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Infinity Son (Bd. 1)

5
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
368 Seiten
Deutsch
Arctis Verlagerschienen am16.02.20231. Auflage
Bestsellerautor Adam Silvera ('Am Ende sterben wir sowieso') mit einem fantastischen Superhelden-Abenteuer. WER WIRD EWIG LEBEN, UND WER BEI DEM VERSUCH STERBEN? Aufgewachsen in New York, haben die Zwillingsbrüder Emil und Brighton die Spellwalker immer vergöttert - eine Gruppe cooler Actionhelden, die sich geschworen hat, die Welt von den Specter zu befreien. Während die Celestials und andere Himmlische mit magischen Kräften geboren werden, stehlen die Specter gewaltsam die Essenz seltener magischer Kreaturen wie Phönixe. Brighton wünscht sich, er hätte die Macht, sich dem Kampf seiner Helden anschließen zu können. Emil hingegen will nur, dass die Kämpfe endlich aufhören. Nach einem Protest kommt es zu einer Schlägerei, und Emil erkennt seine eigene magische Kraft - eine, die ihn in den Mittelpunkt des Konflikts stellt und zu jenem heldenhaften Himmlischen macht, der Brighton immer sein wollte ...

Adam Silvera wurde in der Bronx, New York, geboren. Bevor er mit dem Schreiben begann, arbeitete er als Buchhändler und Rezensent für Kinderbücher. Sein Roman Am Ende sterben wir sowieso steht seit vielen Monaten auf Platz 1 der New York Times-Paperback-Bestsellerliste und hat auch in Deutschland die SPIEGEL-Bestsellerliste erreicht. Silvera lebt in Los Angeles und hat inzwischen eine riesige internationale Fangemeinde; sein Werk wurde bis dato in über 30 Sprachen übersetzt.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR22,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR17,99

Produkt

KlappentextBestsellerautor Adam Silvera ('Am Ende sterben wir sowieso') mit einem fantastischen Superhelden-Abenteuer. WER WIRD EWIG LEBEN, UND WER BEI DEM VERSUCH STERBEN? Aufgewachsen in New York, haben die Zwillingsbrüder Emil und Brighton die Spellwalker immer vergöttert - eine Gruppe cooler Actionhelden, die sich geschworen hat, die Welt von den Specter zu befreien. Während die Celestials und andere Himmlische mit magischen Kräften geboren werden, stehlen die Specter gewaltsam die Essenz seltener magischer Kreaturen wie Phönixe. Brighton wünscht sich, er hätte die Macht, sich dem Kampf seiner Helden anschließen zu können. Emil hingegen will nur, dass die Kämpfe endlich aufhören. Nach einem Protest kommt es zu einer Schlägerei, und Emil erkennt seine eigene magische Kraft - eine, die ihn in den Mittelpunkt des Konflikts stellt und zu jenem heldenhaften Himmlischen macht, der Brighton immer sein wollte ...

Adam Silvera wurde in der Bronx, New York, geboren. Bevor er mit dem Schreiben begann, arbeitete er als Buchhändler und Rezensent für Kinderbücher. Sein Roman Am Ende sterben wir sowieso steht seit vielen Monaten auf Platz 1 der New York Times-Paperback-Bestsellerliste und hat auch in Deutschland die SPIEGEL-Bestsellerliste erreicht. Silvera lebt in Los Angeles und hat inzwischen eine riesige internationale Fangemeinde; sein Werk wurde bis dato in über 30 Sprachen übersetzt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783038801641
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum16.02.2023
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.1
Seiten368 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.11063538
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

EINS BRÜDER

Emil

Ich bin mir todsicher, dass ich in dem einen Leben, das ich habe, Gutes bewirken will, aber das Gleiche kann ich nicht von meinem Bruder behaupten.

Niemand erwartet, dass Brighton mit einem Schlag erwachsen ist, sobald wir um Mitternacht achtzehn werden, ein bisschen mehr Reife wäre allerdings angebracht. Die Tage, an denen wir als Kinder so taten, als hätten wir ähnliche Superkräfte wie die Celestials, die heute Abend die Stadt durchstreifen, sind lange vorbei. Ihr Alltag besteht nicht bloß aus Spiel und Spaß. Aber Brighton ignoriert die täglichen düsteren Schlagzeilen einfach. Ich kann ihn schlecht zwingen, die Wahrheit zu erkennen, doch an mir selbst kann ich arbeiten. An Halloween verkleide ich mich nicht mehr als heldenhafter Spellwalker, und ich schaue mir auch nicht mehr an, wie die Celestials mit ihren angeborenen Fähigkeiten in Käfigen gegen mythische Kreaturen kämpfen.

Damit bin ich fertig. Und zwar so was von.

Ich muss mich ein bisschen abregen. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Brighton und ich sind unzertrennlich. Wenn du dich mit ihm anlegst, leg ich mich mit dir an, obwohl ich ums Verrecken nicht die Fäuste schwingen kann. Aber manchmal frage ich mich, ob wir wirklich Zwillinge sind. Vielleicht wurde Brighton ja bei der Geburt vertauscht oder ist heimlich adoptiert? Auf solche abstrusen Ideen komme ich natürlich nur, weil ich im Laufe der Jahre so viele Comics über Auserwählte verschlungen habe.

