Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Spüre meinen Zorn

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
336 Seiten
Deutsch
Bookspot Verlagerschienen am16.01.20231. Auflage
Von zahlreichen Messerstichen zerfetzt und in Blut getränkt: So findet die Polizei einen auf grausame Weise getöteten Mann vor. Der frischgebackene Leiter der Mordkommission Wolfgang Stöhrl erkennt sofort, dass dieser das Opfer ungezügelter Raserei wurde. Zunächst vermutet er eine Beziehungstat, doch als ein weiterer Mord geschieht, werden die Ermittlungen kompliziert. Beide Tote nutzten Dating-Plattformen, um nach unverbindlicher Lustbefriedigung mit einem speziellen Kick zu suchen. Trotzdem glaubt Stöhrl weiterhin an seine ursprüngliche Fährte. Als er sich immer mehr verrennt, stellt sein pensionierter Vorgänger auf eigene Faust Nachforschungen an. Denn Nathan Weiß hat ohnehin noch eine Rechnung offen: Seinen letzten Fall konnte er nicht lösen. Bald offenbart sich ihm eine Welt voller Hass und Begierde, die ihn auf die Spur einer Serienmörderin bringt. Doch woher stammt ihre blinde Wut? Und wie kann sie gestoppt werden? 'Spüre meinen Zorn' blickt tief in die Abgründe einer gequälten Seele - düster, verstörend und packend bis zur letzten Seite!

In München im Jahr 1958 geboren, ist Georg Brun mit einigen Abstechern stets ein »Münchner Kindl« geblieben. Auf mehrere Jahre im Bayerischen Landeskriminalamt und das Jura-Studium folgte eine langjährige Tätigkeit im Wissenschaftsministerium. Als Georg Brun im Jahr 1988 mit »Das Vermächtnis der Juliane Hall« sein erstes Buch veröffentlichte und dafür den Bayerischen Förderpreis für Literatur erhielt, begann sein erfüllendes Doppelleben als Jurist und Schriftsteller. Mit »Bodenloser Fall« und »Gewissenlose Wege« eröffnete er seine München-Krimi-Reihe rund um die junge Anwältin Olga Swatschuk. »Spüre meinen Zorn« ist der erste packende Fall des pensionierten Kommissars Nathan Weiß, der ebenfalls im Bookspot Verlag erscheint. Mehr über den Autor unter www.georgbrun.de oder auf Instagram unter: @brungeorg
mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR15,95
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR7,99

Produkt

KlappentextVon zahlreichen Messerstichen zerfetzt und in Blut getränkt: So findet die Polizei einen auf grausame Weise getöteten Mann vor. Der frischgebackene Leiter der Mordkommission Wolfgang Stöhrl erkennt sofort, dass dieser das Opfer ungezügelter Raserei wurde. Zunächst vermutet er eine Beziehungstat, doch als ein weiterer Mord geschieht, werden die Ermittlungen kompliziert. Beide Tote nutzten Dating-Plattformen, um nach unverbindlicher Lustbefriedigung mit einem speziellen Kick zu suchen. Trotzdem glaubt Stöhrl weiterhin an seine ursprüngliche Fährte. Als er sich immer mehr verrennt, stellt sein pensionierter Vorgänger auf eigene Faust Nachforschungen an. Denn Nathan Weiß hat ohnehin noch eine Rechnung offen: Seinen letzten Fall konnte er nicht lösen. Bald offenbart sich ihm eine Welt voller Hass und Begierde, die ihn auf die Spur einer Serienmörderin bringt. Doch woher stammt ihre blinde Wut? Und wie kann sie gestoppt werden? 'Spüre meinen Zorn' blickt tief in die Abgründe einer gequälten Seele - düster, verstörend und packend bis zur letzten Seite!

