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Sterben kann ich, wenn ich tot bin

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
552 Seiten
Deutsch
Books on Demanderschienen am17.10.20231. Auflage
On and on and online barking, Unverständnis, Ignoranz: dumb and dull dominates. Themenficks und Kompromissbrauch, Menschen und Pani.k-Panade. MS-MS und Indie-Poop-Days, Olgarhythmen emotionslos glücklos. DurchhalteVermögen der neue Reichtum! Terra XY ist ungelöst. Der zweite Teil der Autobiografie von Carsten Klook behandelt den Wechsel von den Musik- in die Literaturszenen. Ein gruseliger Wettlauf gegen das Kapital in der Literaturwelt, die niemanden aufnimmt, der nicht gewillt ist, sich dem Kanon zu unterwerfen. No sleep til Tombola!

Carsten Klook, geboren 1959 in Hamburg, resümiert im zweiten Teil seiner Mammut-Autobiografie die High- und deep dark Downlights seines Lebens, in dessen Verlauf er als Kulturjournalist begann, fünf Romane, drei Erzählbände und zwei poetische Streifenhörnchen schrieb, Cartoons krakeelte, in 13 Bands spielte, 13 Psychotherapien durchlief und bei einigen Frauen strandete. Stets auf der Suche nach der aztekischen Gelassenheit eines Adlers auf seinem Kaktus inmitten sich immer wieder auf- und wohltuender Unverwendbarkeiten für das Kapital in der Gesellschaft, als Leerstelle im eigenen Auftrag.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR37,99
BuchKartoniert, Paperback
EUR25,99
BuchKartoniert, Paperback
EUR25,99
BuchGebunden
EUR35,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR11,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextOn and on and online barking, Unverständnis, Ignoranz: dumb and dull dominates. Themenficks und Kompromissbrauch, Menschen und Pani.k-Panade. MS-MS und Indie-Poop-Days, Olgarhythmen emotionslos glücklos. DurchhalteVermögen der neue Reichtum! Terra XY ist ungelöst. Der zweite Teil der Autobiografie von Carsten Klook behandelt den Wechsel von den Musik- in die Literaturszenen. Ein gruseliger Wettlauf gegen das Kapital in der Literaturwelt, die niemanden aufnimmt, der nicht gewillt ist, sich dem Kanon zu unterwerfen. No sleep til Tombola!

Carsten Klook, geboren 1959 in Hamburg, resümiert im zweiten Teil seiner Mammut-Autobiografie die High- und deep dark Downlights seines Lebens, in dessen Verlauf er als Kulturjournalist begann, fünf Romane, drei Erzählbände und zwei poetische Streifenhörnchen schrieb, Cartoons krakeelte, in 13 Bands spielte, 13 Psychotherapien durchlief und bei einigen Frauen strandete. Stets auf der Suche nach der aztekischen Gelassenheit eines Adlers auf seinem Kaktus inmitten sich immer wieder auf- und wohltuender Unverwendbarkeiten für das Kapital in der Gesellschaft, als Leerstelle im eigenen Auftrag.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783758386886
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum17.10.2023
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.2
Seiten552 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.12564578
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Auf Montage

(erschienen in der Financial Times Deutschland am 27. 5. 2004) Michael Rother und sein neues Album Remember - the great adventure

Herbert Grönemeyer auf drei Tracks des neuen Soloalbums von Michael Rother zu hören, ist eine kleine Sensation. Kommen die beiden doch aus völlig unterschiedlichen musikalischen Welten.

Der Schauspieler und Musiker Grönemeyer lernte den Multiinstrumentalisten und Klangkünstler Michael Rother, der 1971 bei Kraftwerk spielte, 1999 auf einer Pressekonferenz zur TV-Doku-Reihe Pop 2000 kennen. Danach erschien nicht nur der Soundtrack zur Dokumentation als 7-CD-Compilation auf Grönemeyers Label Grönland. Er wiederveröffentlichte auch die Alben der legendären Kraut rockband Neu!. Mit Neu! schrieben der 1950 geborene Rother und sein damaliger Bandkollege Klaus Dinger zwischen 1972 und 1975 Musikgeschichte und beeinflussten angloamerikanische Musiker wie David Bowie (der ihn zur Mitwirkung auf dem Heroes- Album einlud) und Brian Eno (der 1976 zu Sessions der Gruppe Harmonia auftauchte, die aus Rother, Moebius und Roedelius bestand). Bands wie Stereolab, Sonic Youth, Radiohead und Placebo berufen sich auf die Avantgardisten.

