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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
358 Seiten
Deutsch
Gmeiner Verlagerschienen am08.02.20232023
Frankens schamlosester Heiratsschwindler wird im Landgasthof »Zum Storchen« erstochen aufgefunden. Gebrochene Herzen pflastern seinen Weg, jedes mit einem Mordmotiv. Die »Storchen«-Wirtinnen Kreszentia, Cäcilia und Kathi sind fassungslos. Doch sind sie wirklich so harmlos? Kommissar Scheuerer hat so seine Zweifel. Die raubeinige und trinkfeste Kreszentia Bätz, die ein Faible für Leichenschmäuse hat, muss wohl oder übel eingreifen und zieht alle Register, die ihr beim Schnüffeln dienlich sein können. Prompt deckt sie pikante Geheimnisse auf.

Martina Tischlinger lebt mit ihrem Mann in Nürnberg. Gelegentlich füllt sich ihr Heim mit erstaunlichen Charakteren: schrille, schräge, urige, auch fiese Typen, die sich schon mal am Frühstückstisch ins Gespräch einmischen, als seien sie aus Fleisch und Blut. Die Autorin ist selbst oft verblüfft, welches Eigenleben ihre Figuren auf dem Papier entwickeln. Sie sammelt starke Sätze, verzaubernde Wörter und Szenen, um sich damit in das Abenteuer, ein Buch zu schreiben, zu stürzen. Die Leidenschaft fürs Schreiben hat sie früh für sich entdeckt. Mehrere Franken-Krimis und Komödien wurden bereits veröffentlicht, auch unter einem Pseudonym. Außerdem sind zahlreiche Weihnachtsgeschichten und Kurzgeschichten erschienen, in Mundart auch beim Bayerischen Rundfunk.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR16,00
E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
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Produkt

KlappentextFrankens schamlosester Heiratsschwindler wird im Landgasthof »Zum Storchen« erstochen aufgefunden. Gebrochene Herzen pflastern seinen Weg, jedes mit einem Mordmotiv. Die »Storchen«-Wirtinnen Kreszentia, Cäcilia und Kathi sind fassungslos. Doch sind sie wirklich so harmlos? Kommissar Scheuerer hat so seine Zweifel. Die raubeinige und trinkfeste Kreszentia Bätz, die ein Faible für Leichenschmäuse hat, muss wohl oder übel eingreifen und zieht alle Register, die ihr beim Schnüffeln dienlich sein können. Prompt deckt sie pikante Geheimnisse auf.

Martina Tischlinger lebt mit ihrem Mann in Nürnberg. Gelegentlich füllt sich ihr Heim mit erstaunlichen Charakteren: schrille, schräge, urige, auch fiese Typen, die sich schon mal am Frühstückstisch ins Gespräch einmischen, als seien sie aus Fleisch und Blut. Die Autorin ist selbst oft verblüfft, welches Eigenleben ihre Figuren auf dem Papier entwickeln. Sie sammelt starke Sätze, verzaubernde Wörter und Szenen, um sich damit in das Abenteuer, ein Buch zu schreiben, zu stürzen. Die Leidenschaft fürs Schreiben hat sie früh für sich entdeckt. Mehrere Franken-Krimis und Komödien wurden bereits veröffentlicht, auch unter einem Pseudonym. Außerdem sind zahlreiche Weihnachtsgeschichten und Kurzgeschichten erschienen, in Mundart auch beim Bayerischen Rundfunk.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783839275320
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum08.02.2023
Auflage2023
Seiten358 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.10294196
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel 1

Fanny Zieber latschte den Flur entlang, als drückte ihr die Last des Lebens auf die Füße. Es lag nicht daran, dass es Donnerstagvormittag war und sie von den acht belegten Hotelzimmern des Landgasthofs »Zum Storchen« im fränkischen Knoblauchsland erst bei drei geputzt und die Betten gemacht hatte. Nein, sie war gefrustet, weil es gerade mal Mitte Juni war und sie schon wieder pleite.

