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Der Graf von Monte Christo. Band 5

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
Deutsch
apebook Verlagerschienen am18.06.20231. Auflage
Der junge Edmond Dantès ist glücklich verlobt mit der schönen Mercedes, und ihm wird vom Reeder Morell die Position des Kapitäns eines Segelschiffs in Aussicht gestellt. Alle seine Wünsche scheinen sich zu erfüllen. Doch er wird vom höchsten Glück in den tiefsten Abgrund geschleudert, als es zu einem hinterhältigen Komplott gegen ihn kommt. Jeder der Verschwörer hat einen anderen Grund, Dantès aus dem Weg räumen zu wollen. Durch einen schnellen und willkürlichen Prozess wird er zu Einzelhaft im Inselgefängnis Château d´If veruteilt. Alles scheint verloren. Doch im Kerker lernt er durch Zufall den alten Geistlichen und Mitgefangenen Abbé Faria kennen, der zu seinem Lehrmeister wird und ihm das Versteck eines enormen Schatzes verrät. Schließlich, nach vierzehn Jahren unverschuldeter Kerkerhaft, gelingt es Dantès, durch Glück und eigene Entschlossenheit, von der Gefängnisinsel zu flüchten. Einige Monate später erscheint in der französischen Gesellschaft ein mysteriöser Graf von sagenhaftem Reichtum, der schnell ins Zentrum der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit gerät. Hinter seiner undurchsichtigen Fassade verfolgt dieser jedoch nur ein Ziel: Vergeltung zu üben an den Schuldtragenden, die einst Edmond Dantès um sein Glück brachten. Er ist die Hand Gottes, die gekommen ist, um Rechenschaft zu fordern... Der mehrfach verfilmte Abenteuer-Klassiker liegt hier in einer fünfbändigen und reichhaltig illustrierten Neuausgabe in der ungekürzten Übertragung von August Zoller vor. Dieses ist der fünfte Band.mehr

Produkt

KlappentextDer junge Edmond Dantès ist glücklich verlobt mit der schönen Mercedes, und ihm wird vom Reeder Morell die Position des Kapitäns eines Segelschiffs in Aussicht gestellt. Alle seine Wünsche scheinen sich zu erfüllen. Doch er wird vom höchsten Glück in den tiefsten Abgrund geschleudert, als es zu einem hinterhältigen Komplott gegen ihn kommt. Jeder der Verschwörer hat einen anderen Grund, Dantès aus dem Weg räumen zu wollen. Durch einen schnellen und willkürlichen Prozess wird er zu Einzelhaft im Inselgefängnis Château d´If veruteilt. Alles scheint verloren. Doch im Kerker lernt er durch Zufall den alten Geistlichen und Mitgefangenen Abbé Faria kennen, der zu seinem Lehrmeister wird und ihm das Versteck eines enormen Schatzes verrät. Schließlich, nach vierzehn Jahren unverschuldeter Kerkerhaft, gelingt es Dantès, durch Glück und eigene Entschlossenheit, von der Gefängnisinsel zu flüchten. Einige Monate später erscheint in der französischen Gesellschaft ein mysteriöser Graf von sagenhaftem Reichtum, der schnell ins Zentrum der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit gerät. Hinter seiner undurchsichtigen Fassade verfolgt dieser jedoch nur ein Ziel: Vergeltung zu üben an den Schuldtragenden, die einst Edmond Dantès um sein Glück brachten. Er ist die Hand Gottes, die gekommen ist, um Rechenschaft zu fordern... Der mehrfach verfilmte Abenteuer-Klassiker liegt hier in einer fünfbändigen und reichhaltig illustrierten Neuausgabe in der ungekürzten Übertragung von August Zoller vor. Dieses ist der fünfte Band.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783961305735
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum18.06.2023
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.5
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.12044877
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

I.

Der Vertrag.

