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Hochmut kommt vor dem Farn

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
320 Seiten
Deutsch
Droemer Knaurerschienen am01.03.20231. Auflage
Indoor Gardening statt Schrebergarten? Nicht mit Manne und Caro! »Hochmut kommt vor dem Farn« ist der 3. lustige Garten-Krimi rund um die Schrebergarten-Kolonie »Harmonie« in Berlin.  Ausgerechnet eine Fabrik für Indoor-Gardening-Systeme soll auf dem Gelände der Schrebergarten-Kolonie Harmonie in Berlin entstehen - das Schicksal hat offenbar Sinn für schwarzen Humor. Das Lachen ist Ex-Polizist Manne Nowak und Partnerin Caro von Ribbek allerdings längst vergangen, denn es sieht so aus, als hätten die Kleingärtner bereits verloren. Trotz zahlreicher Protestaktionen müssen sie ihr grünes Reich räumen. Dann wird auch noch die Senatorin, die das Projekt auf politischer Ebene betreut hat, tot in der Nähe der Kleingarten-Anlage gefunden. Ist einer der Laubenpieper etwa ein eiskalter Mörder?  Krimi-Autorin Mona Nikolay ist selbst begeisterte Gärtnerin. Auch der 3. Fall für Manne Nowak und Caro von Ribbek punktet mit viel Sinn für Humor und die vergnüglichen Absurditäten des Mikrokosmos Schrebergarten.  Die humorvolle Krimi-Reihe um die Berliner Schrebergarten-Kolonie ist in folgender Reihenfolge erschienen: - Rosenkohl und tote Bete - Amsel, Drossel, tot und starr - Hochmut kommt vor dem Farn

Mona Nikolay ist das Pseudonym von Eva Siegmund. Sie ist Schriftstellerin in Vollzeit und veröffentlicht spannende Bücher für Erwachsene und Jugendliche bei Droemer, Knaur und cbt. Ihre Krimis und Thriller wurden allesamt vertont. Mona ist gelernte Kirchenmalerin mit allem Zipp und Zapp und Gesellenbrief sowie studierte Juristin. Die ersten Sporen in der Verlagswelt hat sie sich in der Lizenzabteilung und dem Lektorat eines Berliner Hörbuchverlags verdient. Mona kann Strom verlegen, Hochbeete bauen, den Werkzeugschuppen verwalten, gute Geschichten erzählen, ihr Söhnchen durchkitzeln und versteht sich aufs geschriebene sowie gesprochene Wort.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextIndoor Gardening statt Schrebergarten? Nicht mit Manne und Caro! »Hochmut kommt vor dem Farn« ist der 3. lustige Garten-Krimi rund um die Schrebergarten-Kolonie »Harmonie« in Berlin.  Ausgerechnet eine Fabrik für Indoor-Gardening-Systeme soll auf dem Gelände der Schrebergarten-Kolonie Harmonie in Berlin entstehen - das Schicksal hat offenbar Sinn für schwarzen Humor. Das Lachen ist Ex-Polizist Manne Nowak und Partnerin Caro von Ribbek allerdings längst vergangen, denn es sieht so aus, als hätten die Kleingärtner bereits verloren. Trotz zahlreicher Protestaktionen müssen sie ihr grünes Reich räumen. Dann wird auch noch die Senatorin, die das Projekt auf politischer Ebene betreut hat, tot in der Nähe der Kleingarten-Anlage gefunden. Ist einer der Laubenpieper etwa ein eiskalter Mörder?  Krimi-Autorin Mona Nikolay ist selbst begeisterte Gärtnerin. Auch der 3. Fall für Manne Nowak und Caro von Ribbek punktet mit viel Sinn für Humor und die vergnüglichen Absurditäten des Mikrokosmos Schrebergarten.  Die humorvolle Krimi-Reihe um die Berliner Schrebergarten-Kolonie ist in folgender Reihenfolge erschienen: - Rosenkohl und tote Bete - Amsel, Drossel, tot und starr - Hochmut kommt vor dem Farn