Herbert kannte bis zu dem Zeitpunkt meine Arbeit mit Neu! aus den frühen 70ern nicht. Wir freundeten uns aber sofort an und machten noch am selben Abend Pläne, etwas zusammenzuarbeiten , sagt Michael Rother. Ich lud ihn in meinen Wohnsitz im Weserbergland ein, wo ich Tracks vorbereitet hatte. Herbert sang spontan dazu. Ich bearbeitete die Vokalpartien, setzte sie neu zusammen und verfremdete das Material, wie ich meine Gitarren verfremde - mit Verzerrer, Delay und so weiter. Als Herbert das Ergebnis später hörte, war er zunächst recht erstaunt, fand das dann aber schließlich sehr gelungen , schmunzelt Rother.

Tatsächlich kann man nur schwer erkennen, dass es Herbert Grönemeyer ist, der dort zu sanft rollenden Loops Slogans wie Energy It Up raunt. Rother rückt andere Facetten seiner Stimme in den Vordergrund. Grönemeyers teils walartiger Gesang trägt den Hörer durch einen komplexen Ethno-Trance-Sound-Dschungel. Mantren-gleich werden Schlagworte und Melodien wiederholt.

Jetzt erscheint Remember - The great Adventure, Rothers mittlerweile neuntes Soloalbum - es ist sein erstes mit Gesang. Als er 1977 seine Solo-Karriere mit Flammende Herzen begann, war das ein sehr spezielles Gitarrenalbum, das gar nicht nach Gitarre klang. Der menschlichen Stimme habe ich mich allmählich genähert. Anfang der 90er begann ich, mit Voice-Samples zu arbeiten, und habe gute Erfahrungen mit der Intensität und Unmittelbarkeit der menschlichen Stimme gemacht. Ich wollte diese Erfahrungen fortsetzen , sagt Rother.

Die zweite prägende Stimme des Albums stammt von Sophie Williams, mit der Grönemeyer auf dem Stück Morning After (Loneliness) eine Art Dialog singt - ein äußerst melancholisches Stück mit potentiellem Hit-Charakter. Sophie habe ich zufällig in einer kleinen Bar am Schulterblatt in Hamburg kennengelernt, wo sie mit ihrem Cello für Kurzauftritte von Lokal zu Lokal zog , sagt Rother. Sofort war er von ihrem klaren, unangestrengten Ausdruck fasziniert.

Dagegen basiert der Titel Aroma Club B3 auf Tracks des experimentellen Geräusch-Musikers Asmus Tietchens, der seit über 30 Jahren mit Rother befreundet ist. Ein markantes Gitarrenriff verleiht dem Song etwas sehr Rother-Typisches. Sweet Sweat basiert auf der Wiederholung eines Drehorgel-Motivs, auf dem sich Sophie Williams Gesang mehrfach gedoppelt bis zum mehrstimmigen Chor überlagert und einen langen Spannungsbogen bildet. Zu den weiteren Mitmusikern des Albums zählen Thomas Beckmann, Jake Mandell und Andi Toma (vom Köln-Düsseldorfer Duo Mouse On Mars), die für die Electrobeat-Anteile zuständig waren.

Es ist ein klanglich und rhythmisch vielschichtiges Album geworden, das zu einer meditativen Reise durch den eigenen (Klang-)Körper einlädt.

Die Gestaltung der Live- Präsentation ist noch unklar. Eventuell wird Herbert über Internet auf einer Projektionswand dazu geschaltet , scherzt Michael Rother und lauscht den aufsteigenden Bläschen im Wasserglas.

Mit dem Gitarristen John Frusciante von den Red Hot Chili Peppers, ebenfalls ein Rother-Fan, geht er demnächst ins Studio, um gemeinsam an Tracks und Songs zu arbeiten.


Zu meinem fünfundvierzigsten Geburtstag am 16. November besuchte mich Irma am Nachmittag. Meine Mutter kam später auch dazu. Wir tranken zu dritt Kaffee und aßen Kuchen, ein nettes Beisammensein in meinem Wohnzimmer.

Stine hatte beschlossen, Jimbo Czernin zu heiraten, einen kräftigen Kameramann und TV-Producer. Sie kannten sich von der Arbeit und waren sich schon öfter begegnet, hatten eine Affäre begonnen und waren wieder auseinandergegangen. Es dauerte eine Zeit, bis sie erneut zusammenfanden. Und das sogar zwei bis drei Mal. Aber dann sollte es so weit sein. Und zwar für immer. Stine plante die Feier und traf bereits ihre Vorbereitungen.

