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Die Seminolen Floridas

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
210 Seiten
Deutsch
Books on Demanderschienen am14.12.20221. Auflage
Siegfried Jahn, unter anderem bekannt als Autor der Bücher "Die Irokesen", "Die Delawaren" und "Indianer Nordamerikas auf historischen Postkarten" (gemeinsam mit Rudolf Oeser) erzählt in dieser Publikation die dramatische Geschichte der "Davongelaufenen" - der Seminolen. Sie flohen vor der US-amerikanischen Expansionspolitik auf die damals spanische Halbinsel Florida, vermischten sich dort mit den Resten der ursprünglichen Bevölkerung und entflohenen schwarzen Sklaven. Aber sie fanden keinen Frieden. Nach der erpressten "Abtretung" Floridas durch die Spanier an die Vereinigten Staaten, wehrten sich die Seminolen in drei Kriegen gegen ihre Vertreibung nach Oklahoma. Besonders der zweite Krieg unter ihren charismatischen Anführern Osceola und Wild Cat kostete die Amerikaner 1.500 tote Soldaten, Unsummen an Dollar und die Reputation von sieben Generälen. Zum Schluss verharrten einige kleine Gruppen Seminolen im Süden der Halbinsel. Die US-Armee gab den Kampf auf und die überlebenden Seminolen schlossen nie einen Friedensvertrag mit den Vereinigten Staaten. Bis heute leben ihre Nachkommen im Süden Floridas von Landwirtschaft und Viehzucht, aber vor allem vom Tourismus - und mit ihren Casinos von der Spielsucht des weißen Mannes. Sie sind und bleiben für immer die "Unbesiegten".mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR26,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextSiegfried Jahn, unter anderem bekannt als Autor der Bücher "Die Irokesen", "Die Delawaren" und "Indianer Nordamerikas auf historischen Postkarten" (gemeinsam mit Rudolf Oeser) erzählt in dieser Publikation die dramatische Geschichte der "Davongelaufenen" - der Seminolen. Sie flohen vor der US-amerikanischen Expansionspolitik auf die damals spanische Halbinsel Florida, vermischten sich dort mit den Resten der ursprünglichen Bevölkerung und entflohenen schwarzen Sklaven. Aber sie fanden keinen Frieden. Nach der erpressten "Abtretung" Floridas durch die Spanier an die Vereinigten Staaten, wehrten sich die Seminolen in drei Kriegen gegen ihre Vertreibung nach Oklahoma. Besonders der zweite Krieg unter ihren charismatischen Anführern Osceola und Wild Cat kostete die Amerikaner 1.500 tote Soldaten, Unsummen an Dollar und die Reputation von sieben Generälen. Zum Schluss verharrten einige kleine Gruppen Seminolen im Süden der Halbinsel. Die US-Armee gab den Kampf auf und die überlebenden Seminolen schlossen nie einen Friedensvertrag mit den Vereinigten Staaten. Bis heute leben ihre Nachkommen im Süden Floridas von Landwirtschaft und Viehzucht, aber vor allem vom Tourismus - und mit ihren Casinos von der Spielsucht des weißen Mannes. Sie sind und bleiben für immer die "Unbesiegten".
Details
Weitere ISBN/GTIN9783756880416
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum14.12.2022
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.3
Seiten210 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.10540773
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

01 "Die Blütenreiche"
Floridas Klima, Flora und Fauna

Die Halbinsel Florida im Südosten des nordamerikanischen Teilkontinents genießt die Gunst des subtropischen Klimas und erstreckt sich über 5 Breitengrade. Es ist ein tertiärer Kalksteinblock und erhebt sich maximal 40 bis 75 Meter über den Meeresspiegel. Florida war wohl ursprünglich eine Insel, die im Tertiär an Nordamerika andockte. Der Kalksteinuntergrund aus Muschelablagerungen bis zu 15 Meter Höhe wurde von Flugsand überdeckt. Umgeben im Osten vom Atlantischen Ozean und im Westen vom Golf von Mexiko wird die Halbinsel von den beiden Meeresteilen geprägt. Die Westküste unterliegt einer starken Brandungswirkung und das im Golf vorgelagerte unterseeische Plateau beweist den Abtrag von Land seit langer Zeit. Den Einfluss der Meereskräfte zeigen die zerklüfteten Küstenlinien und tiefe Einschnitte wie die Tampa Bay und die Charlotte Bay. Die jährlich auftretenden Hurrikans tragen ebenfalls zur Gestaltung der Uferlinien bei.

Die Ostküste mit ihrem ziemlich geraden Verlauf hat vorgelagerte schmale und seichte "Inlets", ist unterbrochen von Nehrungsreihen, eigentümlichen flussartige Lagunen, zudem parallel laufende Sandrücken und Sumpftälern. Die dort befindlichen Dünen sind durch die Passatwinde höher als an der restlichen Ostküste von Nordamerika.

