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Die Schwestern vom See - Dem Glück entgegen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am21.08.2024
Zwei Schwestern, die familieneigene Pension und der traumschöne Bodensee - mit vereinten Kräften kann der Weg in eine goldene Zukunft gelingen!
In der Pension König stehen die Zeichen auf Veränderung: Nach der Geburt ihrer Tochter hat sich Iris ins Privatleben zurückgezogen. Und auch Rose würde nichts lieber tun, als die Leitung des Hotels abzugeben und mit ihrem frisch angetrauten Ehemann zu neuen Ufern aufzubrechen. Da trifft es sich gut, dass die Schwestern mit Lissi, der unehelichen Enkelin von Hotelgründer Max König, eine neue Teilhaberin gewonnen haben. Wer aber soll nun den dringend benötigten Job der Hausdame übernehmen? Auf eine Stellenanzeige melden sich genau zwei Bewerber. Die Wahl der Schwestern fällt auf Philip, einen Hotelfachmann. Und der nun bringt Lissis Leben gehörig aus den Fugen ...
Bewegende Schicksale, große Gefühle und brisante Verwicklungen vor der Kulisse des idyllischen Bodensees!
Wenn Sie alles über die Anfänge in der Pension König erfahren wollen, lesen Sie auch die Vorgängerbände.

Lilli Beck wurde 1950 in Weiden/Oberpfalz geboren und lebt seit vielen Jahren in München. Nach der Schulzeit begann sie eine Ausbildung zur Großhandelskauffrau. 1968 zog sie nach München, wo sie von einer Modelagentin in der damaligen In-Disko Blow up entdeckt wurde. Das war der Beginn eines Lebens wie aus einem Hollywood-Film. Sie arbeitete zehn Jahre lang für Zeitschriften wie Brigitte, Burda-Moden und TWEN. Sie war Pirelli-Kühlerfigur und Covergirl auf der LP Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz von Marius Müller-Westernhagen.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR7,99

Produkt

KlappentextZwei Schwestern, die familieneigene Pension und der traumschöne Bodensee - mit vereinten Kräften kann der Weg in eine goldene Zukunft gelingen!
In der Pension König stehen die Zeichen auf Veränderung: Nach der Geburt ihrer Tochter hat sich Iris ins Privatleben zurückgezogen. Und auch Rose würde nichts lieber tun, als die Leitung des Hotels abzugeben und mit ihrem frisch angetrauten Ehemann zu neuen Ufern aufzubrechen. Da trifft es sich gut, dass die Schwestern mit Lissi, der unehelichen Enkelin von Hotelgründer Max König, eine neue Teilhaberin gewonnen haben. Wer aber soll nun den dringend benötigten Job der Hausdame übernehmen? Auf eine Stellenanzeige melden sich genau zwei Bewerber. Die Wahl der Schwestern fällt auf Philip, einen Hotelfachmann. Und der nun bringt Lissis Leben gehörig aus den Fugen ...
Bewegende Schicksale, große Gefühle und brisante Verwicklungen vor der Kulisse des idyllischen Bodensees!
Wenn Sie alles über die Anfänge in der Pension König erfahren wollen, lesen Sie auch die Vorgängerbände.

Lilli Beck wurde 1950 in Weiden/Oberpfalz geboren und lebt seit vielen Jahren in München. Nach der Schulzeit begann sie eine Ausbildung zur Großhandelskauffrau. 1968 zog sie nach München, wo sie von einer Modelagentin in der damaligen In-Disko Blow up entdeckt wurde. Das war der Beginn eines Lebens wie aus einem Hollywood-Film. Sie arbeitete zehn Jahre lang für Zeitschriften wie Brigitte, Burda-Moden und TWEN. Sie war Pirelli-Kühlerfigur und Covergirl auf der LP Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz von Marius Müller-Westernhagen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641280956
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum21.08.2024
Reihen-Nr.3
SpracheDeutsch
Dateigrösse2330 Kbytes
Artikel-Nr.12747404
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe




Lissi legte ihr Telefon zu Seite. Sie hatte ihren in der Wachau lebenden Eltern von dem Termin beim Anwalt berichtet, der letzte Woche stattgefunden hatte. Ihr war wohl deutlich anzuhören gewesen, wie aufgeregt sie immer noch war. Obwohl es sich sieben Tage später schon viel normaler anfühlte, ein Teil der Familie König zu sein. Die Konditorentradition fortzusetzen. Nach Großvater Max König, Herbert König und Viola König die vierte Konditorin in der Familie zu werden.

