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Falkenmord

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
312 Seiten
Deutsch
KBV Verlags- & Medien GmbHerschienen am05.04.2023
Schmitt & Kemper unter Greifvögeln Unweit seiner Volieren wird der Warendorfer Falkner Henry Thomas tot aufgefunden, ermordet mit einer zur Waffe umfunktionierten Greifvogelkralle. Die Kommissare Schmitt und Kemper, gerade mit einem schnöden Fall von Zechprellerei in einem ortsansässigen Hotel beschäftigt, beginnen sofort mit den Ermittlungen und stellen fest: Der flüchtige Hotelgast hatte sich noch vor dem Mord nach dem Falkner erkundigt. Es scheint einen Zusammenhang zwischen den Fällen zu geben. Im Umfeld des Toten mischen gleich mehrere Exfrauen und eine Exgeliebte mit, und der etwas labile Sohn des Opfers, der am städtischen Theater arbeitet, spielt den Ermittlern immer wieder neue Rollen vor. Je mehr Geheimnisse des Falkners das Ermittlerduo aufdeckt, desto verwirrender wird der Fall. Als schließlich der kleine Dackel des Hauptkommissars beinahe selbst zum Opfer eines Greifvogels wird, hat Schmitt endgültig die Schnauze voll von falschen Fährten und stellt die richtigen Fragen.

Sabine Gronover, geboren 1969 in Hamm-Heessen, studierte Diplom-Pädagogik und Kunsttherapie an der WW Universität Münster und arbeitet als Therapeutin an der LWL-Klinik Münster sowie auf einer Palliativ­station und im Hospiz. Sie lebt mit ihrer Familie und einigen Tieren auf dem Land in Mersch-Drensteinfurt. Unter dem Pseudonym Frida Gronover schreibt sie für den Ullstein-Verlag eine Reihe von Dänemark-Krimis. »Falkenmord« ist der vierte Teil ihrer Münsterland-Krimireihe bei KBV. www.sabinegronover.de
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextSchmitt & Kemper unter Greifvögeln Unweit seiner Volieren wird der Warendorfer Falkner Henry Thomas tot aufgefunden, ermordet mit einer zur Waffe umfunktionierten Greifvogelkralle. Die Kommissare Schmitt und Kemper, gerade mit einem schnöden Fall von Zechprellerei in einem ortsansässigen Hotel beschäftigt, beginnen sofort mit den Ermittlungen und stellen fest: Der flüchtige Hotelgast hatte sich noch vor dem Mord nach dem Falkner erkundigt. Es scheint einen Zusammenhang zwischen den Fällen zu geben. Im Umfeld des Toten mischen gleich mehrere Exfrauen und eine Exgeliebte mit, und der etwas labile Sohn des Opfers, der am städtischen Theater arbeitet, spielt den Ermittlern immer wieder neue Rollen vor. Je mehr Geheimnisse des Falkners das Ermittlerduo aufdeckt, desto verwirrender wird der Fall. Als schließlich der kleine Dackel des Hauptkommissars beinahe selbst zum Opfer eines Greifvogels wird, hat Schmitt endgültig die Schnauze voll von falschen Fährten und stellt die richtigen Fragen.

Sabine Gronover, geboren 1969 in Hamm-Heessen, studierte Diplom-Pädagogik und Kunsttherapie an der WW Universität Münster und arbeitet als Therapeutin an der LWL-Klinik Münster sowie auf einer Palliativ­station und im Hospiz. Sie lebt mit ihrer Familie und einigen Tieren auf dem Land in Mersch-Drensteinfurt. Unter dem Pseudonym Frida Gronover schreibt sie für den Ullstein-Verlag eine Reihe von Dänemark-Krimis. »Falkenmord« ist der vierte Teil ihrer Münsterland-Krimireihe bei KBV. www.sabinegronover.de
Details
Weitere ISBN/GTIN9783954416530
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum05.04.2023
Reihen-Nr.4
Seiten312 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2240 Kbytes
Artikel-Nr.11421169
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. KAPITEL

Die Luft roch angenehm feucht und blumig, der Frühling nahte. Ihre Lieblingszeit war eigentlich der Herbst, wenn es zunehmend früher dunkel wurde und sich eine gewisse Ruhe auf die Umgebung legte. Im Sommer meinten alle Leute, sie müssten die meiste Zeit draußen herumspringen, ihren Müll verteilen und lauthals die Sonne anbeten. Im Herbst dagegen hatte sie den Wald für sich allein.

Sie hörte den Jogger, bevor sie ihn sah, und duckte sich schnell hinter eine der dicken Eichen. Es war ein sportlicher Typ mit breiten Schultern und einem lockeren Laufbild. Bis unerwartet aus dem Dickicht ein Bussard wie ein Pfeil hervorstieß, seine Flügel nach hinten streckte und die Krallen vorwärts ausrichtete.

»Kamerad, bleib bloß, wo du bist!«, rief der Jogger aus und wehrte den Vogel mit den Armen ab.