 

Drei Tage nach der von uns erzählten Szene gegen fünf Uhr Abends zu der für die Unterzeichnung des Vertrages zwischen Fräulein Eugenie Danglars und Andrea Cavalcanti, für welchen der Bankier hartnäckig den Prinzentitel beibehielt, bestimmten Stunde, als ein frischer Wind die Blätter im Garten vor dem Hause des Grafen von Monte Christo zittern machte, in dem Augenblick, wo dieser auszufahren sich anschickte, und während seine Pferde, von der Hand des bereits seit einer Viertelstunde auf dem Bocke sitzenden Kutschers zurückgehalten, mit den Füßen stampften, drehte sich der elegante Phaëton, dessen Bekanntschaft wir wiederholt und namentlich bei der Soirée in Auteuil gemacht haben, rasch um die Ecke der Einfahrt und schleuderte gleichsam, mehr als er ihn absetzte, auf die Stufen der Freitreppe Herrn Andrea Cavalcanti, der so strahlend, so vergoldet erschien, als ob er im Begriffe gewesen wäre, eine Prinzessin zu heiraten.

Er erkundigte sich nach der Gesundheit des Grafen mit der ihm eigentümlichen Vertraulichkeit und traf, leicht den ersten Stock hinaufsteigend, den Grafen selbst oben auf der Treppe.

Bei dem Anblick des jungen Mannes blieb der Graf stille stehen. Andrea Cavalcanti war einmal im Wurfe, und wenn er geworfen war, hielt ihn nichts mehr zurück.

»Ei! guten Morgen, lieber Herr von Monte Christo!« sagte er zu dem Grafen.

»Ah! Herr Andrea!« erwiderte dieser mit seinem halb spöttischen Tone; »wie befinden Sie sich?«

»Vortrefflich, wie Sie sehen. Ich habe über tausenderlei Dinge mit Ihnen zu sprechen: doch vor Allem, kommen Sie zurück, oder wollten Sie ausfahren?«

»Ich wollte ausfahren.«

»Um Sie nicht auszuhalten, steige ich, wenn Sie erlauben. in Ihre Caleche. und Tom führt meinen Phaëton im Schlepptau nach.«

»Nein«, sagte mit einem unmerklichen Lächeln der Verachtung Monte Christo, der nicht gern öffentlich in Gesellschaft des jungen Mannes sein wollte; »nein, ich ziehe es vor, Ihnen hier Audienz zu geben; man plaudert besser in einem Zimmer und hat nicht einen Kutscher, der die Worte aufschnappt.«

Der Graf kehrte in einen zu dem ersten Stocke gehörenden Salon zurück, setzte sich und hieß, seine Beine über einander kreuzend, durch ein Zeichen den jungen Mann sich ebenfalls setzen.

Andrea nahm seine lachendste Miene an und sprach:

»Sie wissen, lieber Graf, daß die Zeremonie diesen Abend stattfindet?«

»Ah! wirklich?«

»Wie! ist das eine Neuigkeit, die ich Ihnen mitteile? Waren Sie von dieser Feierlichkeit bei Herrn Danglars nicht unterrichtet?«

»Doch wohl; ich bekam gestern einen Brief von ihm, glaube aber nicht, daß die Stunde darin genannt war.«

»Es ist möglich, der Schwiegervater wird darauf gerechnet haben, man wisse sie allgemein.«

»Sie lind nun also glücklich, Herr Cavalcanti? Sie schließen eine der entsprechendsten, wünschenswertesten Verbindungen; auch ist Fräulein Danglars sehr hübsch.«

»Ja wohl«, sprach Cavalcanti mit äußerst bescheidenem Ton.

»Sie ist besonders sehr reich, wenigstens wie ich glaube?«

»Sehr reich, glauben Sie?« wiederholte der junge Mann.

»Allerdings: man sagt, Herr Danglars verberge wenigstens die Hälfte seines Vermögens.«

»Und er gesteht fünfzehn bis zwanzig Millionen zu!« rief Andrea mit einem vor Freude funkelnden Blicke.

