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Lie For Me (For-Me-Reihe 2)

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
272 Seiten
Deutsch
Carlsen Verlag GmbHerschienen am15.06.2023Auflage
Während Annabell in ihrem zerrütteten Zuhause noch immer die wohlerzogene Arzttochter spielen muss, wünscht sie sich nichts mehr, als Trost in Kais Armen zu finden. Doch der Bad Boy setzt aus unerklärlichen Gründen alles daran, dass sie ihn hasst und zieht Annabell damit in eine gefährliche, bodenlose Tiefe ... **Wenn die Wahrheit ans Licht kommt** Nie im Leben hätte Annabell gedacht, dass sie ihr Herz an einen Bad Boy wie Kai verlieren würde. Oder dass er sich wieder in den abweisenden Menschen von früher verwandeln könnte. Als Kai zu seiner alten Gang zurückkehrt und sie plötzlich wie Dreck behandelt, bricht für Annabell eine Welt zusammen. Sie ahnt nicht, dass Kai sie vor einer Wahrheit zu schützen versucht, die ihr Leben für immer zerstören würde. Doch egal, wie sehr Kai sich auch um Abstand bemüht, er kann einfach nicht dabei zusehen, wie Annabell sich seinetwegen selbst zugrunde richtet ... //»Lie For Me« ist der zweite Band der »For-Me-Reihe« von Veronika Mauel. Es handelt sich um eine Neuauflage der Romance-Reihe »Kai & Annabell«. Alle Bände der Bad Boy-Trilogie bei Impress:  -- Risk For Me (Band 1) -- Lie For Me (Band 2) -- Bad For Me (Band 3) Diese Reihe ist abgeschlossen.//

Veronika Mauel wuchs in einer Kleinstadt in der schönen Oberpfalz auf. Bereits als Jugendliche schrieb sie selbst erfundene Geschichten. Auch während und nach ihrer Ausbildung zur Erzieherin begeisterte sie mit ihren Erzählungen ihre Schützlinge im Kindergarten. Ihre Leidenschaft gilt Jugendbüchern mit einem Touch Romantik.
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Produkt

KlappentextWährend Annabell in ihrem zerrütteten Zuhause noch immer die wohlerzogene Arzttochter spielen muss, wünscht sie sich nichts mehr, als Trost in Kais Armen zu finden. Doch der Bad Boy setzt aus unerklärlichen Gründen alles daran, dass sie ihn hasst und zieht Annabell damit in eine gefährliche, bodenlose Tiefe ... **Wenn die Wahrheit ans Licht kommt** Nie im Leben hätte Annabell gedacht, dass sie ihr Herz an einen Bad Boy wie Kai verlieren würde. Oder dass er sich wieder in den abweisenden Menschen von früher verwandeln könnte. Als Kai zu seiner alten Gang zurückkehrt und sie plötzlich wie Dreck behandelt, bricht für Annabell eine Welt zusammen. Sie ahnt nicht, dass Kai sie vor einer Wahrheit zu schützen versucht, die ihr Leben für immer zerstören würde. Doch egal, wie sehr Kai sich auch um Abstand bemüht, er kann einfach nicht dabei zusehen, wie Annabell sich seinetwegen selbst zugrunde richtet ... //»Lie For Me« ist der zweite Band der »For-Me-Reihe« von Veronika Mauel. Es handelt sich um eine Neuauflage der Romance-Reihe »Kai & Annabell«. Alle Bände der Bad Boy-Trilogie bei Impress:  -- Risk For Me (Band 1) -- Lie For Me (Band 2) -- Bad For Me (Band 3) Diese Reihe ist abgeschlossen.//

Veronika Mauel wuchs in einer Kleinstadt in der schönen Oberpfalz auf. Bereits als Jugendliche schrieb sie selbst erfundene Geschichten. Auch während und nach ihrer Ausbildung zur Erzieherin begeisterte sie mit ihren Erzählungen ihre Schützlinge im Kindergarten. Ihre Leidenschaft gilt Jugendbüchern mit einem Touch Romantik.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783646610468
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum15.06.2023
AuflageAuflage
Reihen-Nr.2
Seiten272 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3425 Kbytes
Artikel-Nr.11593141
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


2. Kapitel
Annabell

Beschwingt springe ich vom Fahrrad, noch bevor es richtig zum Stehen gekommen ist, und angle mir die Bäckertüte mit den Schokomuffins vom Gepäckträger.