In München im Jahr 1958 geboren, ist Georg Brun mit einigen Abstechern stets ein »Münchner Kindl« geblieben. Auf mehrere Jahre im Bayerischen Landeskriminalamt und das Jura-Studium folgte eine langjährige Tätigkeit im Wissenschaftsministerium. Als Georg Brun im Jahr 1988 mit »Das Vermächtnis der Juliane Hall« sein erstes Buch veröffentlichte und dafür den Bayerischen Förderpreis für Literatur erhielt, begann sein erfüllendes Doppelleben als Jurist und Schriftsteller. Mit »Bodenloser Fall« und »Gewissenlose Wege« eröffnete er seine München-Krimi-Reihe rund um die junge Anwältin Olga Swatschuk. »Spüre meinen Zorn« ist der erste packende Fall des pensionierten Kommissars Nathan Weiß, der ebenfalls im Bookspot Verlag erscheint. Mehr über den Autor unter www.georgbrun.de oder auf Instagram unter: @brungeorg
Details
Weitere ISBN/GTIN9783956691898
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum16.01.2023
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.1
Seiten336 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3533 Kbytes
Artikel-Nr.10746915
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1

Die dunkelbraunen glatten Haare hingen fettig und strähnig herab, die scharfe Hakennase erinnerte mit dem Höcker unter der steilen Zornesfalte an einen Geierschnabel, die bleistiftstrichdünnen Lippen zogen sich blutleer in die hängenden Mundwinkel hinein, die braungrünen Augen lagen verschattet und tief, die Wangenknochen hoch angesetzt über eingefallenen Backen und das Kinn viel zu spitz. Gern hätte Karin Fellermayr es vermieden, ihren Blick auf den dünnen, faltigen Hals fallen zu lassen, aber den erfassten ihre Augen zwangsläufig, als erst das trotzige Kinn in den Fokus gelangt war. Da wurde aus dem Missmut Zorn. Was hatte das Leben aus ihr gemacht? Rücksichtslos offenbarte ihr Spiegelbild die verlebten Jahre, unnütz vertändelte Zeit. Jetzt stand sie mit leeren Händen da, verlacht von einem bösartigen Schicksal. Als ob sich die ganze Welt gegen sie verschworen hätte, konnte sie nicht einmal ihre demente Tante Irma im Pflegeheim besuchen, weil eine angebliche Pandemie ein völliges Kontaktverbot und Herunterfahren des öffentlichen und sozialen Lebens erforderte. Wütend schüttelte sie den Kopf darüber, dass sich ein zivilisiertes Land von einem läppischen Erkältungskeim lahmlegen ließ.

Bisher hatte sie ihren Zorn wenigstens damit im Zaum halten können, nach Lust und Laune in die Berge zu gehen, sich auf Skitouren in den Tiroler Alpen auszutoben oder anspruchsvolle Bergtouren zu unternehmen. Doch jetzt war die Grenze geschlossen, aus dem Haus durfte sie nur mit einem triftigen Grund, und der Alpenverein bat dringend, Bergtouren zu unterlassen. Seit einer knappen Woche ging das jetzt so und seitdem brodelte ihr Lebenszorn immer heftiger.

»Du musst versuchen, deine Wut herauszulassen«, hatte ihre Therapeutin ihr schon vor langer Zeit geraten und ihr die Technik mit dem Wutkissen beigebracht. Für etwas mehr als dreißig Euro hatte sie sich das Kissen im Internet gekauft, das treffend angepriesen worden war: Das Kissen kann an der Wand aufgehängt oder auf den Boden gelegt werden. Es ist perfekt, um angestaute Wut richtig herauszulassen. Die dicke Polsterung und der weiche Stoff verhindern, dass es dabei zu Verletzungen kommt. Seitdem hing das Wutkissen im Schlafzimmer gleich neben dem Bett an der Wand, und die Delle in seiner Mitte bewies den regelmäßigen Gebrauch. Je nach Laune stellte sie sich das eine oder andere Gesicht aus der Reihe ihrer Peiniger vor und drosch dann drauflos. Doch jetzt, das spürte Karin überdeutlich, war Schluss mit dieser Therapeutenempfehlung, die nichts anderes war als eine infantile Ersatzbefriedigung. Sie würde künftig ihren Zorn wirkungsvoller austoben.

Trotzig reckte sie ihr Kinn vor, dann begann sie, sich die Haare abzuschneiden. Als nur noch ein zerzauster Bubikopf übrig war, griff sie zum Langhaarschneider, stellte ihn auf neun Millimeter und schor sich sorgfältig den Kopf zur postmodernen Einheitsfrisur. Nun stülpte sie sich die Plastikhandschuhe über und rieb ihren Schädel mit dem Bleichmittel ein, das sie zehn Minuten wirken ließ, ehe sie sich die Haare wusch.