Bis zur Gesellenprüfung Ende Juni würden aber noch viele Wochen vergehen, und sie hatte genügend Zeit, in einem Backbuch zu blättern: ihre zweitliebste Beschäftigung nach dem Backen. Sie hatte es sich mit einigen Kissen auf dem Rattanbett bequem gemacht. Das breite Bett und die restliche Einrichtung hatte sie von Iris übernommen, nachdem diese zu Fritz in dessen Wohnung gezogen war. Vorher hatte Lissi in einem der Pensionszimmer mit Duschbad gewohnt. Ein sehr hübscher Raum mit Blick auf den Bodensee und vollkommen ausreichend für eine Person. Dieses Zimmer unterm Dach war doppelt so groß und einfach nur wunderschön. Die Einrichtung im Boho-Stil stammte noch von der verstobenen Viola. »Du kannst es natürlich neu möblieren, wenn dir die Sachen nicht gefallen«, hatte Iris gesagt. Aber Lissi gefielen die grüne Samtcouch, der helle Kelim-Teppich mit dem floralen Muster und die beiden Korbsessel, in denen bunte Kissen lagen. Sie hatte nur den niedrigen Holztisch gegen einen runden Glastisch getauscht, zwei hellere Nachttischlampen und einen Minikühlschrank für Getränke angeschafft. Sie fühlte sich sehr wohl in diesem Zimmer mit der Dachschräge; schließlich war sie ja Violas Nachfolgerin, wie Annemarie es einmal formuliert hatte. »Ohne dich wäre die Konditorei vielleicht eines Tages in fremde Hände gefallen. Wir sind alle sehr glücklich, dass du aufgetaucht bist und noch dazu Konditorin werden willst. So bleibt der Tortenhimmel in der Familie.«

Annemarie, unverheiratet und kinderlos, ging Familie über alles. Auch für Lissi war sie wichtig, und sie schätzte sich überglücklich, seit dem Notartermin ganz offiziell zwei Familien zu haben. Das Backbuch in ihren Händen war auch nicht irgendein beliebiges, sondern das berühmte rote Rezeptbuch von Opa Georg. Es war ihr wertvollster Besitz, und sie erinnerte sich, was er einmal zu ihr gesagt hatte: »Hier drin sind alle von mir entwickelten Rezepte notiert. Es stellt mein gesamtes Vermögen dar; ohne dieses Buch wäre ich ein armer Mann.« Damals war sie fünf oder sechs Jahre alt gewesen, hatte aber gleich verstanden, was er damit ausdrücken wollte. Einige der klassischen Rezepte wie die Sachertorte hatte er natürlich oft genug gebacken, dass er nicht mehr ins Buch schauen musste. Für andere hatte er die exakten Zutatenmengen nicht im Kopf, und bei Kuchen und Torten war es unerlässlich, alles ganz genau abzuwiegen. Ein paar Gramm oder ein Deka, wie in Österreich gemessen wurde, zu viel oder zu wenig, und der Teig war ruiniert. Dann fiel der Biskuit zusammen, oder der Hefeteig »blieb hocken«, wie Opa Georg es genannt hatte, wenn der Teig nicht aufging. Sie sah sich noch neben ihm in der Backstube stehen und zusehen, wie er Eier gewissenhaft trennte. Eiweiß mit dem Schneebesen aufschlug. Schokolade über Wasserdampf schmolz oder Schokoladenguss über Torten fließen ließ. Mit ungefähr acht Jahren, als sie gut lesen konnte, durfte sie ihm die Zutaten vorlesen und bald auch beim Abwiegen helfen. In dieser Zeit war ihr Wunsch erwacht, Konditorin zu werden. Wie ihr Großvater wollte sie den köstlichen Duft von frisch gebackenem Kuchen einatmen, Rührschüsseln ausschlecken, Kuchenkrümel naschen und eines Tages die Zutaten zu ihrer ersten eigenen Torte in dieses rote Buch schreiben.

