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Wechsel-Blut - Kriminaler Roman von der Olympic Peninsula

E-BookEPUBDRM AdobeE-Book
313 Seiten
Deutsch
treditionerschienen am09.04.20221. Auflage
Im Herbst 2007 nutzt der berühmte Hollywood-Regisseur Budd Coleman die Regenwälder der Washington Peninsula für die Außenaufnahmen seines neuen Vampirfilms mit dem Titel ´Wechselblut`. Während des Drehs ereignen sich grausame Morde. Police-Officer Stan Wrozeck ermittelt hier in seinem inzwischen dritten Fall, da die kapriziöse FBI-Agentin Alice wieder einmal auf seine Unterstützung angewiesen ist.

Jeff Sailor wurde am 31. August 1956 in Salinas, Kalifornien, als Sohn eines US-amerikanischen Ozeanologen und einer deutschen Chemikerin geboren. Nach der Trennung seiner Eltern zog er bereits als Fünfjähriger mit seiner Mutter nach Deutschland und lebte mit ihr in Düsseldorf. Er studierte Germanistik an der Universität zu Köln, brach das Studium nach einigen Jahren aber ohne Abschluss ab und kehrte zurück in den Westen der USA zur Familie seines Vaters. Dort nahm er im Folgenden etliche Gelegenheitsjobs an. So betätigte er sich als Erntehelfer im Steinbeck-Country, als Werftarbeiter in Monterey sowie als Zeitungsredakteur in Astoria, Oregon. Als freier Schriftsteller schrieb er unter anderem die Romane 'Jenseits von Jenen', 'Schlangen-Grab' und 'Stark-Sturm' und die satirische US-Kurzgeschichtensammlung der 'Tossing Tales'. Er schreibt in deutscher Sprache und übersetzt hin und wieder eines seiner Werke ins Englische. Häufig benutzt er Heteronyme, nennt sich dabei Alissa Carpentier oder Gudrun Tossing. Nach fünf gescheiterten Ehen, unter anderem mit einigen Protagonistinnen seiner Romane, lebt er inzwischen zurückgezogen und Pfeife rauchend in der von seinem Vater ererbten Villa in Carmel bei Monterey. Sein apricot-farbener Pudel heißt Carli V.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
BuchGebunden
EUR24,00
E-BookEPUBDRM AdobeE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextIm Herbst 2007 nutzt der berühmte Hollywood-Regisseur Budd Coleman die Regenwälder der Washington Peninsula für die Außenaufnahmen seines neuen Vampirfilms mit dem Titel ´Wechselblut`. Während des Drehs ereignen sich grausame Morde. Police-Officer Stan Wrozeck ermittelt hier in seinem inzwischen dritten Fall, da die kapriziöse FBI-Agentin Alice wieder einmal auf seine Unterstützung angewiesen ist.

Jeff Sailor wurde am 31. August 1956 in Salinas, Kalifornien, als Sohn eines US-amerikanischen Ozeanologen und einer deutschen Chemikerin geboren. Nach der Trennung seiner Eltern zog er bereits als Fünfjähriger mit seiner Mutter nach Deutschland und lebte mit ihr in Düsseldorf. Er studierte Germanistik an der Universität zu Köln, brach das Studium nach einigen Jahren aber ohne Abschluss ab und kehrte zurück in den Westen der USA zur Familie seines Vaters. Dort nahm er im Folgenden etliche Gelegenheitsjobs an. So betätigte er sich als Erntehelfer im Steinbeck-Country, als Werftarbeiter in Monterey sowie als Zeitungsredakteur in Astoria, Oregon. Als freier Schriftsteller schrieb er unter anderem die Romane 'Jenseits von Jenen', 'Schlangen-Grab' und 'Stark-Sturm' und die satirische US-Kurzgeschichtensammlung der 'Tossing Tales'. Er schreibt in deutscher Sprache und übersetzt hin und wieder eines seiner Werke ins Englische. Häufig benutzt er Heteronyme, nennt sich dabei Alissa Carpentier oder Gudrun Tossing. Nach fünf gescheiterten Ehen, unter anderem mit einigen Protagonistinnen seiner Romane, lebt er inzwischen zurückgezogen und Pfeife rauchend in der von seinem Vater ererbten Villa in Carmel bei Monterey. Sein apricot-farbener Pudel heißt Carli V.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783347615861
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisDRM Adobe
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum09.04.2022
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.3
Seiten313 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1357 Kbytes
Artikel-Nr.12572930
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Teil I: Stan wundert sich

