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Ruhrschnellweg

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
239 Seiten
Deutsch
Books on Demanderschienen am19.02.20231. Auflage
Eine eiskalte Nacht auf der A 40, auch Ruhrschnellweg genannt. Ein Mann liegt auf den Betionelementen des Mittelstreifens. Er ist tot. Was würden Sie tun, wenn Sie einen Toten finden würden mitten in der Nacht auf der A 40, einen Toten, der zufälligerweise auch noch ihr Chef ist und Ihnen gerade die Kündigung reingereicht hat? Toni Blauvogel jedenfalls ist keineswegs glücklich über ihren Fund, zumal sie schnell ins Visier der polizeilichen Ermittlungen gerät. Um ihre Unschuld zu beweisen, forscht sie nach möglichen Tätern. Ihr Wissen um die sogenannten schwarzen Karteien der Unternehmensgruppe erweist sich dabei als äußerst nützlich. Ebenso wie Max Schulze, ein Hacker, der ihr mit seinen Kenntnissen aufs Freundlichste zur Seite steht. Und was die beiden herausfinden, stinkt nach schlagzeilenträchtiger Korruption... Frech, witzig und spannend - ein Ruhrgebietskrimi der Spitzenklasse.

Ursula Sternberg Ursula Sternberg, geboren in Duisburg, arbeitet hauptberuflich als Anwendungsentwicklerin, lebt in Essen und ist tief mit der Region verwurzelt. Sie liebt Katzen, Natur, Bewegung an der frischen Luft, Kochen und gutes Essen. Neben dem Schreiben malt sie, überwiegend in Öl, und hat an mehreren Gruppenausstellungen teilgenommen. Veröffentlichungen: Romane: »Variationen der Wahrheit oder Von Liebe, Käse und anderen Dingen«, Kriminalroman, Assoverlag Oberhausen, 2007 »Ruhrbeben«, Kriminalroman und Ökothriller, BoD 2021, Originalausgabe Emons , 2014 Ruhrgebiets-Krimiserie: »Ruhrschnellweg«, erster Band, Assoverlag Oberhausen, 2007 »Insolvenzgeld«, zweiter Band, Assoverlag Oberhausen, 2009 »Nachtexpress«, dritter Band, BoD 2021, Originalausgabe Emons 2010 »Innenhafen«, vierter Band, BoD 2021, Originalausgabe Emons 2011 Kurzgeschichten »Sieben«, in: »Zechen, Zoff und Zuckerwerk«, Prolibris, 2018 Sieben war nominiert für den Friedrich-Glauser-Preis 2019 in der Sparte Kurzkrimi »Countdown, in: »Killer, Kerzen, Currywurst«, Prolibris, 2016
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR12,90
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR6,99

Produkt

KlappentextEine eiskalte Nacht auf der A 40, auch Ruhrschnellweg genannt. Ein Mann liegt auf den Betionelementen des Mittelstreifens. Er ist tot. Was würden Sie tun, wenn Sie einen Toten finden würden mitten in der Nacht auf der A 40, einen Toten, der zufälligerweise auch noch ihr Chef ist und Ihnen gerade die Kündigung reingereicht hat? Toni Blauvogel jedenfalls ist keineswegs glücklich über ihren Fund, zumal sie schnell ins Visier der polizeilichen Ermittlungen gerät. Um ihre Unschuld zu beweisen, forscht sie nach möglichen Tätern. Ihr Wissen um die sogenannten schwarzen Karteien der Unternehmensgruppe erweist sich dabei als äußerst nützlich. Ebenso wie Max Schulze, ein Hacker, der ihr mit seinen Kenntnissen aufs Freundlichste zur Seite steht. Und was die beiden herausfinden, stinkt nach schlagzeilenträchtiger Korruption... Frech, witzig und spannend - ein Ruhrgebietskrimi der Spitzenklasse.