»Abgesehen davon«, sagte Monte Christo bei, »abgesehen davon, daß er im Begriffe ist, sich in eine, in den Vereinigten Staaten und in England bereits etwas verbrauchte, in Frankreich aber ganz neue Art der Spekulation einzulassen.«

»Ja, ja, ich weiß, wovon Sie sprechen, nicht wahr von der Eisenbahn, für welche er so eben die Concession erhalten hat?«

»Ganz richtig! er wird dabei, das ist die allgemeine Meinung, wenigstens zehn Millionen gewinnen.«

»Zehn Millionen! Sie glauben? Das ist herrlich!« sprach Cavalcanti, der sich bei diesem metallischen Klange goldener Worte berauschte.

»Abgesehen ferner davon«, fuhr Monte Christo fort, »daß dieses ganze Vermögen Ihnen zufließen wird, und zwar mit Recht, insofern Fräulein Danglars die einzige Tochter ist. Überdies kommt Ihr eigenes Vermögen, Ihr Vater hat mir dies wenigstens gesagt, dem Ihrer Braut beinahe gleich. Doch lassen wir ein wenig die Geldsache. Wissen Sie, Herr Andrea, daß Sie diese Angelegenheit geschickt durchgeführt haben?«

»Nicht schlecht, nicht schlecht«, sagte der junge Mann, »ich war für die Diplomatie geboren.«

»Wohl, man wird Sie in der Diplomatie ausnehmen; Sie wissen, die Diplomatie lernt sich nicht, es ist Sache des Instinktes . . . Das Herz ist also gefangen?«

»In der Tat, ich befürchte es«, antwortete Andrea in dem Tone, in welchem er aus dem Théâtre-Francais Dorance oder Valére hatte Alceste antworten hören.«

»Liebt man Sie ein wenig?«

»Es muß wohl so sein, da man mich heiratet«, erwiderte Andrea mit einem siegreichen Lächeln. »Doch vergessen wir einen wichtigen Punkt nicht«,

»Welchen?«

»Ich bin sonderbar in dem Allem unterstützt worden.«

»Bah!«

»Gewiß.«

»Durch die Umstände?«

»Nein, durch Sie.«

»Durch mich? lassen Sie das, Prinz«, sagte Monte Christo mit absichtlicher Betonung dieses Titels. »Was konnte ich für Sie tun? Genügten nicht Ihr Name, Ihre gesellschaftliche Stellung und Ihr Verdienst?«

»Nein, nein; Sie mögen sagen, was Sie wollen, ich behaupte, Herr Graf, daß die Stellung eines Mannes, wie Sie, mehr getan hat, als mein Name, meine gesellschaftliche Stellung und mein Verdienst.«

»Sie täuschen sich ganz und gar, mein Herr«, sprach mit kaltem Tone Monte Christo, der die treulose Gewandtheit des jungen Mannes fühlte und die Bedeutung seiner Worte begriff. »Sie haben meine Protektion erst erlangt, nachdem ich von dem Einfluß und dem Vermögen Ihres Herrn Vaters Kenntnis genommen, denn wer hat im Ganzen mir, der ich Sie nie gesehen und ebenso wenig den erhabenen Urheber Ihrer Tage, das Glück, Sie kennen zu lernen, verschafft? Zwei von meinen Freunden, Lord Wilmore und der Abbé Busoni. Wer hat mich ermutigt, nicht Ihnen als Bürgschaft zu dienen, sondern Sie zu patronisiren? Der in Italien so bekannte und geehrte Name Ihres Vaters; persönlich kenne ich Sie nicht.«

Diese Ruhe, diese vollkommene Leichtigkeit ließen Andrea begreifen, daß er für diesen Augenblick dem Drucke einer Hand von größerer Muskelkraft als die seinige untertan war, und daß sich dieser Druck nicht so leicht brechen ließ.