Der Vogel ließ sich dadurch jedoch nicht beeindrucken, sondern wurde durch das Manöver erst richtig aggressive und griff erneut an. Sie sah, wie der junge Mann die Hand schützend zum Gesicht hob, doch es war zu spät. Der Bussard erwischte ihn mit scharfen Krallen im Gesicht. Blut quoll zwischen den Fingern hervor. Sie konnte das erschrockene Gesicht deutlich sehen. Lauf doch endlich weg, hätte sie ihm am liebsten laut zugerufen. Denn mehr wollte der Greifvogel ja gar nicht, wusste sie. Das Tier verteidigte nur seinen Horst und würde sofort von dem Mann ablassen, wenn der seinen Hintern endlich wegbewegte. Stattdessen wedelte der Jogger wütend mit den Armen in der Luft herum, entschied sich dann aber doch noch zum Rückzug. Er rannte plötzlich in die Richtung, aus der er gekommen war.

Nach zwei Minuten wagte sie selbst sich aus der Deckung und suchte nach dem Horst. Denn nur dann griffen Mäusebussarde an, wenn sie jemanden aus der Nähe ihrer Brut verjagen wollten. Mit ruhigen Bewegungen schoss sie ein Foto von dem Horst, als sie ihn gefunden hatte.

»Sorg du mal schön für deine Brut, damit die Jungen groß und stark werden«, sagte sie leise und ging lächelnd davon.

* * *

»Wie siehst du denn aus?«

Sein Chef blickte ihn belustigt an, und er hatte damit gerechnet. Dirk Kemper wusste, wie er gerade aussah. Als hätte er mit einer Furie gekämpft. Jeder, der ihn kannte, wusste, dass seine Freundin Ella ihn verbal in die Enge treiben konnte, nicht aber ihre Fingernägel in sein Gesicht vergraben würde. Aber genau so sah er aus. Zwei dicke, blutrote Striemen zogen sich über seine linke Wange. Da konnte er nur hoffen, dass keine Narbe zurückblieb. Als Polizist, der viel auf seine körperliche Fitness hielt und einen Ruf zu verlieren hatte, konnte er jetzt mit einigen blöden Kommentaren rechnen. Das war Dirk bewusst, als er am heutigen Montag auf seiner Dienstelle in Warendorf erschien.

»Ich wurde angegriffen. Beim Joggen.«

»Von einer Frau oder von einem Ast?« Kommissar Horst Schmitt grinste.

Der musste gerade laut tönen, dachte Dirk. Wenn sein tierphobischer Chef wüsste, woher er die tiefen Kratzer an der Wange hatte, würde das Spötteln aufhören. Er setzte sich auf seinen Platz, machte eine kunstvolle Pause und verkündete dann: »Von einem Mäusebussard.«

»Du meine Güte. Ich habe davon gelesen, dass die Vögel recht frech werden können, wenn man ihren Jungen im Horst zu nahe kommt. Sie brüten zurzeit. Was musst du auch immer durch den Wald laufen?« Völlig ungerührt, kein Zittern in der Stimme und schon gar kein Mitleid. Seitdem Schmitt an einen Dackel gekommen war, wurde er immer abgebrühter. Dabei würde der Dackel in einem Meerschweinchengehege kaum auffallen, so klein war er.

Schmollend fuhr Dirk den Computer hoch. »Pass bloß auf, dass so ein Greif nicht mal deinen John davonträgt. Den verspeisen die zum Frühstück.«

Jetzt glitt tatsächlich ein leicht panischer Blick über das Gesicht des Kommissars. »Meinst du wirklich, das könnte passieren? Dackel sind doch auch Raubtiere. Das müsste so ein Bussard doch ahnen.«

Dirk zog die Augenbrauen hoch. Sich John als Raubtier vorzustellen, fiel ihm schwer, auch wenn sein Chef streng genommen recht hatte. Ein Dackel war sogar ein Jagdhund. »Ich habe mal gesehen, wie sich so ein Vogel ein Meerschweinchen aus dem Freigehege meiner Nichte gepackt hat und damit weggeflogen ist. Den Bussard, der mich angegriffen hat, hat es jedenfalls nicht interessiert, dass ich am Abend zuvor noch raubtiergleich ein halbes Hähnchen gegessen hatte und dass ich eher einem Baum ähnele als einem Kaninchen. Er ist mit den Krallen voran auf mich los, und nur ein gezielter Haken auf seinen Schnabel hat ihn verscheucht.« Dirk nickte gewichtig und fasste an seine Wange, auf der die beiden Kratzer ganz schön brannten.

Unwillkürlich ging die Hand von Horst Schmitt nach unten, wo sein John auf einer Decke zusammengerollt lag und schlief. Dann meinte er, während er aufstand und näher kam. »Vielleicht solltest du das verarzten lassen. Also desinfizieren zumindest. Raubvogelkrallen sind bestimmt alles andere als sauber.«

Dirk dachte daran, dass seine Freundin Ella ihm dies auch schon empfohlen hatte, aber er war kein Weichei und hatte wegen dieser Kratzer nicht zu spät zum Dienst erscheinen wollen. Ella hatte ihn ruppig beim Erzählen seiner Heldentat unterbrochen und gezischt: »Auf einen Raubvogel beim Angriff einfach draufzuhauen, ist ja wohl die dümmste aller Ideen. Davor wird dringend gewarnt.« Missbilligend hatte sie ihren Kopf geschüttelt, dass die blonden Haare Wellen schlugen. Als wenn er groß Zeit zum Nachdenken gehabt hätte. Abwehrreaktionen geschahen meist instinktiv.

