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H. P. Lovecraft, Gesammelte Werke

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
800 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am04.10.2023
Das Werk von H. P. Lovecraft ist der blanke Horror. Mit wohligem Grusel hat sich der amerikanische Schriftsteller nicht zufriedengegeben, er stimulierte seine Fantasie zu verstörenden Geschichten der alptraumhaftesten Sorte. Sie sind bevölkert von Dämonen, Außerirdischen und dem wundersamen Kosmos seines selbst ersonnenen Cthulhu-Mythos. Dieser Band versammelt die besten Erzählungen vom ewigen Meister alles Abgründigen und Entsetzlichen, darunter die Klassiker »Die Berge des Wahnsinns«, »Schatten über Innsmouth«, »Das Grauen von Dunwich« und »Cthulhus Ruf«.
»Der größte Horrorautor des 20. Jahrhunderts ist H. P. Lovecraft, daran gibt es keinen Zweifel.« (Stephen King)
»Der größte Horrorautor des 20. Jahrhunderts ist H. P. Lovecraft, daran gibt es keinen Zweifel.« Stephen King
Die Keimzelle des Horrors: Lovecrafts wichtigste Werke
Vom Großmeister des Horrors
Prägend für den Horrorfilm und die Literatur: Von John Carpenter bis zu Michel Houellebecq


Howard Phillips Lovecraft wurde am 20. August 1890 in Providence, Rhode Island, geboren und verbrachte sein ganzes Leben in New England. 1916 veröffentlichte er seine erste Kurzgeschichte, doch zu Lebzeiten blieb er als Schriftsteller verkannt. Erst lange nach seinem Tod am 15. März 1937 erlangte Lovecraft, vor allem durch bekanntere Kollegen wie Robert Bloch, Fritz Leiber, Stephen King, Joe R. Landsdale, Neil Gaiman und Alan Moore, seinen Status als Kultautor. Vor allem seine Geschichten rund um die Großen Alten, gottgleiche, grausame Wesen, die jeden Menschen in den Wahnsinn treiben, der ihnen auf die Spur kommt, fasziniert Fans und Horror-Schriftsteller seit Jahrzehnten und bilden die Basis für unzählige Romane, Spiele und Filme.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR12,95
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR7,99

Produkt

KlappentextDas Werk von H. P. Lovecraft ist der blanke Horror. Mit wohligem Grusel hat sich der amerikanische Schriftsteller nicht zufriedengegeben, er stimulierte seine Fantasie zu verstörenden Geschichten der alptraumhaftesten Sorte. Sie sind bevölkert von Dämonen, Außerirdischen und dem wundersamen Kosmos seines selbst ersonnenen Cthulhu-Mythos. Dieser Band versammelt die besten Erzählungen vom ewigen Meister alles Abgründigen und Entsetzlichen, darunter die Klassiker »Die Berge des Wahnsinns«, »Schatten über Innsmouth«, »Das Grauen von Dunwich« und »Cthulhus Ruf«.
»Der größte Horrorautor des 20. Jahrhunderts ist H. P. Lovecraft, daran gibt es keinen Zweifel.« (Stephen King)
»Der größte Horrorautor des 20. Jahrhunderts ist H. P. Lovecraft, daran gibt es keinen Zweifel.« Stephen King
Die Keimzelle des Horrors: Lovecrafts wichtigste Werke
Vom Großmeister des Horrors
Prägend für den Horrorfilm und die Literatur: Von John Carpenter bis zu Michel Houellebecq


