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Perry Rhodan 3220: Die Einsamen

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
64 Seiten
Deutsch
Perry Rhodan digitalerschienen am04.05.2023
Das Ende des 21. Jahrhunderts Neuer Galaktischer Zeitrechnung ist angebrochen. Mehr als dreieinhalbtausend Jahre von unserer Zeit entfernt lebt die Menschheit in Frieden. Zwischen den Sternen der Milchstraße herrschen keine großen Konflikte mehr. Wie es aussieht, könnte Perry Rhodan, der als erster Mensch von der Erde auf Außerirdische gestoßen ist, sich endlich seinem großen Ziel nähern: der alte Traum von Freundschaft und Frieden zwischen den Völkern der Milchstraße und der umliegenden Galaxien. Die Angehörigen der Sternenvölker stehen für Freiheit und Selbstbestimmung ein, man arbeitet intensiv und gleichberechtigt zusammen. Bei ihrem Weg zu den Sternen hat ein geheimnisvolles Wesen die Menschen begleitet und unterstützt: Es trägt den Namen ES, man bezeichnet es als eine Superintelligenz, und es lebt seit vielen Millionen Jahren zwischen Zeit und Raum. Rhodan sieht ES als einen Mentor der Menschheit. Doch ES weilt nicht mehr in der Galaxis - das Geisteswesen scheint in ungezählte Fragmente zersplittert zu sein, die sich in verborgenen Fragmentrefugien ballen. Diese Refugien zu finden und die Fragmente wieder zu vereinen, ist Rhodans Ziel. In der Galaxis Morschaztas unweit Gruelfins sind Atlan und er unterwegs und stellen sich den Panjasen, die das dortige Refugium für sich beanspruchen. Auch andere Unsterbliche und deren Wegbegleiter suchen Fragmentrefugien. Zwei davon sind Alaska Saedelaere und Gry O'Shannon. Sie sind DIE EINSAMEN ...mehr

Produkt

KlappentextDas Ende des 21. Jahrhunderts Neuer Galaktischer Zeitrechnung ist angebrochen. Mehr als dreieinhalbtausend Jahre von unserer Zeit entfernt lebt die Menschheit in Frieden. Zwischen den Sternen der Milchstraße herrschen keine großen Konflikte mehr. Wie es aussieht, könnte Perry Rhodan, der als erster Mensch von der Erde auf Außerirdische gestoßen ist, sich endlich seinem großen Ziel nähern: der alte Traum von Freundschaft und Frieden zwischen den Völkern der Milchstraße und der umliegenden Galaxien. Die Angehörigen der Sternenvölker stehen für Freiheit und Selbstbestimmung ein, man arbeitet intensiv und gleichberechtigt zusammen. Bei ihrem Weg zu den Sternen hat ein geheimnisvolles Wesen die Menschen begleitet und unterstützt: Es trägt den Namen ES, man bezeichnet es als eine Superintelligenz, und es lebt seit vielen Millionen Jahren zwischen Zeit und Raum. Rhodan sieht ES als einen Mentor der Menschheit. Doch ES weilt nicht mehr in der Galaxis - das Geisteswesen scheint in ungezählte Fragmente zersplittert zu sein, die sich in verborgenen Fragmentrefugien ballen. Diese Refugien zu finden und die Fragmente wieder zu vereinen, ist Rhodans Ziel. In der Galaxis Morschaztas unweit Gruelfins sind Atlan und er unterwegs und stellen sich den Panjasen, die das dortige Refugium für sich beanspruchen. Auch andere Unsterbliche und deren Wegbegleiter suchen Fragmentrefugien. Zwei davon sind Alaska Saedelaere und Gry O'Shannon. Sie sind DIE EINSAMEN ...
Details
Weitere ISBN/GTIN9783845362205
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum04.05.2023
Reihen-Nr.3220
Seiten64 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4818 Kbytes
Artikel-Nr.11615998
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


2.

