeratungDr. Antonia Wunderlich/Dr. Cornelia KennewegKönnen Studierende durch E-Learning zum eigenständigen und kontinuierlichen Lernenangeregt werden? Erste Erfahrungen mit einem integrierten LernkonzeptCarola Normann/Claudia ScheelForschen lernen durch Forschendes Lernen: Praktische Umsetzung und Beschränkungen ineinem molekularbiologischen LaborpraktikumDorothea EllingerTransdisziplinarität, Komplexitätstheorie und community-orientiertes Lernen - eSzenariozum KlimawandelArnd HoldschlagDas Inverted Classroom Model: Reflexion möglicher Einsatzbedingungen undErfolgsfaktorenDavid B. MeinhardPerspektiven der Herausgeberinnen und HerausgeberTrends - (K)ein Trendthema - Pro und Kontra als DiskussionseinladungValentin Dander/Andrea Gumpert/Franco Rau/Christoph Rensing/Timo van TreeckVerzeichnis der Autorinnen und Autoren sowie der Herausgeberinnen und Herausgebermehr
Leseprobe

Trendy, hip und cool - und dann im Elfenbeinturm versteckt #fail

Anja Lorenz
Zusammenfassung
Hochschulen besitzen aktuell (noch) das Monopol über die akademische Bildung. Die Öffnung von Forschung und Lehre hat aber längst begonnen und bringt neue, attraktive Möglichkeiten insbesondere zum Medieneinsatz zutage. Diese Entwicklung wird sich nicht aufhalten lassen - vielmehr wird es nötig sein, dass Hochschulen diesen Wandel selbst mitgestalten und sich als öffentlich finanzierte Bildungsinstitutionen wiederum der Gesellschaft öffnen.
Gliederung
1  Medien im 21. Jahrhundert müssen mehr sein als ein PDF

2  Wissensmonopole und Offenheit

3  Offenheit als Chance für Hochschulen: drei Beispiele

3.1  Das Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien (L3T)

3.2  MOOCs aus Sachsen: Saxon Open Online Course (SOOC) und Saxon Open Online Course in OPAL (SOOPAL)

3.3  Tools für offene Lehr-/Lernmaterialien: Open KnowledgeWorker

4  Hürden oder: Barrieren aus der alten Welt

5  Fazit: Sichern wir uns die Offenheit - mit den richtigen Tools
1   Medien im 21. Jahrhundert müssen mehr sein als ein PDF

Trendy, hip und cool : Auf dem Weg zu einer innovativen Hochschule? war die Leitfrage des Jungen Forums für Medien in der Hochschulentwicklung (JFMH) 2014.1) Aber was genau sind diese trendigen, hippen und coolen Medien, die Innovationen in den Hochschulen bedeuten sollen? Wie sehen denn die Medien an den Hochschulen aus? Die ernüchternde Antwort lautet: PDFs. Schaut man in die Moodles, OLATs oder ILIASe an deutschen Hochschulen, findet man Vorlesungsskripte und Präsentationsdateien im PDF-Format. Sind das diese trendigen, hippen und coolen Medien, die auf der Konferenz diskutiert werden sollten? Mit PDFs sind wir bei wischbaren Büchern mit Suchfunktion, aber doch wohl kaum bei innovativem Medieneinsatz im 21. Jahrhundert.

Die Konferenz selbst hatte natürlich sehr viel mehr als das zu bieten: Hier ging es u. a. um partizipative Lehr-/Lernformate, adaptive Lernumgebungen und mobile Endgeräte. Doch finden sich diese innovativen Ansätze im Alltag der Hochschullehre wieder? Mit Förderprogrammen wie Neue Medien in der Bildung 2) wurden schon Anfang des Jahrtausends die Möglichkeiten digitaler Medien in der Hochschule erprobt - ob die Projektergebnisse aber zum nachhaltigen Medieneinsatz geführt haben, bleibt unklar, denn sie sind kaum noch offen zugängig oder waren das nie.
2   Wissensmonopole und Offenheit

Vielmehr scheint es, als wollten die Universitäten weiterhin das vermeintliche Wissensmonopol in ihren Institutionen halten, so wie es ihnen Klöster in Bezug auf das Schreiben im Mittelalter, Druckereien und Verlage bei gedruckten Werken oder Radio- und TV-Anstalten bei Rundfunkangeboten vorlebten: Jede dieser Institutionen hatte über einen Zeitraum nahezu alleinig das Produktionsmonopol über die jeweilige Werkart inne - und verlor oder verliert aktuell mit diesem Monopol auch an Bedeutung.