1) Viel Blut

Stan war entsetzt. So viel Blut hatte er ja noch nie gesehen. Wie auf einem Schlachthof, fiel ihm dazu ein, nur in einer völlig anderen Szenerie. Ein Bild des Grauens, das sich ihm da mitten im grünen Forst bot - ihm und den Leuten der Spurensicherung. Die verrichteten aber in ihren weißen Ganzkörperanzügen bereits stoisch ihre Arbeit, und der Pathologe Frank Miles beugte sich tief über den Toten, dessen Blut dort den Waldboden getränkt hatte.

Stan Wrozeck als Deputy und Stellvertreter des County Sheriffs empfand es als eine Art von trauriger Pflicht, sich zunächst alles genau anzusehen und es im gesamten Umfeld auf sich wirken zu lassen. Nach seinem ersten Entsetzen beim Anblick der blutüberströmten Leiche gab es für Wrozeck nun Anlass zur Verwunderung. Es sieht aus, als seien es viele oberflächliche Schnitte , murmelte er vor sich hin, Hände und Unterarme des Toten betrachtend.

Der Pathologe hörte die leise Bemerkung und blickte kurz zum Deputy auf. Ja, ich habe bisher in der Tat nur einen einzigen tieferen Einstich an seinem linken Oberschenkel entdeckt , antwortete er. Nachdem alle Fotos geschossen waren, hatte Miles den Leichnam behutsam hin und her bewegt, um sich einzelne Läsionen näher anzuschauen. Genauer ging das natürlich erst auf dem Obduktionstisch, das verstand sich von selbst. Doch eine erste Einschätzung war wichtig, um die Spurenermittler wissen zu lassen, worauf sie ihr Augenmerk richten sollten.

Stan, der erst vor einigen Monaten seinen Dienst im Städtchen Forks auf der Washington Peninsula angetreten hatte, kannte Miles bereits und empfand ihn als nüchternen Bürokraten. Wehmütig erinnerte er sich an Lucy Morgan zurück, die engagierte und clevere Pathologin, die dem Forensiker-Team seiner früheren Arbeitsstelle im nordkalifornischen Eureka vorgestanden hatte. Sie war stets mit Tatendrang und untrüglicher Intuition bei der Sache gewesen. Hier gab es nun diesen Frank als Chef der kleinen Forensik, dem nicht einmal ein Pathologiegehilfe zur Verfügung stand. Für die Obduktionen musste der sich bei Bedarf einen zweiten Mann aus Seattle anfordern. Na ja, vielleicht wurde da mal einer mit etwas mehr Fantasie und Verve geschickt.

Eine circa 150 Meter lange Blutspur ließ sich offenbar von der Unglücksstelle bis hierher zum Fundort verfolgen. Schier unglaublich, wie viel Blut ein Mensch in sich hat , dachte der Deputy. Vielleicht sprach er das auch aus, denn Frank sah ihn mal wieder so komisch an. Der wollte sich zur Straße schleppen. Fast hätte er es geschafft, aber rechtzeitige Hilfe war wohl sowieso nicht zu erwarten , kommentierte der Pathologe lediglich und lag damit richtig. Auf dem gewundenen Sträßchen, das hier mitten durch die Regenwälder zum Olympic National Park führte, sah man jetzt Anfang November nur ganz wenige Autos. Touristen bereisten die Washington Peninsula bevorzugt im Sommer oder Frühherbst.

