Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Heller Mond, weite Träume

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
527 Seiten
Deutsch
beHEARTBEATerschienen am28.02.20231. Aufl. 2023
Sie sucht eine neue Heimat und findet so viel mehr.

Perth, Westaustralien, 1913: Als ihre äußerst konservative Familie sie zwingen will, einen viel älteren Mann zu heiraten, flüchtet Emily kurzerhand auf die andere Seite des Kontinents. Dort nimmt sie eine Stelle als Schneiderin bei einer großen, wohlhabenden Farmersfamilie an. Die Region ist atemberaubend schön und die Familie McBride überaus herzlich. Emily genießt das Leben dort, und zunächst scheint es, als hätte sie ihr Glück und ihre Liebe gefunden. Doch während die Männer in den Krieg nach Europa ziehen, muss Emily sich ganz neu beweisen und alles kommt anders, als gedacht ...

Wundervolle Liebesgeschichte und spannende Familiensaga vor dem Hintergrund des Ersten Weltkrieges.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.






Elizabeth Haran wurde in Simbabwe/Afrika geboren, als es noch Südrhodesien hieß. In den 1960er-Jahren zog ihre Familie nach England. Später wanderten sie nach Australien aus.

Elizabeth Harans erstes Buch wurde im Jahr 2001 veröffentlicht. Seitdem verfasst sie jedes Jahr einen Roman. Für ihre Recherchen reist sie durch ganz Australien und besucht die Orte, die als Kulisse für ihr nächstes Buch dienen. Elizabeth lebt mit ihrer Familie und vielen Tieren an der Küste Südaustraliens. Nach dem Schreiben ist Kochen, vor allem von Curry-Gerichten, ihre zweite Leidenschaft.
mehr

Produkt

KlappentextSie sucht eine neue Heimat und findet so viel mehr.

Perth, Westaustralien, 1913: Als ihre äußerst konservative Familie sie zwingen will, einen viel älteren Mann zu heiraten, flüchtet Emily kurzerhand auf die andere Seite des Kontinents. Dort nimmt sie eine Stelle als Schneiderin bei einer großen, wohlhabenden Farmersfamilie an. Die Region ist atemberaubend schön und die Familie McBride überaus herzlich. Emily genießt das Leben dort, und zunächst scheint es, als hätte sie ihr Glück und ihre Liebe gefunden. Doch während die Männer in den Krieg nach Europa ziehen, muss Emily sich ganz neu beweisen und alles kommt anders, als gedacht ...

Wundervolle Liebesgeschichte und spannende Familiensaga vor dem Hintergrund des Ersten Weltkrieges.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.






Elizabeth Haran wurde in Simbabwe/Afrika geboren, als es noch Südrhodesien hieß. In den 1960er-Jahren zog ihre Familie nach England. Später wanderten sie nach Australien aus.

Elizabeth Harans erstes Buch wurde im Jahr 2001 veröffentlicht. Seitdem verfasst sie jedes Jahr einen Roman. Für ihre Recherchen reist sie durch ganz Australien und besucht die Orte, die als Kulisse für ihr nächstes Buch dienen. Elizabeth lebt mit ihrer Familie und vielen Tieren an der Küste Südaustraliens. Nach dem Schreiben ist Kochen, vor allem von Curry-Gerichten, ihre zweite Leidenschaft.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751743174
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum28.02.2023
Auflage1. Aufl. 2023
Reihen-Nr.15
Seiten527 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3170 Kbytes
Artikel-Nr.10896093
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


2

Am nächsten Morgen um fünf Uhr schlüpfte Emily aus dem Haus und machte sich auf den Weg zum Bahnhof. Es war befremdlich, mit einem Koffer in der Hand allein durch die Dunkelheit zu laufen. Als sie an ein paar Männern vorüberkam, die ihr vieldeutige Blicke zuwarfen, musste sie all ihren Mut zusammennehmen. Jeder Nerv in ihr war zum Zerreißen gespannt. Heute begann ihr neues Leben.