Es war wirklich zum Heulen. Sie hatte den Friseurbesuch vor dem Blick in den Geldbeutel geplant. Aber sie brauchte einen neuen Look, unbedingt. Leider hatte der Dorffriseur Preise wie ein Nobelcoiffeur in der Stadt, das nahm Fanny jedenfalls an, ohne jedoch je in so einem edlen Salon gewesen zu sein. Einen Hunderter verlangte der Kevin Pachtl­meyr fürs Färben, Schneiden und Föhnen. Hundert Euro! Und ihre Haare waren ja noch nicht einmal lang. Für diesen Batzen Geld musste Fanny viele Kloschüsseln putzen und angeschweißelte Betten aufschütteln oder neu beziehen. Über die Entsorgung so manch ekliger und anstößiger Fremdkörper zwischen den Kissen mochte Fanny erst gar nicht reden.

Und g schlampert waren manche Menschen, das konnte sich einer gar nicht vorstellen, der kein Zimmermädchen war.

Eine neue Haarfarbe wäre echt cool gewesen. Ein krasses Pink statt ihres faden Pippi-Langstrumpf-Rotblonds würde den Blick vielleicht davon ablenken, dass sie gebaut war wie ein Strich in der Landschaft. Besonders, weil der Tobias am Samstag auch in den Club kommen wollte. Bisher hatte er sie nicht einmal mit dem Arsch angeschaut, aber voll aufgebrezelt und ohne Büstenhalter, vielleicht biss der heiße Schnuckel ja dann endlich an.

Fanny stieg vom zweiten Stockwerk eines höher ins Dachgeschoss. Dort befanden sich die drei Komfortzimmer und ganz hinten rechts die Wäschekammer mit den frischen Handtüchern und der gebügelten Bettwäsche für die Gästezimmer.

Links davon war ES. Das Zimmer Nummer dreizehn.

Schauerliche Geschichten rankten sich darum. Fanny versuchte, sie auszublenden, wenn sie das Zimmer turnusmäßig einmal wöchentlich putzen musste. Dies, obwohl es nur im äußersten Notfall vermietet wurde!

Manchmal, wenn Fanny gegen die sinnlose Zimmerreinigung des unbenutzten Raumes rebellierte, frischte die Senior-Chefin, Kreszentia Bätz, von allen Zenta gerufen, den Grund für diese absurde Regel für das Spatzenhirn auf: »Das Zimmer vom alten Storchen -Wirt wird ordentlich hergerichtet, um seinen Geist, der dort spukt, nicht zu verärgern. Außerdem wärd g macht, wos iich soach!«

Seinen Geist nicht verärgern â¦ ph! Fanny verdrehte bei solchen stussigen Aussagen schon aus reiner Gewohnheit die Augen. Aber eigentlich durfte man sich bei der Zenta über nichts mehr wundern, die war in ihren Augen steinalt, da war Aberglaube anscheinend etwas Selbstverständliches.

Doch der Tag wurde nicht besser. Fanny hatte das Ende des mit taubengrauem Teppichboden ausgelegten Ganges noch nicht erreicht, da wurden ihre Augen wie magisch vom »Spukzimmer« angezogen. Ihr gefror der Nacken vor Schreck. Du heiliger Bimbam, die Tür zu Zimmer dreizehn stand auf! Aber warum das denn? Es war doch gar nicht an einen Gast vergeben. Das Zimmermädchen kaute an ihren kurzen Fingernägeln. Genau genommen war die Zimmertür angelehnt, was »geschlossen« ziemlich nahekam. Direkt offen war sie also nicht, resümierte sie in wundersamer Logik. Am besten ignorierte sie ihre Feststellung.

Aber dann siegte doch die Neugier. Zaghaft schob sie die Zimmertür auf und riss sogleich die Hand wieder zurück.