Ein alter roter Buick stand am Straßenrand unmittelbar am Beginn des Waldwegs geparkt, auf dem der Tote lag. Somit war der junge Mann nur circa 100 Fuß von seinem Fahrzeug entfernt zusammengebrochen. Doch selbst wenn es dem Schwerverletzten gelungen wäre, das Auto zu erreichen und mit seinem Handy, das er darin zurückgelassen hatte, einen Notruf abzusetzen, hätte ihm das nicht mehr geholfen. In dieser Abgeschiedenheit wäre bis zum Eintreffen eines Notarztes sowieso zu viel Zeit verstrichen. Außerdem gab es hier je nach Wetterlage häufig gar keinen Handy-Empfang mehr.

Momentan regnete es zum Glück nicht, zumindest nicht in Strömen. Das Nieseln stand eher in der Luft, so dass man die Feuchtigkeit einatmete. Stan war froh, dass er sich eben, als er aus dem Wagen stieg, noch seinen Stetson vom Rücksitz geangelt und aufgesetzt hatte.

Weiße Nebelschwaden stiegen ganz langsam aus den dicht bewaldeten Hügeln, hoben sich empor aus diesem dunkelgrünen Pelz von Nadelwäldern. Einige Parzellen, wo Ahornbäume standen, leuchteten gelb aus all dem sonstigen Grün hervor. Die trugen ihr Herbstlaub, solange kein Nachtfrost einsetzte. Unter anderen Umständen ein schönes Bild , dachte Wrozeck traurig.

Ohne es eigentlich zu wollen, starrte er weiterhin auf die Leiche. So ein junger Mensch, nicht viel älter als 20.

Alles an ihm war blutbesudelt, auch sein Gesicht und sein blondes Haar, eine Kurzhaarfrisur, eigentlich nur helle Stoppeln. Der Kopf schien nicht direkt verletzt. Er hatte sich wohl mit seinen blutigen Händen darübergewischt. Er musste einen scheußlichen Tod gehabt haben. Seine Augen starrten weit geöffnet - groß und blau - in die Baumkronen. Sein Mund stand leicht offen: ein Gesichtsausdruck, als könne er es einfach nicht fassen, was ihm da passiert war.

An der Oberbekleidung waren die vielen Blutflecken nicht verkrustet. Das mochte dem steten Nieselwetter geschuldet sein. Allerdings sahen seine Blue Jeans sowie das hellblaue T-Shirt unter einem offenen Blouson so gründlich durchfeuchtet aus, dass die Nässe nicht allein von Nieselregen oder Körperflüssigkeiten herrühren konnte. Auch seine Sportschuhe und Socken schienen geradezu von Wasser getränkt.

Er war ja schließlich in den Bach gefallen , konstatierte Stan wie im Selbstgespräch, und Frank Miles nickte: Das stimmt, die Spurensucher gingen zunächst dem Weg nach. In circa 400 Fuß kreuzt der Beaver Creek. Da gibt es ein kleines Behelfsbrückchen, eine Querung, eigentlich nur zwei nebeneinandergelegte Holzplanken. Und die waren am Rande angesägt, zusätzlich noch mit Schmierseife präpariert. Da wollte einer auf Nummer sicher gehen.

Das hatte Stan von den Kollegen schon gehört, auch die Tatsache, dass das Bachbett rechts und links des provisorischen Plankenübergangs mit Glasscherben gespickt war. Dennoch, ein solcher Sturz ins Wasser aus nur knapp einem Meter Höhe hätte nicht unbedingt tödlich enden müssen , überlegte Stan und wurde sich dabei bewusst, dass er nach wie vor in metrischen Einheiten dachte. Ich bin eben gedanklich immer noch in Europa. Vielleicht komme ich auch nie hier an. Er blickte dabei seltsam berührt auf das Gesicht des toten Jungen, seine etwas kantig vorstehenden Wangenknochen. Ein Osteuropäer wie ich , schoss es ihm da durch den Kopf. Vielleicht war der ebenfalls nie hier angekommen. Der Junge sieht slawisch aus , sagte er laut.