Der Weg zum Bahnhof erschien ihr endlos, und ihr Koffer wurde mit jedem Schritt schwerer. Noch war auf den Straßen nicht viel los. Sie sah den Milchmann auf seinem Pferdekarren, einen Bäcker, der seinen Laden öffnete, und einen Zeitungsjungen. Manchmal spielte ihre Fantasie ihr einen Streich und sie glaubte, die Schritte eines ihrer Brüder hinter sich zu hören, der sie verfolgte.

Als sie den Bahnhof schließlich erreichte, zitterte sie am ganzen Körper. Ihre Stimme bebte, als sie den Bahnhofsvorsteher nach dem richtigen Gleis fragte.

»Der Zug nach Fremantle geht aber erst um halb neun, Miss«, sagte der Beamte und zeigte auf die große Bahnhofsuhr. Es war noch nicht einmal sechs.

»Ich weiß«, murmelte Emily, »aber ich wollte ihn keinesfalls verpassen.« Im selben Augenblick fiel ihr auf, wie albern das klang.

Der Beamte schien ihre Unsicherheit zu spüren. »Der Zug fährt am Bahnsteig drei ab«, sagte er freundlich. »Sie haben also noch viel Zeit, im Bahnhofscafé eine schöne Tasse Tee zu trinken. Es öffnet um sechs Uhr.«

Sie bedankte sich und wandte sich ab.

Um sechs Uhr war Emily die erste Kundin im Café. Sie setzte sich an einen abseits gelegenen Tisch im hinteren Bereich und bestellte eine Tasse Kakao. Außerdem kaufte sie eine Zeitung, hinter der sie sich vor neugierigen Blicken verbergen konnte.

Die Minuten vergingen wie Stunden. Allmählich füllten sich Bahnhofshalle und Café mit Menschen. Emily spürte immer deutlicher, dass die Anspannung erst von ihr abfallen würde, wenn die Sea Gull abgelegt hatte. Immer wieder warf sie besorgt einen Blick aus dem Fenster, manchmal in der festen Überzeugung, dass einer ihrer Brüder ihre Fährte aufgenommen hatte.

»Dürfte ich mich zu Ihnen setzen?«, erkundigte sich plötzlich eine freundliche Stimme.

Emily zuckte erschrocken zusammen und ließ die Zeitung sinken. Eine Frau mittleren Alters stand vor ihr. Längst waren alle Tische des Cafés besetzt.

»Wenn es sein muss«, sagte Emily ohne nachzudenken.

»Ich kann mir gern auch einen anderen Platz suchen«, erklärte die Dame. Ihre Stimme klang warm.

»Nein, setzen Sie sich ruhig zu mir«, bat Emily und stand höflich auf. Beschämt wurde ihr bewusst, wie unfreundlich sie gewesen war.

»Sind Sie ganz sicher?«, erkundigte sich die Frau.

»Aber gern. Ich freue mich über nette Gesellschaft«, sagte Emily und bemerkte, dass die Dame neben einem Koffer auch einen Gehstock bei sich hatte. Emily rückte ihr einen Stuhl zurecht, nahm ihr das Gepäck ab und stellte es neben ihren eigenen Koffer an die Wand.

»Danke, das ist sehr nett«, sagte die Lady und nahm mit einem Stöhnen Platz.

»Geht es Ihnen gut?«, erkundigte sich Emily.

»Es ist nur mein Knie. Im Moment schmerzt es höllisch, aber sobald ich ein wenig ausgeruht habe, wird es besser sein. Ich heiße übrigens Annie Williams.« Sie streifte einen Handschuh ab und reichte Emily eine gepflegte Hand, an der zwei goldene Ringe glänzten.

»Emily ... Emily Scott«, stellte Emily sich vor. Noch während sie ihren Namen aussprach, überlegte sie, ob es nicht besser gewesen wäre, einen falschen Namen zu nennen. Sie schalt sich selbst. In Sachen List taugte sie wirklich nicht viel!

