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Liebe ist das schönste Motiv

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
272 Seiten
Deutsch
Books on Demanderschienen am03.08.20231. Auflage
Über die Feiertage war Andrea bei ihrer Familie in Frankfurt. Im neuen Jahr kehrt sie nach Niederheid zurück. Doch bevor sie überhaupt da ankommt, muss sie sich um einen toten Schlachter und seine verstörte Witwe kümmern. Und dann ist da noch das mysteriöse Auto aus dem Ruhrgebiet auf dem Parkplatz im Wald - mit einer Leiche im Kofferraum, die niemand kennt. Außerdem würde Andrea gerne mit ihrem Freund Fabian sprechen. Doch der scheint verschollen zu sein. Und was hat Nick überhaupt für eine Laune?

Ich wurde 1982 in Lusaka, Sambia, geboren. Meine frühe Kindheit verbrachte ich in Sambia und Simbabwe, bis ich mit 6 Jahren am deutschen Niederrhein eingeschult wurde. Ich weiß noch, wie seltsam ich es fand, im Sommer, bei strahlendem Sonnenschein mit vielen Menschen schön geordnet in der großen Aula der Schule die Einschulung zu feiern. Feiern in Afrika waren nie in Gebäuden. Und nie geordnet, zumindest soweit ich mich erinnere. Nach 13 Jahren Schule und anschließender Gartenbaulehre ging ich zum Studium nach Osnabrück. Nach dem Studium, auf der Suche nach dem richtigen Job, begann ich diese Krimireihe, die am Niederrhein spielt. Mittlerweile sind sieben Krimis entstanden, der Achte ist begonnen. Seit 2011 bin ich glücklich zurück am Niederrhein. Ich fahre zwar gerne in Urlaub, und sehe mir andere schöne Orte an, habe aber bisher keinen gefunden, an dem ich lieber leben möchte, als am Niederrhein.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR13,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextÜber die Feiertage war Andrea bei ihrer Familie in Frankfurt. Im neuen Jahr kehrt sie nach Niederheid zurück. Doch bevor sie überhaupt da ankommt, muss sie sich um einen toten Schlachter und seine verstörte Witwe kümmern. Und dann ist da noch das mysteriöse Auto aus dem Ruhrgebiet auf dem Parkplatz im Wald - mit einer Leiche im Kofferraum, die niemand kennt. Außerdem würde Andrea gerne mit ihrem Freund Fabian sprechen. Doch der scheint verschollen zu sein. Und was hat Nick überhaupt für eine Laune?

Ich wurde 1982 in Lusaka, Sambia, geboren. Meine frühe Kindheit verbrachte ich in Sambia und Simbabwe, bis ich mit 6 Jahren am deutschen Niederrhein eingeschult wurde. Ich weiß noch, wie seltsam ich es fand, im Sommer, bei strahlendem Sonnenschein mit vielen Menschen schön geordnet in der großen Aula der Schule die Einschulung zu feiern. Feiern in Afrika waren nie in Gebäuden. Und nie geordnet, zumindest soweit ich mich erinnere. Nach 13 Jahren Schule und anschließender Gartenbaulehre ging ich zum Studium nach Osnabrück. Nach dem Studium, auf der Suche nach dem richtigen Job, begann ich diese Krimireihe, die am Niederrhein spielt. Mittlerweile sind sieben Krimis entstanden, der Achte ist begonnen. Seit 2011 bin ich glücklich zurück am Niederrhein. Ich fahre zwar gerne in Urlaub, und sehe mir andere schöne Orte an, habe aber bisher keinen gefunden, an dem ich lieber leben möchte, als am Niederrhein.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783757850951
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum03.08.2023
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.3
Seiten272 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.12209238
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel eins

Andrea hatte schlechte Laune. Richtig schlechte Laune. Außerdem war es dunkel, kalt und es lag Schnee. Bald würde die Fahrt zu Ende sein, würde sie zu Hause sein. Zu Hause . Nannte sie die kleine, gemütliche Wohnung im niederrheinischen Dorf Niederheid wirklich zu Hause ? Sie rieb sich die Augen und öffnete das Fenster ihres alten Opels einen spaltbreit. Die frische, kühle Luft tat ihr gut. Im Radio sprachen sie seit Stunden über den Tsunami, der die Ostküste von Sri Lanka verwüstet hatte. 10.000 Menschen wurden nach Schätzungen der Experten vermisst, darunter auch viele Touristen, die den Jahreswechsel auf der tropischen Insel verbracht hatten. Andrea schaltete das Radio aus. Ihr taten die Menschen auf Sri Lanka leid. Aber sie mochte nicht noch einmal hören, wie der Moderator erklärte, was passiert war.