Aus dem Logbuch von Pierre de Chalon

 

Lange habe ich überlegt, ob ich die Geschichte, die nicht nur mein Leben völlig verändert hat, überhaupt aufzeichnen sollte. Schließlich waren alle potenziellen Leser dieser Geschichte dabei, als sie sich entfaltete. Aber dann habe ich mir gesagt, dass diese Aufzeichnungen irgendwann in die Hände von Leuten fallen könnten, die ich in diesem Augenblick noch gar nicht kenne. Leute, die ihrerseits von der WEHREN HECHT mit ihrem Kapitän Renard Gonder und den anderen finsteren Gestalten an Bord nie etwas gehört haben.

Für diese Leute, also Euch, geschätzte Landratte, schreibe ich dies alles nieder. (Und selbstverständlich auch für diejenigen aus Visby und Arendal, selbst wenn sie bei den Ereignissen dabei gewesen sind. Man vergisst vieles, wenn die grauen Tage ineinander übergehen. Da können solche Aufzeichnungen zur Erinnerung und Dokumentation dienen.)

Was hier also folgt, sind die sorgfältigen Aufzeichnungen von Pierre de Chalon, eurem Beinschnitzer und nun auch Schiffslogbuchführer. Ich stamme, wie die gesamte dreizehnköpfige Crew der WEHREN HECHT, aus der ewigen Stadt Visby. Visby, das Juwel an der Küste, so viel schöner als das garstige Arendal am Ende des Fjords der Insel Vuodna.

Die WEHREN HECHT ist ein stolzer Zweimaster mit einer Tragfähigkeit von etwa 250 Tonnen. 25 Schritt lang und acht Schritt breit. Von der Bauweise her ist es ein typischer Holk mit einem flachen Boden, um ohne Aufheben in die Fjorde und Flüsse hineinfahren zu können. Allerdings sind die Planken in der Kraweelbauweise aneinandergefügt, das heißt Kante an Kante, sodass der Rumpf glatt ist. Das Ganze muss selbstverständlich ordentlich kalfatert werden, damit kein Wasser eindringen kann.

Aber ich will Euch, geschätzte Landratte, nicht mit Schiffsbeschreibungen langweilen. Das Salz in der Suppe ist - wie auf jedem Schiff - ihre Besatzung.

Den Kapitän Renard Gonder habe ich bereits erwähnt. Unser Häuptling ist eine eindrucksvolle Erscheinung. Fast sieben Fuß groß mit einem mächtigen dottergelben Bart, scharfer Nase und stechendem Blick. Man legt sich nicht mit Gonder an. Niemals.

Ein ungleich umgänglicherer Zeitgenosse ist Magister Quirin Stargard, unser Quacksalber, Schiffsarzt und Prediger. Einen Fuß kleiner als der Kapitän, mit blank rasiertem Kinn und dunklem, gescheiteltem Haar. Wenn er nicht gerade in seiner Koje ist und ein neues Tränklein zusammenbraut, schenkt er jedem ein Ohr, der seine Sorgen teilen will. Er ist sich auch nicht zu schade, an trockenen Tagen ordentlich das Deck zu schrubben.

Dabei unterstützt er Vince Thoman, der in erster Linie darum besorgt ist, das Deck sauber und die Planken leicht feucht zu halten, damit sich keine Ritzen bilden. Zudem bemannt er das Krähennest, ganz oben im Hauptmast.

Das Herz der Mannschaft - wie könnte es anders sein? - ist unsere Wäscherin und Dirne, Sime Swerting. Fünfeinhalb Fuß groß, mit feuriger roter Mähne, ausladenden Rundungen überall und fast immer mit einem Lächeln auf dem Gesicht.