Sie musterte Mrs Williams, doch sie schien keinen Verdacht zu schöpfen. Emilys Blick wanderte zu einer wundervollen Brosche am Kleid ihres Gegenübers, das der neuesten Mode entsprach. Offenbar hatte sie ganz schön was an den Füßen, wie Onkel Freddy es vermutlich ausgedrückt hätte. Emily fühlte sich in ihrem abgetragenen Kleid neben ihr plötzlich geradezu schäbig.

»Schmeckt der Kakao nicht?«, fragte Annie, während sie den zweiten Handschuh ablegte.

»Ich weiß nicht«, gab Emily zurück, die jetzt erst bemerkte, dass sie ihr Getränk noch nicht angerührt hatte.

Annie drehte sich um und rief einen Kellner. »Zwei heiße Kakao bitte!«, bestellte sie und reichte ihm Emilys abgekühlte Tasse.

Emily fühlte sich wie eine arme Verwandte. »Meinetwegen müssen Sie keinen neuen Kakao bestellen, Mrs Williams«, sagte sie verlegen. »Ich hätte ihn auch kalt getrunken.«

»Kalter Kakao ist eine Sünde! Und nennen Sie mich doch bitte Annie«, stellte die Dame freundlich richtig.

Der Kellner brachte zwei Tassen Kakao, die Annie bezahlte. »Nehmen Sie Zucker?«, erkundigte sie sich und griff zur Zuckerzange.

»Ja gern. Ein Stückchen bitte.«

»Darf ich wissen, wohin Sie unterwegs sind?«, fragte Annie, während Emily ihren Kakao umrührte.

»Fremantle«, antwortete Emily hastig.

»Sieh an - ich auch«, sagte Annie. »Aber Sie wissen sicher, dass der Zug erst in knapp zwei Stunden abfährt.«

»Ja, ich weiß«, nickte Emily mit einem Blick auf die große Bahnhofsuhr, die sie von ihrem Platz aus sehen konnte.

»Wenn mein Knie so verrücktspielt wie heute, schlafe ich sehr schlecht. Deshalb bin ich so früh hier. Sie scheinen auf jemanden zu warten, oder?«

Emily senkte den Blick und starrte in ihren Kakao. »Nein, ich warte auf niemanden«, flüsterte sie. »Ich reise allein.« Die Worte waren in diesem Moment ein Spiegel ihrer Seele. Zum ersten Mal seit ihrem Aufbruch fühlte sie sich wirklich allein. Sie spürte Annies Blick und nahm sich zusammen. »Fahren Sie von Fremantle aus mit dem Schiff weiter?«, fragte sie, um das Thema zu wechseln.

»Ja, ich habe auf der Sea Gull eine Passage nach Broome gebucht. Und Sie?«

Emily traute ihren Ohren nicht. »Wie schön! Ich reise auch mit der Sea Gull. Nach Derby.«

»Nach Derby?« Annie musterte sie erstaunt. »Aber da ist doch absolut nichts los!«

»Ich bleibe gar nicht in der Stadt. Ich habe eine Stellung als Schneiderin auf einer großen Station angenommen und freue mich schon sehr darauf.«

»Tatsächlich? Das Leben auf einer Station unterscheidet sich aber sehr vom Leben in einer großen Stadt wie Perth«, meinte Annie, rührte ihren Kakao um und kostete.

»Das mag sein, aber dort kann ich endlich einmal Damenkleider schneidern anstatt wie bisher immer nur Herrenanzüge.«

»Aha, dann haben Sie also in einer Schneiderei gearbeitet?«

Emily zögerte kurz, beschloss aber dann, das Geschäft ihres Vaters zu erwähnen.