»Sprechen Sie, Herr Graf«, sagte er, »ist das Vermögen von meinem Vater wirklich groß?«

»Es scheint so, mein Herr.«

»Wissen Sie nicht, ob die Mitgift, die er mir versprochen hat, angekommen ist?«

»Ich habe den Avisbrief erhalten.«

»Doch die drei Millionen?«

»Die drei Millionen sind aller Wahrscheinlichkeit nach auf dem Wege.«

»Ich werde sie also wirklich erhalten?«

»Verdammt!« rief der Graf, »es scheint mir, bis jetzt, mein Herr, hat es Ihnen nicht an Geld gefehlt.«

Andrea war so erstaunt, daß er notwendig einen Augenblick träumen mußte.

»Mein Herr«, sagte er, aus seiner Träumerei erwachend, »ich habe nur noch eine Bitte an Sie zu richten, welche Sie verstehen werden, selbst wenn sie Ihnen unangenehm sein sollte.«

»Sprechen Sie.«

»Ich setzte mich durch mein Vermögen mit vielen ausgezeichneten Leuten in Verbindung und habe, wenigstens für den Augenblick, eine Menge von Freunden. Doch wenn ich mich, wie ich dies tue, im Angesicht der ganzen Pariser Gesellschaft verheirate, so muß ich durch einen erhabenen Namen unterstützt werden, und in Ermangelung der väterlichen Hand, muß mich eine mächtige Hand an den Altar führen; mein Vater kommt aber nicht nach Paris, nicht wahr?«

»Er ist alt, mit Wunden bedeckt, und leidet, wie er sagt, so sehr, daß ihn jede Reise an den Rand des Grabes bringt.«

»Ich begreife und komme auch, um eine Bitte an.

Sie zu wagen.«

»An mich?«

»Ja, an Sie.«

»Und welche?«

»Die Bitte, ihn zu ersetzen.«

»Ah! mein lieber Herr, nachdem ich so lange mit Ihnen Umgang zu pflegen das Glück gehabt habe, kennen Sie mich so wenig, daß Sie eine solche Bitte an mich richten? Verlangen Sie eine halbe Million von mir zu entlehnen, und Sie werden mir, auf mein Ehrenwort, minder beschwerlich sein, obgleich ein solches Anlehen ziemlich selten ist. Erfahren Sie also, ich glaubte es Ihnen bereits gesagt zu haben, daß der Graf von Monte Christo in seine moralische Teilnahme, besonders bei Dingen dieser Welt, die Bedenklichkeit, ich sage noch mehr, den Aberglauben eines Mannes aus dem Orient zu versetzen nie aufgehört hat. Ich, der ich ein Serail in Kairo, in Smyrna und in Konstantinopel habe, soll den Vorsitz bei einer Hochzeit führen, niemals!«

»Sie schlagen es also ab?«

»Ja: ich würde es abschlagen, und wenn Sie mein Sohn wären.«

»Ah! den Teufel!« rief Andrea verblüfft, »wie soll ich es machen?«

»Sie haben hundert Freunde, wie Sie so eben selbst sagten.«

»Einverstanden, doch Sie stellten mich Herrn Danglars vor.«

»Keines Wegs! wir wollen die Tatsachen in ihrer ganzen Wahrheit erhalten: ich habe Sie mit ihm in Auteuil speisen lassen, und Sie haben sich ihm selbst vorgestellt: Teufel! das ist ein Unterschied.«

»Ja, doch Sie trugen zu meiner Verheiratung bei.«

»Ich! ganz und gar nicht, ich bitte Sie. mir dies zu glauben; erinnern Sie sich doch dessen, was ich Ihnen geantwortet habe, als Sie zu mir kamen und mich baten, die Hand von Fräulein Danglars für Sie zu verlangen. Oh! ich mache...
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