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Countdown der Lust

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
160 Seiten
Deutsch
CORA Verlagerschienen am13.07.20231. Auflage
Kurz vor Mitternacht trifft Ian im Silvestertrubel eine schöne Fremde. Noch 19, 18, 17 Sekunden ... und sie gibt ihm den süßesten Kuss seines Lebens ... 3, 2, 1 ... er spürt das heiße Versprechen ihrer Kurven. Doch dann verschwindet sie in der Menge - und Ians Suche beginnt.


Kathleen schrieb ihren ersten Liebesroman im Alter von 11, welcher, zu ihrem ungebrochenen Erstaunen, laut in ihrer Klasse in der Schule vorgelesen wurde. Nach 20 Jahren ist sie jetzt stolz Karriere als Romanautorin gemacht zu haben. Kathleen lebt mit ihrem Ehemann und ihren zwei Kindern in Texas.
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Produkt

KlappentextKurz vor Mitternacht trifft Ian im Silvestertrubel eine schöne Fremde. Noch 19, 18, 17 Sekunden ... und sie gibt ihm den süßesten Kuss seines Lebens ... 3, 2, 1 ... er spürt das heiße Versprechen ihrer Kurven. Doch dann verschwindet sie in der Menge - und Ians Suche beginnt.


Kathleen schrieb ihren ersten Liebesroman im Alter von 11, welcher, zu ihrem ungebrochenen Erstaunen, laut in ihrer Klasse in der Schule vorgelesen wurde. Nach 20 Jahren ist sie jetzt stolz Karriere als Romanautorin gemacht zu haben. Kathleen lebt mit ihrem Ehemann und ihren zwei Kindern in Texas.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751522908
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum13.07.2023
Auflage1. Auflage
Seiten160 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.11815182
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. KAPITEL
Silvester am Times Square. Das Jahr war fast vorbei, und Ian Cumberland hatte sich fest vorgenommen, nicht mehr darüber nachzudenken, was in den letzten zwölf Monaten alles schiefgelaufen war. Heute Abend ging es um neue Vorsätze, neue Hoffnung, neue Chancen. Gut gelaunt schob er die Hände in die Manteltaschen und atmete die klare, geschätzte minus acht Grad kalte Luft ein. Es war kurz vor Mitternacht, und er war bereit, einen frischen Wind durch sein Leben wehen zu lassen. Er hatte den Times Square und dessen bunte Lichter für den idealen Ort dafür gehalten, aber leider dachte eine Masse von einer Million dicht gedrängter Menschen genauso. Zu allem Überfluss blies der von ihm erwartete frische Wind eisig und scharf aus Norden, sodass die Menge sich noch enger zusammendrängte.

Ihm bot sich eine Geräuschkulisse aus Böllerschüssen und lärmenden Tröten, begleitet von dem Sound der derzeit angesagtesten Boygroup - angesagt zumindest so lange, bis die Mitglieder in die Pubertät kamen oder in einen Sexskandal verwickelt wurden. Was immer zuerst kam ⦠Aber halt, keine schlechte Stimmung. Nicht heute.

Entschlossen, den Abend dafür zu nutzen, wozu er hergekommen war, ließ Ian seinen Sinnen freien Lauf und staunte über all die Details, die ihm bislang nicht aufgefallen waren. Plötzlich war er umgeben von ohrenbetäubenden Geräuschen, einem Kaleidoskop greller Farben und einem ganzen Bouquet verschiedenster Gerüche. Er sog die New Yorker Nachtluft tief ein und nahm dabei den Duft von mindestens einer Million unterschiedlicher Parfüms, gerösteten Kastanien und, seltsamerweise, Rosen wahr.

Im Lauf des vergangenen Jahres hatte er sein Leben in zwei verschiedene Perioden eingeteilt: vor und nach seiner Entlassung. Die Periode Vor der Entlassung endete am Nachmittag des siebzehnten Februars, Punkt halb fünf. Damals konnte Ian es sich noch nicht erlauben, zwölf Stunden zu vergeuden, indem er am Times Square herumstand, um auf eine bunte Kristallkugel zu warten, die um Mitternacht von der Spitze der Fahnenstange des ehemaligen New York Times - Gebäude heruntergelassen wurde. Nach der Entlassung hatte er zwar eigentlich noch immer nicht die Zeit dafür, aber zumindest den Willen.