Howard Phillips Lovecraft wurde am 20. August 1890 in Providence, Rhode Island, geboren und verbrachte sein ganzes Leben in New England. 1916 veröffentlichte er seine erste Kurzgeschichte, doch zu Lebzeiten blieb er als Schriftsteller verkannt. Erst lange nach seinem Tod am 15. März 1937 erlangte Lovecraft, vor allem durch bekanntere Kollegen wie Robert Bloch, Fritz Leiber, Stephen King, Joe R. Landsdale, Neil Gaiman und Alan Moore, seinen Status als Kultautor. Vor allem seine Geschichten rund um die Großen Alten, gottgleiche, grausame Wesen, die jeden Menschen in den Wahnsinn treiben, der ihnen auf die Spur kommt, fasziniert Fans und Horror-Schriftsteller seit Jahrzehnten und bilden die Basis für unzählige Romane, Spiele und Filme.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641311568
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum04.10.2023
Reihen-Nr.45
Seiten800 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2506 Kbytes
Artikel-Nr.11382953
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Das Tier in der Höhle

Die schrecklichen Schlussfolgerungen, die sich meinem verwirrten und widerstrebenden Geist nach und nach aufdrängten, waren jetzt zu einer grauenvollen Gewissheit geworden. Ich hatte mich verirrt, hoffnungslos verirrt in der weitläufigen und labyrinthischen Abgeschiedenheit der Mammuthöhle. Wohin ich auch schaute, in keiner Richtung konnte mein angestrengter Blick etwas entdecken, das mir als Wegweiser nach draußen dienen konnte. Dass ich niemals mehr das gesegnete Tageslicht oder die schönen Hügel und Täler der Welt dort draußen erblicken sollte, daran konnte mein Verstand nicht länger zweifeln. Die Hoffnung war dahin. Doch geprägt von meinen lebenslangen philosophischen Studien, gewann ich aus meiner gleichgültigen Haltung eine nicht geringe Befriedigung, denn ich hatte häufig von den wilden Tobsuchtsanfällen gelesen, die Opfer in der gleichen Lage überkamen. Mir selbst widerfuhr nichts Derartiges, sondern ich blieb ruhig stehen, als mir bewusst wurde, dass ich mich verirrt hatte.

Auch die Überlegung, dass ich mich wohl jenseits des Gebietes einer üblichen Suchaktion befand, brachte mich keinen Augenblick aus der Fassung. Wenn ich sterben musste, so überlegte ich, war diese schreckliche, doch majestätische Höhle so willkommen als Grabstätte wie jeder Friedhof, eine Vorstellung, die eher zur Beruhigung beitrug denn zur Verzweiflung.

Letztendlich würde ich verhungern, das war mir klar. Manche waren unter Bedingungen wie diesen wahnsinnig geworden, doch ich spürte, dass dies nicht mein Schicksal wäre. Meine missliche Lage war ganz allein meine Schuld, denn vom Führer unbemerkt hatte ich mich von der Besichtigungsgruppe entfernt und, nachdem ich eine Stunde lang auf den verbotenen Wegen der Höhle gelaufen war, war ich nicht mehr in der Lage gewesen, die verzwickten Biegungen zurückzuverfolgen, denen ich nach Verlassen meiner Gefährten gefolgt war.

Meine Taschenlampe begann zu erlöschen. Schon bald würde ich von der totalen und fast greifbaren Dunkelheit der Eingeweide der Erde umschlossen sein. Als ich da im abnehmenden flackernden Licht stand, stellte ich mir die müßige Frage, wie mein absehbares Ende genau aussehen würde. Ich erinnerte mich an Berichte über eine Kolonie von Schwindsüchtigen, die sich in dieser riesigen Höhle niedergelassen hatte, um in der sauberen Umgebung dieser unterirdischen Welt mit ihrer konstanten Temperatur, der reinen Luft und der friedlichen Stille Heilung zu finden, stattdessen aber auf grausame und merkwürdige Weise tot aufgefunden worden war. Ich hatte die traurigen Überreste ihrer baufäl­ligen Hütten gesehen, als ich mit der Gruppe dort vorbeikam, und hatte mich gefragt, welche Auswirkungen ein längerer Aufenthalt in dieser riesigen stillen Höhle auf jemanden, so kräftig und gesund wie ich, haben könnte. Nun, so sagte ich mir grimmig, war die Gelegenheit da, diesen Punkt zu klären, vorausgesetzt, dass der Nahrungsmangel mich nicht zu schnell hinwegraffen würde.

