Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Die Schwestern vom See - Neue Wege

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
352 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am23.08.2023
Eine malerische Pension am Bodensee und zwei Schwestern, die dieser allen Hürden zum Trotz zu neuem Glanz verhelfen ...
Auerbach am Bodensee: Rose König steckt mitten in den Planungen für ihre Hochzeit. Doch ausgerechnet am Polterabend kommt ein Geheimnis ihres Verlobten Nico ans Licht, das Rose an dessen Ehrlichkeit zweifeln lässt. Auch zwischen ihrer Schwester Iris und deren Ehemann kriselt es gewaltig. Zudem hadert Iris mit ihrer neuen Rolle als Adoptivmutter.
Als wäre das nicht genug, steckt die familieneigene Pension in immer größeren finanziellen Schwierigkeiten. Neue Ideen sollen her, um das Unternehmen zu retten. Und einmal mehr müssen die Schwestern neue Wege gehen, um für ihr Erbe - und um die Menschen, die sie lieben - zu kämpfen.
Bewegende Schicksale, große Gefühle und brisante Verwicklungen vor der Kulisse des idyllischen Bodensees!
Wenn Sie wissen wollen, wie es weitergeht, lesen Sie auch Band 3 der großen Familiensaga um die Pension König.

Lilli Beck wurde 1950 in Weiden/Oberpfalz geboren und lebt seit vielen Jahren in München. Nach der Schulzeit begann sie eine Ausbildung zur Großhandelskauffrau. 1968 zog sie nach München, wo sie von einer Modelagentin in der damaligen In-Disko Blow up entdeckt wurde. Das war der Beginn eines Lebens wie aus einem Hollywood-Film. Sie arbeitete zehn Jahre lang für Zeitschriften wie Brigitte, Burda-Moden und TWEN. Sie war Pirelli-Kühlerfigur und Covergirl auf der LP Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz von Marius Müller-Westernhagen.
mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEine malerische Pension am Bodensee und zwei Schwestern, die dieser allen Hürden zum Trotz zu neuem Glanz verhelfen ...
Auerbach am Bodensee: Rose König steckt mitten in den Planungen für ihre Hochzeit. Doch ausgerechnet am Polterabend kommt ein Geheimnis ihres Verlobten Nico ans Licht, das Rose an dessen Ehrlichkeit zweifeln lässt. Auch zwischen ihrer Schwester Iris und deren Ehemann kriselt es gewaltig. Zudem hadert Iris mit ihrer neuen Rolle als Adoptivmutter.
Als wäre das nicht genug, steckt die familieneigene Pension in immer größeren finanziellen Schwierigkeiten. Neue Ideen sollen her, um das Unternehmen zu retten. Und einmal mehr müssen die Schwestern neue Wege gehen, um für ihr Erbe - und um die Menschen, die sie lieben - zu kämpfen.
Bewegende Schicksale, große Gefühle und brisante Verwicklungen vor der Kulisse des idyllischen Bodensees!
Wenn Sie wissen wollen, wie es weitergeht, lesen Sie auch Band 3 der großen Familiensaga um die Pension König.

Lilli Beck wurde 1950 in Weiden/Oberpfalz geboren und lebt seit vielen Jahren in München. Nach der Schulzeit begann sie eine Ausbildung zur Großhandelskauffrau. 1968 zog sie nach München, wo sie von einer Modelagentin in der damaligen In-Disko Blow up entdeckt wurde. Das war der Beginn eines Lebens wie aus einem Hollywood-Film. Sie arbeitete zehn Jahre lang für Zeitschriften wie Brigitte, Burda-Moden und TWEN. Sie war Pirelli-Kühlerfigur und Covergirl auf der LP Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz von Marius Müller-Westernhagen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641280949
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum23.08.2023
Reihen-Nr.2
Seiten352 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4656 Kbytes
Artikel-Nr.10228447
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Prolog

