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Die Couturière

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
400 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am18.04.20231. Auflage
Elsa Schiaparelli - die große Gegenspielerin Coco Chanels.

Tief verletzt, weil ihr Mann sie mit Isadora Duncan betrogen hat, verlässt Elsa Schiaparelli New York. Nie wieder will sie von einem Mann abhängig sein. In Paris ob ihres Esprits und ihrer Kreativität gefeiert, gilt sie schon bald als originellste Couturière ihrer Zeit - und die Frau, die in der Mode bislang den Ton angegeben hat, wird zu ihrer größten Rivalin: Coco Chanel. Doch dann muss Elsa nicht nur um das Leben ihrer kleinen Tochter kämpfen, sie muss auch entscheiden, ob sie der Liebe noch eine Chance geben will ...

Die Geschichte der Frau, die Kunst zum Anziehen erfand und um deren Mode sich ganz Hollywood riss. 

Mit Man Ray, Picasso, Greta Garbo, Katharine Hepburn, Marlene Dietrich u. v. a. schillernden Figuren der 20er und 30er Jahre.



Agnès Gabriel ist das Pseudonym einer deutschen Autorin. Die gelernte Kunsthistorikerin und Romanistin hat mehrere Jahre wissenschaftlich gearbeitet, bevor sie journalistisch tätig wurde und belletristisch zu schreiben begann. Mit ihren historischen Romanen, die in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden, hat sie sich ein internationales Publikum erobert. Unter dem Namen Anna Paredes schreibt sie außerdem Sagas mit exotischen Settings. Die Autorin lebt in Hamburg.

Im Aufbau Taschenbuch sind ebenfalls ihre Romane »Merci, Monsieur Dior« und »Die Coutière. Elsa Schiaparelli und die Kunst der Mode« lieferbar.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR10,99

Produkt

KlappentextElsa Schiaparelli - die große Gegenspielerin Coco Chanels.

Tief verletzt, weil ihr Mann sie mit Isadora Duncan betrogen hat, verlässt Elsa Schiaparelli New York. Nie wieder will sie von einem Mann abhängig sein. In Paris ob ihres Esprits und ihrer Kreativität gefeiert, gilt sie schon bald als originellste Couturière ihrer Zeit - und die Frau, die in der Mode bislang den Ton angegeben hat, wird zu ihrer größten Rivalin: Coco Chanel. Doch dann muss Elsa nicht nur um das Leben ihrer kleinen Tochter kämpfen, sie muss auch entscheiden, ob sie der Liebe noch eine Chance geben will ...

Die Geschichte der Frau, die Kunst zum Anziehen erfand und um deren Mode sich ganz Hollywood riss. 

Mit Man Ray, Picasso, Greta Garbo, Katharine Hepburn, Marlene Dietrich u. v. a. schillernden Figuren der 20er und 30er Jahre.



Agnès Gabriel ist das Pseudonym einer deutschen Autorin. Die gelernte Kunsthistorikerin und Romanistin hat mehrere Jahre wissenschaftlich gearbeitet, bevor sie journalistisch tätig wurde und belletristisch zu schreiben begann. Mit ihren historischen Romanen, die in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden, hat sie sich ein internationales Publikum erobert. Unter dem Namen Anna Paredes schreibt sie außerdem Sagas mit exotischen Settings. Die Autorin lebt in Hamburg.

Im Aufbau Taschenbuch sind ebenfalls ihre Romane »Merci, Monsieur Dior« und »Die Coutière. Elsa Schiaparelli und die Kunst der Mode« lieferbar.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841231963
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum18.04.2023
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.25
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse823 Kbytes
Artikel-Nr.10230848
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Kapitel 1


»Was hält dich noch in New York, Elsa? Komm mit mir nach Paris. Die Stadt ist wie geschaffen für jemanden, der ein neues Leben beginnen will«, hatte Blanche vorgeschlagen und sogleich hinzugefügt: »Mach dir wegen der Schiffspassage keine Gedanken. Ich übernehme die Kosten.«

In unserem Haus ist viel Platz, du bist jederzeit willkommen. Ganz sicher findest du hier auch einen Spezialisten, der deiner Tochter helfen kann. Das waren die Worte in Gabrielles Brief.

Kennengelernt hatten sich die drei jungen Frauen vor sechs Jahren, bei einer Vernissage in Manhattan im Frühjahr 1916. Elsa, die gebürtige Römerin mit Wohnsitz in New York, die Pariserin Blanche, die zur Heirat ihrer Schwester angereist war, und die ebenfalls in Paris lebende Gabrielle, die im Auftrag eines französischen Kunstmagazins über amerikanische Fotografinnen recherchierte. Aus dieser zufälligen Begegnung hatte sich über die Jahre eine Freundschaft entwickelt.