Zufrieden betrachtete sie das Ergebnis: Ein raspelkurz geschnittener, blonder, etwas kantiger Frauenkopf blickte ihr entgegen. Sie setzte die grünen Kontaktlinsen ein und begann, sich mit der Auswahl an Abdeckstiften, die sie zur Verfügung hatte, ein perfektes Color-Correcting aufzulegen. Endlich waren die fahle Gesichtsfarbe überdeckt, das Bronzing dezent, aber wirkungsvoll, und die Tränensäcke verschwunden. Sie verließ das Bad Richtung Schlafzimmer und musterte sich im Vorbeigehen im Garderobenspiegel. Ihre knabenhafte Figur hätte gern um drei Pfund fülliger ausfallen können, aber immerhin waren Bauch, Schenkel und Po ziemlich straff für ihr Alter. Das hellte ihre Stimmung ein wenig auf, und als sie im Schlafzimmer in den langärmligen Latexbody schlüpfte, der sich wie eine zweite Haut an ihren Körper schmiegte, meldete sich verhalten Vorfreude auf das, was kommen würde.

⢠⢠â¢

Rolf schaute auf seine goldene Armbanduhr. Noch blieben ihm zehn Minuten. Er kontrollierte ein letztes Mal das Bettlaken auf dem Queensize-Bett in der Schlafecke des kleinen Appartements, in dem er seit seinem Auszug aus der Ehewohnung hauste; reinweiß und akkurat glattgezogen, so musste es sein.

Auf dem Glastisch prangte der Sektkühler mit dem Rosé-Sekt aus Rheinland-Pfalz, elegant lag die weiße Serviette über dem Flaschenhals. Die beiden Sektflöten standen makellos auf ihren Spitzenuntersetzern. Kein Stäubchen trübte die Glasplatte. Die Zierkissen auf dem Zweisitzer wiesen exakt in der Mitte ihre Einschlagfurche auf. Auf dem Teppich fand sich keine einzige Staubfluse. Alles bestens vorbereitet für das Rendezvous.

Ein letztes Mal stellte er sich vor den Spiegel und zog den Bauch ein. Ganz verhindern ließ sich die Wölbung über dem Hosenbund nicht, dummerweise unterstrich die schwarze Kunstlederhose den Bauchansatz sogar, aber sie hatten auf der Dating-Plattform Lack und Leder vereinbart, da konnte er jetzt nicht die legere Stretchjeans anziehen. Immerhin würde seine Audemars Piquet Royal Oak die Aufmerksamkeit seiner Besucherin auf sich ziehen und ein wenig von seinem Schmerbauch ablenken. Außerdem wollte er mit der Luxusuhr Eindruck schinden, denn obwohl die Verabredung eindeutig das erotische Abenteuer zum Gegenstand hatte, schien ihm die adrette Juliane, die gleich vor der Tür stehen würde, eine attraktive und erfolgsverwöhnte Frau zu sein.

Wenn sie im Bett hielt, was ihre Chats versprachen, wäre er nicht abgeneigt, das bevorstehende Abenteuer mehrfach zu erleben, auch wenn sie deutlich gemacht hatte, nur an einem einmaligen Treffen interessiert zu sein. Aber vielleicht ließ sich an dieser Einstellung etwas ändern. Jedenfalls wollte er zuversichtlich in diese Begegnung gehen.

Seit er sich vor neun Wochen von seiner Frau getrennt hatte, versuchte er, über diverse Dating-Seiten eine Frau zu finden, die eher an Erotik als an Liebe interessiert war. Leider musste er feststellen, dass sein Alter eine ziemliche Spaßbremse darstellte, und nun, in diesem verdammten Corona-Lockdown, ließen sich gar keine Verabredungen mehr treffen. Umso freudiger hatte er daher Julianes Avancen nachgegeben. Lack und Leder, unkompliziert, aber ausdauernd, hatte sie als Wunsch formuliert, und, wichtig: kein Interesse an einer festen Beziehung. Daher hatte sie von ihm verlangt, vor ihrem heutigen Besuch die Chats zu löschen. Es gibt eben Frauen, die wissen, was sie wollen, und die es wissen wollen, dachte Rolf, strich sich über den Bauch und versteckte die Schachtel Viagra. Wenn ich sie beeindrucke, will sie vielleicht doch öfter mit mir ins Bett, ohne dass wir daraus eine Beziehung machen, stellte er sich zunehmend aufgeregter vor.