Silvester auf dem Times Square zu verbringen und diesen mehr als einhundert Jahre alten Brauch mitzuerleben, stand schon seit seinem zehnten Lebensjahr auf seiner To-do-Liste. Vor der Entlassung hatte er geglaubt, dass sich das schon irgendwann ergeben würde. Nach der Entlassung wusste er, dass das Leben einem nicht den Gefallen tat, in geordneten Bahnen zu verlaufen. Deshalb musste man zugreifen, wenn sich einem die Gelegenheit zu einem einmaligen Erlebnis bot.

Die Menschenmenge stand Schulter an Schulter gedrängt, sodass es ihm kaum möglich war, sich zu bewegen. Zudem hatte er auch noch das Pech, sich inmitten einer größeren Gruppe ausgelassen feiernder Touristen zu befinden, die nicht einmal den einfachen englischen Satz Sie stehen auf meinem Fuß kapierten.

Während er so dastand und alles um sich herum, die blinkenden Lichter, die wachsamen Polizisten und die feiernden Menschen, auf sich wirken ließ, wartete er geduldig darauf, dass sich etwas Wundervolles, Lebensveränderndes, Hoffnungsvolles ereignete. Aber alles, was es für ihn gab, waren Tritte auf den Fuß und das laute Tröten einer Hupe direkt in sein Ohr.

Trotzdem wartete er weiter, frierend, nüchtern und langsam zu der Einsicht gelangend, dass er womöglich früher klüger gewesen war, als er den Times Square noch gemieden hatte wie der Teufel das Weihwasser.

Wie hatte er dies bloß für eine gute Idee halten können? Silvester hin oder her, am Ende lief es nach wie vor darauf hinaus, dass er kein Investmentbanker mehr war, sondern Arbeitsvermittler, und noch dazu ein wahnsinniger - sonst wäre er nicht hier.

Beckett hatte ihm gesagt, dass dies ein idiotischer Plan war. Niemand fror sich freiwillig im Winter draußen den Hintern ab, wenn man auch gemütlich zu Hause feiern, Champagner schlürfen und sich das ganze Spektakel im Fernsehen anschauen konnte. Daraufhin hatte Ian seinem besten Freund fest in die Augen gesehen und von seinen Vorsätzen erzählt: neu anfangen, das Leben genießen - es richtig machen.

Aber hier, eingepfercht zwischen einer Million anderer verrückter Optimisten, den eisigen Wind bis auf die Knochen spürend, dämmerte ihm die unbequeme Wahrheit mit kalter Klarheit: Ich bin ein Trottel. Er sollte Silvester abhaken, seine Situation akzeptieren und einfach weitermachen. Das Leben war nun einmal so, wie es war, und nichts, nicht einmal ein paar überwältigende Stunden im Zentrum der Erde, würde dies ändern.

Übermannt von dem Gefühl, sich selbst zum Narren gehalten zu haben, wandte Ian sich in Richtung U-Bahn, um den feiernden Massen zu entkommen. Irgendwo dort draußen warteten sein Verstand und seine Freunde auf ihn. Aber noch ehe er einen weiteren Schritt machen konnte, zog ihn jemand am Arm, woraufhin er ins Stolpern geriet. Er wirbelte herum, bereit, seinem Ärger Luft zu machen - und hielt unvermittelt inne.

Er erstarrte.

Er konnte nichts anderes tun als dastehen und sie anzuschauen â¦

Wunderschön!

Sie hatte alles, was eine Rose haben musste: ihre Schönheit, ihren Duft, und Ian wollte sofort wissen, ob sie auch so schmeckte. Sein Körper erwachte blitzartig zum Leben, das Blut pulsierte heiß durch seine Adern.

Hallo, Neuanfang!

In ihren hellblauen Augen standen Panik und Besorgnis. Unter ihrer Strickmütze wallte hellbraunes, von goldenen Strähnen durchzogenes Haar hervor.

Haben Sie mein Handy gesehen? Ich kann mein Handy nicht finden! Helfen Sie mir suchen! Oh Gott, ich habe mein Handy verloren!

Ihre Stimme klang sanft, aber angespannt, und hob sich angenehm von der lärmenden Menge ab.