Als der letzte flackernde Strahl meiner Taschenlampe verblasst war, beschloss ich, nichts unversucht und keine Möglichkeit des Entkommens außer Acht zu lassen. Ich atmete, so tief ich konnte, ein und stieß in der vergeblichen Hoffnung, den Führer auf mich aufmerksam zu machen, eine Folge von lauten Rufen aus. Als ich rief, war ich fest davon überzeugt, dass meine Rufe unnütz waren und meine Stimme, durch die zahllosen Wälle des schwarzen Irrgartens um mich herum verstärkt und gebrochen, keine Ohren außer meinen eigenen erreichen würden.

Ganz plötzlich wurde meine Aufmerksamkeit überraschenderweise von leisen, näher kommenden Schritten in Anspruch genommen, die ich auf dem Felsboden der Höhle zu vernehmen glaubte.

Sollte meine Rettung so schnell erfolgen? Waren all meine schrecklichen Vorstellungen hinfällig, hatte der Führer meine unbotmäßige Abwesenheit von der Gruppe bemerkt, war meinem Weg gefolgt und suchte mich jetzt in diesem Kalksteinlabyrinth? Während diese freudigen Fragen meinen Geist beschäftigten, wollte ich schon erneut rufen, als beim Hinhören meine Freude unvermittelt in Grauen umschlug. Meine immer schon sehr scharfen Ohren, jetzt noch durch die absolute Stille der Höhle besonders geschärft, vermittelten mir in betäubender Klarheit die unerwartete und schreckliche Erkenntnis, dass diese Schritte nicht die irgendeines sterblichen Menschen waren. In der unirdischen Stille dieser unter­irdischen Region hätten die Schritte des stiefeltragenden Führers wie eine Serie harter und fester Schläge geklungen. Diese Schritte aber waren weich und gleichmäßig, wie der Gang von Katzen. Außerdem, als ich genau hinhörte, schien es wie das Aufsetzen von vier anstatt von zwei Füßen zu klingen.

Ich war nun davon überzeugt, dass mein Rufen irgendein wildes Tier aufgeschreckt hatte, möglicherweise einen Puma, der zufällig in der Höhle herumgestreift war. Vielleicht, dachte ich, hatte der Allmächtige für mich einen schnelleren und gnädigeren Tod gewählt als zu verhungern, dennoch regte sich in meiner Brust der Selbsterhaltungstrieb, der niemals ganz schläft, und wenn eine Flucht vor der sich nähernden Gefahr mir nur ein härteres und langwierigeres Ende bereiten würde, beschloss ich trotzdem, mein Leben so teuer wie möglich zu verkaufen. Es mag seltsam klingen, aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass der Besucher in anderer als böser Absicht kam. Deshalb verhielt ich mich sehr still und hoffte, dass die unbekannte Bestie in Ermangelung von sie leitenden Geräuschen so wie ich die Orientierung verlor und an mir vorbeiliefe. Doch diese Hoffnung wurde enttäuscht, denn die seltsamen Schritte kamen unbeirrt auf mich zu, das Tier hatte offensichtlich meinen Geruch aufgenommen, dem man in einer so reinen Luft wie hier in der Höhle ohne Zweifel auf große Entfernung folgen konnte.