Auerbach, März 2023

Es war einer dieser Frühlingstage, an denen sich der Himmel mit Federwölkchen geschmückt hatte, die Sonne sich mit aller Kraft daranmachte, den Winter zu vertreiben, und die Fenster weit geöffnet wurden, um frische Luft hereinzulassen. Das milde Bodenseeklima ließ die Knospen in den Obstplantagen sprießen, in den Cafés wurde wieder draußen serviert, und auf den Promenaden flanierten die Menschen. Die Gartenmöbel wurden aus den Schuppen geholt und die Uhren eine Stunde vorgestellt. Die Tristesse der dunklen Monate schien vergessen, neues Leben erblühte, und neue Hoffnung sollte erwachen, dort, wo lange getrauert worden war.

Ein halbes Jahr war seit Viola Königs tragischem Tod vergangen. Die Tränen waren versiegt, das Grab mit Veilchen bepflanzt, doch die Risse in den Herzen der Familienmitglieder würden noch lange schmerzen. Zu frisch war die Erinnerung an den Schicksalstag, an dem die Familie König um die jüngste der drei Schwestern gebangt hatte, als alle Gebete vergeblich waren.

Rose würde niemals die angstvollen Stunden vergessen, als sie und ihre Familie im Wartezimmer der Klinik saßen, hoffend, dass Viola es bald überstanden hatte. Dass sie ihr Baby in die Arme schließen und die Wehenschmerzen vergessen konnte. Stattdessen hatte die behandelnde Ärztin ihnen mit leiser Stimme erklärt, dass es Komplikationen gegeben und nur das Baby überlebt habe.

Die schockierende Nachricht hatte ungläubiges Schweigen und dann verzweifelte Schreie ausgelöst. Es war ein Moment gewesen, in dem Rose glaubte, die Erde habe aufgehört, sich zu drehen. Herbert, der Vater der drei Schwestern, hatte sich mit den Fäusten gegen die Stirn geschlagen, als wollte er sich die grausame Wahrheit aus dem Hirn prügeln. Iris, die Älteste, hatte sich zum Selbstschutz die Arme um ihren Körper geschlungen. Und nur Florence, ihre aus Frankreich stammende Mutter, brachte den Mut auf zu fragen, was genau geschehen war.

Stockend hatte die Medizinerin von einer Fruchtwasserembolie berichtet. Von Fruchtwasser, das über die Venen im Gebärmutterhals in Violas Blutkreislauf gelangt war, was eine lebensbedrohliche Embolie zur Folge gehabt hatte.

Rose hatte, wie alle anderen auch, nicht glauben wollen, Viola verloren zu haben. Die Schwester nie wieder in die Armen schließen, nie wieder mit ihr lachen oder sie zu einer neuen Auszeichnung beglückwünschen zu können. Lange hatte sie jede Nacht von der Todesnachricht im Wartezimmer geträumt. War nach dem Aufwachen in Tränen ausgebrochen, als sie realisierte, dass es nicht nur ein Traum gewesen war.

Doch ein halbes Jahr hatte nicht genügt, um die Familie vergessen zu lassen, wie grausam das Schicksal gewesen war. Die Trauer um die verlorene Tochter, Schwester und Nichte hatte das Lachen im Haus verstummen lassen. Nur Violas kleiner Tochter Jasmin gelang es, die Tristesse zu durchbrechen. Wenn Jasmin lächelte, ihre veilchenblauen Augen glänzten, die denen von Viola so sehr ähnelten, und als schließlich die ersten beiden Zähnchen sichtbar wurden, wollte jeder sie an sich drücken und mit Küssen überschütten. Das runde Gesicht und das blonde Haar hatte Jasmin vermutlich von ihrem Vater, den sie vielleicht niemals kennenlernen würde. Er war spurlos verschwunden, noch ehe Viola festgestellt hatte, dass sie ein Kind von ihm erwartete.

Dennoch war heute ein Freudentag für die Familie. Iris und Jasmin waren per Adoption ganz offiziell Mutter und Tochter geworden. Viola hatte das noch im Kreissaal kurz vor der Geburt festgelegt, als sie merkte, dass ihr Leben in Gefahr war.

