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Heimliche Herrschaft

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
304 Seiten
Deutsch
TWENTYSIX EPICerschienen am09.05.20232. Auflage
Für die meisten Jugendlichen ist das Wochenende der schönste Teil der Woche. Sie treffen sich, gehen ins Kino oder machen Videospiele. Für Simon und seine Freunde ist das nicht anders. Aber sie verbringen diese Stunden auf eine wahrhaft fantastische Weise, doch niemand darf je davon erfahren. An jedem Wochenende gehen sie hinunter in die verborgene Welt der Zwerge oder Querxe, wie sie sich selbst nennen. Bei ihnen erlernen sie das Zaubern oder sie wandern durch den riesigen Fänggenwald mit all seinen Geheimnissen. Im Unterschied zum letzten Jahr sind es jedoch nicht die Kobolde, die sie verfolgen. Diesmal ist es viel schwieriger, Freund von Feind zu unterscheiden und sie werden gezwungen, eine folgenschwere Entscheidung zu treffen.

Der Autor ist 71 Jahre alt, verheiratet und gelernter Tischler. Außerdem ist er stolzer Vater von vier Kinder. Seit Anfang 2018 genießt er den Ruhestand und kann endlich seinen beiden großen Leidenschaften nachgehen, dem Schreiben und dem Malen www.meinebildermeinbuch.de
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR15,99
BuchKartoniert, Paperback
EUR13,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR11,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR6,99

Produkt

KlappentextFür die meisten Jugendlichen ist das Wochenende der schönste Teil der Woche. Sie treffen sich, gehen ins Kino oder machen Videospiele. Für Simon und seine Freunde ist das nicht anders. Aber sie verbringen diese Stunden auf eine wahrhaft fantastische Weise, doch niemand darf je davon erfahren. An jedem Wochenende gehen sie hinunter in die verborgene Welt der Zwerge oder Querxe, wie sie sich selbst nennen. Bei ihnen erlernen sie das Zaubern oder sie wandern durch den riesigen Fänggenwald mit all seinen Geheimnissen. Im Unterschied zum letzten Jahr sind es jedoch nicht die Kobolde, die sie verfolgen. Diesmal ist es viel schwieriger, Freund von Feind zu unterscheiden und sie werden gezwungen, eine folgenschwere Entscheidung zu treffen.

Der Autor ist 71 Jahre alt, verheiratet und gelernter Tischler. Außerdem ist er stolzer Vater von vier Kinder. Seit Anfang 2018 genießt er den Ruhestand und kann endlich seinen beiden großen Leidenschaften nachgehen, dem Schreiben und dem Malen www.meinebildermeinbuch.de
Details
Weitere ISBN/GTIN9783740742010
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum09.05.2023
Auflage2. Auflage
Reihen-Nr.2
Seiten304 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.11674378
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Plapperpflanzen

Ein Junge lag auf seinem Bett und betrachtete die blaue Lichtkugel, die an der Decke kreiste und sein Zimmer mit dämmrigem Licht erfüllte. Die Hände hatte er gemütlich hinter seinem Kopf verschränkt und die Beine übereinandergeschlagen.

Ein neutraler Beobachter hätte mit Verwunderung bemerkt, dass es nichts in dem Raum gab, das dieses seltsame Licht hätte erzeugen können. Der Junge hatte auch keine Taschenlampe, nur ein einfacher Holzstab, der wie ein übergroßes chinesisches Essstäbchen aussah, lag auf seinem Bauch.

Obwohl er allein in dem Zimmer war, ertönte nun eine quengelnde Stimme: »Du könntest mich ruhig mal wieder gießen, du Faulpelz.«

Jetzt hätte ein neutraler Beobachter begonnen, an seinem Verstand zu zweifeln. Doch der Junge wirkte erstaunlicherweise eher gelangweilt als überrascht. Gemächlich drehte er den Kopf und sah mit seinen braunen Augen zu einer buschigen, gelbblätterigen Pflanze, die auf seinem Schreibtisch vor dem Fenster stand.

»Ich habe dich doch erst - sag, wann war das noch mal - vor Kurzem gegossen, oder?«, fragte er gelangweilt mit gerunzelter Stirn, als müsse er nachdenken.

»Das ist jetzt zwei Wochen her«, nörgelte die Stimme.«

»Ist nicht wahr?«, tat der Junge überrascht.