Aus der Notwendigkeit, dass ich mich zur Verteidigung gegen einen unheimlichen und überraschenden Angriff aus der Dunkelheit bewaffnen musste, griff ich mir die beiden größten der Steinbrocken, die überall auf dem Boden der Höhle herumlagen, und hielt in jeder Hand einen zum sofortigen Einsatz bereit und wartete resigniert ab, was geschah. Inzwischen war das grässliche Tapsen der Pfoten näher gekommen. Ohne Zweifel war das Verhalten der Kreatur außergewöhnlich merkwürdig. Die meiste Zeit schien sie auf vier Füßen zu laufen, ohne die Bewegungen der Hinter- und Vorderbeine richtig in Einklang bringen zu können, doch in kurzen unregelmäßigen Abständen hatte ich den Eindruck, dass nur zwei Beine in die Fortbewegung involviert waren. Ich grübelte, mit welcher Art von Tier ich es wohl zu tun hatte, es musste, so überlegte ich mir, eine unglückliche Kreatur sein, die ihre Neugierde, einen der Eingänge der schreck­lichen Höhle zu erforschen, mit lebenslanger Gefangenschaft in ihren unermesslichen Weiten bezahlt hatte. Zweifellos ernährte sie sich von den augenlosen Fischen, Fledermäusen und Ratten in der Höhle sowie von einigen gewöhnlichen Fischen, die mit jeder Überschwemmung des Green River hineingelangten, der auf irgendwie seltsame Art mit den Wasserläufen der Höhle verbunden war. Ich verbrachte meine grausige Nachtwache mit absonder­lichen Vermutungen, welche Veränderungen das Höhlenleben in der körperlichen Erscheinung des Tieres verursacht hatte, und erinnerte mich an die Berichte der Ortsansässigen über die schrecklichen Veränderungen im Aussehen der Schwindsüchtigen, bevor sie nach ihrem langen Aufenthalt in der Höhle gestorben sind. Dann kam mir plötzlich die Erkenntnis, dass selbst, wenn ich meinen Gegner niederstreckte, ich niemals sein Aussehen erfahren würde, da meine Taschenlampe schon lange verloschen war und ich auch keine Streichhölzer besaß. Meine Anspannung wurde nun unerträglich. Meine aus den Fugen geratene Fantasie ließ in der mich umgebenden Dunkelheit grässliche und fürchterliche Gestalten entstehen, die sich tatsächlich auf mich zu werfen schienen. Die schrecklichen Schritte kamen immer näher. Ich glaubte, dass ich einen gellenden Schrei ausstoßen müsse, doch selbst wenn ich den Versuch unternommen hätte, hätte meine Stimme wahrscheinlich versagt. Ich war versteinert und auf die Stelle gebannt. Ich zweifelte, dass mein rechter Arm in der Lage wäre, wenn es so weit war, den Stein auf das sich nähernde Ding zu werfen. Nun war das beständige Tapp, Tapp der Schritte nah, jetzt sehr nah. Ich konnte das schwere Atmen des Tieres vernehmen und vor Angst gelähmt bemerkte ich, dass es weither gekommen sein musste und deswegen ziemlich erschöpft war. Unvermittelt war der Bann gebrochen. Meine rechte Hand, geführt von meinem verlässlichen Gehör, schleuderte mit aller Kraft das Wurfgeschoss in Richtung eines Punktes in der Dunkelheit, von dem das Tapsen und das Atmen kam, und der Stein, so unwahrscheinlich es klingen mag, erreichte fast sein Ziel, denn ich hörte, wie das Ding zur Seite sprang und dann innehielt.

Nachdem ich mich nach dem neuen Ziel ausgerichtet hatte, schickte ich mein zweites Wurfgeschoss auf den Weg, diesmal höchst erfolgreich, denn mit überschäumender Freude hörte ich, wie die Kreatur scheinbar völlig zusammenbrach und bewegungslos liegen blieb. Die große Erleichterung überwältigte mich fast, und ich lehnte mich an die Wand hinter mir. Ich vernahm weiterhin das tiefe keuchende Atmen und mir wurde klar, dass ich die Kreatur nur verletzt hatte. Jetzt verschwand mein Verlangen, das Wesen zu untersuchen. Zu guter Letzt war ich doch von grund­loser abergläubischer Furcht gepackt worden, und ich näherte mich nicht dem Körper und warf auch keine weiteren Steine, um dem Wesen endgültig den Rest zu geben. Stattdessen rannte ich, so schnell...

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