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Perry Rhodan 3186: Alraska

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
64 Seiten
Deutsch
Perry Rhodan digitalerschienen am08.09.2022
In der Milchstraße schreibt man das Jahr 2072 Neuer Galaktischer Zeitrechnung. Dies entspricht dem Jahr 5659 nach Christus. Über dreitausend Jahre sind vergangen, seit Perry Rhodan seiner Menschheit den Weg zu den Sternen geöffnet hat. Noch vor Kurzem wirkte es, als würde sich der alte Traum von Partnerschaft und Frieden aller Völker der Milchstraße und der umliegenden Galaxien endlich erfüllen. Die Angehörigen der Sternenvölker stehen für Freiheit und Selbstbestimmtheit ein, man arbeitet intensiv zusammen. Doch entwickelt sich in der kleinen Galaxis Cassiopeia offensichtlich eine neue Gefahr. Dort ist FENERIK gestrandet, ein sogenannter Chaoporter. Nachdem Perry Rhodan und seine Gefährten versucht haben, gegen die Machtmittel dieses Raumgefährts vorzugehen, bahnt sich eine unerwartete Entwicklung an: FENERIK stürzt auf die Milchstraße zu. Mit an Bord: mehrere Terraner, darunter Alaska Saedelaere und Gry O'Shannon. Die Flucht von FENERIK gelingt, aber die beiden Menschen werden getrennt. Und nun wird Saedelaere überdies mit einem seltsamen Phänomen konfrontiert: Die Rede ist von ALRASKA ...mehr

Produkt

KlappentextIn der Milchstraße schreibt man das Jahr 2072 Neuer Galaktischer Zeitrechnung. Dies entspricht dem Jahr 5659 nach Christus. Über dreitausend Jahre sind vergangen, seit Perry Rhodan seiner Menschheit den Weg zu den Sternen geöffnet hat. Noch vor Kurzem wirkte es, als würde sich der alte Traum von Partnerschaft und Frieden aller Völker der Milchstraße und der umliegenden Galaxien endlich erfüllen. Die Angehörigen der Sternenvölker stehen für Freiheit und Selbstbestimmtheit ein, man arbeitet intensiv zusammen. Doch entwickelt sich in der kleinen Galaxis Cassiopeia offensichtlich eine neue Gefahr. Dort ist FENERIK gestrandet, ein sogenannter Chaoporter. Nachdem Perry Rhodan und seine Gefährten versucht haben, gegen die Machtmittel dieses Raumgefährts vorzugehen, bahnt sich eine unerwartete Entwicklung an: FENERIK stürzt auf die Milchstraße zu. Mit an Bord: mehrere Terraner, darunter Alaska Saedelaere und Gry O'Shannon. Die Flucht von FENERIK gelingt, aber die beiden Menschen werden getrennt. Und nun wird Saedelaere überdies mit einem seltsamen Phänomen konfrontiert: Die Rede ist von ALRASKA ...
Details
Weitere ISBN/GTIN9783845361864
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum08.09.2022
Reihen-Nr.3186
Seiten64 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4502 Kbytes
Artikel-Nr.9856061
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


2.

Nicht wahr?

11. November 3413, anderswo

 

Du blickst in die Ferne. Die kleine Wohnung im 85. Stockwerk hat einen Vorteil. Wenn die Sonne im Zenit steht, siehst du die oberen Polrundungen der gewaltigen Kugelraumschiffe, die im 60 Kilometer entfernten Handelsraumhafen Point Surfat stehen. Ein weit entferntes Gleißen, das dich an das Licht der Sterne erinnert. Fern. Lockend.

Du siehst diese metallenen Hüllen und blendest alles andere aus. Das Geschrei deiner Eltern gerinnt zu einem Murmeln. Es kann dich, dein Innerstes, nicht erreichen.

Du denkst an die Sterne. An die Abenteuer, die viele dazwischen erleben. Viele? Die Privilegierten. Die Schergen Rhodans. Die Mutanten. Offiziere, Soldaten. Raumschiffpiloten, Techniker.

Wie so oft überlegst du dir, welchen Weg du einschlagen musst, um irgendwann ebenfalls zu den Sternen fliegen zu können. Mutter hat dir gesagt, dass du studieren sollst. Kosmohistorie oder so. Aber du weißt, dass dies nicht dein Weg ist. Zu viel Büffeln, zu wenige Abenteuer, die auf einen Kosmohistoriker warten.

Wahrscheinlich wird es auf einen Techniker hinauslaufen, überlegst du dir. Es fällt dir leicht, dich auf positronische Schaltkreise einzulassen. Du begreifst die Logik, die ihnen innewohnt.

Das wäre der wohl einfachste Weg für dich.

Aber wie viele Techniker kennst du, die an vorderster Front mit dabei sind, wenn ein neues galaktisches Kapitel geschrieben wird?