Mona Nikolay ist das Pseudonym von Eva Siegmund. Sie ist Schriftstellerin in Vollzeit und veröffentlicht spannende Bücher für Erwachsene und Jugendliche bei Droemer, Knaur und cbt. Ihre Krimis und Thriller wurden allesamt vertont. Mona ist gelernte Kirchenmalerin mit allem Zipp und Zapp und Gesellenbrief sowie studierte Juristin. Die ersten Sporen in der Verlagswelt hat sie sich in der Lizenzabteilung und dem Lektorat eines Berliner Hörbuchverlags verdient. Mona kann Strom verlegen, Hochbeete bauen, den Werkzeugschuppen verwalten, gute Geschichten erzählen, ihr Söhnchen durchkitzeln und versteht sich aufs geschriebene sowie gesprochene Wort.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783426466452
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.03.2023
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.3
Seiten320 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2109 Kbytes
Artikel-Nr.10114326
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 3

Das war eine Hinrichtung«, schoss es ihr durch den Kopf, als sie mit Manne und Eckhard bei der großen Birke ankam, um die ein paar Gartenfreunde mit bleichen Mienen standen und ihnen entgegenblickten - mit den Rücken zu der Frau, die jemand an den Stamm gebunden hatte. Es dämmerte bereits und das Licht zwischen den Bäumen war schummrig, trotzdem konnte sie selbst von Weitem erkennen, wie zerschunden der Körper war, der dort - ja, was eigentlich? Hing? Stand? Klemmte?

Jemand hatte die Frau mit einem dicken Spanngurt am Baum so befestigt, dass ihre bleiche Gestalt weithin sichtbar war und nur der Kopf nach vorne hing. Caro war dankbar dafür. Ein Gesicht hätte sie gleichzeitig nicht auch noch verkraftet, sie hatte schon Mühe, zu begreifen, was sie hier eigentlich sah.

Die Gartenfreunde brummten erleichterte Grüße in ihre Richtung, und Caro wunderte sich im Stillen, was sie eigentlich alle hier zu suchen hatten. Insgesamt zählte sie zehn Leute. An einem kalten Freitagabend im Frühling.

Sie selbst war noch nie in diesem Bereich der Anlage gewesen. Warum auch? Das Wäldchen trennte die Kleingartenanlage Harmonie e.V. von der nahen Autobahn und war wenig einladend. Sie hatte während des Sommers so manchen Kleingärtner mit einem Spaten darin verschwinden sehen; wahrscheinlich, wenn die Abwassergrube voll und die Toilette deshalb nicht benutzbar gewesen war. Von vielen Anwohnern wurde der »Grünstreifen« überdies zum Müllabladen zweckentfremdet. Mehrere gute Gründe also, die dagegensprachen, die Baumreihen zu durchwandern.

Unweit der großen Birke lag ein kaputter Kühlschrank im Unterholz, und irgendetwas an dieser Tatsache machte die Situation für Caro noch schlimmer. Die Frau war nackt und wehrlos und gut sichtbar zwischen einem Haufen Müll platziert worden. Geschunden und eingeschnürt und verdreht.

Respektloser ging es wohl kaum. Caro dachte daran, dass in vergangenen Zeiten die Hingerichteten an den Stadtmauern aufgehängt worden waren. Zur Abschreckung. Um dort von Getier zerfressen zu werden. Hektisch fischte sie in ihrer Handtasche nach den Pfefferminzbonbons. Mittlerweile hatte Caro herausgefunden, dass die richtig scharfen Bonbons gut gegen diese spezielle Übelkeit waren, die der Anblick toter Menschen bei ihr hervorrief. Sie steckte sich gleich drei in den Mund und biss beherzt darauf, weil sie fühlte, dass ihre Eingeweide rebellierten. Auf keinen Fall wollte sie hier noch irgendwo hinkotzen. Mit dem scharfen Pfefferminzgeschmack auf der Zunge konnte sie wieder etwas freier atmen. Auf Dauer war dieses Vorgehen sicher nicht gut für die Magenschleimhaut, aber irgendwas war ja immer.

Sie hörte, wie Manne neben ihr tief Luft holte. »Okay. Also, wer von euch hat sie entdeckt?«

Heide, die Wirtin der Kneipe, hob die Hand. »Ich. Und dann hab ich erst mal ´nen Kurzen gebraucht und na ja. Hatte auch kein Handy dabei. Bin ich also zurück in den Schankraum.«

Caro nickte. Das erklärte zumindest die Ansammlung von Leuten. Wahrscheinlich war es aus Heide herausgeplatzt, und daraufhin hatte sich die gesamte Kneipe auf den Weg hierher gemacht. »Wann war das?«, fragte sie.