Uih! Da lag ja einer auf dem Bett! Sofort meldete sich ihr schlechtes Gewissen. Hatte sie womöglich ihren Arbeitsplan nicht richtig gelesen? War Zimmer dreizehn besetzt worden? Hätte sie es längst reinigen und die Handtücher wechseln müssen? Wenn es saublöd lief, bereits gestern schon? Das würde wieder Zoff mit der Zenta geben! Aber sie, Fanny, war dieses Mal nicht schuld, echt nicht. Für die Zimmerreservierungen war generell Cäcilia Bätz, Zentas Tochter, zuständig. Nicht jedoch für Zimmer dreizehn. Für das Spukzimmer fühlte sich die alte Wirtin persönlich verantwortlich. Fanny hätte ja rasch nachfragen können, aber ein Schmarrfon kam für die Zenta überhaupt nicht infrage. Schmarrfons, wie Smartphones aus ihrem Munde klangen, waren was für Backfische, die nach der Schule Langeweile hatten.

Backfische nach der Schule, hä? Begriffe zog die alte Wirtin manchmal aus der Schublade, das ging auf keine Kuhhaut!

Ein Ausspruch, der im Übrigen auch aus Zentas Jargon stammte.

Es kam häufiger vor, dass Fanny und sie verbal haarscharf aneinander vorbeischlitterten, im Großen und Ganzen mochten sie sich aber doch ganz gut leiden. Die schräge Alte und die Junge mit den Hirnfürzen.

Wie die Katze um die Maus strich Fanny um die unbesetzte Rezeption. Zimmerschlüssel dreizehn baumelte definitiv nicht am Schlüsselbrett, logisch, er steckte wahrscheinlich oben in der Tür. Unterdessen hatte Fanny ihren Arbeitsplan studiert, von Zimmer dreizehn stand darin kein Wort. Aber hatte Zenta gestern nicht was gemurmelt, von einem Gast, der â¦ Ja, was war das nur gewesen, was die Zenta gebrabbelt hatte? Da die alte »Storchen«-Wirtin oft auch mit sich selbst redete, hatte Fanny auf Durchzug gestellt. Woher sollte sie wissen, ob das Gesagte für sie in ihrer Funktion als Zimmermädchen bestimmt war oder die Senior-Chefin ein Selbstgespräch führte?

Aber wenn sie, Fanny, doch aus Schusseligkeit eine Anweisung überhört hatte? Und der Gast sich über die feine Staubschicht auf den Möbeln und die Armee an Wollmäusen unterm Bett gewundert oder gar gegraust hatte? Fannys Herz begann, ungut zu klopfen.

Es wäre nämlich nicht die erste Anweisung gewesen, die sie »überhört« hatte. Wie eben die eiserne, dass Zimmer dreizehn grundsätzlich einmal wöchentlich in Schuss zu bringen war, egal ob es von einem Gast bewohnt wurde oder nicht. Durch die stille Arbeitsverweigerung schindete sie nämlich locker eine halbe Stunde mehr Freizeit heraus. Fanny bezweifelte überdies, dass es gewerkschaftlich geregelt war, ob ein Zimmermädchen ein Zimmer putzen musste, in dem es spukte.

Nervös knibbelte sie an dem Nagel ihres Zeigefingers. Blind und dumm stellen war nicht wirklich die Lösung des Problems. Und wäre es ihr nicht ausdrücklich verboten worden, sich in den Computer an der Rezeption einzuloggen, sie hätte flink nachschauen können, ob Zimmer dreizehn kurzfristig von einem neuen Gast gebucht worden war. Was dachten die »Storchen«-Wirtinnen eigentlich von ihr? Als ob Fanny heimlich surfen würde während der Arbeit, und wenn, dafür hatte sie doch ihr Handy. Von den Hotelcomputern hatte sie dennoch die Pfoten zu lassen.