Ursula Sternberg Ursula Sternberg, geboren in Duisburg, arbeitet hauptberuflich als Anwendungsentwicklerin, lebt in Essen und ist tief mit der Region verwurzelt. Sie liebt Katzen, Natur, Bewegung an der frischen Luft, Kochen und gutes Essen. Neben dem Schreiben malt sie, überwiegend in Öl, und hat an mehreren Gruppenausstellungen teilgenommen. Veröffentlichungen: Romane: »Variationen der Wahrheit oder Von Liebe, Käse und anderen Dingen«, Kriminalroman, Assoverlag Oberhausen, 2007 »Ruhrbeben«, Kriminalroman und Ökothriller, BoD 2021, Originalausgabe Emons , 2014 Ruhrgebiets-Krimiserie: »Ruhrschnellweg«, erster Band, Assoverlag Oberhausen, 2007 »Insolvenzgeld«, zweiter Band, Assoverlag Oberhausen, 2009 »Nachtexpress«, dritter Band, BoD 2021, Originalausgabe Emons 2010 »Innenhafen«, vierter Band, BoD 2021, Originalausgabe Emons 2011 Kurzgeschichten »Sieben«, in: »Zechen, Zoff und Zuckerwerk«, Prolibris, 2018 Sieben war nominiert für den Friedrich-Glauser-Preis 2019 in der Sparte Kurzkrimi »Countdown, in: »Killer, Kerzen, Currywurst«, Prolibris, 2016
Details
Weitere ISBN/GTIN9783734723179
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum19.02.2023
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.1
Seiten239 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.11051769
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Mittwoch, 4.Dezember

 

 

 

Das Klingeln des Telefons drang in meinen morgendlichen Dämmerschlaf. Ich hörte, wie der Anrufbeantworter ansprang, warf einen Blick auf den Funkwecker und schauderte. Acht Uhr zwanzig. Viel zu früh nach dieser Nacht!

Ich kuschelte mich tiefer in meine Decken und versuchte, wieder einzuschlafen. Aber es half nichts.

Da war dieses Etwas auf dem Mittelstreifen der Autobahn. Da war dieser Mr. Wichtig. Kripo Bochum? Wahrscheinlich. Und auf der Straße stand mein vollgepacktes Auto im Halteverbot.

Grunzend rollte ich mich aus dem Bett, kletterte das fragil wirkende, leiterähnliche Gebilde aus Drahtseilen und Holz hinunter und verschwand im Badezimmer.

 

 

Ein Parkplatz in unmittelbarer Nähe wurde gerade frei. Dankbar setzte ich den Ford in die Lücke. Dann ging ich zwei Häuser weiter.

Hallo Bertold! Ich klopfte an das Fenster der Bude. Gibt es noch Vollkornbrötchen?

Hi Toni. Biste nicht arbeiten? Bertold zog die Scheibe beiseite und schob seinen polierten Schädel in mein Blickfeld. Massig und kahl, wie er war, hielt manch einer ihn für einen Skin. Der Eindruck täuschte. Bertold hatte sein ohnehin schon spärliches Haar bei einer Chemotherapie vor drei Jahren verloren. Seitdem wuchs es nicht mehr. Was willste denn drauf?

Mit dem Arbeiten ist es vorerst vorbei. Brie und rohen Schinken, ein Croissant und eine Milch. Und Butter bitte.

Warst wohl mal wieder nicht einkaufen, was? Bertold lächelte mich an. Toni, kannst bei mir einsteigen, wenn du willst. So ab und zu könnt ich ´ne Entlastung brauchen.

Ich lächelte gerührt. Dank dir, Bertold, das ist lieb. Aber im Moment geht es noch. Bis die Tage!

Während das Kaffeewasser heiß wurde, schleppte ich die Pflanzen nach oben. Die Kälte war ihnen nicht gut bekommen. Ich stellte sie in den kleinen Raum gegenüber meiner Wohnung, den ich bisher als Abstellraum benutzte. Auch hier war es eiskalt. Die Heizung gab glucksende Geräusche von sich, als ich sie aufdrehte. Ich würde sie entlüften müssen. Aber das musste warten.

Ich trug einen Becher Presskaffee mit aufgeschäumter Milch zu meinem Stehtisch unter dem Fenster, schwang mich auf den Barhocker und hakte die Füße um die hohen Beine. Genüsslich biss ich in das Schinkenbrötchen.

Der Spielplatz auf dem Isenbergplatz war leer. Eine verfrorene Mutter schob einen Kinderwagen hin und her. Vier Schritte auf, vier Schritte ab. Sobald sie stehen blieb, öffnete das Kind die Augen und verzog sein Gesichtchen zu einem Greinen. Also weiter. Vier Schritte auf, vier Schritte ab.

Die Regional-Nachrichten im WDR2 brachten die Meldung, dass heute in den frühen Morgenstunden ein männlicher Toter auf der A 40 gefunden worden war. Die Polizei bat um Unterstützung von Autofahrern, die in der Zeit zwischen ein und drei Uhr morgens zwischen Bochum Hofstede und dem Bochumer Kreuz etwas beobachtet hätten.