Rose würde nie den geschockten Gesichtsausdruck ihrer älteren Schwester Iris vergessen, als die Ärztin im Krankenhaus ihr Violas Wunsch mitteilte. Iris hatte sich jahrelang Kinder gewünscht, doch es hatte nicht geklappt. Irgendwann hatte sich herausgestellt, dass Christian zeugungsunfähig war. Monatelang hatte er sich gegen einen Spermientest gewehrt, sogar behauptet, als junger Mann ein Kind gezeugt zu haben, bis in einem Streit herauskam, dass er im Grunde keine Kinder wollte. Daran war die Ehe schließlich zerbrochen. Dass sich Iris´ Kinderwunsch jetzt ausgerechnet durch den Tod ihrer Schwester Viola erfüllte, war grausam und ungerecht, aber ändern ließ es sich nun mal nicht.

Rose klopfte mit dem Löffel an ihre Kaffeetasse, um etwas zu verkünden. Wie üblich bei wichtigen Anlässen, hatte sich die Familie an der Kaffeetafel im privaten Salon hinter der Rezeption versammelt.

Dieser Raum im Erdgeschoss diente der Familie als Wohnzimmer, wo sie sich zu den Mahlzeiten trafen, wo alle Geburtstage gefeiert wurden und wo auch jedes Jahr der Weihnachtsbaum stand. Die jeweiligen Schlafzimmer mit eigenen Bädern befanden sich unter dem Dach des sonnengelb gestrichenen Gebäudes. Die neunzehn Fremdenzimmer und ein Balkonzimmer, die sogenannte Hochzeitssuite, verteilten sich auf zwei Etagen. Das Herzstück der Pension bildeten der Wintergarten mit Blick auf den Bodensee und die große Terrasse, auf der die Gäste im Sommer unter schattenspendenden Sonnenschirmen saßen. Ein Waschkeller und Vorratsräume verteilten sich auf das Untergeschoss, und die berühmte Konditorei Tortenhimmel befand sich im rechten Seitenflügel.

Jasmin, die seit einigen Tagen allein im Hochstuhl mit am Tisch saß, lauschte dem Geräusch, das Rose machte, und klopfte dann ihrerseits mit ihrem Beißring auf das Tischchen vor ihr. Der Lärm gefiel ihr offensichtlich so gut, dass sie mit sichtbarem Vergnügen weitertrommelte und damit alle zum Lachen brachte.

»Meine Enkelin hat schon richtig viel Kraft in den kleinen Händen.« Herbert strahlte über das ganze Gesicht. Er war frisch rasiert, hatte sich das Haar schneiden lassen und den dunklen Anzug, den er seit Violas Tod ständig getragen hatte, gegen einen hellgrauen getauscht. Jetzt wirkte er nicht mehr wie ein uralter Mann, sondern wie der agile Endfünfziger, der er war.

Rose lächelte ihrem Vater zu. Sie war glücklich zu sehen, dass er immer öfter aus seiner bedrückten Stimmung herausfand. Wie heute Morgen, als er nach langer Zeit mal wieder seinen weißen Kittel angezogen und Viola-Törtchen gebacken hatte - kleine Kuchenstückchen in Kissenform, von kandierten Veilchen gekrönt, mit denen er vor knapp dreißig Jahren Violas Geburt gefeiert hatte. In der Konditorenfamilie König war es Tradition, jedes Kind mit einer neuen Tortenkreation oder einem Gebäckstück zu begrüßen. Zu Jasmins Geburt vor sechs Monaten hatte Herbert Macarons Jasmin, Mandelmacarons gefüllt mit Schokoladenganache, kreiert. Dass Herbert heute die Petit Fours gebacken hatte, rechtfertigte allein eine Feier, denn er hatte die Backstube nach den Macarons für Jasmin nie wieder betreten. Es sei zu schmerzhaft, sich in Violas ehemaliger Wirkungsstätte aufzuhalten, hatte er gesagt. Die Gefühle, die ihn an diesem Ort übermannten, seien so, als stieße ihm jemand ein Messer ins Herz. Dort, wo Viola als jüngste Konditorin der Familie ihre über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Gebäckstücke und Torten geschaffen hatte, werde ihm qualvoll bewusst, dass er seine jüngste Tochter für immer verloren habe.