Sie sah umwerfend aus in ihrem engen Seidenkostüm, durch das ein schwarz glänzender Body schimmerte, der zu den schwarzen Handschuhen passte. Das blonde Haar fiel locker auf ihre zierlichen Schultern, die grünen Augen funkelten vielversprechend und das Lächeln ihrer schmalen Lippen erregte ihn. Während sie sich setzte, streifte ihr Blick sein Handgelenk, ehe er sich in seinen Schritt senkte.

Rolf atmete den Bauch so gut es ging nach innen, drückte Brust und Becken heraus und fühlte einen pubertären Stolz, weil sich seine Manneskraft deutlich in der Kunstlederhose beulte. Sie nickte wohlwollend. Ob sie den Sekt oder den kleinen Mann meinte, verschloss sich Rolfs Erkenntnis, aber er summte, als er die Sektflöten füllte.

Sie deutete auf den Platz neben ihr, erhob das Glas und schenkte ihm mit tiefer Stimme einen betörenden Trinkspruch: »Lass uns lustvoll die Sehnsucht stillen!« Sie nippte dezent an ihrem Glas und legte eine Hand auf seinen Schenkel.

Jetzt wurde ihm die Hose doppelt eng. Wow, geht die ran, freute sich Rolf und legte seinen Arm um ihre Schulter. Sie drehte den Kopf sanft zur Seite, legte ihn leicht in den Nacken und bot ihm ihre Lippen. Er küsste sie. Ihr Mund fühlte sich hart an, aber willig öffnete er sich und empfing seine Zunge.

Ihr Biss kam unerwartet. Er zuckte zurück.

Sie ließ ein kehliges Zischen hören und legte ihre Hand zentral in seinen Schoß. Richtig, ermahnte er sich, sie will es hart und heftig. Seine Erregung wuchs.

»Hast du auch ein Bett?«

Was für eine Frage. Er stand auf, nahm ihre Hand und führte sie um das den Raum teilende Regal zur Schlafecke.

»Ordentlich und einladend. Wollen wir?« Sie knöpfte das Jackett ihres Seidenkostüms auf, aufreizend langsam, Knopf für Knopf. Allmählich kam ihr schwarzer Latexbody zum Vorschein, eine künstliche zweite Haut auf einem knabenhaften Körper.

Die kleinen Wölbungen erregten ihn sehr. Er wollte seine Hose öffnen, doch sie schüttelte den Kopf.

»Leg dich hin«, flüsterte sie. »Das ist meine Aufgabe. Vorher gibt es noch etwas Kino.«

Er legte sich hin und sah ihr zu, wie sie in Zeitlupe ihr Kostüm auszog, sich dann in dem schwarzen Catsuit über ihn kniete. Alles an ihr war schwarz, auch die Füße steckten in engen Gummistrümpfen. Gierig betrachtete er ihren Körper, den er bald besitzen würde: knabenhaft mit einer Mischung aus unschuldig und verrucht. Dieser Körper war anders als Gabrieles propere Fülle, es war genau die Abwechslung, die er erleben wollte.

Jetzt spielten ihre Hände mit seinem Hosenknopf. Rolf verscheuchte die Gedanken an seine Frau, schloss die Augen und gab sich Julianes Verführungskünsten hin. Sie ließ sich Zeit, zögerte den nächsten Handgriff berechnend hinaus. Er öffnete die Augen, betrachtete ihren Körper und...

mehr

Autor

In München im Jahr 1958 geboren, ist Georg Brun mit einigen Abstechern stets ein »Münchner Kindl« geblieben. Auf mehrere Jahre im Bayerischen Landeskriminalamt und das Jura-Studium folgte eine langjährige Tätigkeit im Wissenschaftsministerium. Als Georg Brun im Jahr 1988 mit »Das Vermächtnis der Juliane Hall« sein erstes Buch veröffentlichte und dafür den Bayerischen Förderpreis für Literatur erhielt, begann sein erfüllendes Doppelleben als Jurist und Schriftsteller. Mit »Bodenloser Fall« und »Gewissenlose Wege« eröffnete er seine München-Krimi-Reihe rund um die junge Anwältin Olga Swatschuk. »Spüre meinen Zorn« ist der erste packende Fall des pensionierten Kommissars Nathan Weiß, der ebenfalls im Bookspot Verlag erscheint.

Mehr über den Autor unter georgbrun.de oder auf Instagram unter: @brungeorg

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt