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Lost on Ice

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Piper Verlag GmbHerschienen am30.11.2023Auflage
GÜNSTIGER EINFÜHRUNGSPREIS. NUR FÜR KURZE ZEIT! Ein verrücktes Selfie und Alices Welt liegt in Scherben. Eine berührende, humorvolle Sports Romance für Fans von Ayla Dade und Rebekka Weiler  »Ich hasste Eishockey. Das würde sich nie ändern, weil es ein Sinnbild für alles war, womit ich noch immer haderte. Ich hasste es, an einen Spieler gekettet zu sein, der an eine Mannschaft gekettet war, egal wie dauerhaft.«  Alice hat Eis satt. Mit einem Eishockey-Star als Zwillingsbruder kennt sie sich mit Pucks und Schlägern aus, hat ihre Hausaufgaben in Eishallen gemacht, ihre Wochenenden bei Spielen verbracht - und will all das nie wieder sehen. Ein Umzug in eine andere Stadt soll ihr endlich den erhofften Abstand und einen Neuanfang bieten. Hier trifft sie auf den ebenfalls zugezogenen Reed, mit dem sie die Unbeschwertheit nachholt, die sie bisher vermisst hat. Bald wird aus der Freundschaft voller Abenteuer mehr - doch dann stellt sich heraus, dass Reed Eishockeyspieler ist, ein Goalie vor dem großen Durchbruch. Nun muss Alice entscheiden, ob sie sich erneut auf das Eis einlassen kann ... 

Allie Well schreibt am liebsten im Zug und meist humorvolle New-Adult-Romane. Wenn sie nicht gerade vor dem Laptop sitzt, unterrichtet oder Unmengen an Keksen backt, ist sie vermutlich spazieren. Glücklicherweise bietet ihre Heimat Bayern dafür ausreichend Möglichkeiten.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR18,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR4,99

Produkt

KlappentextGÜNSTIGER EINFÜHRUNGSPREIS. NUR FÜR KURZE ZEIT! Ein verrücktes Selfie und Alices Welt liegt in Scherben. Eine berührende, humorvolle Sports Romance für Fans von Ayla Dade und Rebekka Weiler  »Ich hasste Eishockey. Das würde sich nie ändern, weil es ein Sinnbild für alles war, womit ich noch immer haderte. Ich hasste es, an einen Spieler gekettet zu sein, der an eine Mannschaft gekettet war, egal wie dauerhaft.«  Alice hat Eis satt. Mit einem Eishockey-Star als Zwillingsbruder kennt sie sich mit Pucks und Schlägern aus, hat ihre Hausaufgaben in Eishallen gemacht, ihre Wochenenden bei Spielen verbracht - und will all das nie wieder sehen. Ein Umzug in eine andere Stadt soll ihr endlich den erhofften Abstand und einen Neuanfang bieten. Hier trifft sie auf den ebenfalls zugezogenen Reed, mit dem sie die Unbeschwertheit nachholt, die sie bisher vermisst hat. Bald wird aus der Freundschaft voller Abenteuer mehr - doch dann stellt sich heraus, dass Reed Eishockeyspieler ist, ein Goalie vor dem großen Durchbruch. Nun muss Alice entscheiden, ob sie sich erneut auf das Eis einlassen kann ... 

Allie Well schreibt am liebsten im Zug und meist humorvolle New-Adult-Romane. Wenn sie nicht gerade vor dem Laptop sitzt, unterrichtet oder Unmengen an Keksen backt, ist sie vermutlich spazieren. Glücklicherweise bietet ihre Heimat Bayern dafür ausreichend Möglichkeiten.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783377900548
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum30.11.2023
AuflageAuflage
SpracheDeutsch
Dateigrösse6919 Kbytes
Artikel-Nr.12234816
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 2

Mit gerunzelter Stirn nickte der Spinatbuchleser in Richtung meines Buchs, als sich unsere Blicke das nächste Mal trafen. Gestern hatte ich den Nachmittag damit verbracht, meinen Krimi zu Hause zu lesen. Nach seiner Dusche und der Trockenphase inklusive Buchrückenzerstörung bot er einen Anblick, für den man sich nur schämen konnte. Damit würde der Roman meine Wohnung wohl nicht mehr verlassen. Stattdessen hatte ich einen Gedichtband, den ich irgendwann geschenkt bekommen und seither verdrängt hatte, dabei, durch den ich mich mit dem Kaffee quälte. Immerhin waren die Gedichte kurz genug, um häufig Kaffeepausen zu machen und das Getränk zu trinken, bevor es kalt und bitter wurde.

Mit einem hochgezogenen Mundwinkel hob ich das Buch an, um den Spinatbuchleser den Buchdeckel sehen zu lassen, und lächelte, als er mit einer gequälten Grimasse die Geste erwiderte und seine eigene Lektüre zeigte. Spätestens jetzt war klar, dass er eine akkuratere Bezeichnung brauchte: Im Gegensatz zu seinem gesunden Ratgeber hatte er heute ein Rezeptebuch in den Händen, das deutlich besser zu seinem zimtigen Chai Latte passte, und schon auf dem Cover ein riesiges, pinkes Macaron abbildete. Kontraste konnte er.

Ich nickte ihm anerkennend zu und richtete den Blick wieder auf eines der Gedichte, ohne auch nur ein Wort zu registrieren. Macarons hatte ich ewig nicht gegessen. Zu Hause buk niemand, mit Freunden war ich kaum in Cafés gewesen und mein neue Stammanlaufstelle hier war zwar ein gemütliches Büchercafé, von Kuchen abgesehen aber schlecht aufgestellt, was Backwaren betraf.

Der Gedanke kam gleichermaßen erwartet wie unerwartet und ließ mich beim Griff zur Tasse innehalten. Ich wusste nichts über den jungen Mann hier, nur, dass er sympathisch wirkte, offenbar an Rezepten interessiert war, und dazu noch gut aussah. Ob er das wusste, konnte ich nicht sagen. Die Schultern leicht hochgezogen und die Stirn beim Lesen in Falten gelegt wirkte er nicht so, als wolle er auffallen oder erwarte Aufmerksamkeit von seiner Umgebung. Es war sympathisch.

Fremde sind Freunde, die du noch nicht kennst. So oder so ähnlich hatte ein Instagram-Beitrag, den mein Algorithmus ausgespuckt hatte, heute gelautet. Bei den meisten Fremden war ich froh, dass sie Fremde blieben und sich nicht so in meinem Leben festsetzten, wie ich es von einigen Freunden von früher kannte. Bei diesem Fremden war ich mir nicht so sicher. Er gefiel mir, allein in der Art, auf die er immer wieder kam und las. Humorvoll, aber nicht laut oder aufdringlich damit. Und attraktiv. Eigentlich war er alles, was sich kennenzulernen lohnte.

Am Nebentisch tauschte ein Mann mehr oder eher minder bereitwillig seinen Kuchenteller mit dem weniger schokoladigen seiner Begleitung, sodass diese das Stück genießen konnte. Er selbst pickte in seinem Obstkuchen herum und sah hin und wieder sehnsüchtig auf sein ehemaliges Gebäck. Wieder tauschten der Macaronmensch und ich einen Blick. Seiner war mitleidiger als meiner, wie ich feststellen musste, und ich beeilte mich, anteilnehmender auszusehen. Offenbar wollte ich, dass er mich nicht für herzlos hielt. Als der Mann jedoch begann, seine eigene Großzügigkeit und Opferbereitschaft zu kommentieren, bis der Frau der Appetit auf das Schokokuchenstück verging und sie es ihm zurückgab, konnte ich mich nicht weiter an den neuen Gesichtsausdruck halten. Ich verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf.

Der Rezepteliebhaber antwortete mit einem Nicken, bevor er sein Buch zur Seite legte und zur Theke ging, wo er die Kuchenauswahl begutachtete. Ich nutzte die Zeit, um ihn einmal mehr zu begutachten. Er sah noch immer gut aus, die letzten Minuten hatten nichts daran geändert. Auch wenn er wohl dazu neigte, mitfühlend zu reagieren, anstatt rational abzuwarten, ob die Emotion verdient war, war er nach wie vor sympathisch. Einmal mehr fing er meinen Blick auf und Wärme schoss mir in die Wangen. Langsam musste er denken, ich kam nur ins Café, um ihn anzustarren. Ich senkte den Kopf und tat zumindest so, als würde ich meinen Gedichtband lesen. Interessanter als der junge Mann würde er nicht werden, aber immerhin war das Gedicht, das ich jetzt überflog, weniger furchtbar als das zuvor.

Wir konnten nicht alle so mitfühlend sein wie der Typ, der sich zu seinem Schokokuchen nun einen weiteren Chai Latte bestellt hatte und beides selbst zurück zu seinem Tisch trug. Diesmal bemerkte er meinen Blick nicht. Ob mich das enttäuschte oder erleichterte, wusste ich nicht.

»Alice?« Die Stimme kam mir bekannt vor. »Alice!«

Melody, eine meiner Kolleginnen, stand vor mir, eine Tasse in den Händen und angesichts des nachmittäglichen Besucheransturms wohl auf der Suche nach einem Sitzplatz. Sie sah mich erwartungsvoll an. Ich zwang meine Mundwinkel in ein Lächeln und bot ihr mit einer Geste den zweiten Stuhl meines Tischs an. Dieser Blickkontakt war deutlich weniger reizvoll als der mit dem jungen Mann. Ich lächelte entschuldigend in seine Richtung, ob er es sah oder nicht. Wir hatten bisher kein Wort miteinander gewechselt, und doch fühlte es sich an, als würde ich eine Unterhaltung gegen eine andere eintauschen.

»Hi«, sagte ich und nippte an meinem Kaffee.

»Ich wusste gar nicht, dass du gern liest.« Melody streckte sich, um den Titel meines Buchs zu sehen. »Geschweige denn Gedichte.«

Es gab eine ganze Menge, die Melody nicht über mich wusste - angefangen bei allem, was über Smalltalk unter neuen Kolleginnen hinausging. Mein Lieblingscafé schloss das mit ein. Dann wiederum wusste ich im Gegenzug nicht mehr über sie, als dass sie glücklich verheiratet war, ihre Frau nächsten Monat das erste Kind der beiden zur Welt bringen sollte, und dass sie wie ich bei HR gelandet war. Ein Kindertraumberuf war es bei uns beiden nicht geworden, dafür gab es solide und geregelte Arbeitszeiten, eine gute Krankenversicherung, und sogar Zahnersatz war miteingeschlossen. Das Ziel der klischeehaften Spießer.

»Ein Geschenk meiner Mom«, entgegnete ich und klappte die Gedichte zu. »Das erklärt alles, denke ich.«

Sie nickte verständnisvoll, zückte ihr Handy, und hielt mir kurz darauf einen Albtraum in rosa unter die Nase. Sollte das Babykleidung sein? Ob das Kind damit warmgehalten oder effektiv bewegungsunfähig gemacht werden sollte, stand anhand der schieren Menge an Rüschen zur Debatte, schön war aber anders.

»Für eure Tochter?«, fragte ich.

»Geschenk der Schwiegermutter. Ein Outfit für die ersten Stunden nach der Geburt.« Sie rümpfte die Nase. »Versteh mich nicht falsch, Gwens Mom ist super, aber ihr Modegeschmack grenzt an Körperverletzung.«

Meiner Meinung nach eher an Freiheitsberaubung, aber großartig unterschied sich das nicht. »Was stellt ihr euch denn vor?«

Ein Schulterzucken. »Soweit ich weiß, hat Gwen ungefähr fünf Strampler in fünf Farben eingepackt. Solange das Kind nicht wie eine Eisprinzessin glitzert, kann es tragen, was sie will. Keks?« Sie streckte mir den abgepackten Cracker entgegen und öffnete ihn selbst, als ich den Kopf schüttelte. »Aber genug von Babykleidung. Dich interessiert das wahrscheinlich nicht besonders.«

Diesmal war ich es, die mit den Schultern zuckte. Ich hatte nichts gegen Babys oder ihre Kleidung. Oder gegen so gut wie jedes Gesprächsthema, das weder Adrian noch sein Leben zum Fokus hatte. Von mir aus konnten wir Strampler bewerten, bis Melody genug davon hatte.

»Du bist sowieso noch jung, da braucht es noch keine Kinder.« Sie lachte und aß ihren Keks.

Was ich von dieser Aussage halten sollte, wusste ich nicht, also nickte ich nur vage. Für Kinder brauchte es sowieso erst einen passenden Partner. Und seit der Sache mit B... egal. Seither hatte ich niemanden mehr gedatet. Adrians Freunde in der Schul- und Collegezeit hatten ... Ihres dazu beigetragen. Von diesen Kreisen hatte ich genug. Abgesehen davon brauchte es für einen geeigneten Partner Kontakte, die über Kolleginnen Mitte dreißig und flüchtige Bekannte wie die Studierenden, die im Café jobbten, hinausgingen. Ohne Kontakte lernte man kaum neue Menschen kennen und selbst wenn der Schritt getan war, waren es noch immer Fremde, die nicht alle einfach Freunde werden konnten.

Aus dem Augenwinkel sah ich, wie der einzige Fremde heute, in dem ich Potenzial sah, sein Rezeptebuch einpackte und Anstalten...
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