Der morgendliche Anruf fiel mir wieder ein und ich hörte den Anrufbeantworter ab. Ein Kommissar Schütte bat um Rückruf zwecks Terminvereinbarung. Na also, geht doch, dachte ich zufrieden. Ich lehnte es dankend ab, dass sie bei mir vorbeikommen wollten und vereinbarte stattdessen einen Termin im Essener Polizeipräsidium. Hübsch unpersönlich. Wer will schon die Bullen in der Wohnung haben.

 

 

Auch bei ihm hatte die Nacht Spuren hinterlassen. Seine Nase war gerötet, die gegelten Haare lagen nicht mehr ganz so glatt, seine Augen waren vor Müdigkeit geschwollen und das Flair von Wichtigkeit schien ihm abhandengekommen.

Bitte folgen Sie mir , sagte er knapp und reichte mir kurz die Hand.

Also stieg ich die geschwungene Treppe hinter ihm hoch.

Er klopfte an, bevor er die Tür öffnete. Kollegin Hellebrosch von der Kripo Essen , stellte er vor.

Verblüfft starrte ich auf die zierliche Frau hinter dem Schreibtisch. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Auch sie wirkte überrascht.

Mensch, Toni , sagte sie schließlich. Das ist ja ein Zufall!

Bea, was machst du denn hier? Ich wusste gar nicht, dass du bei der Kripo bist!

Mr. Wichtig sah zwischen uns beiden hin und her. Die Damen kennen sich? , fragte er etwas steif.

Ich kenne Frau - Bea warf einen Blick in ihre Akte - Frau Blauvogel von einem gemeinsamen Sportkurs , antwortete sie freundlich. Damit erschöpft sich unsere Bekanntschaft auch schon.

Ja, Qi Gong , fügte ich hinzu. Dienstags abends.

Ach so.

Und ab und zu begegneten wir uns im Bahnhof Süd. Nicht sehr oft, aber wenn, dann wechselten wir ein paar Worte miteinander. Das jedoch ging ihn nun wirklich nichts an.

Herr Schütte ist von der Kripo Bochum , erklärte mir Bea. Wir arbeiten zusammen an dem Fall.

Ich nahm auf dem Stuhl vor ihrem Schreibtisch Platz.

Kannst du mir noch mal erzählen, wie du ihn gefunden hast?

Ich nickte und fasste mein Erlebnis auf der Autobahn zusammen.

Ist dir irgendetwas aufgefallen, Autos, die unterwegs waren oder auf dem Seitenstreifen parkten, Menschen auf der Fahrbahn, irgendwie so was?

Bedauernd schüttelte ich den Kopf. Es war so wunderbar leer , sagte ich schließlich. Das war auffällig. Ich glaube, auf der ganzen Strecke habe ich keine zwanzig Fahrzeuge gesehen. Aber ich habe nicht auf sie geachtet. Ich war so begeistert, dass ich ein bisschen zu sehr auf die Tube gedrückt habe - soweit das bei meiner Karre möglich ist.

Was haben Sie dort überhaupt gemacht um diese Zeit? Schütte richtete die Frage an meinen Nacken.

Ich drehte mich zur Seite, um ihn im Blick zu haben. Ich habe meinen Arbeitsplatz geräumt.

Mitten in der Nacht? Sein Ton implizierte Misstrauen.

Er war schon wieder aus meinem Blickfeld verschwunden. Erneut verrenkte ich meinen Hals. Dann gab ich auf. Bea, muss der so in meinem Rücken herum stehen? Das ist verdammt unbequem.

Beas Mundwinkel zuckten. Herr Schütte, sie hat recht. Das ist sehr unhöflich. Bitte setzen Sie sich hier hin. Mit dem Kinn wies sie auf den freien Stuhl an der Längsseite ihres Schreibtisches.

Ich sah Wut in seinen Augen, als er sich niederließ. Also , schnappte er. Sie wollen uns erzählen, dass Sie mitten in der Nacht Ihren Arbeitsplatz geräumt haben. Fristlos gekündigt, ja! Was haben Sie denn ausgefressen?