»Mein Vater näht seit seiner frühesten Jugend und besitzt eine Maßschneiderei. Meine Brüder und ich hatten gar keine andere Wahl, als in das Geschäft einzusteigen.«

»Und was sagt Ihr Vater dazu, dass Sie jetzt fortgehen? Oder sollte ich das lieber nicht fragen?«

Emily wandte den Blick ab. »Er wird sicher nicht glücklich darüber sein«, sagte sie leise, wohl wissend, dass dies eine drastische Untertreibung war.

»Dann weiß er es also noch gar nicht? Und Sie haben Angst, er könnte Sie im letzten Augenblick daran hindern?«

Emily nickte und warf erneut einen Blick aus dem Fenster. »Ist das so offensichtlich?« Plötzlich schrak sie zusammen, als ihr in den Sinn kam, dass ihr Vater sie vielleicht sogar von der Polizei suchen lassen würde.

»Ich fürchte ja. Ihre Nervosität ist nicht zu übersehen.«

Erschrocken starrte Emily sie an. »Glauben Sie, dass meine Familie die Polizei informiert?«, flüsterte sie. Noch schliefen vielleicht alle, aber was würde geschehen, wenn sie aufwachten und feststellten, dass sie nicht da war?

Annie warf ihr einen beruhigenden Blick zu. »Ich denke, Sie sind älter, als Sie aussehen. Oder?«

»Ich bin zweiundzwanzig«, sagte Emily.

»Ich hätte Sie auf höchstens neunzehn geschätzt. Und in Ihrem Alter ist es sehr unwahrscheinlich, dass die Polizei aktiv wird.« Annie blinzelte ihr verschmitzt zu, und Emily musste lachen.

»So gefallen Sie mir schon viel besser«, grinste Annie. »So, und jetzt kommen Sie mit.« Sie stand mühsam auf und streifte die Handschuhe über.

Emily erhob sich erleichtert. Vermutlich hatte Annie recht. Selbst wenn ihr Vater zur Polizei gehen würde, war es nicht sehr wahrscheinlich, dass die Beamten sich auf die Suche nach ihr machen würden. Sie holte ihren und Annies Koffer. »Wo gehen wir hin?«

»An einen Ort, an dem Sie bis zur Abfahrt entspannen können«, sagte Annie und wandte sich zur Tür. »Bei Ihrem Anblick werde ja sogar ich nervös.«

Im morgendlichen Dämmerlicht überquerten sie die Straße und gingen zu einem winzigen Café, das dem Bahnhof gegenüber versteckt in einer Passage zwischen einem Hutladen und einer Uhrmacherei lag. Es machte gerade auf.

»Ich kenne die Eigentümer seit vielen Jahren«, sagte Annie und winkte dem Paar hinter dem Tresen zu. »Sie sind sehr nett und kochen vorzüglich.« Ihre Stimme wurde leiser. »Sie sind Inder, aber da die meisten Einheimischen sich schwertun, Fremde zu akzeptieren, ist es hier nie überfüllt. Genau das Richtige für uns.«

Sie setzten sich an einen Tisch, von dem aus die Straße und der Bahnhof zu überblicken waren.

Emily entspannte sich mit jeder Minute mehr. »Herzlichen Dank, Annie«, sagte sie. »Hier fühle ich mich sicher. Ich glaube, im Bahnhofscafé hätten meine Nerven nicht mehr bis zur...

mehr

Autor

Elizabeth Haran wurde in Simbabwe/Afrika geboren, als es noch Südrhodesien hieß. In den 1960er-Jahren zog ihre Familie nach England. Später wanderten sie nach Australien aus.

Elizabeth Harans erstes Buch wurde im Jahr 2001 veröffentlicht. Seitdem verfasst sie jedes Jahr einen Roman. Für ihre Recherchen reist sie durch ganz Australien und besucht die Orte, die als Kulisse für ihr nächstes Buch dienen. Elizabeth lebt mit ihrer Familie und vielen Tieren an der Küste Südaustraliens. Nach dem Schreiben ist Kochen, vor allem von Curry-Gerichten, ihre zweite Leidenschaft.
Heller Mond, weite Träume