Zum millionsten Mal fragst du dich, weshalb du nicht als Mutant geboren wurdest. Mit einer Paragabe, die dich von allen anderen Menschen abhebt. Vielleicht ähnlich wie die Zündergabe, die in dem Doppelkopfmutanten Iwan Iwanowitsch Goratschin steckt. Sie töten mit einem einzelnen Blick. Ja, denkst du, als Para-Alaska könntest du alles erreichen, was du willst.

Du gibst dich den Tagträumen hin, während im Hintergrund deine Eltern weiterstreiten.

Illustration: Swen Papenbrock

Du weißt, dass du wegwillst, weggehen musst. Nur die Tatsache hält dich zurück, dass du Mutter nicht das Gleiche antun willst wie Tresham. Obwohl du weißt, dass es ihr besser gegangen ist, als er verschwunden war, bleibst du bei ihr. Vorerst zumindest. Als Zwölf- knapp Dreizehnjähriger hast du kaum Möglichkeiten da draußen, etwas aus dir zu machen. Aber die Zeit, so nervtötend langsam sie gerade zerrinnt, ist auf deiner Seite. Irgendwann wird sie anbrechen, deine Zeit.

Irgendwann.

 

*

 

Tresham Saedelaere war vor ein paar Monaten zurückgekehrt. Zurück zu seiner Familie, die aber längst nicht mehr seine Familie war. Er hatte Alaska kurz an sich gedrückt, dabei den Kopf aber abgewandt. Ein Achselklopfen, der obligate Hinweis darauf, wie groß Alaska geworden war, und das war es gewesen.

Tresham war zurück und saß am Kopfende des Mittagstisches, als wäre nichts gewesen.

Was Alaska am meisten schockiert hatte, war nicht die relativ herzlose Begrüßung gewesen. Das Schockierende war, wie sein Vater nach den Jahren der Abwesenheit ausgesehen hatte.

Alaska hatte kaum mehr originale Erinnerungen an seinen Vater von damals gehabt. Über die Jahre hatten sie sich immer mehr den paar Hologrammen angeglichen, die in Mutters Wandregal standen. Nun wirkte Tresham um Jahrzehnte gealtert.

Aber das fand Alaska eigentlich nicht so schlimm. Schockierend war aber, dass er selbst mittlerweile mehr dem Mann in den Holos glich als dieser selbst. Alaska wuchs zu dem Mann heran, der Tresham gewesen war.

»Sieh mich an, wenn ich mit dir rede!«

Alaska zuckte zusammen. Er hatte nicht gemerkt, dass sein Vater zu ihm ans Fenster getreten war. Tresham hatte ihn aus kürzester Distanz angeschrien. Es pfiff unangenehm in seinem rechten Ohr.

Alaska wandte sich um. Er musste den Blick nur zwei Handspannen emporheben. Er war mit seinen 176 Zentimetern der weitaus Größte in seiner Klasse. Alaska zweifelte nicht daran, dass er - wie Tresham - in ein paar Jahren die Zweimetermarke überschreiten würde.

Während er darauf wartete, dass das Pfeifen in seinem Ohr verebbte, betrachtete er seinen Vater. Treshams Gesicht leuchtete fiebrig. Die schwarzen Haare klebten an seiner Stirn. Im Hintergrund stand seine Mutter, eine Hand an die linke Wange gepresst.

Hatte er sie geschlagen?

Alaska fühlte schwarze Wut in sich aufsteigen.

»Du hast kein Wort verstanden, das ich gesagt habe, nicht wahr?«, höhnte sein Vater. »Alaska, der ewige Träumer, nicht wahr? Du warst schon damals in deiner Entwicklung zurück, bist es immer noch, nicht wahr?«

Der Junge atmete tief durch. Er wusste, dass ihn Tresham provozieren wollte. Mit seinen Vorwürfen, seiner Sprache. Ein kläglicher Versuch.

»Nein, Vater, ich habe nicht zugehört.«

»Oh, der Herr Sohn hat nicht zugehört. Ist sich wohl zu feige, um seinem Vater zuzuhören, wenn er etwas zu sagen hat, nicht wahr?«

Alaska straffte sich. »Verzeih, Vater, dass ich dir nicht zugehört habe. Würdest du bitte so gut sein und es wiederholen?«

Einen Moment lang weiteten sich Treshams Augen. Dann hatte er sich wieder im Griff. »Du hast eine Investigativpositronik damit beauftragt, mir nachzuschnüffeln, nicht wahr?«

»Ja, Vater.«

Tresham hob die rechte Hand drohend. »Lass die Finger von meiner Arbeit! Wenn ich dich noch einmal dabei erwische, wie du in meinen Daten herumschnüffelst, dann ...«

In diesem Moment ging Felissia dazwischen. Sie riss ihm den Arm herunter. »Du wirst den Jungen nicht schlagen, Tresh!«

Wütend stieß er sie weg.

