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Dreams of Sapphire Seas

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
431 Seiten
Deutsch
LYX.digitalerschienen am28.03.20241. Aufl. 2024
Sein Geheimnis kann ihre Liebe zerstören ...

Für Serena geht ein Traum in Erfüllung, als sie dank eines Stipendiums ihr Kunststudium im irischen Cork fortsetzen kann. In der Obdachlosenhilfe vor Ort findet sie zudem ein neues Herzensprojekt, dem sie sich mit Feuereifer verschreibt. Nur die Wohnungssuche erweist sich als schwierig. Mit viel Glück ergattert sie ein Zimmer in einer turbulenten Männer-WG. Es gibt nur eine Regel: Sie darf mit keinem der Jungs etwas anfangen. So weit, so gut, wäre da nicht ihr neuer Mitbewohner Aedan, der ihr Herz mit seinen zahlreichen Tattoos und dem warmen Lächeln gewaltig zum Rasen bringt. Was sie nicht ahnt: Die WG-Regel bleibt nicht das Einzige, was zwischen ihnen steht ...

Eine Liebe so tief und stürmisch wie die Irische See

Abschlussband der neuen Dilogie von SPIEGEL-Bestseller-Autorin Anabelle Stehl



Anabelle Stehl wurde 1993 in Bad Kreuznach geboren. Für ihr Germanistikstudium zog sie nach Leipzig und anschließend für den Master in Linguistik nach Irland. Mittlerweile lebt und arbeitet Anabelle in Hamburg.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,90
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextSein Geheimnis kann ihre Liebe zerstören ...

Für Serena geht ein Traum in Erfüllung, als sie dank eines Stipendiums ihr Kunststudium im irischen Cork fortsetzen kann. In der Obdachlosenhilfe vor Ort findet sie zudem ein neues Herzensprojekt, dem sie sich mit Feuereifer verschreibt. Nur die Wohnungssuche erweist sich als schwierig. Mit viel Glück ergattert sie ein Zimmer in einer turbulenten Männer-WG. Es gibt nur eine Regel: Sie darf mit keinem der Jungs etwas anfangen. So weit, so gut, wäre da nicht ihr neuer Mitbewohner Aedan, der ihr Herz mit seinen zahlreichen Tattoos und dem warmen Lächeln gewaltig zum Rasen bringt. Was sie nicht ahnt: Die WG-Regel bleibt nicht das Einzige, was zwischen ihnen steht ...

Eine Liebe so tief und stürmisch wie die Irische See

Abschlussband der neuen Dilogie von SPIEGEL-Bestseller-Autorin Anabelle Stehl



Anabelle Stehl wurde 1993 in Bad Kreuznach geboren. Für ihr Germanistikstudium zog sie nach Leipzig und anschließend für den Master in Linguistik nach Irland. Mittlerweile lebt und arbeitet Anabelle in Hamburg.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783736320468
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum28.03.2024
Auflage1. Aufl. 2024
Reihen-Nr.2
Seiten431 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1783 Kbytes
Artikel-Nr.11546957
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1. KAPITEL
Serena

Der Geruch von Zukunft liegt in der Luft, und er riecht nach Meer, Abgasen und Hundefutter. Letzteres, weil mein Bed and Breakfast nur eine Straße von der Tierfutterfabrik entfernt liegt. Generell ist die Gegend, in der ich die letzten Monate verbracht habe, nicht gerade die schönste in Cork. Mein B&B befindet sich direkt neben dem Wohnheim, in dem ich mein Erasmus-Semester über gelebt habe. Der Weg zur Uni ist ewig lang, und Grünflächen sind weit und breit nicht in Sicht. Dennoch zaubern mir die vorbeifahrenden Autos, die kreischenden Möwen und dieser unverkennbare Geruch nach Cork, der geheimen Hauptstadt Irlands, ein Lächeln ins Gesicht. Ich bin zu Hause. Endlich bin ich nicht länger Touristin oder Gaststudentin in diesem Land, sondern wohne wirklich hier. Zum ersten Mal seit Jahren fühle ich mich angekommen.

Die Sonne blendet mich, als ich mich blinzelnd umsehe, schafft es jedoch nicht, die kalten Temperaturen zu vertreiben. Obwohl die Winter in Irland sehr viel milder sind als die in Deutschland, ist heute einer dieser Tage, an denen die Temperatur auf unter null gesunken ist. Etwas links von mir, vor meinem ehemaligen Wohnheim, steht eine Gruppe Studierender und unterhält sich aufgeregt. Sicher warten sie darauf, ihre Schlüssel zu erhalten. Vor einem halben Jahr war ich eine von ihnen, ebenfalls nervös von links nach rechts tippelnd, völlig ahnungslos, dass ich mich kurz darauf mit Haut und Haaren in diese Insel verlieben würde.