Still war es. Seit einer Stunde war ihr kein anderes Auto entgegengekommen. Sie fuhr zwischen hohen Bäumen auf einer Straße Richtung Westen. Der Schnee, den das Räumfahrzeug von der Straße geschoben hatte, war hässlich gelb und klumpig im Scheinwerferlicht. Am Niederrhein schien es wärmer zu sein als in Frankfurt, wo sie in der Nacht losgefahren war. Dicke Wolken schützten die Region vor zu starkem nächtlichen Auskühlen. Vor ihr im Westen waren sie rosa. Ihre Freunde aus Niederheid hatten ihr mal erklärt, dass die Holländer mit ihren Gewächshäusern dafür verantwortlich waren. Wie genau, wusste Andrea aber nicht.

Mein Mann⦠Mein Mannâ¦

Andrea trat das Bremspedal durch, als plötzlich eine Frau vor ihr auf die Straße lief. Quietschend kam das alte Auto zum Stehen. Noch bevor Andrea sich aufregen konnte, war die aufgeschreckte Frau an der Fahrertüre, zerrte daran und redete so schnell, dass Andrea nichts verstand.

Mein Mensch⦠Mein Menschâ¦

Konnte die Frau nicht jemand anderem vor das Auto springen? Und musste sie ausgerechnet dieses komische Platt sprechen? Mensch und Ehemann waren Synonyme in diesem Platt. Andrea fragte sich immer, ob Frauen wohl keine Menschen waren? Innerlich kochend stieg sie aus - oder folgte viel mehr dem Zerren der aufgeregten Frau.

Was ist denn mit Ihrem Mann?

Mein Mensch⦠Komm! Mein Menschâ¦

Missmutig folgte Andrea der Frau, die aufgeregt vorweg lief - vor sieben Uhr morgens. Ihre Wangen waren vor Kälte gerötet und ihre Hände kalt.

Komm⦠Mein Menschâ¦

Ihr Mann war tot. Er lag im Schnee vor einem großen Tor im Innenraum des Hofes. Schleifspuren zeigten, dass die Frau ihn durch das große Tor gezogen hatte. Wie sie das geschafft hatte, konnte Andrea sich nicht vorstellen. Der Mann war groß und übergewichtig. Sein Gesicht war unnatürlich rot und schwammig. Er sah nicht so aus, als wäre er zu Lebzeiten gesund gewesen. Er trug scheinbar Arbeitskleidung. Er war kalt. Das erschreckte Andrea etwas, als sie nach dem Puls fühlte. Aber sie nahm sich zusammen.

Andrea sah sich um: es war kein Bauernhof, auf dem sie sich befand, aber wie ein typischer Niederrhein-Bauernhof in Vierkant-Form mit abgeschlossenem Innenhof aufgebaut. Vielleicht war es früher ein Bauernhof gewesen. Andrea konzentrierte sich wieder auf die Frau und ihren toten Mann. Flüchtig dachte sie daran, dass dies ein guter Zustand für alle Männer wäre, verdrängte den Gedanken aber wieder.

Mach wat! Mach doch wat schrie die Frau verzweifelt. Sie war kleiner als Andrea, rundlich, mit schwarzem Haar und roten Flecken im Gesicht. Sie war völlig außer sich - was Andrea verständlich fand - und trug eine geblümte Kittelschürze, dicke Baumwoll-Strumpfhosen, Hausschuhe und eine alte Strickjacke. Sie hatte scheinbar - wie ihr Mann - arbeiten wollen, obwohl Sonntag war.

Andrea schüttelte den Kopf: Ich kann nichts mehr tut. Ihr Mann ist tot. Es tut mir leid.

Die Frau sah Andrea einen Moment lang an, dann schrie sie auf und schlug sich die Hände vor das Gesicht. Sie lief weg. Es war ein Wunder, dass sie nicht über die alten, ausgeleierten Hausschuhe stolperte. Sie musste vom Schnee klatschnasse Strümpfe haben. Andrea hatte keine Lust ihr nachzulaufen. Aber sie musste es wohl: ihr Mann war gestorben und Andrea wusste nicht, wozu die Frau fähig war. Doch bevor Andrea einen Schritt tun konnte, war die Frau wieder da.

Abba⦠Abba⦠Dat jeht doch nich⦠Die Frau umklammerte Andreas Arm, ließ sie wieder los und lief weg. Ihre dunklen Augen waren weit aufgerissen.

Frau⦠Andrea wusste nicht mal, wie die Frau hieß. Warten Sie⦠Frauâ¦

Andreas Rufe nutzten nichts. Die Frau lief aufgeregt zwischen den Gebäuden umher. Andrea gab auf. Nick sollte sich um die ganze Angelegenheit kümmern. Der wurde dafür bezahlt.

