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Maxipark

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
KBV Verlags- & Medien GmbHerschienen am11.09.2024
Tierische Mordermittlung Auf dem Mittelaltermarkt im Maximilianpark in Hamm wird der Waffenschmied Erik tot aufgefunden, erschlagen mit einer seiner Äxte. Die markerschütternden Schreie des Esels, der an ein Bein des Mordopfers gebunden wurde, schallen über das Gelände, der monumentale Glaselefant ragt als stummer Zeuge des grausamen Geschehens in die Höhe ... Dieser Fall scheint wieder einmal wie geschaffen, um dem tierphobischen Kommissar Horst Schmitt die Freude am Ermitteln zu verleiden. Zusammen mit seinem Kollegen Kemper bezieht er ein Zelt, um rund um die Uhr am Ort des Geschehens zu sein, doch was vordergründig nach munterem Lagerleben und Alkohol im Dienst klingt, wird schon bald gefährlicher Ernst ...

Sabine Gronover, geboren 1969 in Hamm-Heessen, studierte Diplom-Pädagogik und Kunsttherapie an der WW Universität Münster und arbeitet als Therapeutin an der LWL-Klinik Münster sowie auf einer Palliativ­station und im Hospiz. Sie lebt mit ihrer Familie und einigen Tieren auf dem Land in Mersch-Drensteinfurt. Unter dem Pseudonym Frida Gronover schreibt sie für den Ullstein-Verlag eine Reihe von Dänemark-Krimis. »Maxipark« ist der fünfte Teil ihrer Münsterland-Krimireihe bei KBV. www.sabinegronover.de
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextTierische Mordermittlung Auf dem Mittelaltermarkt im Maximilianpark in Hamm wird der Waffenschmied Erik tot aufgefunden, erschlagen mit einer seiner Äxte. Die markerschütternden Schreie des Esels, der an ein Bein des Mordopfers gebunden wurde, schallen über das Gelände, der monumentale Glaselefant ragt als stummer Zeuge des grausamen Geschehens in die Höhe ... Dieser Fall scheint wieder einmal wie geschaffen, um dem tierphobischen Kommissar Horst Schmitt die Freude am Ermitteln zu verleiden. Zusammen mit seinem Kollegen Kemper bezieht er ein Zelt, um rund um die Uhr am Ort des Geschehens zu sein, doch was vordergründig nach munterem Lagerleben und Alkohol im Dienst klingt, wird schon bald gefährlicher Ernst ...

Sabine Gronover, geboren 1969 in Hamm-Heessen, studierte Diplom-Pädagogik und Kunsttherapie an der WW Universität Münster und arbeitet als Therapeutin an der LWL-Klinik Münster sowie auf einer Palliativ­station und im Hospiz. Sie lebt mit ihrer Familie und einigen Tieren auf dem Land in Mersch-Drensteinfurt. Unter dem Pseudonym Frida Gronover schreibt sie für den Ullstein-Verlag eine Reihe von Dänemark-Krimis. »Maxipark« ist der fünfte Teil ihrer Münsterland-Krimireihe bei KBV. www.sabinegronover.de
Details
Weitere ISBN/GTIN9783954417087
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum11.09.2024
Reihen-Nr.5
SpracheDeutsch
Dateigrösse1009 Kbytes
Artikel-Nr.14736146
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

2. KAPITEL

»So, Leute, wir sind zusammengekommen, weil ein Mitglied unserer Gemeinschaft heute Nacht ermordet wurde. Brutal und hinterrücks. Heute Abend nach dem Publikumsverkehr sollten wir Eriks durch den einen oder anderen Trunk gedenken und ihn in unseren Geschichten hochleben lassen. Doch jetzt möchte ich euch fragen, ob irgendeiner einen Verdacht hegt, etwas Merkwürdiges beobachtet hat oder ein Motiv erkennt. Ich finde, wir sind es Erik schuldig, seinen Mörder selbst zur Strecke zu bringen.«

Laute Zustimmung machte sich breit. Oje, dachte Franziska besorgt. Lauter artige Bürger, die nun aber beim Mittelaltermarkt ihre wahre Bestimmung zu entdecken schienen und zu entsprechenden Methoden aufriefen. Wie sehr Kleidung und Umgebung einen Menschen doch beeinflussen konnten. Hoffentlich war der letzte Satz dieser kleinen Ansprache des Dicken Doppels nur so dahergesagt. Bei den Getränken nahmen es die beiden üppigen Damen jedenfalls nicht so genau mit der Authentizität. Die mussten einen guten Vorrat an Aperol dabeihaben, nach dem, was gestern schon so herumgereicht worden war.

»Sollten wir das nicht lieber der Polizei überlassen?«, fragte sie daher skeptisch und erntete verständnislose Blicke.

Leandra schüttelte den Kopf, und ihre langen Ohrringe klimperten. »In meinem ganzen Leben habe ich noch nie erlebt, dass die Polizei mein Freund und Helfer war. Niemals!«

Franziska schätzte die kräftige Frau auf höchstens Mitte dreißig. So viel Erfahrung konnte sie in ihrem Leben wohl kaum gesammelt haben. Aber wer wusste schon, was sie und ihre beste Freundin an krimineller Energie aufbringen konnten. Leandra und ihre Freundin Nika lockten mit viel Erfolg die Besucher in ihr Zelt, um ihnen die Zukunft vorherzusagen.