Mit dem Internet und insbesondere mit den Entwicklungen des Web 2.0 wird (akademisches) Wissen zunehmend auch außerhalb von Hochschulen zugängig, die Aufgabe von Bibliotheken verschiebt sich immer mehr in die (offene) Bereitstellung digitaler Dokumente und Daten, und auch Lernangebote sind mit Formaten wie Massive Open Online Courses (MOOCs) nicht mehr zwingend an eine Hochschule gebunden.
3   Offenheit als Chance für Hochschulen: drei Beispiele

Die Potenziale der offenen Informations- und Bildungsangebote waren der UNESCO schon 2002 bewusst, als sie die erste Definition für Open Educational Resources verfassten:

The open provision of educational resources, enabled by information and communication technologies, for consultation, use and adaptation by a community of users for non-commercial purposes (UNESCO 2002)

Initiiert durch das MIT mit seiner Open Courseware folgten weitere offene Projekte, wie die Wikipedia, die OpenUniversity oder P2PU.

Auch OER-Projekte im deutschsprachigen Raum sind vielversprechend, wenn auch merklich schwierig zu gestalten.
3.1   Das Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien (L3T)

Das Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien (L3T) (Ebner & Schön 2013) ist im August 2013 bereits in der zweiten Ausgabe erschienen. 268 Beteiligte, davon 140 Autoren, ermöglichen es in einem Booksprint, dass 59 Kapitel auf 592 Seiten unter CC-BY-SA-Lizenz als PDF, aber auch im HTML- und ePUB-Format online sind (Ebner et al., 2013). Die Lizenz erlaubt neben dem kostenfreien Einsatz, dem Kopieren und der Weitergabe auch das Verändern und Remixen der Kapitel.
3.2   MOOCs aus Sachsen: Saxon Open Online Course (SOOC) und Saxon Open Online Course in OPAL (SOOPAL)

Mit dem SOOC3) wurde im Sommersemester 2013 der Versuch gestartet, einen konnektivistischen MOOC (cMOOC) als Angebot einer Hochschule durchzuführen. Gemäß dem MOOC-Konzept war der SOOC offen für alle, an den vier beteiligten Hochschulen konnten aber zudem ECTS Credits erworben werden. In zwei Durchläufen wurden Themen rund um das Lernen und Lehren im Web thematisiert und durch Beiträge der Teilnehmenden gestaltet.

Mit SOOPAL4) wurde eine ebensolche Öffnung für das xMOOC-Format erprobt. Das Lernmanagementsystem OPAL5) wurde hierfür eigens erweitert und so auch für Teilnehmende außerhalb sächsischer Hochschulen geöffnet.

Beide Projekte stehen vollständig und unter freien Lizenzen (CC BY bzw. CC BY-SA) online.
3.3   Tools für offene Lehr-/Lernmaterialien: Open KnowledgeWorker

Eine grundlegende Voraussetzung für die Gestaltung offener Bildungsangebote ist die Verfügbarkeit von Tools, die die Erstellung von OER erleichtern bzw. erst ermöglichen. Viele bekannte Social-Media-Anwendungen, wie YouTube oder Slide­Share, unterstützen die Bereitstellung von Medien unter freier Lizenz. Aber auch spezialisierte Editoren wollen die OER-Landschaft mitgestalten. Einer davon ist der Open KnowledgeWorker, welcher vom kommerziellen Anbieter chemmedia AG für die OER Community freigegeben wurde. Die Plattform basiert auf einer Lösung für Unternehmen und kann unter der Bedingung, dass alle damit erstellten Lernmaterialien wieder unter einer freien Lizenz veröffentlicht werden, von jedem kostenlos genutzt werden.
4   Hürden oder: Barrieren aus der alten Welt

Die oben genannten Beispiele vermitteln vielleicht den Eindruck, dass die Öffnung akademischer Bildung nahezu allen Hochschullehrenden einfach und ohne große Hürden möglich sei. Doch die traditionellen Lehr- und Publikationssysteme spielen weiterhin eine wichtige Rolle und stehen offenen Ansätzen entgegen.