»Lass mal, Horst. Das heilt schon wieder«, sagte er nun ein wenig genervt zu seinem Chef. »Haben wir nichts Besseres zu tun, als über meine Blessuren zu reden?«

»Doch, aber es wird dir nicht gefallen. Im Hotel Johann hat ein Kunde die Zeche geprellt. Er habe auf seine ganz eigene Art ausgecheckt, meinte der Hotelier zumindest. Der geht davon aus, dass sein Gast nämlich so heimlich verschwunden ist, dass er nur das Fenster genommen haben kann. Sämtliche Personenangaben, die er gemacht hat, sind falsch. Fühlst du dich in der Lage, dort hinzufahren und dir eine Personenbeschreibung geben zu lassen? Fred Hauptmann ist schon vor Ort und nimmt Fingerabdrücke etc.«

Dirk stöhnte innerlich. Ausgerechnet der rotbärtige Fred, der alles tat, um Kommissar Schmitt zu beeindrucken. Und dabei auch noch kollegial und nett war. Und zwar auf eine Art, die es Dirk schwer machte, schlecht über ihn zu reden. Aber Fred hatte wohl erkannt, dass Dirk die rechte Hand des Kommissars bleiben würde und war vor einigen Monaten zur Spusi gewechselt. Stöhnend und steif stand Dirk wieder auf. Da hätte er sich ja gar nicht erst hinzusetzen brauchen. »Und was machst du, Chef? Kommst du nicht mit?«

»Ich ruhe mich aus und warte auf einen interessanteren Fall.« Schmitt strich mit der Hand über seinen kurzen Bürstenschnitt und lächelte diabolisch.

Dirk schnappte sich den Schlüssel eines Dienstfahrzeugs und machte sich auf den Weg. Trotz der Hotelparkplätze parkte er den Wagen mit einer kindlichen Freude direkt vor der Eingangstür des Hotels. An der Rezeption erwartete ihn ein rotgesichtiger Mann Anfang vierzig, der zwar ein volles Gesicht, aber eine relativ schmale Figur besaß, sodass er optisch falsch zusammengesetzt schien.

»Also so eine Frechheit ist mir noch nicht untergekommen. Da zeigt man sich einmal nachgiebig und akzeptiert die Barzahlung, und dann so was.«

Dirk zog die Brauen hoch. »Guten Tag erst mal. Dirk Kemper mein Name. Wenn er bar bezahlt hat, ist doch alles gut, oder hat er die Handtücher mitgenommen?«

Der Hotelier, der sich mit dem Namen Rolf Maas vorstellte, raufte sich seine dünnen Haare. »Er hat für eine Nacht bar bezahlt und dann bei einem Mitarbeiter verlängert. Der dachte natürlich, wie hätten eh die Kreditkarte gespeichert, und hat es abgenickt. Der gesamte Verzehr aus Restaurant und Bar und die vier Nächte, das alles wurde einfach immer auf die Zimmernummer notiert.«

Das war mal ein geschicktes Vorgehen, dachte Dirk und zückte Stift und Notizbuch und schrieb sich alles auf, was in die Anzeige musste. Bei dem Namen, den der Mann beim Einchecken angegeben hatte, runzelte er misstrauisch die Stirn. Markus Müller aus Köln. Na prima. Er gab die hinterlegte Adresse ein und suchte den Mann zunächst einfach über verschiedene Register und starrte dann grinsend auf sein Handy. »Die gute Nachricht ist: Ihr Gast hat Humor. An der angegebenen Adresse befindet sich ein Friedhof. Hoffentlich ist das kein Hinweis, dass er Selbstmord begehen wollte.« Dirk steckte das Handy wieder ein und grinste noch immer, bis ihn der Hotelier anpflaumte.

»Sie finden das wohl alles sehr witzig, oder? Wir Gastronomen haben es eh schon schwer genug, da zählt jede Rechnung.« Am Ende fragte Maas beinahe...
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Autor

Sabine Gronover, geboren 1969 in Hamm-Heessen, studierte Diplom-Pädagogik und Kunsttherapie an der WW Universität Münster und arbeitet als Therapeutin an der LWL-Klinik Münster sowie auf einer Palliativ­station und im Hospiz. Sie lebt mit ihrer Familie und einigen Tieren auf dem Land in Mersch-Drensteinfurt.
Unter dem Pseudonym Frida Gronover schreibt sie für den Ullstein-Verlag eine Reihe von Dänemark-Krimis.
»Falkenmord« ist der vierte Teil ihrer Münsterland-Krimireihe bei KBV. sabinegronover.de