Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Gezeitenglück

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
416 Seiten
Deutsch
HarperCollinserschienen am23.04.2024
Cedar Cove - wo zweite Chancen wahr werden

Nachdem seine Frau vor einem Jahr verstorben ist, hat Sheriff Troy Davis seine Highschool-Liebe Faith Beckwith wiedergetroffen und führt eine Beziehung mit ihr. Doch das Glück der beiden wird schon bald getrübt, denn aus einem unbekannten Grund wird Faiths Haus Ziel von Vandalismus. Da nicht nur das Haus verwüstet, sondern auch Fotos und persönliche Erinnerungsstücke zerstört wurden, hat Faith Angst, es könnte sich um einen persönlichen Rachefeldzug gegen sie handeln. Gleichzeitig hat Troy mit dem Fund skelettierter Überreste eines Teenagers zu tun, die aus einer Höhle geborgen werden konnten. Während er sowohl in seinem Privat- als auch Berufsleben einigen Strapazen ausgesetzt ist, hat der Sheriff nun auch noch den Bürgermeister von Cedar Cove im Nacken. Denn die Überreste werfen einige Fragen auf, und die Medien erhöhen allmählich den Druck.


SPIEGEL-Bestsellerautorin Debbie Macomber hat weltweit mehr als 200 Millionen Bücher verkauft. Sie ist die internationale Sprecherin der World-Vision-Wohltätigkeitsinitiative Knit for Kids. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Wayne lebt sie inmitten ihrer Kinder und Enkelkinder in Port Orchard im Bundesstaat Washington, der Stadt, die sie zu ihrer Cedar Cove-Serie inspiriert hat.
mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextCedar Cove - wo zweite Chancen wahr werden

Nachdem seine Frau vor einem Jahr verstorben ist, hat Sheriff Troy Davis seine Highschool-Liebe Faith Beckwith wiedergetroffen und führt eine Beziehung mit ihr. Doch das Glück der beiden wird schon bald getrübt, denn aus einem unbekannten Grund wird Faiths Haus Ziel von Vandalismus. Da nicht nur das Haus verwüstet, sondern auch Fotos und persönliche Erinnerungsstücke zerstört wurden, hat Faith Angst, es könnte sich um einen persönlichen Rachefeldzug gegen sie handeln. Gleichzeitig hat Troy mit dem Fund skelettierter Überreste eines Teenagers zu tun, die aus einer Höhle geborgen werden konnten. Während er sowohl in seinem Privat- als auch Berufsleben einigen Strapazen ausgesetzt ist, hat der Sheriff nun auch noch den Bürgermeister von Cedar Cove im Nacken. Denn die Überreste werfen einige Fragen auf, und die Medien erhöhen allmählich den Druck.


SPIEGEL-Bestsellerautorin Debbie Macomber hat weltweit mehr als 200 Millionen Bücher verkauft. Sie ist die internationale Sprecherin der World-Vision-Wohltätigkeitsinitiative Knit for Kids. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Wayne lebt sie inmitten ihrer Kinder und Enkelkinder in Port Orchard im Bundesstaat Washington, der Stadt, die sie zu ihrer Cedar Cove-Serie inspiriert hat.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783749906734
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum23.04.2024
Reihen-Nr.9
Seiten416 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2572 Kbytes
Artikel-Nr.12372772
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. Kapitel

Die längste Zeit seines Berufslebens arbeitete Troy Davis bereits im Sheriffbüro von Cedar Cove. Er kannte die Stadt und die Bewohner, lebte hier und gehörte dazu. Viermal war er jetzt schon mit überwältigender Mehrheit zum Sheriff gewählt worden.

An diesem trüben Januartag saß er an seinem Schreibtisch und ließ die Gedanken schweifen, während er an seinem Kaffee nippte. Er schmeckte fad. Das Pulver, das sie im Büro verwendeten, gab nie guten Kaffee, ganz gleich, wie frisch sie ihn aufbrühten. Er dachte an Sandy, mit der er über dreißig Jahre verheiratet gewesen war. Im letzten Jahr war sie an den Folgen ihrer MS gestorben, und ihr Tod hatte ein riesiges Loch in sein Leben gerissen. Oft hatte er mit ihr über seine Fälle gesprochen und diesen Gedankenaustausch schätzen gelernt. Stets hatte sie ihre Meinung geäußert, was Menschen dazu gebracht haben mochte, die Verbrechen zu begehen, die auf seinem Schreibtisch landeten, und ihre Schlussfolgerungen waren immer sehr gründlich durchdacht gewesen.

Troy hätte sehr gern gewusst, was sie von einem seiner aktuellen Fälle gehalten hätte. Ein paar Teenager waren unweit von der Straße, die aus der Stadt herausführte, zufällig auf ein Skelett in einer Höhle gestoßen. Inzwischen lagen zwar erste Berichte des Gerichtsmediziners vor, aber die warfen mehr Fragen auf, als sie beantworteten. Weitere Untersuchungen sollten folgen, und vielleicht lieferten die mehr Informationen. Er konnte nur hoffen ... Obwohl es kaum zu glauben war, hatte die Leiche die ganze Zeit dort gelegen, ohne entdeckt zu werden, und niemand schien zu wissen, wer der Tote war.