Auch Rose spürte diesen Schmerz nach sechs Monaten noch sehr deutlich, aber in der Backstube oder in der Konditorei Tortenhimmel fühlte sie sich der toten Schwester sehr nahe. Manchmal meinte sie, Violas Schatten zu sehen, und empfand dies wie einen Gruß aus einer anderen Welt. Iris und ihre Mutter Florence waren der gleichen Meinung. Und ihre kinderlose Tante Annemarie, die eng mit Viola zusammengearbeitet und die Abrechnungen für die Konditorei Tortenhimmel erledigt hatte, »unterhielt« sich sogar mit Viola, wenn niemand in der Nähe war.

Selbstverständlich trauerte auch Florence um die verlorene Tochter, aber ihre anderen beiden Töchter und das Enkelkind gaben ihr die Kraft weiterzumachen. Kraft, nach vorn zu schauen, hoffend, dass der Verlust mit jedem Tag weniger wehtat.

Jasmin kaute wieder an ihrem Beißring, und Rose startete den nächsten Versuch, ihre Neuigkeit zu verkünden. Diesmal klopfte sie nur ganz zart an ihre Tasse und lächelte dabei dem Mann an ihrer rechten Seite zu: Nico Weingold, siebenunddreißig, stämmige Figur, einen halben Kopf kleiner als sie selbst, welliges Haar, das stets etwas zerzaust wirkte, kantiges Gesicht, kräftige Nase, voller Mund, tiefblaue Augen und die schönsten Hände, die sie jemals bei einem Mann gesehen hatte.

Nico war der »Feind«, der vor ungefähr sieben Monaten die Pension König ausspioniert hatte. Rose hatte ihm im Laufe einer heißen Nacht alle Einzelheiten entlockt und Nico dann, trotz des besten Sex ihres Lebens, in die Wüste gejagt. Doch sie hatte ihn nicht vergessen können. Es waren die zärtlichen Blicke aus seinen blauen Augen, mit denen er sich in Roses Herz geschlichen hatte. Und für Nico war die Zurückweisung kein Grund gewesen aufzugeben. Er wollte Rose für sich gewinnen, und das war ihm schließlich gelungen.

Rose holte Luft. »Liebe Familie ...«

Nico zwinkerte ihr verschmitzt zu.

Herbert, der sein Enkelkind Jasmin beobachtet hatte, zuckte zusammen. »Willst du etwa eine Rede zur Adoption halten?«

Rose hörte deutlich seine Angst vor rührseligen Worten und wiegelte ab: »Nein, ich wollte noch etwas anderes verkünden.«

»Aber bitte nur frohe Botschaften, und in aller Kürze, sonst wird der Kaffee kalt, und die Sahne schmilzt.« Ungeduldig spielte Herbert mit seiner Kuchengabel.

Florence, die zur Linken ihres Mannes saß, legte ihm wie üblich die Hand auf den Arm und sagte mit sanfter Stimme: »Kein Grund zur Aufregung, ´erbert.« Florence beherrschte auch die Aussprache des H sehr gut, und wie die...

mehr

Autor

Lilli Beck wurde 1950 in Weiden/Oberpfalz geboren und lebt seit vielen Jahren in München. Nach der Schulzeit begann sie eine Ausbildung zur Großhandelskauffrau. 1968 zog sie nach München, wo sie von einer Modelagentin in der damaligen In-Disko Blow up entdeckt wurde. Das war der Beginn eines Lebens wie aus einem Hollywood-Film. Sie arbeitete zehn Jahre lang für Zeitschriften wie Brigitte, Burda-Moden und TWEN. Sie war Pirelli-Kühlerfigur und Covergirl auf der LP Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz von Marius Müller-Westernhagen.