Ich schicke ein Stoßgebet zum Himmel, dass seine Mutter nicht zu Hause ist. Diese Frau macht mir Angst und wenn sie auftaucht, jagt es mir jedes Mal einen Schauer über den Rücken. Außerdem empfinde ich ihr gegenüber nichts als Verachtung. Ich verstehe nicht, wie eine Mutter ihr eigenes Kind in so einer Hölle aufwachsen lassen kann.

Erstaunt stelle ich fest, dass die Haustür heute verschlossen ist. Normalerweise macht sich hier niemand die Mühe. Ich hole tief Luft, drücke auf die Klingel und nehme mir fest vor, mich von seiner Mutter nicht abwimmeln zu lassen.

Trotzdem pocht mein Herz unnatürlich schnell.

Nichts regt sich. Ich klingele noch einmal und merke, wie ich nervös werde. Ungeduldig trete ich von einem Fuß auf den anderen.

Beim dritten Klingeln regt sich die Sorge in mir. Wo ist Kai?

In seinem Zustand kann er unmöglich das Haus verlassen haben. Ob ihn seine Mutter wohl wieder eingeschlossen hat? Ich gehe um das Haus herum und hebe drei kleine Steinchen vom Boden, die ich nacheinander an seine Fensterscheibe werfe.

Grottentiefe Stille. Meine Sorge verwandelt sich allmählich in Angst. Obwohl ich es nicht will, regen sich leichte Zweifel in mir. Steht doch noch etwas zwischen uns? Ich dachte, Kai und ich hätten alles geklärt ... Warum versteckt er sich? Warum macht er die Tür nicht auf?

Ich kann mir einfach keinen Reim darauf machen, was mit Kai da oben los ist. Vielleicht liegt er auch seelenruhig in seinem Bett und hat keinen Bock darauf mich zu sehen. Meine Euphorie von heute Morgen ist gänzlich verflogen. Lähmende Leere macht sich in mir breit.

War etwa doch alles nur Lüge? Dabei hat es aus seinem Mund so wahr geklungen. Ist ihm etwas passiert? Braucht er meine Hilfe? So viele Fragen und auf keine davon eine Antwort. Die Einzige, die Bescheid wissen könnte, ist seine Mutter, doch die ist offenbar nicht zu Hause.

Ich lehne mich an mein Fahrrad und bin kurz davor, in Tränen auszubrechen, als mir einfällt, was Kai erzählt hat. Der Imbissstand ist der Ort, an dem seine Mum häufig anzutreffen ist. Auch wenn ich eine Heidenangst davor habe, Kais Mutter anzusprechen - die Angst, dass ihm etwas passiert sein könnte oder dass er doch nur mit mir spielt, ist weitaus größer.

Ich setze mich auf mein Fahrrad und trete in die Pedale. Nur mit Mühe gelingt es mir, die Tränen zu unterdrücken. Aber ich will mir nicht die Blöße geben, Kais Mutter als heulendes Elend gegenüberzutreten.

Kurze Zeit später komme ich vor dem Imbiss zum Stehen. Kais Mutter sitzt tatsächlich auf einem der alten Klappstühle. Vor ihr auf dem Tisch stehen einige leere Bierdosen und ein Teller, auf dem Reste von Ketchup und ein paar Pommes zu erkennen sind.

Mein Herz pocht so laut, dass ich Angst habe, sie könnte es hören, als ich näher trete. Die Frau sieht so ... verwahrlost aus. Das fettige Haar hängt ihr strähnig ins Gesicht und in ihre Wangen und die Stirn haben sich tiefe Falten gegraben. Ihr Blick wirkt orientierungslos und lässt darauf schließen, dass sie einige Promille im Blut hat. Angespannt knete ich meine Finger, während ich an ihren Tisch trete.