Ergiebige subtropische Regenfälle sorgen für eine stetigen Wasserzufuhr. Der tertiäre Kalksteinuntergrund ist durchzogen von Karsterscheinungen wie mit Wasser gefüllte Höhlen, Trichtertälern, Flussschwunden und Riesenquellen. Erwähnt werden sollen hier nur die 54 Meter tiefe, glasklare Wakulla-Quelle bei St. Marks und die 24 Meter tiefe und 180 Meter breite Silber-Quelle bei Ocala.

Das Wasser sammelt sich in vielen Seen, deren größte der 2.600 qkm umfassende Lake Okeechoobee und mit 310 qkm der Lake Apopka, sowie der mit dem St. Johns River verbundene 400 qkm große George Lake sind. Der schon erwähnte St. Johns River und sein linksseitiger Nebenfluss Oklawaha sind Seenströme. Der St. Johns kommt vom Saw Grass Lake beim heutigen Rockledge, fließt in den Lake Washington, dann weiter zum Lake Winder und über den Lake Poinsett, den Lake Monroe, den Lake Dexter schließlich zum Lake George nach dem er sich zu Seenbreite ausdehnt und endlich bei Jacksonville in den Atlantik mündet. Ähnlich sieht es mit den zahlreichen anderen Flüssen Floridas aus. So fließen der Suwanee River und der Withlacoochee zum Golf. Der Hauptzufluss des Lake Okeechobee ist der Kissimee, der sich aus den im Süden der Halbinsel liegenden Everglades speist.

Die Everglades sind kein Sumpf. Die Seminole nennen sie Pay hay okee, was "Fluss aus Gras" bedeutet und dieses Gebiet hervorragend kennzeichnet. Denn das aus dem Kalkuntergrund austretende und durch zahlreiche Zuflüsse gespeiste Wasser der Everglades fließt am Tag etwa 600 Meter entweder zum Atlantik oder zum Golf von Mexiko.


Landschaft Floridas am St. Johns River, Tondruck


Hauptsächlich führt der Miami River das Wasser zum Atlantik und der Harney River zum Golf ab. Gebietsweise steht das Wasser nur 10 cm über dem Untergrund. Dazwischen liegen Schwemminseln, Hammocks genannt, die von niedrigem Buschwerk und einigen Palmen bewachsen sind.

Der Südspitze Floridas vorgelagert ist eine Kette von Kalkstein- und Koralleninseln (die Keys), die sich in einem 320 km langen Bogen ins Meer hineinziehen.

Reichliche Niederschläge und Durchschnittstemperaturen um die 40 Grad Celsius lassen auf Florida eine üppige Vegetation entstehen. Terpentinkiefern, Zwergpalmen, Weißzedern, Hickory, Lebens- und Steckeichen und Kohlpalmen gedeihen hervorragend. Der Boden ist überwuchert mit virginischem Wacholder, Sternanis, Magnolien, Alligatorbirnen, Giftreben, Kapernsträuchern und Opuntien. In den Everglades wachsen von Greisenbart überdeckte Sumpfzypressen, Yuccas, Opuntien, Zypern- und messerscharfes Sägegras und Binsen. In der Übergangszone zum Meer wuchern Mangroven und Strandgräser.

Die Tierwelt ist reich vertreten. Selten kommt der kleine schwarze Bär vor, ebenso die in Florida lebende Unterart des Pumas. Virginiahirsche sind zu finden, dazu Sumpfhasen, Fuchseichhörnchen, Mäuse, Ratten und das Opossum. Durch die Luft schwirren Spottvögel, Ziegenmelker, Katzenvögel, Rothauben-Spechte, Säbler, Flamingos, Rallen und verschiedene Reiherarten (der wichtigste ist der Silberreiher). In den zahlreichen Gewässern sind Schildkröten, Ochsenfrösche, verschiedene Schlangenarten und natürlich die berühmten Alligatoren ansässig. Unzählige Insekten sind zu finden, darunter wunderbar vielfarbige Schmetterlinge und unangenehme Moskitos. An den Küsten sind neben den vielen Möwen- und Krabbenarten auch Pelikane heimisch und die vom Aussterben bedrohte Florida-Seekuh.
Die frühen Indianervölker

Die Ergebnisse archäologischer Ausgrabungen zeigen, dass die Vorfahren der heutigen Indianer Florida vor über 10.000 Jahren erreicht haben müssen. Wichtige Erkenntnisse brachte die Unterwasserarchäologie, denn das Ansteigen des Meeresspiegels ließ viele Kalksteinhöhlen, die den Paläo-Indianern als Behausung dienten, unter Wasser verschwinden.