Meine Mutter fragte mich, ob ich auch kommen würde. Ich wusste nicht so recht, traute mir Berlin derzeit nicht zu. Meine Panikattacken waren zwar nachts verschwunden, aber das Wegfahren und Verlassen meines angestammten Lebensraums war mir unmöglich geblieben, ich bewegte mich aus der Schanze nicht heraus. In eine Bahn setzte ich mich schon gar nicht mehr. Und allein durch die Stadt fuhr ich auch nicht. Zu Irma, die jetzt wieder in Blankenese bei ihrer Mutter wohnte, kam ich zum Beispiel nicht, was diese nicht verstehen konnte und mir übel nahm.

Rose fragte Irma an jenem Geburtstagsnachmittag kurzerhand, ob sie nicht mit mir nach Berlin fahren wollte.

Die war sofort begeistert. Na klar! Gerne!

Das war ein starkes Stück! Ohne mich zu fragen, hatte Rose Irma und mich verkuppelt, ich war genervt.

Das muss ich mir erst Mal über- und unterlegen! , sagte ich verhalten widerspenstig und konnte mir das alles nicht vorstellen. Irma schien meiner Mutter als potentielle Schwiegertochter wohl zu gefallen. Was für ein Wahnsinn! Irma wollte doch in erster Linie ein Kind, das kam für mich nicht infrage.

Aber meine Mutter machte den Deal dingfest: Dann kommst du mit Irma nach Berlin, das ist doch toll. Dann kann ich ja Stine Bescheid sagen!

Ich wehrte mich nicht besonders gegen diese Verfügung und dachte, dass ich somit immerhin zur Hochzeit käme. Allein wäre mir das unmöglich geblieben. Wer weiß, wozu es gut war?! Ich ließ meinen Fatalismus entscheiden und nahm es, wie es gekommen war. Die Vermählung sollte im Januar stattfinden. Das konnte ich einrichten, ich hatte ja sonst keine festen Termine. Außerdem gingen mir langsam die Haare aus, ich war schon fünfundvierzig. Aber heiraten und Kinder in die Welt setzen war für mich noch nie ein Thema gewesen, und so sollte es auch bleiben. Meine Erfahrungen zu Kinderzeiten wollte ich niemanden wiederholen lassen müssen.

Die Agentin Katharina Gewehr von Copywrite hatte derweil Absagen für CO vom Ventil-, Bilger- und Luftschacht-Verlag erhalten.

Der Roman sei nur auf Sex ausgerichtet und die Handlung bliebe zu sehr ohne Plot, musste ich mir anhören.

Dieses planlose aneinander Vorbeischweben und dennoch immer wieder dem Trieb hemmungslos ausgeliefert sein und auf den Leim gehen, war genau meine Absicht beim Verfassen dieses Buches gewesen. Konnte man mit einer solchen Thematik nicht auch experimentieren? Zudem: Unsere Geschichte hatte sich genau so ereignet und war damit eine leider allzu finstere Realität, wollte das keiner der Verlagsverantwortlichen wahrhaben?

2015 erschien der Film Fifty Shades of Grey in den Kinos und sackte mit inhaltsloser Erotik weltweit 560 Millionen US-Dollar ein. Warum sah man in meinem Stoff nicht ebenfalls eine solche Goldgrube? Das leuchtete mir nicht ein, an derartige Strömungen nicht andocken zu wollen und in dem Fahrwasser Konnotationen zu setzen, mit ihnen kreativ zu spielen und das Ganze psychologisch zu durchleuchten ⦠das war anscheinend das falsche Kriterium, aber kein unmögliches, fand ich.

Gustav Mechlenburg kannte Stefan Buchberger vom Luftschacht-Verlag, und so investierte ich noch einmal einige Umbauarbeiten am CO-Roman und strich fünfzig Seiten und somit einige Umwege.

Buchberger tat mir den Gefallen und las das Skript once again.

Ich habe zwei äußerst vergnügliche Tage auf der Couch bei zwei Flaschen Wein mit dem Buch verbracht. Hat mir nun doch gefallen! , schrieb Buchberger in einer Mail. Leider bin ich bei Luftschacht ausgestiegen und betreibe nun die Webagentur Buch & Berger. Ich kann also nichts mehr für Dich tun.

Ein weiteres Tjäh, schade!

Ich führte meine Sucht nach Anzügen, die ich mir in der Zeit beim Bauer-Verlag angeeignet hatte, leider fort. Nun kaufte ich nicht mehr High-, sondern Middle- und Under-Class bei Otto, Neckermann, Quelle...
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