Was für ein Kotzbocken! Wir haben weit über vier Millionen Arbeitslose und eine nicht unerhebliche Dunkelziffer auf diesem Gebiet, Herr Schütte , sagte ich eisig. Leider scheinen auch Sie das weit verbreitete Urteil zu teilen, dass die Ursache für die Arbeitslosigkeit bei den Betroffenen selber zu suchen ist. Damit wandte ich mich an Bea. Ich wurde freigestellt. Den Brief fand ich im Kasten, als ich von der Arbeit nach Hause kam. Ich hielt es für eine gute Idee, noch am selben Abend meinen Krempel zu packen und zu verschwinden. Deshalb war ich um diese Uhrzeit dort unterwegs. Ich denke, das reicht zu diesem Thema.

Wer ist dein Arbeitgeber? , fragte Bea leise.

Die Exapta , antwortete ich arglos.

Mr. Wichtig straffte sich und holte Luft, doch Bea schnitt ihm mit einer klaren Geste das Wort ab. Die Art, wie sie mich jetzt ansah mit leicht gerunzelter Stirn und schräg gelegtem Kopf, löste ein seltsames Gefühl in meiner Magengrube aus.

Geh nach Hause, Toni , sagte sie schließlich. Aber ich muss dich bitten, in der Stadt zu bleiben. Wir haben bestimmt noch weitere Fragen an dich.

 

 

Es war immer noch bitter kalt. Dennoch ging ich mit strammen Schritten eine Runde um den Haumannpark, der an das Polizeipräsidium angrenzt. Ich wollte den Wichtig-Mief loswerden. Und Beas gerunzelte Stirn vergessen.

Ein Köter, ein kariertes Deckchen um den kleinen Leib gezurrt, rannte wild kläffend auf mich zu.

Pfui, Peedy , schimpfte sein Frauchen. Die nette Dame hat dir doch nichts getan. Entschuldigen Sie bitte. Wie verloren lächelte sie mich an.

Spärlich lächelte ich zurück und ging zügig weiter. Ich wollte nicht nett sein. Ich wollte nicht mit einsamen alten Frauen sprechen. Ich wollte nicht über mumienhaft aufgebarte Tote auf dem Ruhschnellweg nachdenken. Ich wollte nicht an meinen Arbeitsplatz denken und schon gar nicht daran, dass ich keinen mehr hatte. Ich wollte einfach nur meine Ruhe haben.

Also beschloss ich, auf dem Heimweg einzukaufen und mir etwas zu kochen. Ein ruhiger Abend. Ein leckeres Essen. Ein paar Gläschen Wein. Eine schöne Vorstellung.

Für das Fleisch machte ich einen Umweg über die Gemarkenstraße. Der Türke dort bietet neben gutem, preiswertem Lammfleisch frisches Gemüse zu halbwegs fairen Preisen. Okraschoten. Knoblauch. Ungespritzte Zitronen. Sonnengereifte Tomaten. Knackigen Salat. Und scharfe luftgetrocknete Paprikasalami. Bei Backbord besorgte ich noch ein Vollkornbrot.

Mit einem schweren Beutel an jeder Hand wanderte ich schließlich heimwärts. Das Plastik drückte Riefen in meine behandschuhten Finger und störte die Blutzirkulation.

 

 

Im Haus waren nur noch die beiden Putzfrauen. Außer meiner Wohnung befinden sich lediglich Büros in dem Gebäude. Abends und am Wochenende kann ich tun und lassen, was ich will. Ich störe niemanden und ich werde durch niemanden gestört.

Meine Wohnung befindet...
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Autor

Ursula Sternberg

Ursula Sternberg, geboren in Duisburg, arbeitet hauptberuflich als Anwendungsentwicklerin, lebt in Essen und ist tief mit der Region verwurzelt. Sie liebt Katzen, Natur, Bewegung an der frischen Luft, Kochen und gutes Essen. Neben dem Schreiben malt sie, überwiegend in Öl, und hat an mehreren Gruppenausstellungen teilgenommen.

Veröffentlichungen:

Romane:
»Variationen der Wahrheit oder Von Liebe, Käse und anderen Dingen«, Kriminalroman, Assoverlag Oberhausen, 2007
»Ruhrbeben«, Kriminalroman und Ökothriller, BoD 2021,
Originalausgabe Emons , 2014

Ruhrgebiets-Krimiserie:
»Ruhrschnellweg«, erster Band, Assoverlag Oberhausen, 2007
»Insolvenzgeld«, zweiter Band, Assoverlag Oberhausen, 2009
»Nachtexpress«, dritter Band, BoD 2021, Originalausgabe Emons 2010
»Innenhafen«, vierter Band, BoD 2021, Originalausgabe Emons 2011