Besonders - und damit meine ich besonders seltsam - ist unser Steuermann. Es ist ein eigenbrötlerischer Geselle. Wir kennen seinen wahren Namen nicht und nennen ihn deshalb so, wie er aussieht: Blechmann. Sechs Fuß groß, schlank - und aus Blech. Das Gesicht, das Haar, alles ist aus silbergrauem Metall. Manchmal dünn wie ein Blatt Papier, an einigen Stellen klingt sein Körper hohl, wenn man daran klopft, an anderen klingt er massiv. Das Gesicht, die Mimik ist starr, der Mund bewegt sich nicht, selbst wenn Blechmann spricht.

Er trägt eine schlichte einteilige Kombination, die aus dunklerem, kupferfarbenem Metall geschaffen ist. Allerdings ist sie biegsam wie eine Weidenrute. Nur der Herr weiß, wie so etwas möglich sein kann. Blechmanns Hände stecken in ebenfalls metallischen Handschuhen.

Was ich sagen will: Blechmann ist ein wandelndes Mysterium. Alles spricht dagegen, dass in dem Blechkörper Leben vorhanden ist. Aber trotzdem ist er unser Steuermann und hat uns schon oft in der rauen See das Leben gerettet. Eine andere Besatzung hätte Blechmann wohl Kielholen lassen. Aber ich frage Euch, edle Landratte: Weshalb töten, was nicht lebt, nur weil man es nicht versteht?

Die nächsten beiden, von denen ich Euch berichte, sind erst spät zu unserer Crew gestoßen. Sie sprechen eine Mischung aus Deutsch und Englisch, je nachdem, was sie gerade vorführen. Wobei eigentlich nur einer von ihnen spricht. Es handelt sich um unser Unterhaltungsduo für die langen Tage auf See.

Da wäre zum einen Penn, unser Musikus, Bader und Hexer. Nur eine Handspanne kleiner als Gonder, dafür mit einem dröhnenden Stimmorgan ausgestattet, das problemlos für Aufmerksamkeit in der Messe sorgt. Dunkles, gescheiteltes Haar und stechend blaue Augen, deren Blick einen durch die Nickelbrille hindurch sezieren kann.

Sein Kompagnon Teller ist mit seinen knapp sechs Fuß Körpergröße, dem schütteren blonden Haar, dem freundlichen Gesicht und der Ruhe das pure Gegenteil von Penn. Auch er tritt vor der Crew der WEHREN HECHT als Hexer auf, daneben fungiert er als Barbier und Chirurg. Er ist halt sehr geschickt mit seinen Händen.

Seltsamerweise spricht Teller nicht. Jedenfalls nicht direkt. Er blickt einen nur an, und automatisch öffnet man den Mund und spricht seine Worte aus.

Zur Crew gehören fünf weitere Piratinnen und Piraten. Allerdings sind sie für diese Geschichte nicht so wichtig, sodass ich sie zugunsten der Straffung hier nicht eingehender erwähne. Sie mögen mir verzeihen.

Aber zurück zu Teller, denn mit ihm will ich meine Geschichte endlich beginnen.

Wir waren gerade mit frisch aufgefüllten Vorräten von Visby in See gestochen. Der Himmel war trübe wie immer, der Wind gnädig. Bis auf Blechmann, der auf dem Deck am Steuer stand, befand sich die ganze Crew in der Messe. Das Abendessen war fast gänzlich aufgegessen. Es roch nach würzigem Schaffleisch und dunklem Bier.

Penn stellte sich im Rückraum auf und entlockte seinem mannsgroßen Violone eine schaurige Melodie, worauf Teller zwischen die Tische in die Mitte der Messe trat. Sofort versiegten alle Gespräche. Bierhumpen wurden hingestellt, Stühle gerückt. Man wollte möglichst alles mitbekommen.

Teller deutete auf Magister Quirin Stargard. Ein Fingerzeig genügte, und der Schiffsarzt erhob sich und stellte sich mit gespanntem Gesichtsausdruck neben Teller.