Trotz dieses verwirrenden Cold Case und trotz des Verlusts seiner Frau hatte Troy allen Grund, dankbar zu sein für das, was er hatte: ein angenehmes Leben sowie gute Freunde. Außerdem war sein einziges Kind, seine Tochter Megan, mit einem netten jungen Mann verheiratet. Tatsächlich hätte Troy keinen besseren für seine Tochter finden können als Craig. In ein paar Monaten würde Megan sein erstes Enkelkind zur Welt bringen.

Auch finanziell hatte er keinen Grund zur Klage. Sein Haus war abbezahlt, sein Auto ebenfalls. Die Arbeit machte ihm Freude, und er war seiner Gemeinde eng verbunden.

Trotzdem war er unglücklich.

Und dafür gab es nur einen einzigen Grund.

Faith Beckwith.

Er hatte wieder Kontakt zu seiner Highschool-Liebe aufgenommen, und bevor er sichs versah, hatte er sich erneut in sie verliebt.

Sie waren beide von Natur aus nicht impulsiv - und erwachsen. Sie hatten gewusst, was sie wollten und was sie taten.

Doch dann war ihre Beziehung, die so vielversprechend begonnen hatte, plötzlich zerbrochen - aufgrund der Reaktion seiner Tochter und einiger unleugbar falscher Entscheidungen von ihm.

Als Megan erfuhr, dass er schon so kurz nach dem Tod ihrer Mutter mit einer anderen Frau ausging, hatte sie sich sehr aufgeregt. Troy verstand, was in seiner Tochter vorging. Es stimmte ja, dass sie Sandy erst vor wenigen Monaten zu Grabe getragen hatten. Andererseits war sie schon seit Jahren sehr krank gewesen, und im Grunde hatten sie sich in gewisser Hinsicht schon längst von ihr verabschiedet gehabt. Aber der Umstand, dass er seine Beziehung zu Faith vor seiner Tochter geheim gehalten hatte, hatte ganz wesentlich zu dem ganzen Schlamassel beigetragen.

Am selben Abend, an dem Troy das erste Mal in Erwägung gezogen hatte, Faith um ihre Hand zu bitten, erlitt Megan eine Fehlgeburt. Und wie es das Schicksal so wollte, hatte Troy, der zu dem Zeitpunkt mit Faith zusammen war, sein Mobiltelefon ausgeschaltet.

Seine Schuldgefühle hatten ihn schier überwältigt. Das Baby hatte Megan und Craig unendlich viel bedeutet, vor allem so kurz nach Sandys Tod.

Rückblickend war Troy klar, dass er völlig falsch reagiert hatte. Wegen seines schlechten Gewissens hatte er die Beziehung zu Faith unmittelbar nach Megans Fehlgeburt beendet. Faiths Gefühle hatte er dabei komplett außer Acht gelassen. Ihr Schock und ihr Schmerz verfolgten ihn bis heute.

Seitdem hatte er sich seiner Tochter und ihren Bedürfnissen verschrieben. Das änderte jedoch nichts daran, dass er immer wieder an Faith denken musste. In jedem wachen Augenblick spukte sie ihm im Kopf herum.

Die ohnehin schon verzwickte Situation war durch die Tatsache, dass Faith ihr Haus in Seattle verkauft hatte und nach Cedar Cove gezogen war, noch komplizierter geworden. Sie hatte näher bei ihrem Sohn und ihm, Troy, sein wollen. Dass er ihr nun immer wieder in der Stadt begegnete, bereitete ihm Höllenqualen. Sie hatte ihm deutlich zu verstehen gegeben, dass sie nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte, was er ihr nicht verdenken konnte.

»Ich habe die Akte mit den Vermisstenfällen für dich, Sheriff.« Cody Woodchase betrat sein Büro und legte den Aktenordner in seinen Posteingang.

»Danke«, murmelte Troy. »Hast du die Daten überprüft?«

Cody, effizient wie immer, nickte. »Ja, hab aber nichts gefunden. Der einzige größere Fall, an den ich mich erinnere, war der von Daniel Sherman vor ein paar Jahren.«

Troy wusste nur zu gut, was dabei herausgekommen war. Sein alter Highschool-Freund hatte ohne erkennbaren Grund seine Familie verlassen und war einfach verschwunden. Über ein Jahr lang hatte der Fall Troy beschäftigt. Schließlich war Dans Leichnam in den Wäldern gefunden worden, und es hatte sich herausgestellt, dass er Selbstmord begangen hatte.

»Der Fall wurde gelöst«, sagte Troy.