Noch hatte sie kein eigenes Rezept entwickelt, aber bereits eine Idee, die sie demnächst ausprobieren wollte. Wenn das Ergebnis so aussah und schmeckte, wie sie es sich vorstellte, würde sie hoffentlich Meister Müller damit begeistern können. Vielleicht würde er dann das neue Gebäck ins Sortiment aufnehmen: das höchste Lob, das sie sich vorstellen konnte. Der Meister war extrem wählerisch, was das Angebot im Tortenhimmel betraf. Alles, was in der Vitrine stand, war ungemein köstlich, und vieles war weit über Auerbach hinaus bekannt. Modernere Kreationen wären ihrer Meinung nach kein Nachteil. Gerne auch eine Neuschaffung, die ihren Namen trug, immerhin war sie nun Miteigentümerin und hatte somit ein Recht darauf erworben. In der Familie König gab es nämlich die Tradition, für jedes Kind zur Geburt ein neues Gebäck zu entwickeln, das den Namen des neuen Erdenbürgers erhielt. Als Tante Annemarie geboren wurde, hatte Großvater Max die Anatorte gebacken: eine Kuppeltorte mit Ananas-Buttercreme-Füllung und Schokoladenguss. Sie wurde noch heute angeboten und war sehr beliebt bei der älteren Kundschaft. Für Onkel Herbert hatte Max sich den Schokoberg ausgedacht, eine üppige Kalorienbombe aus Biskuitteig und Schokoladenbuttercreme auf einem Knusperboden. Als Herbert Vater wurde, führte er die Tradition fort. Er kreierte pastellbunte Petit Fours für seine Töchter und verzierte sie mit kandierten Blüten; eine Kunst, die er in Paris erlernt hatte. Für Baby Jasmin, deren Vater unbekannt war, hatte Herbert zarte Mandel-Macarons, gefüllt mit Schokoladen-Ganache, gebacken. Und Lissi als das uneheliche Enkelkind musste sich eben selbst darum kümmern, dass bald eine Lissi-Torte in der Vitrine stand.

Aber heute war keine Zeit, um sich ein neues Rezept auszudenken.

Morgen sollte ihre Teilhaberschaft offiziell gefeiert werden. Annemarie hatte gemeint, das wäre der geeignete Anlass für ein festliches Abendessen. Herbert, der jede Gelegenheit nutzte, um eine Flasche Wein zu öffnen, hatte seiner Schwester sofort zugestimmt. Für diesen Anlass war die Sachertorte der perfekte Nachtisch. Hergestellt nach Opa Georgs Rezept, der die Torte auch in seinem Kaffeehaus angeboten hatte. In Wien und in ganz Österreich existierten von der berühmten Spezialität vermutlich mehr Rezeptvarianten als von jeder anderen landestypischen Mehlspeise. Doch die Rezeptur in dem roten Büchlein unterschied sich erheblich von den üblichen, denn sie kam mit deutlich weniger Mehl aus. Stattdessen wurde der Teig mit blanchierten und gemahlenen Mandeln angerührt, weshalb sie länger frisch blieb, weitaus saftiger war und eigentlich erst am zweiten Tag ihr volles Aroma entfaltete.

Als Lissi am späten Abend das Wohnzimmer betrat, war sie wie erwartet allein. Die Familie hatte nach dem Essen noch bei Kräutertee und Apfelschorle zusammengesessen, hatte wie üblich die Ereignisse des Tages besprochen, Termine abgeglichen und sich gegen zehn in die jeweiligen Privatzimmer unterm Dach zurückgezogen. So konnte sie nun ungestört in der vorbildlich aufgeräumten Küche werkeln.