Wilms? klang es fast unfreundlich aus Andreas Handy. Kein Wunder um diese Uhrzeit an einem Sonntagmorgen. Es war Andrea egal: er hätte sein Handy ausschalten sollen. Ihr war kalt und ihre Laune war noch schlechter geworden.

Hallo Nick, hier ist Andrea. Hast du Dienst?

Nein, warum? Nick war offensichtlich erstaunt: Bist du schon zurück?

Hat Marion Dienst? wollte Andrea wissen. Sie hatte keine Lust auf Smalltalk.

Nein, Werner und David sind auf der Wache. Warum?

Schâ¦! `Tschuldigung. Dann ruf ich da an. Entschâ¦

Andrea! Was ist los? wollte der Polizeioberkommissar der Gemeinde mit Nachdruck wissen.

Hier ist ein Toter. Seine Frau rennt völlig aufgelöst über den Hofâ¦

Gewaltverbrechen?

Nee, glaub nicht. Kein Blut, keine Kampfspuren. Sieht so aus, als hätte er einen Herzinfarkt oder Schlaganfall oder so was gehabt. Aber jemand hat ihn auf den Hof gezogen. Keine Ahnung, warum. Aber das ist auch nicht mein Job.

Nick kannte diesen Ton an Andrea. Ich komme. Beruhigst du die Witwe solange?

Na toll! Die rennt hier rum wie ein Jungbulle, der eine stierige Kuh gesehen hatâ¦

Nick lachte auf: Du bist zu oft mit Jo zusammen! Ich beeile mich, okay? Ich hol nur eben den Arzt ab.

Mmh , murmelte Andrea, beschrieb Nick die Stelle, wo sie war und legte auf, ohne sich zu verabschieden.

Als Nick auf das Grundstück der Liedners kam, stand Andrea auf dem Hof, den Rücken zur Straße gewandt. Der Hof war hell erleuchtet. Die Witwe sah er nicht. Liedners betrieben seit Generationen eine kleine Schlachterei in Niederheid. Aber nach dem Tod von Ludwig Liedner würde die wohl nicht weiter geführt werden. Die Kinder des Ehepaars hatten kein Interesse daran.

Morgen, Andrea. Alles in Ordnung?

Mmh! Morgen , murmelte die hübsche Blondine.

Nick musterte sie kurz. Ihr verschlossenes Gesicht ließ ihn sachlich bleiben: Wo ist die Witwe? Den Toten sah er: der lag an der Mauer zum Kühlhaus.

Keine Ahnung. Mal hier, mal da. Aber ich hab geguckt, dass sie nicht wegläuft. Die ist nicht zu beruhigen.

Mmh, hab mal gehört, dass sie auf Stress völlig hysterisch reagiert , brummte Nick.

Du kennst die Leute?

Na ja, ein bisschen. Du weißt doch, dass das Dorf nicht groß ist. Heidemarie und Ludwig Liedner. Haben eine Schlachterei. Hinter dem Tor ist das Kühlhaus.

Ich guck mir den Toten mal an , rief eine Frauenstimme, die Andrea nicht kannte, von hinten.

Erstaunt drehte Andrea sich um. Als sie die Frau sah, musste sie grinsen: Jetzt weiß ich, warum du den Arzt abholen wolltest.

Nick runzelte die Stirn: Was meinst du?

Sie ist eine sehr hübsche, junge Frau!

Wir sind Kollegen , murmelte Nick unzufrieden. Ich musste sowieso bei ihr vorbei, da kann ich sie doch mitnehmenâ¦

Andrea sah Nick nach, der der Gerichtsmedizinerin zum Toten folgte.

In der folgenden halben Stunde sah Andrea der Gerichtsmedizinerin, Nick und dem Angestellten der Spurensicherung zu, wie sie arbeiteten. Nick sah sich auf dem Hof um und sprach mit der Witwe. Sie war ruhiger, beinahe gefasst. Die Gerichtsmedizinerin untersuchte den Leichnam und winkte schließlich den beiden Männern mit der Bahre. Dann kam sie zu Andrea: Morgen. Pia Sindwer. Sie haben die Leiche gefunden?

Andrea nahm ihre Hand: Andrea Jansen. Morgen. Nein. Die Witwe hat die Leiche gefunden. Sie ist mir dann vors Auto gesprungen und ich hab Nick angerufen.

Mmh. Warum Nick? Nicht den Notruf?

Andrea zuckte mit den Schultern: Er war tot. Und Nick wäre sowieso gekommen.

Stimmt. Haben Sie die Leiche angefasst? Gedreht oder so was?

Andrea sah die Frau erstaunt an. Sie war so groß wie sie selbst, hatte dickes dunkles Haar und schwarze Augen. Ihr Gesicht war freundlich.

Nein, ich hab ihn nicht bewegt. Nur am Hals nach dem...
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