Er drehte sich träge auf den Bauch, zielte mit dem Holzstab auf den Blumentopf und murmelte etwas. Ein Wasserstrahl schoss aus der Spitze des Stabes hervor, klatschte gegen das Fenster und ergoss sich auf den davorstehenden Schreibtisch.

»Blöder Mist!«

Erschrocken sprang der Junge auf und eilte zum Fenster.

»Sehr gewitzt«, quäkte die Stimme spöttisch. »Jetzt ist das ganze Zimmer nass, nur ich habe immer noch keinen Tropfen Wasser bekommen.«

Verdrießlich sah der Junge auf die Topfpflanze. Dann richtete er den seltsamen Holzstab auf die Pfützen, die sich auf dem Schreibtisch und dem Fußboden gebildet hatten. Es zischte und in wenigen Sekunden war der Raum in Wasserdampf gehüllt.

Erneut wandte er sich dem Blumentopf zu, hielt den Stab hoch und murmelte wieder etwas. Abermals ergoss sich aus der Spitze ein Wasserstrahl. Doch diesmal wässerte er die Blumenerde im Topf.

»Ah, tut das gut«, seufzte die quäkende Stimme wohlig, während die Blätter ihre Farbe von Gelb nach leuchtendrot wechselten. Die wunderschöne blaue Blüte hatte sich dabei zum Klang der Stimme geöffnet und geschlossen.

Ein neutraler Beobachter wäre jetzt wahrscheinlich panisch schreiend aus dem Zimmer gelaufen. Doch für Simon Keller, so hieß der Junge, schien es völlig normal zu sein, dass die Zimmerpflanze mit ihm sprach.

Niemand, noch nicht einmal seine Familie ahnte, dass der schlaksige Junge mit dem aschblonden Haar zusammen mit seinen Freunden ein ebenso fantastisches wie unglaubliches Geheimnis hütete. Ein Geheimnis, dass so befremdlich war, dass man die Jugendlichen vermutlich sofort zu einem Psychologen gebracht hätte, sollten sie jemals auch nur ein Sterbenswörtchen davon erzählen.

Es begann damit, dass Simon im letzten Jahr zur Überraschung aller und auch seiner eigenen einen Schriftsteller-Nachwuchspreis für die beste Fantasy-Geschichte gewonnen hatte.

Fantasy war seine Leidenschaft und ohne lange nachzudenken war er in der Lage, die Dialoge seiner Lieblingsfilme nachzusprechen.

Als ihm die Urkunde überreicht wurde, war es dann auch der glücklichste Moment seines bisherigen Lebens, denn er wünschte sich nichts sehnlicher, als später einmal Schriftsteller zu werden.

Nie wäre es ihm in den Sinn gekommen, dass er durch seine fantasievolle Geschichte dunkle, verborgene Mächte auf sich aufmerksam gemacht haben könnte, die lieber verborgen bleiben wollten.

Denn was kaum ein Mensch wusste: Es waren Kobolde, die die Geldwirtschaft dieser Welt mit Hilfe weniger Menschen geschickt manipulierten und so ihren unglaublichen Reichtum vergrößerten. Sie waren die heimlichen Herrscher dieser Welt.

Dass sie große magische Fähigkeiten besaßen, machte sie nur gefährlicher. Und nun schien ein junger und unbedeutender Mensch, noch dazu ohne einen Funken Magie, ihnen auf die Schliche gekommen zu sein.

Anfangs ließen sie ihn nur bewachen. Sein heimlicher Beobachter ging dabei so ungeschickt vor, dass Simon eher zufällig in den Besitz der Nebelkappe seines Verfolgers geriet. Diese großartige Kappe hatte die Fähigkeit, ihn gänzlich unsichtbar zu machen und stellte sein Leben vollständig auf den Kopf.

Doch dadurch wurde ein mächtiger Kobold auf Simon aufmerksam. Barikor, so hieß der Kobold, schleuste zunächst Armida, eine wunderschöne junge Hexe, als Freundin von Simons älterem Bruder Martin in die Familie ein, um herauszufinden, woher Simons vermeintliches Wissen stammte.

Als Simon dann mithilfe seiner Freundin Karla Winkler auch den Zauberstab Barikors erbeutete, schwebte er in Lebensgefahr.

Doch damit waren die unheimlichen Ereignisse noch nicht zu Ende. Geheimnisse, die aufgedeckt werden, ziehen mitunter das Entdecken weiterer Geheimnisse nach sich.

Und so fanden Simon und seine Freunde heraus, dass sich tief unter ihren Füßen eine Welt verbarg, die Welt der Zwerge oder Querxe , wie sie sich selbst nannten.