Der Hexer zwinkerte lächelnd Sime Swerting zu, die an einem Tisch in seiner Nähe saß. Alle wussten, was nun folgte: Teller ging in die Ruhe.

»Danke, Quirin, dass du dich für diese kleine Demonstration zur Verfügung stellst«, drangen Tellers Worte aus Simes Mund. »Ihr alle, geschätzter Kapitän und Mit-Piraten, könnt übrigens ebenfalls mitmachen. Hier, auf diesem Zettel habe ich eine Vorhersage niedergeschrieben.«

Alle Blicke wanderten von Sime zurück zu Teller, der zwischen Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand einen mehrfach gefalteten Zettel hielt. Er überreichte ihn dem Schiffsarzt.

»Wir beginnen damit«, fuhr Teller aus Stines Mund fort, »dass du dir eine Zahl zwischen eins und zehn ausdenkst. Du bist in der Wahl völlig frei. Hast du dir eine Zahl ausgesucht?«

Der Magister nickte.

»Sehr gut. Dann möchte ich, dass du deine Zahl mit 9 multiplizierst. Vom Resultat nimmst du die Quersumme, das heißt, du zählst die einzelnen Ziffern der Zahl zusammen. Die Quersumme von 23 wäre infolgedessen 5. Hast du das verstanden? Hast du die Quersumme ausgerechnet?«

»Ja«, sagte der Magister.

»Gut. Von dieser Zahl ziehst du nun 5 ab. Hast du das? Gut. Wenn du nun jedem Buchstaben des Alphabets eine Zahl zuordnest, dann wäre A gleich 1, B gleich 2 und so weiter. Ordne nun deiner Zahl den Buchstaben zu und wähle ein Waldtier aus, das mit diesem Buchstaben beginnt.«

Nun erhob sich ein aufgeregtes Gemurmel und Gefuchtel in der Messe, als alle plötzlich auf ihre Finger starrten, um ihrer Zahl einen Buchstaben zuordnen zu können. Mir ging es da nicht anders.

»Jetzt zählst du zu deiner Zahl 1 dazu und ordnest dem Ergebnis den richtigen Buchstaben zu. Dies ist der Anfangsbuchstabe für eine Frucht. Und nun nimm eine Farbe, die zu dieser Frucht passt. Hast du das alles?«

Quirin Stargard nickte.

»Fein«, sagte Teller durch Stine. »Dann kannst du nun den Vorhersagezettel langsam öffnen, sodass ihn alle sehen können.«

Während Stargard mit feierlicher Miene den Zettel entfaltete, schob Teller nach: »Aber ich muss mich schon fragen, ob der Dachs von der roten Erdbeere satt werden kann.«

Entgeistert starrte der Magister auf den Zettel. Darauf war mit einfachen Strichen ein Dachs gezeichnet, der in eine blutrote Erdbeere biss. Einen Herzschlag lang war es mucksmäuschenstill in der Messe, dann brach lauter Jubel los. Einige schrien ihr Unverständnis heraus und schlugen mit den Humpen auf die Tische, sodass das braune Bier hochschwappte.

Penn spielte einen abschließenden Akkord, und Teller verbeugte sich tief vor seinem dankbaren Publikum.

In diesem Moment geschah es: Teller zuckte zusammen, als hätte ihm jemand einen Schlag versetzt. Sein Stöhnen drang aus allen anderen elf Kehlen in der Messe.

Als würde ihn der Leibhaftige verfolgen, rannte Teller hinaus aufs Deck und starrte in die düstere Wolkendecke.

»Etwas kommt auf diese Welt!«, schrien die Piraten, die ihm gefolgt waren. »Es ist der ferne Klabauter!«

Panik breitete sich aus. Selbst der Kapitän Renard Gonder blickte fluchend gen Himmel.

Nur Blechmann stand stoisch am Ruder. Steuerte die WEHREN HECHT durch das...
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