Während sie Mandeln, Mehl und Zucker aus dem Vorratsschrank holte und auf der Arbeitsplatte abstellte, kam ihr plötzlich eine geniale Idee. Anstatt einer normal großen runden Torte wollte sie Törtchen backen. Die sahen nicht nur auf den Tellern hübscher aus als einzelne Stücke, es war auch wesentlich mehr von dem köstlichen Schokozuckerguss dran, der ähnlich wie Fondant schmeckte. Und nur mit diesem zuckrigen Guss war es eine original Sachertorte.

Zur Vorbereitung zog sie das Blech aus dem Backrohr, belegte es mit Backpapier und schaltete das Rohr auf Mittelhitze ein. Beim Trennen der sechs Eier musste sie an Opa Georg denken, der es mit einer Hand beherrscht hatte. Sie hatte es oft versucht, doch meist waren ihr dabei kleine Stücke von der Eierschale ins Eiklar geraten, die sie dann mühsam hatte herausfischen müssen. Auch Alex, der Geselle, beherrschte die Einhandkunst. Meister Müller vermutlich auch, obwohl er das Eieraufschlagen Alex oder ihr überließ. Sie blieb bei der klassischen Methode mit zwei Händen, ließ das Eiklar direkt in die Rührschüssel der Küchenmaschine laufen und schaltete dann das Rührwerk ein. Bis aus der flüssigen Masse steifer Eischnee wurde, blieb Zeit, die Butter abzuwiegen, die sie schon vor dem Abendessen aus dem Kühlschrank genommen hatte. Die zimmerwarme Butter kam zusammen mit dem Zucker in eine zweite Schüssel. In der Backstube der Konditorei standen zwei große professionelle Teigmaschinen bereit, in der pro Rühr- oder Knetzyklus bis zu 45 Kilo Teig hergestellt werden konnten. Aber für kleine Mengen waren sie ungeeignet. Großvater Haas war prinzipiell gegen Maschinen in der Backstube gewesen, er hatte Schaummassen stets mit der Hand aufgeschlagen. Nur dann wurden sie angeblich perfekt. Aber wer schon einmal auf diese altmodische Weise gearbeitet hatte, was locker fünfzehn Minuten dauerte und zu einem Krampf in der Hand führen konnte, der wusste die moderne Technik durchaus zu schätzen. Dennoch dauerte es auch mit dem elektrischen Rührwerk einige Minuten, bis die Butter-Zucker-Masse lange Spitzen zog. Dann war sie locker genug, um nach und nach die Eigelbe in die schaumige Masse zu geben. Das Ganze wurde nochmals gut zehn Minuten gerührt, ehe die geschmolzene Schokolade, die restlichen Zutaten und ganz zum Schluss der Eischnee nach und nach vorsichtig untergehoben wurden.

Mit routinierten Handgriffen und einem Teigschaber beförderte Lissi den Teig aus der Schüssel auf das Backblech. Er glänzte samtig, duftete nach Butter und Schokolade. Nun noch mit der Palette glätten und in das vorgeheizte Rohr befördern!

Bald zog ein himmlischer Duft durch die Küche. Dieser Wohlgeruch war Lissis Lebenselixier. Eingehüllt in dieses Aroma, fühlte sich zurückversetzt in ihre Kindheit, in der sie unzählige Stunden bei Opa Georg in der Backstube verbracht hatte. In seiner Obhut hatte ihr nichts geschehen können, außer dass sie sich...

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Lilli Beck wurde 1950 in Weiden/Oberpfalz geboren und lebt seit vielen Jahren in München. Nach der Schulzeit begann sie eine Ausbildung zur Großhandelskauffrau. 1968 zog sie nach München, wo sie von einer Modelagentin in der damaligen In-Disko Blow up entdeckt wurde. Das war der Beginn eines Lebens wie aus einem Hollywood-Film. Sie arbeitete zehn Jahre lang für Zeitschriften wie Brigitte, Burda-Moden und TWEN. Sie war Pirelli-Kühlerfigur und Covergirl auf der LP Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz von Marius Müller-Westernhagen.