Meine Freude erhält einen Dämpfer, als ich den Blick abwende und das Gartentor zum B&B schließe. In diesem wohne ich seit einer Woche, und nicht etwa, weil mir das karge Frühstück aus Toast, Bohnen und Marmelade so gut schmeckt, sondern weil ich im Gegensatz zu den Studenten und Studentinnen keinen Schlüssel zu meinen eigenen vier Wänden habe. Dabei habe ich wirklich alles versucht, um diesen Umstand zu ändern. Seit ich erfahren habe, dass ich das Stipendium bekomme, habe ich Wohnheime angefleht, andere Studierende und das International Office gefragt, sogar John, den Barista in meinem Stammcafé, doch nichts davon hat Früchte getragen. Die Wohnungslage in Cork ist eine einzige Katastrophe, und in der Zeit, die ich hier verbracht habe, hat sich das eher verschlechtert statt verbessert. Doch ich werde das schaffen, daran glaube ich fest. Immerhin habe ich das Stipendium für mein Kunststudium bekommen, da werde ich wohl kaum an einer Wohnung scheitern.

Ich setze ein zuversichtliches Lächeln auf und laufe in Richtung Innenstadt. Mittlerweile macht mir der vierzigminütige Weg zum University College Cork nichts mehr aus. Zu Beginn hatte ich ständig Muskelkater, weil ich es nicht gewohnt war, täglich mehr als fünfzehntausend Schritte zurückzulegen. Kein Wunder, in Hamburg habe ich stets die U-Bahn zur Uni genommen, und Sport war nichts, was ich freiwillig getan habe. Irland sei Dank habe ich mittlerweile so etwas wie Muskeln an den Beinen, und auch wenn ich mit Sport weiterhin auf Kriegsfuß stehe, habe ich Wanderungen und das Bogenschießen im letzten Semester lieben gelernt.

Kaum dass ich den Fluss erreiche, fühle ich mich noch ein Stück mehr wie zu Hause, da mich ein bekanntes, freundliches Gesicht erwartet. Charlie sitzt mit einer Tasse dampfendem Kaffee auf dem Boden vor seinem Zelt. Mich fröstelt es beim bloßen Anblick, denn trotz der eisigen Temperaturen hat er sich lediglich eine gefaltete Decke untergelegt. Als ich näher komme, steht er auf und hebt die Hand zum Gruß. Genau wie der Fluss und die Möwen gehören auch diese Zelte zum Stadtbild Corks. Sie und die meterhohen Deckenburgen in den Eingängen der Geschäfte auf der Saint Patrick´s Street. Als Hamburgerin sind mir obdachlose und bettelnde Menschen nicht fremd, doch während ich in der Hansestadt selbst oft genug weggeschaut habe, ist mir das in Cork nicht möglich. Vielleicht, weil die Stadt kleiner ist, alles intimer wirkt. Vielleicht auch, weil ich während meiner letzten Monate in Irland gelernt habe, mehr im Moment zu leben, nach links und rechts zu blicken, während ich in Hamburg stets von einem Ort zum nächsten gehetzt bin - Uni, Nebenjob, zur Zahnarztpraxis meines Bruders Vincent, um ihn zu Gesicht zu bekommen, zu meinen Großeltern. Ich war immer auf Achse, immer in Eile. Irland hat mich entschleunigt, nicht zuletzt, weil es viel weniger Transportmittel gibt und man es hier mit der Pünktlichkeit nicht allzu genau nimmt.

»Morgen!«, sage ich, als ich Charlie erreicht habe. Er hat die Unterarme auf den kleinen Zaun gestützt, der den Fußgängerweg vom Fluss trennt. Seine braunen Haare versteckt er unter einer blauen Mütze, und er trägt eine dicke Steppjacke, die neu sein muss.

»Gestern von Hope Harbour bekommen«, sagt er, als er meinen Blick bemerkt. »Viel besser als das alte Ding, das ich davor hatte. Aber bald wird´s ja hoffentlich wärmer. Im Radio sagten sie, zwei, drei Tage soll es noch so kalt bleiben, danach geht´s aufwärts. Was steht bei dir an? Geht die Uni wieder los?«

»In einer Woche erst. Muss heute noch ein bisschen Papierkram ausfüllen.«

»Ah, für das Stipendium?«

Ich nicke. Charlie und ich sind erst vor etwa zwei Monaten ins Gespräch gekommen. Vorher habe ich ab und an einen Euro in die Mütze geworfen, die mal vor ihm, mal vor seinem Zelt lag. Er war es, der mich angesprochen hat, als ich einen ganzen Stapel Leinwände zurück ins Wohnheim geschleppt habe. Ich habe ihm von meinem Kunststudium erzählt und er mir von seinem Job als Grafiker in Limerick - bevor alles den Bach hinunterging, auch wenn er bis heute nicht gesagt hat, was genau alles bedeutet. Ich habe nie nachgefragt, denn sein Blick hat deutlich gemacht, dass ihn die Erinnerung schmerzt. Und mit schmerzhaften Erinnerungen kenne ich mich aus, sehr gut sogar.