Franziska waren die beiden unheimlich. Natürlich glaubte sie nicht an Wahrsagerei, aber diese Frauen, die jede das Doppelte ihrer eigenen Leibesfülle besaßen, behielten in vielen Dingen recht. Sie schienen den Leuten tief in die Seele zu blicken. Gestern Morgen noch hatte Nika Franziskas Esel beobachtet und dann gemeint, dass Anton unruhig sei. »Behalte den Dicken mal besser im Blick«, hatte sie zu Franziska gesagt und war von dannen gezogen. Und in der Nacht war er ausgebüxt oder weggeführt worden.

Franziska fragte sich, ob die beiden Freundinnen im echten Alltag ebenfalls gemeinsam arbeiteten. Vielleicht waren sie Lehrerinnen. Die besaßen bestimmt auch eine gute Menschenkenntnis. Sie selbst kannte sich mit Tieren besser aus als mit Menschen. Und sie wusste genau, welcher Esel zu welchem Kind passte, wenn es darum ging, die Tiere für einen Spaziergang einzuteilen. Aber ansonsten blieb sie lieber allein.

Einer der Männer rief: »Das könnte daran liegen, dass ihr auf der anderen Seite arbeitet, meine Lieben. Da schadet die Hilfe der Polizei auch eher.«

Schallendes Gelächter setzte ein, doch Nika schoss scharf zurück. »Kannst du mir sagen, was genau du damit andeuten möchtest, Halvar?«

Der kleine Mann rieb sich nervös die Hände. »Das war ein Witz. Ich fand den Kommissar echt nett und kooperativ. Immerhin lässt er den Markt offen und ermittelt dezent. Aber klar, wir alle sollten Augen und Ohren offen halten.«

Leandra hatte sich von einem Strohballen erhoben und kam in einem wallenden violetten Kleid auf Halvar zu, den sie um zwei Köpfe überragte. Wenn sie wollte, konnte sie seinen Kopf zwischen ihrem Busen zerquetschen, dachte Franziska amüsiert. Leandra beugte sich zu ihm, eine blonde Strähne fiel ihr in das hübsche, volle Gesicht. »Und da wir genau das gemacht haben, mein lieber Halvar, Augen und Ohren geöffnet, kann ich dir sagen, wie dezent der Herr Kommissar tatsächlich ermittelt. Während wir hier so nett zusammensitzen, baut sein Adonis gerade zwei Sanitäterzelte auf.«

»Wofür brauchen wir denn Sanitäter hier auf dem Gelände?«, fragte ein Oberschlauer.

»Damit jemand hier endlich Intelligenzpillen verteilt, wofür denn sonst?«, rief Nika genervt. »Das sind natürlich die beiden Zelte, in denen der Kommissar und sein Kollege übernachten werden. Die werden uns ab sofort rund um die Uhr im Auge behalten.«

Die Frau, die mit ihrem Mann den Stand mit den Korbwaren besaß, schob sich nach vorne. »Ich finde es gut, dass die Polizei hier ein bisschen Wache schiebt. Solange wir nicht wissen, warum Erik ermordet wurde, kann doch jeder von uns in Gefahr sein. Vielleicht war es ein Raubmord?«

Leandra, die noch immer den armen Halvar im Auge behielt, wandte sich nun um. »Liebe Gerda, bei einem Raubmord muss es schnell gehen. Dafür spricht die Axt, keine Frage. Der Räuber schlich sich ins Zelt, Erik wachte auf, und bumms, hat er seine eigene Axt im Kopf. Dann aber würde sich jeder halbwegs pragmatische Räuber alles greifen und abhauen. Unser Mörder fand es jedoch witzig, einen Esel an das Bein seines Opfers zu binden. Das Portemonnaie sowie die besten Werkzeuge hat er liegen gelassen. Soweit ich es gesehen habe, hatte Erik seine Stiefel an. Also wollte er rausgehen, vielleicht um jemanden zu treffen.«

»Sehe ich auch so. Das war kein Raubmord und kein Fremder.« Nika stimmte ihrer Freundin und Kollegin zu.

Wie sollte es auch anders sein, dachte Franziska.

Und Nika setzte hinzu: »Trotzdem ist es eine regelrechte Schmach, dass hier die Bullen rumlaufen und den Markt und unsere Geschäfte stören.«

»Is´ so«, nickte Leandra. »Können wir aber gerade nicht ändern. Also, da kommen schon die ersten Besucher. Hört und seht euch um, alles könnte wichtig sein. Ich würde vorschlagen, wir treffen uns später am Abend hier am Lagerfeuer wieder, okay?«

Zustimmendes Gemurmel, dann löste sich der Kreis auf, und alle strebten zu ihren Zelten und Ständen.