Heide zuckte die Schultern. »Vor ´ner halben Stunde? Oder wie lange könnte das insgesamt gedauert haben?« Sie schaute ihren Mann Walter an, und der nickte. »Zwanzig Minuten vielleicht auch nur.«

»Was hattest du überhaupt hier zu suchen?«, wollte Manne wissen. Heide schoss ihm einen garstigen Blick zu, als fände sie die Frage allein ungebührlich.

»Wenn wir altes Brot haben, bring ich es immer hierher. Für die Vögel und Rehe«, antwortete sie und schob trotzig ihre Unterlippe vor.

»Ich bin nicht sicher, ob das gut für die Tiere ist«, sagte Manne stirnrunzelnd.

Motte von Parzelle 31 schnalzte mit der Zunge. »Is´ es sicher nicht. Die können das nicht gut verdauen, das weiß man doch mittlerweile.«

»Ist das jetzt nicht egal?«, fragte Heide.

Caro nickte. »Finde ich auch. Aber Heide, die Polizei wird da nachhaken. Hast du das Brot noch?«

Die Wirtin deutete auf eine große Plastiktüte.

»Gut. Da müssen die Rehe heute eben leer ausgehen. Hat jemand von euch hier irgendwas angefasst?«, fragte Caro, und alle schüttelten den Kopf.

»Wir wissen doch, dass man das nicht soll«, bemerkte Eckhard. »Hab auch drauf geachtet, dass wir nicht zu nah rangehen. Kenn ich ja von meiner Arbeit.«

Der Kassenwart der Harmonie e.V. war Inhaber eines Schlüsseldienstes und wurde somit auch öfter von der Polizei gerufen, wenn eine Wohnung aufgebrochen werden musste. Er war neben Manne und ihr selbst wohl der Einzige, der es schon mal mit einem Tatort zu tun gehabt hatte.

»Gut. Also hat niemand sie angefasst?«, fragte Manne, und Caro grub in ihrer Tasche nach der Tüte mit den Einmalhandschuhen, die sie seit Gründung ihrer Detektei immer bei sich hatte.

Wortlos reichte sie Manne ein Paar, während Motte »Hast du uns etwa nich´ zugehört?« fragte.

»Ich will nur ganz sichergehen, Motte. Das ist wichtig. Nehmt es mir bitte nicht übel.«

Caro holte die Stabtaschenlampe hervor und knipste sie an.

»Wer sich das nicht antun möchte, sollte jetzt besser gehen. Ich finde, ihr habt schon genug gesehen«, sagte Manne an niemand Bestimmtes gerichtet. »Aber bleibt bitte in der Kneipe. Wir kommen gleich.«

In der Runde ertönte zustimmendes Brummen, doch niemand rührte sich. Caro schmunzelte verstohlen. Nichts war größer als die Neugier eines Kleingärtners. Nicht mal die Angst.

Sie tauschte einen kurzen Blick mit Manne, der nickte, und sie setzten sich in Bewegung.

Es war einer der ersten warmen Frühlingstage gewesen, doch sobald die Sonne weg war, wurde es schnell empfindlich kalt, gerade zwischen den Bäumen. Caro fröstelte, während sie die wenigen Meter bis zum Baum überbrückten und sich im Schein der Taschenlampe das gesamte Ausmaß des Schreckens zeigte. Dieser Körper wies so viele klaffende Wunden auf, dass sie kurz die Augen schließen und bis drei zählen musste. Sie war froh, dass die Kleingärtner nicht zurück in die Kneipe gegangen waren. Je mehr Menschen um sie herum, desto besser für ihre Nerven. Denn die geschundene Leiche im Dämmerlicht umgeben von dunklen Bäumen - das war haargenau wie in einem Horrorfilm. Das Licht der zahllosen Autoscheinwerfer, das immer wieder zwischen den Baumstämmen hindurchzuckte, half auch ganz und gar nicht. Der Gedanke, dass gerade jede Menge Pendler an ihnen vorbei aus der Stadt heraus zu ihren Familien fuhren und vielleicht genau jetzt ihren Lieblingssong voll aufdrehten, machte sie fertig. Ihr gesamter Körper überzog sich mit Gänsehaut. Das war grotesk.