»Weiter so! In ein, zwei Jahren will ich deine Kunst in der Crawford Gallery sehen.«

»Ich arbeite dran«, erwidere ich lachend und schiebe dann, wie jeden Morgen, meine Hand in die Tasche, in der bereits etwas Kleingeld bereitliegt. Ebenfalls wie jeden Morgen schnalzt Charlie erst mit der Zunge, hält mir dann nach einigem Hin und Her jedoch seine Mütze entgegen. Wir treiben dieses Spiel seit einer ganzen Weile, und es gehört für mich genauso zum Alltag wie die plötzlichen Regenschauer und die Scones in der Mensa.

»Danke«, meint Charlie und zwinkert mir zu. »Bist du aufgeregt vorm Master?«

»Ein bisschen«, gebe ich zu. »Nicht mal wegen des Studiums selbst, aber alle, mit denen ich das letzte Semester gemacht habe, sind wieder nach Hause gereist. Nur eine meiner Freundinnen aus den USA, Evelynn, ist auch geblieben. Ich hoffe einfach, ich finde Anschluss.« Und eine Wohnung, aber das behalte ich wohlwissend für mich. Immerhin habe ich ein Dach über dem Kopf, selbst wenn es nur das des B&B ist.

»Ach, das wirst du! Niemand ist je wirklich allein, wenn er mit offenen Augen durch die Gegend läuft. Nicht hier in Cork.«

»Ich hoffe, du hast recht.« Denn genau wie die schmerzhaften Erinnerungen kenne ich auch das Alleinsein. Erst, weil meine Eltern mich und meinen Bruder freiwillig verließen, dann, weil sie aus unserem Leben gerissen wurden. Ich schiebe die Gedanken beiseite und straffe die Schultern. Heute ist der erste Tag meiner neuen Zukunft. Ich habe weder Zeit noch Lust, zurückzublicken. »Na dann! Bis später oder morgen!«

»Mach´s gut, Serena! Lern fleißig.«

»Mach ich«, erwidere ich schmunzelnd. Mein Erasmus-Semester, für das ich das letzte halbe Jahr hier verbracht habe, bestand mehr aus Feiern denn aus Lernen, so wie es bei Auslandssemestern wohl üblich ist, doch jetzt im Master werde ich mich zusammenreißen müssen. Ich winke Charlie noch einmal zum Abschied, dann gehe ich den mir vertrauten Weg in Richtung College. Obwohl ich die Pflastersteine mittlerweile in- und auswendig kennen müsste, fühlt sich doch etwas anders an. So als wäre heute wirklich der Start vom Rest meines Lebens.

»Ms Serena Herzog?«

Ich springe so eilig vom Stuhl auf, dass mein Handy, auf dem ich gerade mit Evelynn gechattet habe, beinahe auf dem Boden landet. »Ja!«, rufe ich und eile der brünetten Frau entgegen, die mir ihre Bürotür aufhält. Mrs Beckett, wenn ich dem Schild an ihrer Tür Glauben schenken kann.

»Keine Eile, heute ist ja nicht so viel los«, meint sie lächelnd und deutet auf den schwarzen Stuhl gegenüber ihrem Schreibtisch. Ich lasse mich darauf nieder und krame den Ordner mit den Papieren aus meinem Rucksack.

»Herzlichen Glückwunsch erst mal zum Stipendium, schön, dass Sie bleiben können.«

»Vielen Dank«, erwidere ich strahlend, und mein Herz schlägt eine Spur schneller, weil jetzt wirklich alles real wird.

»Ihr Transcript of Records der Universität in Hamburg haben Sie?«

»Ja, hier!«

Mrs Beckett geht die Papiere durch und zeichnet die Dokumente des Stipendiums gegen. Ich beiße mir derweil auf die Innenseite meiner Wange, damit ich nicht dämlich grinsend vor ihr sitze, denn meine Freude steigt mit jeder verstreichenden Sekunde. Ich werde weiter aufs College gehen. Weitere zwei Semester bis zum Masterabschluss. In der Boole Library sitzen und lernen, Zeichnen bei Mr O´Neill belegen und mein Abschlussprojekt bei Mrs MacDermott machen. Sonnenuntergänge am River Lee beobachten und Murphy´s im Sin É trinken. Trips ans Meer, Kuchen im Café Myo mit Evelynn, Bücherstöbern bei Vibes & Scribes - mit jedem Bild, das ich gedanklich male, pocht mein Herz heftiger, und es zerreißt mich beinahe vor Vorfreude. Bis die Falten auf Mrs Becketts Stirn mir den imaginären Pinsel aus der Hand schlagen und mich zurück ins...

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Autor

Anabelle Stehl wurde 1993 in Bad Kreuznach geboren. Für ihr Germanistikstudium zog sie nach Leipzig und anschließend für den Master in Linguistik nach Irland. Mittlerweile lebt und arbeitet Anabelle in Hamburg.
Dreams of Sapphire Seas

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt