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Morden ohne Sorgen - Die schöne Tote von Sanssouci

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
211 Seiten
Deutsch
beTHRILLEDerschienen am01.04.20241. Aufl. 2024
Zusammen mit Zwergdackel Wilhelm kehrt Frederik Loebell nach 20 Jahren in seine Heimatstadt Potsdam zurück. Seine Karriere als Journalist hat er gerade erst mit voller Wucht gegen die Wand gefahren, nun muss er mit Mitte 50 als kleiner Lokalreporter in der Provinz bei den Stadtnachrichten neu anfangen.

Doch das ist leichter gesagt als getan: Denn wegen eines bevorstehenden Musikfestivals auf Schloss Sanssouci steht ganz Potsdam kopf. Und der Star dieses Festivals ist ausgerechnet Carlo - Loebells verhasster Schulkamerad. Auch dauert es nicht lange, da stolpert Loebell über mysteriöse Autounfälle, verwirrte Zeugen, dunkle Geheimnisse und eine schöne Tote.

Versucht ein Mörder das Musikfestival zu sabotieren? Und wie hängen all diese Ereignisse miteinander zusammen? Loebell packt das Jagdfieber - wenn ihm nur sein Zwergdackel nicht immer wieder entwischen würde ... Doch zum Glück stehen ihm mit Redaktionspraktikant Tuan und Radioreporterin Lisi zwei gewiefte Helfer zur Seite!

»Die schöne Tote von Sanssouci« ist der erste Fall für Frederik Loebell aus der humorvollen Provinz-Krimi-Reihe »Morden ohne Sorgen«.
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR11,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR0,99

Produkt

KlappentextZusammen mit Zwergdackel Wilhelm kehrt Frederik Loebell nach 20 Jahren in seine Heimatstadt Potsdam zurück. Seine Karriere als Journalist hat er gerade erst mit voller Wucht gegen die Wand gefahren, nun muss er mit Mitte 50 als kleiner Lokalreporter in der Provinz bei den Stadtnachrichten neu anfangen.

Doch das ist leichter gesagt als getan: Denn wegen eines bevorstehenden Musikfestivals auf Schloss Sanssouci steht ganz Potsdam kopf. Und der Star dieses Festivals ist ausgerechnet Carlo - Loebells verhasster Schulkamerad. Auch dauert es nicht lange, da stolpert Loebell über mysteriöse Autounfälle, verwirrte Zeugen, dunkle Geheimnisse und eine schöne Tote.

Versucht ein Mörder das Musikfestival zu sabotieren? Und wie hängen all diese Ereignisse miteinander zusammen? Loebell packt das Jagdfieber - wenn ihm nur sein Zwergdackel nicht immer wieder entwischen würde ... Doch zum Glück stehen ihm mit Redaktionspraktikant Tuan und Radioreporterin Lisi zwei gewiefte Helfer zur Seite!

»Die schöne Tote von Sanssouci« ist der erste Fall für Frederik Loebell aus der humorvollen Provinz-Krimi-Reihe »Morden ohne Sorgen«.
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751756587
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum01.04.2024
Auflage1. Aufl. 2024
Reihen-Nr.1
Seiten211 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2282 Kbytes
Artikel-Nr.12429287
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Sonntag, der erste Tag
Dackelflucht im ICE

Frederik Loebell kroch schwitzend auf allen vieren durch den Zug. Es war Hochsommer, und während der Intercity Express mit 300 Stundenkilometern von München nach Berlin schoss, robbte der Mittfünfziger fluchend über den Fußboden und sah sich suchend um. Sein Dackel war weg, mal wieder.

»Ich hatte Sie doch gebeten, den Waggon zu verlassen. Haben Sie die Durchsage nicht gehört?« Ein kleiner, rundlicher Zugbegleiter baute sich vor Loebell auf. Auch er schwitzte. Sein Hemd war durchnässt und hatte bereits die Farbe gewechselt, von Weiß auf Dunkelgrau. »Die Klimaanlage ist kaputt. Ich muss diesen Waggon räumen. Jetzt.« Der Mann breitete die Arme aus und machte eine scheuchende Bewegung.

Loebell hatte für solch Belanglosigkeiten gerade keine Zeit, er suchte seinen Dackel, seinen Zwergdackel. Zum wiederholten Mal rächte es sich, dass Loebell sämtliche Termine bei der Welpenschule verpasst hatte. Sein Job ging eben immer vor, bis der Job futsch war. Loebells Schweiß tropfte auf den Teppich und hinterließ eine feine dunkle Spur. Mit letzter Kraft rief er den Namen seines Dackels durch den Waggon. »Wilhelm! Wilhelm! Verdammt noch mal!«

»Was suchen Sie denn?« Der Zugbegleiter hatte sich nicht von der Stelle bewegt.

»Meinen Ehering. Nach was sieht es denn aus?« Loebell kochte innerlich und äußerlich. Diese Zugfahrt hatte von Anfang an unter keinem guten Stern gestanden. Es war eine Fahrt in eine ungewisse Zukunft, zurück in seine alte Heimat Potsdam. Dort sollte er morgen seinen neuen Job antreten, nachdem er seinen alten frontal gegen die Wand gefahren hatte. Und jetzt war schon die Zugfahrt in den Neustart die reinste Qual.

Der Zugbegleiter fischte eine leere Tragetasche von einem Sitzplatz und hielt sie Loebell entgegen. »Hier war doch ein Hund drin. Und der ist jetzt weg? In meinem Zug?«

»Na, weit kann er ja nicht gekommen sein.« Loebell setzte die Suche unbeirrt fort.

»Hatten Sie für diesen Hund überhaupt eine Fahrkarte?« Der Mann wurde hochrot, was ihn noch stärker zum Schwitzen brachte. Er zückte einen kleinen Computer. »Aha! Hier steht es schwarz auf weiß: Wenn Ihr Hund größer ist als eine Hauskatze, dann braucht er ein eigenes Ticket.« Er begutachtete prüfend die Tasche. »Die ist ja viel größer als eine Hauskatze. Also brauchen Sie für das Tier eine Fahrkarte, ein Hundeticket.«

Loebell robbte einfach weiter. »Mein Hund ist ein Zwergdackel, Herrgott. Ein Zwergdackel. Der ist halb so groß wie die Tasche.« Er verlor langsam die Geduld, das Kriechen strengte ihn enorm an.

Der Schaffner ließ nicht locker. »Na, dann zeigen Sie mir doch Ihren Zwerg!«

»Was ist denn hier los?« Loebell schaute überrascht hoch. Hinter dem Dicken stand eine Zugbegleiterin, die ihn amüsiert musterte. »Kann ich helfen?« Loebell erkannte die Zugchef-Binde an ihrem Arm.

»Wir suchen einen Hund«, gab ihr Kollege sachlich zu Protokoll.

Loebell kniete jetzt direkt vor der Zugchefin. »Na ja, von wir kann hier keine Rede sein.«

Sie lächelte und hockte sich zu ihm. »Oh, ich helfe gerne. Wen suchen wir denn genau?«

Loebell wurde rot. Mit seinen rosa Shorts und dem weit geöffneten Hawaiihemd fühlte er sich vor dieser attraktiven Frau in Uniform quasi wie nackt. »Ich, äh ...«

»Einen Dackel. So groß. Und ohne Ticket!« Der Zugbegleiter deutete mit seinen Händen die Größe des Hundes an. Der Abstand betrug über einen halben Meter.

»Gott, Sie übertreiben«, korrigierte Loebell. »Das ist ein Zwergdackel, halb so groß!«

Die Zugchefin erhob sich und strich ihre Hose glatt. »Wofür braucht ein Zwergdackel einen Fahrschein, Konrad? Wo hast du denn das her?«

Der Mann holte tief Luft. »Paragraf A7 der Personenförderungsbedingungen der Deutschen Bahn. In Absatz 4 zur Mitnahme von Handgepäck, Elektrokleinstfahrzeugen, Traglasten und Tieren ist festgelegt ...«

Loebell unterbrach ihn empört. »So steht das da? In dieser Reihenfolge? Die Tiere kommen erst hinter Traglasten und Elektrokleinstfahrzeugen?«

Die Zugchefin zwinkerte Loebell zu und wandte sich mit übertriebener Empörung an ihren Mitarbeiter. »Ja, das finde ich auch unmöglich. Konrad, den Paragrafen müssen wir umformulieren. Wir starten eine Petition an den Vorstand.«

Loebell stand auf und sah sie verunsichert an. »Nehmen Sie mich auf den Arm?«

Sie seufzte. »Ach.« Er bemerkte ihren prüfenden Blick auf seine Figur und zog schnell den Bauch ein. Ein leises Gähnen drang durch den Waggon, gefolgt von einem Schmatzen. Loebell fuhr erleichtert herum und eilte den Gang hinunter zur hintersten Reihe. Sein rotbrauner Zwergdackel Wilhelm lag eingerollt auf einem der Sitze in der Sonne und genoss die Zugfahrt.

»Freundchen, wo ist deine Fahrkarte?«, zischte Loebell. Begeistert, sein Herrchen zu sehen, drehte sich der Dackel auf den Rücken, um sich die Brust kraulen zu lassen. »Schluss jetzt.« Mit einem gekonnten Griff hob Loebell seinen Hund auf den Arm.

Der dicke Zugbegleiter schaute prüfend auf die Sitze. »Und auch noch auf die guten Polster.«

»Der ist aber süß!« Die Zugchefin griff in Loebells Arm und kraulte dem kleinen Dackel die Stirn. Dann zog sie eine bunte Kinderfahrkarte aus ihrer Tasche und zückte einen Stift. »Wie heißen wir denn?«

»Das ist mein Wilhelm. Wilhelm von der Havelhöhe. Er kommt von einem Züchter.« Loebell sagte das nicht ganz ohne Stolz.

Die Zugchefin schrieb Wilhelms Namen auf die Fahrkarte. »Und Wilhelm möchten von München nach Berlin?«

»Nach Potsdam, über Berlin. Die brandenburgische Landeshauptstadt ist ja leider nicht an den Fernverkehr der Bahn angeschlossen.«

»Ein Unding, ich weiß. Ich komme aus Spandau. Das ist von Potsdam nur einen Katzensprung entfernt.« Sie sah Loebell tief in die Augen, der wurde wieder rot.

Der Zugbegleiter schüttelte den Kopf. »Katzensprung? Das sind doch schon Luftlinie weit mehr als zwanzig Kilometer.«

Die Zugchefin verzog das Gesicht. »Wie auch immer. Hier ist Wilhelms Ticket. Gute Fahrt!« Mit einem verlegenen Blick verschwand sie im nächsten Waggon.

»Die ist noch ganz frisch dabei. Nur deshalb ist die so freundlich«, stöhnte der Mann. »Und jetzt raus hier. Alle beide!«

Loebell setzte Wilhelm in seine Hundetasche, griff sein restliches Gepäck und wandte sich zum Gehen. Da klingelte sein Handy.

»Wo bist du?« Die Stimme seines alten Freundes Nelson, von Beruf rasender Polizeireporter und Agenturfotograf. Nelson war immer auf Achse und immer in Eile.

»Ich bin im Zug. Wo bist du? Du wolltest mich doch abholen.«

»Ich kann nicht.«

»Wie? Warum kannst du nicht?«

»Keine Chance, Alter. Ich bin an einer Story dran.« Windgeräusche drangen durch den Hörer.

Loebell ahnte, dass Nelson auf seinem Motorrad unterwegs war. »Was denn für eine Story?«

»Ich höre grad den Polizeifunk ab.« Nelsons Stimme war so laut, dass man ihn im ganzen Waggon hören konnte. »Die heben gleich den Puff an der Avus aus.« Dann legte Nelson einfach auf.

Enttäuscht sah Loebell auf sein Handy. Niemand würde ihn abholen, niemand würde ihn nach all den Jahren in Potsdam willkommen heißen. Er seufzte und blickte zu seinem Dackel, der in der kleinen Tasche friedlich eingeschlafen war.

Jemand tippte Loebell auf die Schulter und riss ihn aus seinen Gedanken. Der Zugbegleiter sah ihn argwöhnisch an. »Raus hier. Zack, zack!« Er zeigte zum nächsten Waggon. Mit hängendem Kopf trottete Loebell davon und machte sich auf die Suche nach einem neuen Sitzplatz.

Der Zug war völlig überfüllt. Loebell musste vier Wagen durchqueren, um einen neuen Platz zu finden. Müde und erschöpft ließ er sich endlich nieder. Es war Sonntagmorgen, bis zur Ankunft am Berliner Hauptbahnhof waren es noch fast zwei Stunden. Er sah aus dem Fenster. Eine malerische Landschaft mit grünen Hügeln, Tannenwäldern und schattigen Tälern rauschte an ihm vorbei. Loebell fielen fast die Augen zu, doch dann tauchten große Flächen mit kahlen, abgeknickten Bäumen vor ihm auf. Wie eine Mahnung, ein Gruß von seinem alten Leben, das er gerade hinter sich lassen wollte. Der erfolgreiche Job in München, in dem er so versagt hatte. Der Skandal, der ihm das berufliche Genick gebrochen hatte. Und alles nur, weil er nicht genau genug hingesehen hatte. Weil er den falschen Leuten vertraut hatte. So hoch gestiegen und so tief gefallen. Er seufzte. Sein Name war in der Branche vorerst verbrannt. Nur seinem Verleger hatte er es zu verdanken, dass er eine Chance für einen Neuanfang bekommen hatte: als Lokalreporter bei den Stadtnachrichten in Potsdam. Ausgerechnet in Potsdam.

Stumm sah Loebell den kahlen Bäumen nach. Sie glichen einem Schlachtfeld. Langsam verschwand es aus seinem Blickfeld und wurde von grünen Feldern und Wäldern verdrängt. Konnte er in seiner alten Heimat wirklich neu anfangen und seinen ruinierten Ruf wiederherstellen? In Potsdam hatte er viele Schlachten geschlagen, aber auch verbrannte Erde hinterlassen. Damals, vor zwanzig Jahren. Loebell fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht. Hatte er eine andere Wahl? Vielleicht machte er sich zu viele Gedanken. Sein Blick wanderte zu seinem Dackel, der friedlich schnarchte, ohne Sorgen. Loebell lächelte, dann fielen auch ihm die Augen zu.
Ankunft in Potsdam

Drei Stunden später stieg Loebell endlich in Potsdam aus dem Zug. Der Dackel war frisch gestärkt und putzmunter, sein Herrchen hingegen müde, verschwitzt und nur mäßig gelaunt. Der Potsdamer Hauptbahnhof war keine Schönheit, vom Glanz der einstigen Residenzstadt war hier wenig zu sehen. Statt Preußens Pomp und Gloria...
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