»Hallo, Frau Kestner!«

Sie ignoriert mich völlig, sieht durch mich hindurch, als wäre ich gar nicht vorhanden. Ich bin mir nicht sicher, ob das nur am Alkohol liegt oder ob sie mich absichtlich disst.

Ich komme mir total dämlich vor. Doch wenn ich wissen will, warum bei ihr zu Hause niemand öffnet, muss ich über meinen Schatten springen und sie zum Reden bringen.

Ich atme tief ein.

»Frau Kestner, ich ... äh, haben Sie eine Ahnung, wo Kai ist? Bei Ihnen zu Hause macht niemand auf und ich dachte, wenn ...«

Sie dreht ihren Kopf und wirft mir ein so eiskaltes Lächeln zu, dass ich an den Armen Gänsehaut bekomme.

»Kai?« Sie lacht hämisch auf. »Du meinst Kai? Meinen Sohn?« So, wie sie es sagt, wirkt es fast wie eine Beleidigung.

»Ja, Kai. Wo ist er?« Meine Stimme klingt flehend.

»Er ist weg!«, lallt sie und kichert.

Mein Herz krampft sich zusammen.

»Was meinen Sie damit?« Ich sehe sie argwöhnisch an.

»Er ist weggegangen. Für immer! Und jetzt sieh zu, dass du Land gewinnst, du kleine Schlampe! Du hast doch nicht ernsthaft geglaubt, dass er sich für dich interessiert?« Wieder lacht sie, als ob sie irre wäre, und vielleicht ist sie das ja auch.

Aber sagen Kinder und Betrunkene nicht immer die Wahrheit?

Und falls es stimmt, was sie sagt ... Gott! Daran will ich nicht einmal denken. Warum ist er weg und wohin ist er gegangen?

»Verpiss dich, du Flittchen, und lass dich nie wieder blicken!«, schreit sie mich an.

Jetzt kommen mir tatsächlich die Tränen. Mich hat noch nie jemand Flittchen genannt und dass Kai angeblich fort sein soll, macht mich völlig fertig.

Mit hochrotem Kopf und von Tränen verschmiertem Gesicht steige ich auf mein Fahrrad und fahre nach Hause. Aber ich bin weder dazu fähig, meine Hausaufgaben zu erledigen, noch sonst irgendetwas in Angriff zu nehmen. Wie eine leblose Hülle liege ich auf meinem Bett und heule mir die Augen aus dem Kopf. Diesen Schmerz, diese Trauer! Ich kann sie nicht ertragen. Wieso tut er mir das an? Ich liebe ihn so sehr. Ich fühle mich wie eine Marionette, von unsichtbaren Fäden gezogen, während ich in den Weinkeller meines Vaters gehe und mir wahllos eine Flasche herausgreife.

Zurück in meinem Zimmer schraube ich sie auf, mache mir nicht einmal die Mühe ein Glas zu holen und nehme direkt aus der Flasche einen tiefen Zug.

Die Leere in meinem Magen füllt sich augenblicklich und je mehr ich trinke desto versöhnlicher werde ich. Kais Mutter hat sicher gelogen. Er ist bestimmt beim Arzt gewesen. Oder er war in der Apotheke, um Schmerzmittel zu besorgen. Oder er hat tief und fest geschlafen. Oder ... In meinem alkoholisierten Zustand fallen mir noch eine ganze Reihe von »Oders« ein.

Ich trinke, bis nichts mehr übrig ist. Dann schiebe ich die Flasche mit letzter Kraft unter das Bett und falle in einen komatösen Schlaf.

Als mein Wecker klingelt, wage ich es fast nicht, mich zu bewegen. Ich habe Angst vor den hämmernden Kopfschmerzen und der lähmenden Übelkeit. Schon wieder habe ich meinen Kummer im Alkohol ertränkt. Mir fällt Kais Mutter ein, die aussieht wie ein Zombie, weil die ständige Sauferei hässliche Spuren bei ihr hinterlassen hat. Ich will nicht so enden wie sie. Meine Trinkerei muss ein Ende haben. Doch wenn ich an gestern denke und an die nagende Ungewissheit, würde ich am liebsten die nächste Flasche köpfen.

