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Der Wolf der Wall Street. Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
640 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am30.11.2022
Die unglaublichen Memoiren einer Wall-Street-Ikone - vom sagenhaften Aufstieg bis zum tiefen Fall.
In den 1990er Jahren war Jordan Belfort die Ikone der Wall Street. Er war ein knallharter Börsenhai, eiskalter Betrüger und feierwütiger Junkie. Mit 26 war er bereits Multimillionär. Als ihm seine Geldgeschäfte nicht mehr den nötigen Kick gaben, versuchte der junge Wall-Street-Baron es mit schnellen Autos, Frauen und Drogen. Er feierte wie ein Rockstar und lebte wie ein König. Mit 36 Jahren landete er im Gefängnis. Doch ausgerechnet sein tiefer Fall rettete ihm das Leben. Die unglaubliche Autobiografie des echten Gordon Gekko wird derzeit mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle von Regisseur Martin Scorsese verfilmt.

Jordan Belfort, geb. 1962 in Queens (New York), studierte an der American University. Mit 26 Jahren verdiente er an der Wall Street Millionen, mit 36 saß er im Gefängnis. Heute lebt der erfolgreiche Motivationsredner in Los Angeles.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR9,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextDie unglaublichen Memoiren einer Wall-Street-Ikone - vom sagenhaften Aufstieg bis zum tiefen Fall.
In den 1990er Jahren war Jordan Belfort die Ikone der Wall Street. Er war ein knallharter Börsenhai, eiskalter Betrüger und feierwütiger Junkie. Mit 26 war er bereits Multimillionär. Als ihm seine Geldgeschäfte nicht mehr den nötigen Kick gaben, versuchte der junge Wall-Street-Baron es mit schnellen Autos, Frauen und Drogen. Er feierte wie ein Rockstar und lebte wie ein König. Mit 36 Jahren landete er im Gefängnis. Doch ausgerechnet sein tiefer Fall rettete ihm das Leben. Die unglaubliche Autobiografie des echten Gordon Gekko wird derzeit mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle von Regisseur Martin Scorsese verfilmt.

Jordan Belfort, geb. 1962 in Queens (New York), studierte an der American University. Mit 26 Jahren verdiente er an der Wall Street Millionen, mit 36 saß er im Gefängnis. Heute lebt der erfolgreiche Motivationsredner in Los Angeles.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641305031
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum30.11.2022
Reihen-Nr.47813
Seiten640 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2346 Kbytes
Artikel-Nr.10056307
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

PROLOG
Die Unschuld vom Lande

1. MAI 1987

»Du bist noch geringer als Abschaum«, sagte mein neuer Chef, als er mich zum ersten Mal durch den sogenannten Board Room, die Managementetage von LF Rothschild, führte. »Hast du ein Problem damit, Jordan?« »Nein«, gab ich zurück, »kein Problem.« »Gut«, schnappte er und ging einfach weiter.

Wir durchquerten ein Labyrinth aus braunen Mahagonischreibtischen und schwarzen Telefonkabeln im 23. Stock eines Glas- und Aluminiumturms, der sich 41 Stockwerke hoch über die legendäre New Yorker Fifth Avenue erhob. Der Board Room war weitläufig und maß vielleicht 15 mal 20 Meter. Es war ein bedrückender Raum, vollgestopft mit Schreibtischen, Telefonen, Computerbildschirmen und einer Menge richtig widerlicher Yuppies, insgesamt 70 an der Zahl. Sie hatten ihre Jacketts ausgezogen und um diese Uhrzeit - 9:20 Uhr morgens - lehnten sie sich in ihren Stühlen zurück, lasen das Wall Street Journal und beglückwünschten sich selbst dazu, dass sie die Herren der Welt waren.

Zu den Herren der Welt zu gehören schien mir ein nobles Ziel, und als ich in meinem billigen blauen Anzug und meinen klobigen Tretern an den Herren vorbeiging, da wünschte ich, ich wäre einer von ihnen. Aber mein neuer Chef erinnerte mich schnell daran, dass dem nicht so war. »Dein Job« - er schaute auf das Plastiknamensschild auf meinem Revers - »Jordan Belfort, ist der eines Vermittlers, und das heißt, dass du 500 Telefonnummern am Tag wählst und versuchst, an Sekretärinnen vorbeizukommen. Du versuchst nicht, irgendetwas zu verkaufen oder etwas zu empfehlen oder irgendetwas zu machen. Du versuchst nur, die Unternehmenschefs ans Telefon zu kriegen.« Er machte eine kurze Pause und spritzte dann noch mehr Gift. »Und wenn du dann jemanden ans Telefon kriegst, sagst du nur: Hallo, Herr Soundso, ich habe hier Scott am Telefon für Sie , dann gibst du mir den Hörer und wählst die nächste Telefonnummer. Glaubst du, dass du das schaffst, oder ist dir das zu kompliziert?« »Nein, das schaffe ich«, sagte ich zuversichtlich, während die Panik mich wie ein Tsunami überrollte. Das Ausbildungsprogramm von LF Rothschild dauerte sechs Monate. Das würden harte sechs Monate werden, grässliche sechs Monate, in denen ich Arschlöchern wie Scott ausgeliefert sein würde, dem Yuppie-Schaumschläger, den anscheinend die feurigen Tiefen der Yuppie-Hölle ausgespuckt hatten.

Ich betrachtete ihn heimlich aus dem Augenwinkel und kam zu dem Schluss, dass Scott wie ein Goldfisch aussah. Er war kahl und blass, und seine wenigen Haare waren schmutzig orange. Er war Anfang 30, ziemlich groß, hatte einen schmalen Kopf und blasse, wulstige Lippen. Er trug eine Fliege und sah damit lächerlich aus. Vor den braunen Glupschaugen trug er eine Nickelbrille, die ihn erst recht wie einen Goldfisch aussehen ließ.

»Gut«, sagte der Schaumschläger-Goldfisch, »und jetzt die Grundregeln: Es gibt keine Pausen, keine privaten Anrufe, keine Krankheitstage, kein Zuspätkommen, keine Trödelei. Du hast 30 Minuten Mittagspause« - er machte eine effektheischende Pause - »und du kommst besser pünktlich zurück, denn wenn du Scheiße baust, warten 50 Leute darauf, deinen Schreibtisch zu übernehmen.« Er sprach im Gehen weiter, ich ging einen Schritt hinter ihm und war von den Tausenden orange leuchtenden Aktienkursen hypnotisiert, die über die grauen Computermonitore rollten. An der Vorderseite des Raums gewährte eine Glaswand Aussicht auf die Manhattan Midtown. Geradeaus sah ich das Empire State Building. Es überragte alles, schien in den Himmel zu steigen und daran zu kratzen. Das war ein denkwürdiger Anblick, eine Aussicht, die eines jungen Herren der Welt würdig war. Aber in diesem Moment schien dieses Ziel in immer weitere Ferne zu rücken.

»Um die Wahrheit zu sagen«, redete Scott weiter, »glaube ich nicht, dass du für diesen Job geeignet bist. Du siehst aus wie ein Kind, und die Wall Street ist nichts für Kinder. Die ist was für Killer. Etwas für Söldner. Insofern hast du Glück, dass ich hier nicht für die Einstellungen zuständig bin.« Er kicherte ironisch. Ich biss mir auf die Lippen und sagte nichts. Wir hatten das Jahr 1987, und Yuppie-Arschlöcher wie Scott schienen die Welt zu regieren. Die Wall Street befand sich mitten in einer rasanten Hausse und spuckte am laufenden Band neue Millionäre aus. Geld war billig, und ein Mann namens Michael Milken hatte die sogenannten Junkbonds erfunden und damit die Art verändert, wie die amerikanische Unternehmenswelt ihre Geschäfte betrieb. Es war eine Zeit zügelloser Gier, eine Zeit mutwilliger Exzesse. Es war das Zeitalter der Yuppies.

Als wir uns seinem Schreibtisch näherten, wandte sich mein fleischgewordener Yuppie-Fluch zu mir um und sagte: »Ich sag´s dir noch mal, Jordan: Du bist der Geringste der Geringen. Du machst nicht mal Kaltakquise, du bist ein Vermittler.« Das Wort troff vor Verachtung. »Und bis du deine Brokerprüfung hinter dir hast, besteht dein Universum ausschließlich aus Verbinden. Und das ist der Grund, weshalb du noch geringer als Abschaum bist. Hast du ein Problem damit?« »Absolut nicht«, gab ich zurück. »Das ist der perfekte Job für mich, denn ich bin noch geringer als Abschaum.« Ich zuckte unschuldig die Achseln.

Ich sehe im Gegensatz zu Scott nicht aus wie ein Goldfisch und das machte mich stolz, als er mich jetzt anstarrte und in meinem Gesicht nach Anzeichen von Ironie suchte. Ich bin eher klein, und mit 24 Jahren hatte ich immer noch jungenhafte, jugendliche Gesichtszüge. Wegen dieses Gesichts konnte ich fast nie in eine Bar gehen, ohne dass ich kontrolliert wurde. Ich hatte volles, hellbraunes Haar, glatte gebräunte Haut und große blaue Augen. Ich sah insgesamt nicht schlecht aus. Aber leider hatte ich Scott nicht belogen, als ich sagte, ich fühlte mich unbedeutender als Abschaum. Das war nämlich wirklich so. Das Problem war, dass ich gerade mein erstes geschäftliches Abenteuer in den Sand gesetzt hatte und damit auch mein Selbstwertgefühl. Das war ein unglückseliges Projekt in der Fleisch- und Fischbranche gewesen, und als es aus war, stand ich mit 26 Lkw-Mieten ganz schön beschissen da - ich haftete persönlich dafür und war in Zahlungsverzug. Deshalb waren erstens die Banken hinter mir her und zweitens eine Frau von American Express - dem Klang nach eine bärtige 3-Zentner-Frau -, die mir drohte, sie würde mir persönlich in den Arsch treten, wenn ich nicht bezahlte. Ich wollte eigentlich meine Telefonnummer ändern, aber ich war mit der Telefonrechnung so weit im Rückstand, dass auch NYNEX hinter mir her war.