Alaska verschränkte in einer ruhigen Geste die Arme. »Ich verspreche dir, dass ich nicht mehr in deinen Daten herumschnüffeln werde, Vater.«

Tresham ließ den Arm, den er erneut erhoben hatte, wieder sinken. »Das will ich dir auch geraten haben, nicht wahr?«

»Und ich will dir auch sagen, weshalb ich dir nicht mehr hinterherschnüffeln muss, Vater.«

»Weshalb?«

»Weil ich bereits alles weiß.«

Schlagartig wich alle Farbe aus Treshams Gesicht. »Was weißt du?«

»Die Jahre der Abwesenheit, in denen die Regierung uns finanziell unterstützt hat, waren der erste Hinweis.

Für einen normalen Frachtarbeiter, der wegen irgendwelcher Schwierigkeiten untergetaucht oder irgendwo verhaftet wurde, würde Adams niemals die Soli fließen lassen. Dann deine überraschende Rückkehr, der hoffnungslose Versuch, im Alltag anzukommen. Dein cholerisches Verhalten, die Ruhelosigkeit, die Schlafstörungen. Alles Hinweise auf eine posttraumatische Belastungsstörung. Der zweite Hinweis.

Und dann war da noch die letzte Rentenzahlung der Regierung. Offenbar hat jemand einen Fehler gemacht und sie zu spät gestoppt. Jedenfalls musste die Transaktion rückgängig gemacht werden. Und der Jemand hat einen zweiten Fehler gemacht: Die Überweisung erfolgte direkt an die SolAb.«

Alaska gestattete sich ein triumphierendes Lächeln, während er dabei zusah, wie sich die Anzeichen von Panik weiter im Gesicht seines Vaters ausbreiteten. »Alle drei Hinweise zusammen ergeben ein ziemlich eindeutiges Bild, Vater. Als Agent der Solaren Abwehr scheinst du bei einer Mission in Gefangenschaft geraten zu sein. Man war nicht gut zu dir, hat dich gefoltert. Tage-, wochen-, monate-, jahrelang.« Er machte eine Kunstpause, dann fügte er genüsslich hinzu: »Nicht wahr?«

Tresham zitterte vor Wut. Dann griff er blitzschnell zu und stieß Alaska von sich.

Der Junge taumelte rückwärts, strauchelte über die eigenen Füße und fiel hin.

»Hört auf, alle beide!«, schrie seine Mutter. »Tresh, stimmt das, was der Junge sagt? Du bist ein SolAb-Agent?«

Tresham Saedelaere spuckte in Alaskas Richtung. »Die kleine Ratte musste mir ja hinterherspionieren.«

Alaska kam mit einiger Mühe wieder auf die Beine. Die Wut hatte ihn nun fest im Griff. Er dachte an die Zündergabe der Goratschins und wünschte sich, dass er in den Körperzellen seines Vaters Kohlenstoff- und Kalziumatome miteinander reagieren lassen und zur Zündung bringen konnte. Ein Blick, und der Tod tritt ein.

»Was blickst du mich so an, du Bohnenstange?«, krächzte sein Vater. »Wag es ja nicht, mich anzugreifen. Du wirst mir kein Haar krümmen können, nicht wahr?«

»Wenn ich eine Paragabe hätte, würde ich dich jetzt umbringen, Vater.«

»Eine Paragabe, du? Ha, das ist ja lächerlich! Selbst jetzt lebst du lieber in einer Traumwelt als in der Realität. Was bist du nur für ein Versager!«

Alaska Saedelaere streckte die Hand aus, die Fingerspitzen auf Tresham gerichtet. »Es stimmt, ich bin kein Mutant. Ich kann dich nicht Kraft meiner Gedanken töten. Aber ich kann das!«

Mit der linken Hand tippte er sich gegen den Hals, in dem er ein Kehlkopfmikrofon implantiert hatte. Damit hatte er Zugriff auf alle Geräte und die Hauspositronik ihrer Wohnung. Er gab den stimmlosen Befehl.

Die Roboküche erwachte zum Leben. Eine Schranktür schwang auf, und ein unterarmlanges Vibromesser schwebte in seine geöffnete Hand.

Tresham blinzelte überrascht, trat zwei Schritte zurück. »Du ... du würdest mich niemals angreifen. Das könntest du nicht.«

»Bist du dir da sicher, Vater?« Alaska machte seinerseits einen Schritt auf ihn zu. Die Klinge schnurrte leise.

»Ihr undankbares Pack!«, stieß Tresham hervor, während er rückwärts auf die Wohnungstür zuging. »Damit ihr euch keine Illusionen macht: Ihr wart von Anfang an nur eine Tarnidentität. Ihr habt mir nie etwas bedeutet.«

»Wie auch?«, sagte Alaska ruhig, während er mit der Spitze der...
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