»Stimmt. Ich erinnere mich«, erwiderte Cody. »Jedenfalls habe ich alle Vermisstenfälle zusammengetragen und für dich ausgedruckt.«

»Danke.« Nachdem Cody sein Büro verlassen hatte, griff Troy nach der Mappe. Glücklicherweise hatte Cedar Cove eine geringe Kriminalitätsrate. Natürlich gab es gelegentlich Fälle von Störung der öffentlichen Ordnung, von häuslicher Gewalt, Einbrüchen oder Trunkenheit am Steuer - alles Vergehen, wie sie in jeder kleineren Stadt vorkamen. Nur selten gab es echte Kriminalfälle. Der spektakulärste, der ihm einfiel, war der von dem Mann, der im Thyme and Tide, der Pension der Beldons, aufgetaucht war. Aber auch dieser Fall, ein Mord, war aufgeklärt worden.

Und jetzt ... die menschlichen Überreste, die kurz vor Weihnachten entdeckt worden waren.

Laut Autopsie war der Tote ein junger Mann, ein Teenager zwischen vierzehn und achtzehn Jahren, gewesen. Soweit die Gebeine eine Schlussfolgerung zuließen, gab es keine offensichtliche Todesursache. Keine stumpfe Gewalteinwirkung zum Beispiel. Obendrein war er schon seit fünfundzwanzig bis dreißig Jahren tot.

Fünfundzwanzig bis dreißig Jahre!

Damals hatte Troy gerade im Dezernat angefangen, noch ohne Erfahrung und bestrebt, sich zu beweisen. Nach zwei Fehlgeburten war Sandy erneut schwanger gewesen und sie beide voller Optimismus, dass sie diesmal ihr Baby bekommen würden.

Wenn in den späten Siebziger- oder in den frühen Achtzigerjahren ein Teenager als vermisst gemeldet worden wäre, würde er sich daran erinnern, davon war Troy überzeugt. Die Akten, die Cody ihm ausgedruckt hatte, gaben ihm recht. Nicht ein einziger Fall eines vermissten Teenagers, männlich oder weiblich, war ungelöst geblieben.

Um sicherzugehen, überprüfte er auch alle Fälle fünf Jahre davor und danach. Zwölf Jungen, überwiegend Ausreißer, waren in diesem Zeitraum vermisst gemeldet worden. Alle diese Fälle waren gelöst: Einige der Jungen waren aus eigenem Antrieb zurückgekommen, andere von Freunden, Verwandten oder der Polizei aufgestöbert worden.

Mit Sicherheit hatte dieser junge Mann auch eine Familie, eine Mutter und einen Vater, die sich über sein Verschwinden den Kopf zerbrachen und voller Sorge auf seine Rückkehr warteten. Troy schloss die Augen und versuchte, sich Jungen in Erinnerung zu rufen, die er damals gekannt hatte. Ein paar Namen und Gesichter kamen ihm in den Sinn.

Um 1985 herum hatte die Cedar Cove Highschool die Staatsmeisterschaft im Baseball gewonnen. Er hatte ein Bild vom ersten Baseman, Robbie Irgendwer, vor Augen, dazu eins von Weaver, einem seiner derzeitigen Hilfssheriffs, der damals der beste Pitcher der Mannschaft gewesen war. Troy hatte alle Playoff-Spiele besucht. Sandy hatte ihn begleitet, und obwohl sie sich nicht wirklich für Baseball begeistern konnte, hatte sie genau wie alle anderen geklatscht und sich die Seele aus dem Leib geschrien, um die Jungs anzufeuern.

Oh, wie sehr ihm Sandy doch fehlte ...

Über die Feiertage hatte er ihr Grab ein paarmal besucht. Selbst am Ende, als ihr Körper sie immer mehr im Stich ließ und die MS ihr einen großen Teil ihrer Würde geraubt hatte, war sie immer noch fröhlich. Ihm fehlte ihre Dankbarkeit für die einfachen Dinge im Leben.

Wenigstens hatten er und Megan inzwischen einmal jedes Fest im Jahr ohne Sandy überstanden: das erste Thanksgiving ohne sie. Das erste Weihnachtsfest. Den ersten Geburtstag, Hochzeitstag, Muttertag ... Das waren die Gedenktage, die am schwersten wogen. Die Tage, an denen Sandys Fehlen ihnen wie eine Last vorkam, die nie leichter werden würde. Die Tage, an denen er und seine Tochter sich eingestanden, dass nichts je wieder so werden würde wie zuvor.

Abrupt wurde Troy aus seiner Grübelei gerissen, als jemand seinen Namen rief.

»Störe ich bei etwas Wichtigem?«, fragte Louie Benson, der in der Tür des Büros stand.

»Louie.« Troy erhob sich. Schließlich besuchte der Bürgermeister von Cedar Cove ihn nicht jeden Tag. »Komm rein. Schön, dich zu sehen.« Damit...
mehr