Wir kamen zu Scotts Schreibtisch, und er bot mir den Stuhl neben seinem an und dazu noch ein paar aufmunternde Worte. »Sieh´s mal von der positiven Seite«, spöttelte er, »wenn du nicht wegen Faulheit, Dummheit, Frechheit oder Unpünktlichkeit gefeuert wirst, dann wirst du eines Tages vielleicht wirklich Aktienbroker.« Er grinste über seinen eigenen Witz. »Und weißt du, letztes Jahr habe ich über 300.000 Dollar verdient und der andere Typ, für den du arbeiten wirst, über eine Million.« Über eine Million? Da konnte ich mir ja vorstellen, was der andere Typ wohl für ein Arschloch war. Mit sinkendem Mut fragte ich: »Wer ist der andere Typ?« »Warum?«, fragte mein Yuppie-Folterknecht. »Was interessiert dich das?« Lieber Gott!, dachte ich. Sprich nur, wenn du angesprochen wirst, du Trottel! Das war wie bei den Marines. Tatsächlich gewann ich immer mehr den Eindruck, der Lieblingsfilm dieses Bastards müsste Ein Offizier und Gentleman sein und er würde Lou Gossetts Launen an mir auslassen - und so tun, als wäre er ein Militärausbilder, dem ein kleiner Marine zugeteilt war. Aber ich behielt diese Gedanken für mich und sagte nur: »Ach nichts, ich, ähm, war nur neugierig.«

»Er heißt Mark Hanna, und du wirst ihn noch früh genug kennenlernen.« Damit drückte er mir einen Stapel Karteikarten in die Hand, auf denen jeweils Name und Telefonnummer eines wohlhabenden Unternehmers stand. »Lächeln und wählen«, wies er mich an, »und dass du nicht vor zwölf den beschissenen Kopf hebst!« Dann setzte er sich an seinen Schreibtisch, nahm sein Wall Street Journal, legte seine schwarzen Krokodillederschuhe auf den Schreibtisch und begann zu lesen.

Ich wollte gerade den Telefonhörer heben, als ich eine massige Hand auf meiner Schulter spürte. Ich schaute auf und wusste auf den ersten Blick, dass das Mark Hanna war. Er roch geradezu nach Erfolg wie ein echter Herr der Welt. Er war groß - etwa 1,85, 110 Kilo und das meiste davon Muskeln. Er hatte pechschwarzes Haar, dunkle, ausdrucksstarke Augen, fleischige Gesichtszüge und ziemlich viele Aknenarben. Er war attraktiv, auf die Downtown-Art, und ihn umgab das hippe Greenwich-Village-Flair. Ich spürte das Charisma, das er ausströmte.

»Jordan?«, sagte er in auffallend sanftem Ton. »Ja, das bin ich«, antwortete ich mit dem Tonfall eines Verdammten. »Abschaum erster Klasse, zu Ihren Diensten!« Er lachte freundlich, und der schulterklopfende, graue 2.000-Dollar-Nadelstreifenanzug hob und senkte sich mit jedem Kichern. Dann sagte er unnötig laut: »Ja gut, ich sehe, du hast schon die erste Dosis Bauernarsch erhalten!« Er zeigte mit einem Kopfnicken auf Scott. Ich nickte unmerklich. Er zwinkerte mir zu. »Keine Angst: Ich bin hier der Senior Broker; er ist nur eine wertlose Memme. Vergiss also alles, was er gesagt hat und was er in Zukunft sagen mag.« Ich konnte nicht anders, ich musste einen Blick zu Scott hinüber werfen, der murmelte: »Fick dich, Hanna!«

Mark nahm daran allerdings keinen Anstoß. Er zuckte nur die Schultern, ging auf...
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Autor

Jordan Belfort, geb. 1962 in Queens (New York), studierte an der American University. Mit 26 Jahren verdiente er an der Wall Street Millionen, mit 36 saß er im Gefängnis. Heute lebt der erfolgreiche Motivationsredner in Los Angeles.