Gleichzeitig hatte die Leiche etwas an sich, das sie unecht wirken ließ, wie eine Requisite. Zu bleich war sie. Zu sauber. Caro schüttelte den Kopf und versuchte, sich zu konzentrieren.

»Meine Güte, das ist ein Schlachtfeld«, murmelte Manne, und sie nickte.

»Hier hat jemand ganze Arbeit geleistet.«

Vorsichtig tasteten ihre Augen jeden Zentimeter der Leiche genau ab. Langsam, aber sehr aufmerksam. Blaue Flecken und Schürfwunden zogen sich über die Vorderseite des Körpers dieser Frau, doch das Schlimmste waren die tiefen Fleischwunden. Am Bauch, den Beinen, den Armen, am Hals. Caro wollte nicht wissen, wie die Rückseite des Körpers wohl aussah. Dass so etwas Monströses nur wenige Meter von ihrer Anlage entfernt hatte geschehen können, brachte sie völlig aus der Fassung.

Zwar hatte Caros Mann Eike gleich an ihrem ersten Tag in der Kleingartenanlage eine Leiche in ihrem Gemüsebeet gefunden, doch der Körper des Toten namens Karl Wischnewski war im Vergleich zu diesem hier geradezu ein Fall für die Sesamstraße gewesen. Und Maik Reuters Leiche hatte sie nur ganz, ganz kurz gesehen, weil sie sich nach wenigen Sekunden in die Büsche übergeben hatte. Doch Caro war bewusst, dass sie hinsehen musste. Und zwar ganz genau. Das war sie sich selbst schuldig und auch der Frau, die sie vor sich hatte. Sie musste schließlich lernen, mit allen Aspekten ihrer Arbeit umzugehen. Das schaffte sie mit ruhigen, tiefen Atemzügen und einer gehörigen Portion Pfefferminzbonbons. Sie steckte sich noch einmal drei Stück in den Mund.

»Es sieht aus wie eine Hinrichtung«, murmelte Caro, und Manne umrundete den Baum.

»Der Körper zeigt zur Anlage; sobald man das Wäldchen betritt, kann man sie kaum übersehen«, gab Manne zurück.

»Versteckt hat der Täter sie jedenfalls nicht.«

Caro nickte und stellte sich neben die Frau. Von der Birke konnte man den beleuchteten Apfelstieg erkennen, der die Anlage nach außen abgrenzte, und die Rückseite zweier Lauben. War das das Letzte, das diese Frau hatte sehen müssen?

»Keine Handtasche, keine Klamotten, keine Schuhe«, brummte Manne. »Der Täter war nicht kopflos, so viel kann man sagen. Der Spanngurt scheint gebraucht zu sein.«

Caro nickte. »Die werden bei Transportunternehmen viel genutzt. Oder in der Baubranche. Um Paletten zu sichern.«

»Ja, aber die kannst du für alles Mögliche benutzen.«

Caro warf einen flüchtigen Blick auf den schmutzigen Gurt, dann wandte sie sich wieder der Leiche zu.

»Die sind alle ungefähr gleich groß«, murmelte sie, während ihr Blick über den Körper und von Wunde zu Wunde glitt. Es gelang ihr tatsächlich, auszublenden, dass sie ein menschliches Wesen vor sich hatte. Jemanden, der Eltern hatte, vielleicht Geschwister, vielleicht eigene Kinder. Eine Frau mit einer Geschichte. Es ging besser, wenn man das vergessen konnte.

»Ist mir auch aufgefallen«, sagte Manne. Ohne etwas zu berühren, hatte er sich direkt vor die Leiche gestellt. Das lange, schmutzig verfilzte...
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Mona Nikolay ist das Pseudonym von Eva Siegmund. Sie ist Schriftstellerin in Vollzeit und veröffentlicht spannende Bücher für Erwachsene und Jugendliche bei Droemer, Knaur und cbt. Ihre Krimis und Thriller wurden allesamt vertont. Mona ist gelernte Kirchenmalerin mit allem Zipp und Zapp und Gesellenbrief sowie studierte Juristin. Die ersten Sporen in der Verlagswelt hat sie sich in der Lizenzabteilung und dem Lektorat eines Berliner Hörbuchverlags verdient. Mona kann Strom verlegen, Hochbeete bauen, den Werkzeugschuppen verwalten, gute Geschichten erzählen, ihr Söhnchen durchkitzeln und versteht sich aufs geschriebene sowie gesprochene Wort.