»Annabell! Steh auf!« Meine Mutter reißt die Tür auf und funkelt mich wütend an. »Hast du mal auf die Uhr gesehen? Du kommst zu spät zum Unterricht! In zehn Minuten bist du am Frühstückstisch!«

Geräuschvoll trampelt sie die Treppe nach unten.

Keine Ahnung, warum sie um diese Uhrzeit schon so wütend ist.

Mühsam quäle ich mich aus dem Bett und schleppe mich ins Bad. Ich habe absolut keine Energie. Wenigstens sind die Nachwirkungen meines Alkoholkonsums diesmal einigermaßen erträglich. Offenbar vertrage ich Wein besser als andere Sachen. Mit einem flauen Gefühl im Magen und leicht schwindelig steige ich kurz unter die Dusche, putze mir die Zähne und finde mich wenig später am Küchentisch wieder.

»So willst du gehen?« Meine Mutter hebt mit spitzen Fingern meinen noch feuchten Pferdeschwanz in die Höhe.

»Guten Morgen, Mum. Tut mir leid, ich hatte keine Zeit mehr fürs Fönen.«

»Dann musst du eben früher aufstehen. Jetzt gehst du nach oben, trocknest deine Haare und schminkst dich ordentlich.«

»Aber dann komme ich wirklich zu spät zur Schule.« Ich sehe sie genervt an.

»Keine Widerrede, Annabell! Ich fahre dich heute.«

Willenlos schleiche ich mich zurück und tue, was meine Mutter von mir erwartet. Ich blicke in den Spiegel, doch ich sehe mich nicht wirklich. In Gedanken bin ich weit weg. Werde ich Kai jemals wiedersehen?
Kai

Ich habe es nicht über mich gebracht Ben anzurufen, obwohl ich mein Bike wirklich gerne wiederhätte. Immerhin ist es alles, was ich jetzt noch besitze. Doch wie könnte ich einen Freund von Annabell in diese ganze Sache mit hineinziehen? Wenn ich diese Show abziehe, wird nicht nur Annabell mich hassen, sondern auch ihre ganze Clique.

Ich bin scheißfroh, wenigstens an meinen Schulrucksack gedacht zu haben, als ich abgehauen bin. Das erspart mir die Peinlichkeit, noch einmal zu Hause auflaufen zu müssen.

Diese Nacht habe ich im Pausenhof unserer Schule verbracht. Nicht weil ich sie so sehr liebe, sondern weil darin eine gepolsterte Hollywoodschaukel steht, die allemal besser ist als die beschissene Parkbank von vorgestern.

Gefroren habe ich trotzdem wie ein Hund, so ohne Decke. Die Tage sind megaheiß, aber in den Nächten kriecht die Kälte einem trotzdem in alle Glieder.

Seit sechs bin ich schon wach. Schließlich wollte ich verhindern, dass mich der Hausmeister oder irgendein bescheuerter Pauker aufgreift, der an einem Frühaufstehersyndrom leidet.

Jetzt sitze ich auf der Bank an der Bushaltestelle vor der Schule und starre unglücklich vor mich hin. Mir bleiben weniger als zwei Stunden, bevor ich ihr über den Weg laufen werde. Meine schmerzende Rippe ist ein Dreck gegen das, was ich bei der Begegnung mit Annabell empfinden werde. Es ist alles so übel...

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Autor

Veronika Mauel wuchs in einer Kleinstadt in der schönen Oberpfalz auf. Bereits als Jugendliche schrieb sie selbst erfundene Geschichten. Auch während und nach ihrer Ausbildung zur Erzieherin begeisterte sie mit ihren Erzählungen ihre Schützlinge im Kindergarten. Ihre Leidenschaft gilt Jugendbüchern mit einem Touch Romantik.