Jedenfalls dreht Brighton wegen des Straßenfests heute Nacht völlig ab und versucht, überall Interviews für sein YouTube-Format - Celestials of New York, CONY - klarzumachen, aber niemand hat Lust dazu. Alle sind damit beschäftigt, das Erscheinen des Crowned Dreamers zu feiern, des riesigen, noch blassen Sternbilds einer Krone tragenden Gestalt, das sich gegen den dunklen Himmel abzeichnet. Es wird den Großteil dieses Monats zu sehen sein, bevor es sich wieder für die nächsten siebenundsechzig Jahre zur Ruhe bettet. Wie lange es schon Celestials gibt oder woher die ersten Himmlischen ihre Kräfte erhielten, ist unklar. Doch alle Anhaltspunkte im Laufe der Geschichte legen eine starke Verbindung zu den Sternen nahe. So, als könnten ihre ältesten Vorfahr*innen direkt aus dem Äther gefallen sein. Ob das jetzt der Wahrheit entspricht oder nicht, das Erscheinen von Sternbildern ist auf jeden Fall ein besonderes Ereignis für Celestials.

Schön zu sehen, dass sie zur Abwechslung was zu feiern haben. Zurzeit sieht man große Gruppen von ihnen meist nur noch bei Demonstrationen gegen das Unrecht und die Gewalttaten, die ihnen widerfahren. In den letzten neun Monaten haben sich solche Vorfälle verdoppelt. Schwul zu sein, ist ja auch nicht nur eitel Sonnenschein und Regenbögen, aber was da neuerdings abgeht, ist echt noch mal heftiger: Seit dem Blackout - dem brutalsten Angriff, den es in meiner Lebenszeit in New York gegeben hat - behandeln die Leute Celestials wie Terroristen.

Das Straßenfest heute Nacht erinnert mich dagegen an meine erste Pride-Parade. Vor meiner Familie und meinen Freund*innen war ich schon geoutet, in dem Bereich war also alles okay. Aber ich kann nicht so tun, als hätte mich die Vorstellung, was andere von mir und meinen Gefühlen halten, nicht immer noch nervös gemacht. Gedankenlesen wäre da sehr praktisch gewesen. Doch während der Parade spürte ich Erleichterung, Sicherheit, Hoffnung und Glück - verwoben zu einem unzerstörbaren Band, das uns alle zusammenhielt. Zum ersten Mal konnte ich in Gegenwart Fremder völlig frei atmen.

Wie vielen Celestials es heute Abend wohl genauso geht?

Brighton steht hinter seinem Stativ und nimmt Leute auf, die an den Ständen und Zelten entlangschlendern, bevor er die Kamera auf die flimmernde, gekrönte Gestalt am Himmel richtet. »Morgen ändert sich alles«, sagt er. »Das fühle ich. Dann wird man uns filmen.«

»Ja, vielleicht.«

Brighton schweigt so lange, dass es unangenehm wird. »Nie glaubst du mir. Aber du wirst schon sehen.«

»Oder das wird das Jahr, in dem wir damit abschließen«, entgegne ich. »Es gibt noch so viel anderes Aufregendes. Du ziehst fürs College in eine neue Stadt und hast deinen YouTube-Kanal und ...«

»Manche kriegen halt echt an ihrem achtzehnten Geburtstag Superkräfte«, unterbricht er mich.

»Ja, in Büchern oder Filmen.«

»Die alle auf den Geschichten von Celestials basieren, deren Fähigkeiten erst mit achtzehn aufgetreten sind.«

»Aber das kommt doch total selten vor.«

»Das heißt nur, dass es unwahrscheinlich ist, nicht unmöglich.« Ich bin ja schon still. Brighton muss immer das letzte Wort haben. Und so kurz vor unserem Geburtstag will ich keinen Streit anfangen. Das Problem ist nur, Schweigen zählt für ihn nicht als Friedensangebot. »Das Timing ist perfekt, Emil. Der Crowned Dreamer verstärkt die Eigenschaften aller Celestials, und wenn wir auch nur einen Funken Gleamkraft von Abuelita in uns haben, könnte er auflodern. Ich ... Das spüre ich förmlich.«

»Du spürst es? Tust du wieder so, als hättest du hellseherische Fähigkeiten?«

Brighton lacht und schüttelt den Kopf. »Ha, das war echt lustig, aber nein. Ich mein´s ernst. Erklären kann ich es schlecht. Das ist so ´n Kribbeln in Blut und Knochen.«

»Lass uns einen Zwanziger auf dein Blut-und-Knochen-Gefühl wetten.« Leicht verdientes Geld für eine neue Graphic Novel.

»Deal.«

Wir stoßen die Fäuste gegeneinander und pfeifen dabei, das ist unser Move.