Es war dreizehn Uhr, der Markt öffnete seine Pforten. Franziska hatte es nicht eilig. Um vierzehn Uhr war sie mit einer Schulklasse verabredet, vorher erwartete sie noch nicht so viele Besucher. Das würde zum Abend hin mehr werden, wenn die Leute im Dunklen die Lichter, das Lagerfeuer und die Abenteuerromantik besser genießen konnten. An Produkten verkaufte Franziska allenfalls Seife aus Eselsmilch und allerlei Merchandisingartikel mit Eselsmotiven. Wenig mittelalterliches Handwerk, eher industriell gefertigt, wofür sie auch schon von ein paar ganz Schlauen gerügt worden war.

Sie schlenderte zu der Stelle, an der die Beamten gerade ihre Zelte aufschlugen. Das schien nicht zur Grundausbildung eines Polizisten zu gehören. Der jüngere kniete auf allen vieren im Gras und steckte Heringe in den Boden, ohne darauf zu achten, dass die Plane zunächst überall korrekt positioniert war. So fiel das Ganze auch gerade über seinem Rücken zusammen. Der Kommissar saß derweil auf einem Holzstuhl und las in einer Beschreibung. Sollte sie helfen oder die beiden ihrem Schicksal überlassen? Doch da hatte der aufmerksame Kommissar sie auch schon entdeckt. Statt seines Trenchcoats trug er jetzt eine gefütterte Kurzjacke mit Kapuze und feste Wanderstiefel. Und, oh mein Gott, wie süß, neben dem Kommissar lag ein winziger Dackel, der jetzt aufstand, sich reckte und sie mit den schönsten Knopfaugen anschaute.

»Hallo, kann ich helfen?« Und während sie die Frage stellte, hatte sie sich auch schon zu dem Dackel gesellt, ging in die Knie und streichelte das weiche Fell. »Wie heißt du denn, mein Kleiner?«, fragte sie und blickte dabei den Kommissar an.

»Ich heiße immer noch Horst Schmitt«, grinste der Kommissar. »Und der Kleine da heißt John. Ich fürchte, wir sind im Zeltaufbau echte Deppen.«

Auch sein Kollege kroch nun unter der Plane hervor und pfefferte alles zu Boden, was er in der Hand hielt. »Chef, können wir uns nicht einfach einen Wohnwagen hier hinstellen?«

»Nein, die Veranstalter waren sich da einig. Ich musste schon betteln, weil wir kein Leinenzelt mitgebracht haben. Da müssen wir jetzt durch. Aber ich glaube, die junge Dame hier versteht etwas davon.«

Franziska war ein Jahr lang mit verschiedenen Zelten durch Peru gereist, und da sie gerade Zeit hatte, erklärte sie dem jungen Polizisten, wie er vorzugehen hatte, und unterstützte ihn fleißig.

Eine halbe Stunde später konnten sie die Einrichtung der beiden Zelte vornehmen. Der Audi war mit allerlei Utensilien vollbeladen und musste sofort nach dem Entladen wieder vom Gelände verschwinden.

Franziska blickte auf die Uhrzeit auf ihrem Handy. Sie musste sich beeilen. Aber ein paar Fragen stellte sie den Beamten noch. »Wissen Sie schon, wann genau Erik ermordet wurde? Und glauben Sie, dass der Täter erneut zuschlägt? Oder warum bleiben Sie hier am Ort? Das ist doch eher ungewöhnlich, nicht wahr?«

In dem Moment ertönte ein lautes Iaaaaa. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass sich jemand am Stand herumtrieb. »Ich muss los, man sieht sich.«

»Warten Sie kurz: Warum genau schreit einer der Esel?«, fragte Schmitt interessiert.

»Wahrscheinlich weil meine Kundschaft angekommen ist. Eine ganze Schulklasse ist angemeldet. Da würden Sie auch schreien, wenn die auf Sie zukommt.« Franziska lachte, drehte sich um und eilte zu ihrem Stand. Manchmal war man wirklich begriffsstutzig, dachte sie dabei und verlangsamte unbewusst ihren Schritt. Ihre Esel schrien tatsächlich öfter mal, wenn ihnen etwas merkwürdig vorkam oder sich viele Fremde näherten, oder einfach nur, weil ihnen jemand unsympathisch war. Diesbezüglich waren sie wie Menschen.

* * *

»Das war gerade ein aufschlussreicher Besuch«, meinte Schmitt, als Franziska gegangen war.

»Das sehe ich genauso, Chef. Schau...
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Sabine Gronover, geboren 1969 in Hamm-Heessen, studierte Diplom-Pädagogik und Kunsttherapie an der WW Universität Münster und arbeitet als Therapeutin an der LWL-Klinik Münster sowie auf einer Palliativ­station und im Hospiz.
Sie lebt mit ihrer Familie und einigen Tieren auf dem Land in Mersch-Drensteinfurt.
Unter dem Pseudonym Frida Gronover schreibt sie für den Ullstein-Verlag eine Reihe von Dänemark-Krimis. »Maxipark« ist der fünfte Teil ihrer Münsterland-Krimireihe bei KBV.
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