Hilf ihr!

Wo haben Sie es denn verloren? , fragte er und registrierte den bulligen Touristen, der sie interessiert beäugte.

Hier auf dem Boden. Ich habe es fallen lassen und muss es unbedingt wiederfinden. Ich sollte gar nicht hier sein. Es ist das reinste Chaos. Warum bin ich bloß hergekommen?

Um mir zu begegnen. Eine idiotischer romantischer Gedanke, passend zu dem Blödsinn über Neuanfänge. Trotzdem konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen.

Wir werden es finden , versprach er ihr und hockte sich hin, um besser suchen zu können. Sie zögerte, ihr Blick verriet Angst, doch dann ging sie ebenfalls in die Hocke.

Am Boden war es, als würde man unter Wasser gegen einen Schwarm orientierungsloser Fische anschwimmen. Zwischen all den Beinen, Schuhen und wirbelnden Mänteln konnte man kaum etwas sehen. Die Frau hielt seinen Ärmel gepackt.

Alles in Ordnung? , erkundigte Ian sich, da sie völlig verängstigt aussah. Sie nickte, aber er hatte Zweifel. Wir werden es finden , versprach er erneut und nahm ihre Hand fest in seine. Mit der freien Hand tastete er nach dem gefühlt wichtigsten Handy der Welt.

Ich kann nicht fassen, dass ich es verloren habe , sprudelte es in ihrer Panik nur so aus ihr heraus. Ich kann nicht glauben, dass ich es vermasselt habe. Ich war nicht leichtsinnig und bin nicht leichtsinnig - ich kann es mir gar nicht leisten, leichtsinnig zu sein. Jemand stieß gegen sie, sodass sie zusammenzuckte und näher an ihn heranrückte.

Machen Sie sich nicht verrückt, es muss ja hier irgendwo sein , versuchte Ian sie zu beruhigen und zog sie näher an sich heran, damit sie nicht niedergetrampelt wurde. Gleichzeitig versuchte er, sich selbst zu beruhigen - dieses musste noch lange nicht der erhoffte Neubeginn sein, nur weil ihm eine wunderschöne Frau in die Arme gestolpert war.

Blind tastete er den rauen Asphalt ab, wobei ihm zweimal auf die Hand getreten wurde. Aber anscheinend schuldeten die Götter ihm in diesem Jahr doch noch einen Gefallen, und es gab noch Geschichten mit Happy End, denn in diesem Moment stießen seine Finger auf ihr Handy.

Ich hab s! , rief er und zerrte die schöne Unbekannte rasch hoch, bevor sie beide zu Tode getrampelt wurden.

Die blinkenden Neonlichter am Times Square spiegelten sich in ihren Augen, mit denen sie ihn erschrocken ansah. Instinktiv drückte er sie an sich. Schon gut, es ist hier , sagte er und spürte ihr Zittern. Es ist nur ein Telefon , flüsterte er ihr ins Ohr. Bloß ein Telefon. Nicht weinen.

Ich mag die Menschenmenge nicht , flüsterte sie, bevor sie ihr Gesicht an seine Schulter drückte.

Um das herauszufinden, haben Sie sich den falschen Ort ausgesucht. Zu seiner Erleichterung merkte er, wie sie leise lachte. Er streichelte ihren Rücken durch den Wollmantel hindurch, und ihr Zittern ließ allmählich nach. Schließlich merkte er, wie Spannung in ihren Körper zurückkehrte. Sie hob ihren Kopf und sah ihm ins Gesicht; der ängstliche Ausdruck war weg.

Ich weine nicht. Ich weine nie , erklärte sie mit fester Stimme. Danke. Es war dumm. Tut mir leid. Ich bin nicht gerne dumm.

Sie schien zerbrechlich und völlig deplatziert in diesem Chaos aus Menschen, Lichtern und Lärm. Ihr Gesicht war schmal, zart, wie das einer Märchenfee. Doch um ihre Augen lagen Schatten, die nicht zu dieser Schönheit passten. Schatten, die nicht allein durch den Verlust eines Handys zustande gekommen sein konnten. Sanft streichelte er ihre Wange, als wollte er eine imaginäre Träne wegwischen, nur um ihre zart...
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