"Bei Warm Mineral Springs im Sarasota County fanden Cockrell und seine Kollegen ein Grab auf einem Felsvorsprung 13 m unter der heutigen Wasseroberfläche. Der Tote war in einem Erdgrab bestattet worden, das nach und nach überflutet wurde. Neben dem Skelett lag ein Dorn einer Speerschleuder aus Muschelschale. Die Grabstätte wurde mittels Radiokarbonmessung auf ein Alter von 10.300 Jahren datiert. Weitere menschliche Überreste kamen unter einem 3 m hohen Felsvorsprung bei den Quellen ans Tageslicht - in der gleichen Lehmschicht wie die Knochen eines Bodenfaultieres, einer Säbelzahnkatze und anderer Tierarten. Die Stätte zeigt, daß die Paläoindianer sich nicht nur von Großwild ernährten, sondern auch von kleineren Tieren bis hin zu Waschbären und Fröschen, sowie von Pflanzen. Einige Siedlungen bei Warm Mineral Springs werden für 11.000 Jahre alt gehalten". (Fagan, Indianer S. 134)

Um das Jahr 1.000 v.u.Z. begannen die Indianer, Hügelaufschüttungen aus Erde oder Muschelschalen anzulegen. Diese Hügel dienten als Untergrund für ihre Wohnplätze (Überflutungsschutz) und als Begräbnisstätten. Heute sind diese Aufschüttungen im Stil der Mounds entweder zugewuchert oder abgetragen und der Landwirtschaft zum Opfer gefallen. Erhalten sind nur wenige. Bei Ausgrabungen fand man Fischhaken, Netze, Keramik, Schmuck aus verzierten Muschelschalen, Pfeile, Speere und die dazugehörigen Atlatl (Speerschleudern). Auch Belege für den Anbau von Mais wurden festgestellt.

Bei der Ankunft der Europäer lebten die unterschiedlichsten Indianervölker auf Florida. Auf der der Südspitze der Halbinsel vorgelagerten Inselkette wohnten die sogenannten Key s, die alsbald ausstarben und über die es kaum Aufzeichnungen gibt. Im Südosten des Festlandes siedelten die Tekesta und betrieben Feldbau in der Nähe der heutigen Metropole Miami. Ab Ende des 18.Jahrhunderts wurden sie nicht mehr erwähnt. Ebenso erging es den im Südwesten lebenden, ehemals wohl recht zahlreichen Calusa. Im mittleren Florida betrieben die Ais intensiven Fischfang an der Ostküste.


Indianer bringen Früchte im Einbaum zu ihrem Dorf, kolorierter Kupferstich nach Le Moyne


Nach 1720 finden sich keine Aufzeichnungen mehr über sie. Über die im Westen in ihrer Nachbarschaft lebenden Tocobaya ist fast gar nichts bekannt. Den nördlichen Teil der Halbinsel bewohnte der Stammesbund der Timucua, der eine isolierte Sprache sein Eigen nannte und der 1763 mit dem Abzug der Spanier verschwand.

Westlich der Timucua siedelten die einen Muskogee-Dialekt sprechenden Apalachee an der Golfküste. Von den Spaniern missioniert sahen sie sich im 18.Jahrhundert fortwährenden Angriffen der Engländer und der Creek ausgesetzt. Die Reste des Volkes ging schließlich in den Creek auf. Neben ihnen wohnten die mit den Choctaw verwandten Tohome und Mobile. Zwischen ihnen lebten die Chatot, Muskogee-sprachig, die von den Creek vertrieben wurden und deren Überlebende mit den Choctaw nach Oklahoma gingen. Die Biloxi, ein versprengtes Volk mit einem Sioux-Dialekt, das an der Golfküste in der Nähe der Mündung des Tombigbee Rivers siedelte, zog sich später nach Louisiana und Texas zurück. Und in dem Gebiet, in dem sich der Mississippi in den mexikanischen Golf ergießt, wohnten die Chitimacha, die eine isolierte Sprache verwendeten. Nördlich von ihnen beanspruchten die Choctaw einen großen Landstrich. Sie sprachen einen Muskogee-Dialekt und mussten später auf Druck der Amerikaner nach Oklahoma ziehen.

In Alabama lebten die Alibamu, die dem US-Staat den Namen gaben. Sie gehörten zur Muskogee-Sprachfamilie, wurden durch die Auswirkungen der Kriege zwischen den europäischen Kolonialmächten nach 1763 zerstreut. Die Mehrzahl von ihnen zog nach Texas, andere schlossen sich den Creek an oder flohen nach Florida. Das größte Volk war...
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