Der Gedanke, New York zu verlassen und nach Europa zurückzukehren, war Elsa schon von vor geraumer Zeit gekommen. Nachdem sie sich von ihrem Ehemann getrennt hatte, einem arbeitsscheuen Hochstapler. Er hatte sie betrogen, mit einer Barfuß-Tänzerin, die ihre Liebhaber so häufig wechselte wie manche Frauen die Strümpfe. Die Metropole zwischen Hudson und East River war teuer geworden. Zu teuer für eine geschiedene Frau ohne erlernten Beruf. Zwar hatte Elsa eine Anstellung als Verkäuferin in einem Modegeschäft gefunden, doch ihre Mittel reichten kaum, um sich einen bescheidenen Lebenswandel leisten und die ärztliche Behandlung der Tochter finanzieren zu können.

Das noble Angebot von Blanche konnte sie ohne schlechtes Gewissen annehmen. Die Freundin hatte sich jüngst von einem überaus vermögenden Anwalt scheiden lassen und erhielt eine großzügige Apanage. Zurzeit war sie mit der fünfjährigen Lora bei ihrer Schwester in Brooklyn zu Besuch. Ihre Rückreise nach Frankreich hatte sie für Anfang Juni geplant.

Wenige Tage vor der Einschiffung stellte Elsa fest, dass Gogo am ganzen Körper mit roten Pusteln übersät war. Sie hustete, fieberte und mochte nicht aufstehen. In gekrümmter Haltung lag sie in ihrem Bettchen und presste weinend die Fäuste gegen den Bauch.

Müssen Abreise verschieben. Gogo hat Masern, telegrafierte sie ihrer Freundin Blanche. Mehrmals am Tag flößte Elsa der Tochter lauwarmen Kamillentee ein und legte ihr Waden- und Armwickel an, um das Fieber zu senken. Als die Ansteckungsgefahr vorüber war und die beiden Frauen zehn Tage später mit ihren Kindern an Bord gingen, sah Gogo immer noch aus wie ein gekochter Hummer. Sie klammerte sich an den Hals der Mutter, rief schluchzend nach ihrer Nanny und ließ sich auch nicht durch das Vorsingen aller ihr bekannten Kinderlieder beruhigen. Die Kleine war erst getröstet, als Elsa in der Kabine den größten Koffer ausgepackt und zuunterst eine Stoffgiraffe gefunden hatte. Mit ihrem Lieblingsspielzeug im Arm ließ sie sich widerspruchslos ins Bett bringen und war kurz darauf eingeschlafen.

Während der achttägigen Seereise zeigte Gogo sich als ein fröhliches kleines Mädchen. Bereitwillig ließ sie sich von der drei Jahre älteren Lora Zöpfe flechten und mit diversen Schals und Halsketten mal als Prinzessin, mal als Gespenst verkleiden. Unter viel Gelächter übten die Mädchen, das Lied »Frère Jacques« auf Französisch und auf Englisch zu singen.

»Warum heißt Gogo eigentlich Gogo?«, wollte Lora eines Abends wissen, als sie der Jüngeren das Nachthemd über den Kopf zog.

»Den Namen hat sie sich selbst ausgesucht. Als sie anfing zu sprechen, hat sie sich oft mit dem Finger auf die Brust getippt ... siehst du, so ...« Elsa ahmte die unbeholfene Handbewegung ihrer kleinen Tochter nach und musste unwillkürlich lachen. »Dann hat sie ganz große Kulleraugen gemacht und Go-go ... Go-go gebrabbelt. Und jetzt nennen wir sie alle so.«

»Lustig.« Lora strich Gogo sacht über das Haar und drückte ihr die Stoffgiraffe in den Arm.

Elsa und Blanche genossen den Luxus einer elegant eingerichteten Kabine mit Mahagoni-Möbeln und dicken Teppichen, einem geräumigen Badezimmer und zwei Außenfenstern. In bequemen Liegestühlen beobachteten sie an Deck farbenprächtige Sonnenuntergänge und ließen sich nur zu gern die Schmeicheleien junger Stewards gefallen.

Auf die Stunde pünktlich erreichte die Abraham Lincoln am frühen Morgen des 20. Juni 1922 den Hafen von Le Havre. Von dort ging es weiter mit dem Zug nach Paris. Und nun, mittlerweile war es Nachmittag, stand Elsa mit ihrem Hab und Gut, verstaut in drei Koffern, auf dem Bahnsteig der Gare du Nord und sog den Geruch nach verbrannter Kohle, Wasserdampf und Öl in sich ein. Von den Nachbargleisen hallte das Zischen der an- und abfahrenden Züge zu ihr herüber. Aus den Schornsteinen der riesigen Lokomotiven stiegen Dampfwolken in den klarblauen Sommerhimmel.