Ich sollte zumindest melden, dass da einer in Zimmer dreizehn liegt und pennt, überlegte sie weiter. In sich gekehrt zog sie den Staublappen aus der Schürze ihres Zimmermädchenkleides, schüttelte ihn aus und steckte ihn wieder ein. Aber an wen sollte sie sich wenden? Die Zenta stand in der Küche und rollte die Kniedla für den Mittagstisch. Beim Formen der rohen Klöße sprach man sie besser nicht an, sofern man nicht eine scharfzüngige Bemerkung kassieren wollte. Wenn sich die alte Wirtin aus dem Hotelbetrieb auch ein Stück weit zurückgezogen hatte, das Küchenzepter nahm man ihr so schnell nicht aus der Hand und schon gar nicht den Kloßteig. Und Cäcilia, die Cilli, brütete im Büro gleich hinter der Rezeption über Schreibkram. Die Bürotür stand zwar offen, und zwar richtig offen, das hieß aber nicht, dass man sie stören durfte. Nein, das war kein guter Zeitpunkt, einer der beiden Frauen mit einer - wahrscheinlich ja doch nur - Nichtigkeit auf den Geist zu gehen, entschied Fanny und verließ die Rezeption. Sie würde noch einmal einen Blick in die Nummer dreizehn werfen.

Wenn ich Glück habe, ist der Mann fort und das Zimmer wieder leer, hoffte sie und bog schwungvoll um die Ecke, um ins Treppenhaus zu gelangen. Und prallte gegen eine Männerbrust.

»Obachd!«, schimpfte sie, unsicher, ob sie sich selbst meinte oder den jungen Burschen, in den sie gerannt war.

Einen verdammt gut aussehenden jungen Burschen. Was Fanny sah, würde sie um den Schlaf bringen. Voll der Hammer, der Typ hatte einen Body wie ein amerikanischer Baseball-Spieler. Justin Bieber war ein Schlaffi gegen ihn. Und Wahnsinn, diese Augen! Seitlich waren seine dunklen Haare kurz rasiert, ein paar Strähnen fielen ihm verwegen ins Gesicht. Er lächelte sie an, und wie. Halleluja! Wann hatte Fanny zum letzten Mal geküsst?

»Servus«, stammelte sie.

»Servus«, erwiderte er frech grinsend und in Fannys Unterleib explodierte eine Atombombe.

»Ich bin die Fanny.«

»Mats. Mein Name ist Mats.«

Schlagartig wurden in Fannys Gehirn sämtliche Funktionen logischen und rationalen Denkens heruntergefahren und ihr Geist und Körper schalteten in den Verliebtsein-Modus um. Ihre Organe spielten verrückt. Ihr Herz raste, in ihrem Magen bitzelte es, ihre Sinne waren vernebelt. In Fanny tobte ein wahres Gefühlschaos.

Mats tippte mit der Fingerspitze auf ihr Namensschild, das an ihrem hellblauen Dienstkleid steckte. »Bist du hier angestellt?«

»Ich bin Zimmermädchen hier. Und du?«

Nervös, weil sich ihre Augen an seinem Mund festgesaugt hatten, rettete sich Mats aus der etwas peinlichen Situation mit: »Äh, ich, na ja, ich such nen Job. Braucht ihr wen in der Küche?«

»Da musst du die Zenta fragen, die macht gerade die Kniedla.« Sie deutete vage Richtung Küche. Und als der Traumboy Anstalten machte, in die falsche Richtung zu gehen, also zum Hotelausgang, nahm...

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Martina Tischlinger lebt mit ihrem Mann in Nürnberg. Gelegentlich füllt sich ihr Heim mit erstaunlichen Charakteren: schrille, schräge, urige, auch fiese Typen, die sich schon mal am Frühstückstisch ins Gespräch einmischen, als seien sie aus Fleisch und Blut. Die Autorin ist selbst oft verblüfft, welches Eigenleben ihre Figuren auf dem Papier entwickeln. Sie sammelt starke Sätze, verzaubernde Wörter und Szenen, um sich damit in das Abenteuer, ein Buch zu schreiben, zu stürzen. Die Leidenschaft fürs Schreiben hat sie früh für sich entdeckt. Mehrere Franken-Krimis und Komödien wurden bereits veröffentlicht, auch unter einem Pseudonym. Außerdem sind zahlreiche Weihnachtsgeschichten und Kurzgeschichten erschienen, in Mundart auch beim Bayerischen Rundfunk.