Die Mehrzahl der Querxe waren ihnen nicht wohl gesonnen, da die Menschenzauberer sie vor vielen Jahrhunderten an die Kobolde verraten hatten. Und so wären die Freunde fast in einem Kerker gelandet, wenn nicht der Magister der Stadt Sindrikum, ein weiser und uralter Querx (er war tatsächlich über vierhundert Jahre alt, was man ihm wirklich nicht ansah) seinen ganzen Einfluss geltend gemacht und die Jugendlichen wieder freigelassen hätte.

Aber nicht nur das, sondern als sich herausstellte, dass die Kobolde Simon nach dem Leben trachteten, befahl Magister Alberich gegen den Willen vieler anderer Querxe, dass Simon und seine Freunde das Zaubern erlernen sollten.

Nach vielen Aufregungen und Abenteuern war es den vieren schließlich gelungen, das Vertrauen der Querxe zu erringen und Ende des letzten Jahres hatte man sie sogar zu Ehrenbürgern ihrer Stadt Sindrikum ernannt. Seitdem besuchten sie, so oft es ihnen möglich war, die Welt der Querxe und bekamen auch weiterhin an jedem Wochenende Zauberunterricht.

Die sprechende Pflanze auf Simons Schreibtisch, eine floris dicere , war ein fantastisches Geschenk des Magisters. Alle vier Freunde hatten eine solche Pflanze erhalten.

Anfangs lugten aus den Töpfen nur zwei kleine Blätter mit einer merkwürdig quietschenden Blüte hervor. Jetzt, nach gut zwei Monaten, war die floris dicere , oder auch Plapperpflanze genannt, zu einem strauchartigen Gebilde mit einer großen Blüte in der Mitte herangewachsen. Laut dem Magister konnten die Pflanzen bis zu achtzig Jahre alt werden.

»Aber nicht bei dir«, hatte seine Freundin Karla kichernd gemeint. Sie dachte dabei an seine alte Topfpflanze, die stets unter chronischem Wassermangel litt.

Sie hatte noch kein Wort der Beschwerde von sich gegeben, was wiederum Simon ziemlich beunruhigt hätte, denn es war im Gegensatz zur Plapperpflanze eine ganz gewöhnliche Topfblume. Die einzige Fähigkeit, die sie besaß, war ihre eindrucksvolle Unverwüstlichkeit, welche sie sich unter Simons sogenannter Pflege angeeignet hatte.

Er hoffte nur, dass sie nicht weiterwuchs. Seine Mutter würde sie sonst garantiert in den Garten vor dem Haus einpflanzen, den sie so aufopfernd pflegte.

Ihre Blätter waren normalerweise leuchtend rot, nur wenn sie zu wenig Wasser bekam, verfärbten sie sich gelb und die Blüte ließ den Kopf hängen.

Die Fähigkeit der Pflanze indessen war wundersam. Simon musste vor ihr nur einen Namen seiner Freunde nennen und sie trat mit der Plapperpflanze seines Freundes oder Freundin in Verbindung. Sobald er dann etwas sagte, teilte seine Plapperpflanze das, Simon wusste nicht wie, der anderen Plapperpflanze mit. Gleichzeitig plapperte die Pflanze des Freundes oder der Freundin alles nach, sodass die Empfänger mitbekamen, was Simon ihnen mitteilen wollte. Dasselbe funktionierte ebenso umgekehrt. Sogar eine Ringschaltung war möglich.

»Ein lebendes Telefon«, hatte Nico damals gestaunt.

Schwierig wurde es nur, wenn Simon und seine Freunde gleichzeitig redeten. Das verwirrte die Pflanzen völlig und sie begannen, ihre Besitzer wüst zu beschimpfen.

Simon hatte seine Blume Nörgelis genannt. Schlimmer noch als seine Mutter nörgelte die Pflanze ständig an ihm herum. Ihr liebstes Thema war das Durcheinander in seinem Zimmer, die schlechte Pflege, die sie erhielt und dann wieder das Durcheinander in seinem Zimmer. Es konnte aber auch umgekehrt sein. Zu seinem Glück kannte Nörgelis nicht die Bedeutung ihres Namens.

Simons Mutter wäre gewiss entzückt gewesen, hätte sie von den Zurechtweisungen der Plapperpflanze an ihrem Sohn erfahren.

»Siehst du, sogar diese Pflanze ist meiner Meinung«, hörte Simon sie sagen. Anschließend...
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