Wie lange war es her, seit sie zum ersten Mal Pariser Boden betreten hatte? Es war vor Kriegsbeginn gewesen, im Frühjahr 1912, also vor gut zehn Jahren. Damals war sie Hals über Kopf vor einem allzu hartnäckigen Verehrer aus ihrer Heimatstadt Rom geflüchtet. Auf dem Weg nach London, wo sie eine Stelle als Kindermädchen antreten wollte, hatte Elsa einen Zwischenstopp in Paris eingelegt. Knapp zwei Wochen hatte sie hier verbracht und sich augenblicklich in die quirlige Stadt an der Seine verliebt. Bei der Erinnerung an einen Ball im studentischen Quartier Latin, auf dem sie einen wilden und anstößigen Tanz gewagt hatte, lächelte sie versonnen. Dieser Skandaltanz war wenig später in aller Munde gewesen: der Tango.

»Wo ist Nanny?« Der Klageruf ihrer Tochter brachte Elsa in die Gegenwart zurück. Auf wackeligen Beinen stand die Kleine vor ihr und hielt sich am Rocksaum fest, taumelte und fiel hintenüber. Das Schluchzen wurde zu einem Aufschrei, in dem sich die abgrundtiefe Verzweiflung einer Zweijährigen offenbarte. Hastig beugte sie sich hinunter und nahm Gogo auf den Arm, flüsterte ihr Koseworte ins Ohr und strich zärtlich über das zerzauste Seidenhaar.

In ihrem Innern fühlte Elsa einen Stich. War es richtig gewesen, ein so kleines Kind aus seiner vertrauten Umgebung herauszureißen? Hatte sie als Mutter egoistisch gehandelt und zu sehr ihr eigenes Wohl im Auge gehabt? Doch die Umstände hatten sie gezwungen zu handeln. Spät, viel zu spät hatte sie begriffen, dass dank des Schwindlers, den sie in einem Zustand närrischer Verliebtheit geheiratet hatte, ihre gesamte Mitgift aufgezehrt war.

Also hatte Elsa sich geschworen, nie wieder von einem Mann abhängig zu sein. Weder emotional noch finanziell. Eines Tages würde sie so viel Geld verdienen, dass sie der Tochter die beste medizinische Behandlung zukommen lassen könnte.

»Nanny, will zu Nanny«, jammerte Gogo und weinte heiße Tränen in den Jackenkragen der Mutter. Seufzend blickte Elsa zu der Freundin hinüber, die leise nickend Verständnis signalisierte.

»Kinder leben sich schnell in einer neuen Umgebung ein. Du wirst sehen, nach wenigen Tagen hat Gogo ihr Kindermädchen und auch New York vergessen.« Blanche machte einem Gepäckträger ein Zeichen, der sofort mit seiner Karre herbeieilte. Mit sicheren Handgriffen türmte der kräftige junge Mann Koffer und Hutschachteln aufeinander und manövrierte geschickt das Gefährt durch die Schar von Reisenden und weiterer Kofferboys Richtung Ausgang.

Hinter ihrer Sonnenbrille blinzelte Elsa zum Himmel empor und dankte dem Wettergott, dass er keinen Regen geschickt hatte, denn das hätte sie als schlechtes Vorzeichen empfunden. Verkehr und Straßenlärm erinnerten sie an das hektische Treiben auf der 5th oder der Park Avenue. Automobile fuhren knatternd an ihnen vorüber, überholten in gewagten Manövern die viel langsameren Pferdefuhrwerke. Dazwischen bahnten sich Radfahrer mit lauten Rufen oder energischem Klingeln ihren Weg. Der Geruch von Benzin, Motoröl und Pferdemist durchdrang die milde Sommerluft.

Elsa fiel auf, dass es in der Stadt zwei Arten von Frauen gab. Die jüngeren in ihren schmal fallenden, knielangen Kleidern und mit kurz geschnittenem Haar unterschieden sich äußerlich nur wenig von der modernen Großstadtamerikanerin. Doch viele der älteren Pariserinnen trugen...

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Autor

Agnès Gabriel ist das Pseudonym einer deutschen Autorin. Die gelernte Kunsthistorikerin und Romanistin hat mehrere Jahre wissenschaftlich gearbeitet, bevor sie journalistisch tätig wurde und belletristisch zu schreiben begann. Mit ihren historischen Romanen, die in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden, hat sie sich ein internationales Publikum erobert. Unter dem Namen Anna Paredes schreibt sie außerdem Sagas mit exotischen Settings. Die Autorin lebt in Hamburg.

Im Aufbau Taschenbuch sind ebenfalls ihre Romane »Merci, Monsieur Dior« und »Die Coutière. Elsa Schiaparelli und die Kunst der Mode« lieferbar.