Trotz der mittlerweile fast 120.000 Downloads6) der L3T-Kapitel ist die Anerkennung und Vergütung dieser offenen und in mehreren Formaten bereitgestellten Publikationen eher schwierig.7) Gleichermaßen ist es weiterhin gängige Praxis, dass Lehrbücher - steuerfinanziert verfasst von Professoren - in Verlagen veröffentlicht und somit von Bibliotheken und Studierenden kostenpflichtig erworben werden müssen. Auch eine Finanzierung solcher Projekte gestaltet sich schwierig, sodass die erfolgreiche Umsetzung von L3T zum Großteil auf freiwilliger und ehrenamtlicher Arbeit basiert.

Die Durchführung von MOOCs eingebettet in die Hochschullehre hat den Projektstatus bisher kaum überwinden können. Der Betreuungsaufwand im SOOC überstieg bei Weitem das bereitgestellte Budget und konnte nur durch das Engagement der Beteiligten gestemmt werden. Hier und auch beim Projekt SOOPAL zeigten sich zudem Schwierigkeiten bei der Anerkennung der Angebote im Rahmen des Curriculums, sodass die ECTS vor allem im Wahlpflichtbereich und im Studium Generale vergeben werden konnten.
5   Fazit: Sichern wir uns die Offenheit - mit den richtigen Tools

Die gute Nachricht zuerst: Die Öffnung akademischer Angebote wird sich nicht aufhalten lassen. Um aber nicht wie bei den zuvor genannten Trägern von Wissensmonopolen einen ebensolchen Bedeutungsverlust zu erleiden ist es entscheidend, dass Hochschulen diese neuen Möglichkeiten der Offenheit nutzen und für sich gewinnen. Eine strategische Verankerung ist daher unumgänglich, wenn offene Bildungsangebote nicht nur kurzfristig realisiert, sondern nach­haltig implementiert werden sollen. Auch hier lassen sich erfreuliche Ansätze erkennen8), beispielsweise im Wettbewerb Aufstieg durch Bildung: Offene Hochschulen , der geplanten Hamburg Open Online University oder hochschulbetriebenen MOOC-Plattformen wie iMOOX aus Graz oder mooin aus Lübeck.

Schließlich ist es aber die Motivation und die Einstellung der Hochschullehrenden, die aus dem Elfenbeinturm herauskommen und sich selbst als Bildungsmedium für eine offene Gesellschaft verstehen.
Literatur
Ebner, M., Schön, S. & Frey, J. C. (2013): Einleitung zum Lehrbuch und dem etwas anderen Lehrbuchprojekt. In M. Ebner & S. Schön (Hrsg.), Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien, Bad Reichenhall: Bims e. V. Abgerufen von: http://l3t.eu/homepage/das-buch/ebook-2013/kapitel/o/id/160/name/einleitung (zuletzt geprüft am 25.04.2015).

Ebner, M. & Schön, S. (2013, Hrsg.): Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien (L3T),...
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Autor

Diana Bücker ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Hochschuldidaktik der TU Dortmund.Valentin Dander ist Lehrbeauftragter im Bereich DGfE - Sektion Medienpädagogik der Universität zu Köln.Andrea Gumpert ist Mitarbeiterin am Institut Vorschulstufe und Primarstufe der PH Bern.Prof.in Dr.in Sandra Hofhues ist Juniorprofessorin für Mediendidaktik und Medienpädagogik am Institut für Allgemeine Didaktik und Schulforschung der Universität zu Köln.Prof.in Dr.in Ulrike Lucke lehrt am Institut für Informatik der Universität Potsdam.Franco Rau ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Schwerpunkt Medienpädagogik der TU Darmstadt.Dr. Holger Rohland ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Arbeitsgruppe Didaktik der Informatik/Lehrerbildung an der TU Dresden.Timo van Treeck ist Mitarbeiter im Kompetenzteam Hochschuldidaktik der TH Köln.