Brighton will gern zu einer bestimmten Dachterrassen-Party, deshalb stellen wir uns in die Schlange vor einem typischen New Yorker Stadthaus. Mehr und mehr Leute werden in das gepflegte Gebäude gelassen. Wir stehen hinter zwei Frauen, die beide die halblangen Capes der Celestials tragen. Bei dem Gedanken daran, dass wir bis vor etwa zwei Jahren auch welche hatten, überrollt mich eine gigantische Schameswelle. Wir trugen sie einfach zum Spaß, ohne zu ahnen, wie heilig den Himmlischen diese traditionelle Kleidung ist, bis unsere beste Freundin Prudencia uns aufgeklärt hat. Danach habe ich meins ganz schnell gespendet. Sobald die beiden Frauen drin sind, treten wir auf die Schwelle, aber der eher unauffällige Türsteher verwehrt uns den Zutritt. »Heute Abend nur Celestials.«

»Sind wir«, behauptet Brighton.

Das Braun in den Augen des Mannes schwindet und wird für einen Moment durch leuchtende Galaxien ersetzt, das untrügliche Kennzeichen der Celestials. »Beweis es.«

Sinnloserweise starrt Brighton zurück, als müsste er sich nur genug anstrengen, und dann würden auch in seinen Augen Sterne und Kometen umherwirbeln.

»Tut mir leid, wir gehen schon«, sage ich zum Türsteher. Ich ziehe Brighton die Stufen hinunter und muss lachen. »Dachtest du echt, du könntest so tun, als hättest du Superkräfte? Als wären deine Augen eine Art gefälschter Ausweis?«

Brighton ignoriert die Frage und zeigt stattdessen auf eine Feuertreppe. »Lass uns da hochschleichen, für ein bisschen Exklusivmaterial.«

»Was? Nein! Alter, das ist bloß ´ne Party. Wen interessiert denn das?«

»Vielleicht findet da ja irgendein Ritual statt.«

»Dann geht uns das nichts an. Ich will da jedenfalls nicht hoch.«

Er schraubt die Kamera vom Stativ. »Okay.«

Ich schaue auf mein Handy. »Nur noch ´ne Viertelstunde bis Mitternacht. Lass uns einfach chillen.«

Brighton späht zum Dach. »Gib mir fünf Minuten. Das könnte richtig gut für CONY sein.«

Samt Stativ setze ich mich auf den Bürgersteig. »Tja, ich kann dich nicht aufhalten.«

»Fünf Minuten«, wiederholt Brighton und klettert die Feuerleiter hoch. »Und hey, lass die Schultern nicht so hängen.«

Nicht alle interessieren sich für Muskeln oder Posen. Manche von uns verhüllen ihre schlaksigen Körper mit weiten T-Shirts und ziehen den Kopf ein, bis wir eines Tages völlig in uns zusammensinken und einfach verschwinden.

Während ich warte, kann ich dem Instagram-Impuls nicht widerstehen, also gehe ich kurz online. Zuerst erscheint ein Post meiner Lieblingsfotografin. Sie fängt Phönixe in ihrer ganzen Pracht ein. Ihr neuestes Video ist das eines Flammenstürmer-Exemplars, das in Brasilien mitten in ein Unwetter fliegt. Ich scrolle weiter und entdecke den Fitness-Influencer, dessen Bauchmuskeln mir in den letzten Monaten sehr vertraut geworden sind. Und obwohl ich sein Work-out ausprobiert habe, sehe ich nicht mal annähernd aus wie er oder die anderen durchtrainierten Sportler, denen ich folge. Seine motivierende Caption holt mich heute aber nicht ab, also stecke ich das Handy weg und versuche, die wirkliche Welt in mich aufzusaugen.

Dieses Straßenfest ist echt der Wahnsinn.

Kleine Kinder flitzen einige Meter über dem Boden durch die Luft, und Erwachsene grillen Essen mit Sonnenstrahlen, die sie locker aus der Handfläche schießen. Ich hoffe, dass auch Nicholas Creekwell Grund zum Feiern hat. Er war der erste Junge, auf den ich stand. Wir waren Partner im Labor, und Chemie hat ihm so viel Spaß gemacht, dass er jetzt Alchemie studieren will, um Tränke zu brauen. Er sah ziemlich gut aus und hatte einen noch besseren Charakter. Und er hat mich zu Tode erschreckt, als er die klemmende Tür meines Schließfachs einfach verschwinden ließ, damit ich meinen Taschenrechner für Algebra rausholen konnte. Ich habe sein Geheimnis für mich behalten, selbst vor Brighton, und er hat mir zwar vertraut, war aber nicht bereit für eine Beziehung, also blieben wir bloß Freunde. Manchmal frage ich mich, ob das wohl anders gelaufen wäre, wenn ich einen Sixpack hätte.

Auf dem Fest...

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Adam Silvera wurde in der Bronx, New York, geboren. Bevor er mit dem Schreiben begann, arbeitete er als Buchhändler und Rezensent für Kinderbücher. Sein Roman Am Ende sterben wir sowieso steht seit vielen Monaten auf Platz 1 der New York Times-Paperback-Bestsellerliste und hat auch in Deutschland die SPIEGEL-Bestsellerliste erreicht. Silvera lebt in Los Angeles und hat inzwischen eine riesige internationale Fangemeinde; sein Werk wurde bis dato in über 30 Sprachen übersetzt.