Ja, gemäß den Papieren, die man eben im Buick fand, handelt es sich um einen Russen. Er heißt Kolja Bojar und wurde am 2. August 87 in Nowosibirsk geboren, ist also gerade mal 20 Jahre alt , ließ Frank sich vernehmen. Er hatte sich erhoben und stand nun neben Wrozeck. Er gleicht Ihnen ein bisschen, finde ich , fügte er tatsächlich hinzu und sah den Deputy von der Seite an.

Wie kommt der denn jetzt zu so einem persönlichen Statement? Das passt doch gar nicht zu seiner sachlich-drögen Art , dachte Stan etwas unbehaglich und schaute dem Pathologen prüfend ins Gesicht: Finden Sie? Der wandte rasch den Blick ab und konzentrierte sich lieber wieder auf seinen Toten. Entschuldigen Sie, Deputy, ich wollte Ihnen nicht zu nahetreten , murmelte er.

Stan selbst war Halbrusse mit einer Mutter aus St. Petersburg und einem Vater aus Warschau. Von Russland kannte er - außer der Sprache - allerdings nur wenig. Er lebte während der Zeit des Eisernen Vorhangs mit seinen Eltern in Polen. Weil ihm plötzlich seine verflossene Musikerkarriere als Flügelhornist bei den Warschauer Symphonikern durchs Hirn spukte, seufzte er gedankenverloren auf, an unpassender Stelle, wie ihm sogleich bewusst wurde.

Miles hatte seinen Stoßseufzer als Mitleidsbekundung für den toten Jungen aufgefasst und stimmte ein: Mir will auch nicht in den Kopf, dass so ein junger Kerl hier so elendig krepieren musste. Durch seine spontane Gefühlsäußerung erschien Stan der Pathologe jetzt doch ein wenig sympathischer.

Nun wollte er sich die Stelle, wo es passierte, selbst ansehen, und ging auf dem schmalen Waldpfad zunächst der Blutspur nach. Da gab es etliche der rostfarbenen Flecken auf dem Herbstlaub und auf Pflanzen am Wegrand - größere bereits mit Fähnchen markiert.

Baumriesen säumten den schmalen Pfad. Neben den allgegenwärtigen Douglasien und Hemlocktannen fanden sich in dieser besonders wasserreichen Senke Ahornbäume von gigantischem Wuchs. Sie waren mit einer zyangrünen Moosflechte namens Cat-tail Moss beladen, die metertief von den weit ausladenden Ästen herabfiel, ein geradezu mystischer Anblick.

Unter anderen Umständen hätte Stan den Gang durch den Regenwald genossen. Doch leider konnte er sich nun nicht an den Naturschönheiten erfreuen. Die Blutspur schien ihm die Majestät des Hains zerstört zu haben. Selbst die Vögel ließen sich momentan nicht hören. Es ist 11 Uhr vormittags. Um diese Zeit legen...

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Jeff Sailor wurde am 31. August 1956 in Salinas, Kalifornien, als Sohn eines US-amerikanischen Ozeanologen und einer deutschen Chemikerin geboren. Nach der Trennung seiner Eltern zog er bereits als Fünfjähriger mit seiner Mutter nach Deutschland und lebte mit ihr in Düsseldorf. Er studierte Germanistik an der Universität zu Köln, brach das Studium nach einigen Jahren aber ohne Abschluss ab und kehrte zurück in den Westen der USA zur Familie seines Vaters. Dort nahm er im Folgenden etliche Gelegenheitsjobs an. So betätigte er sich als Erntehelfer im Steinbeck-Country, als Werftarbeiter in Monterey sowie als Zeitungsredakteur in Astoria, Oregon. Als freier Schriftsteller schrieb er unter anderem die Romane "Jenseits von Jenen", "Schlangen-Grab" und "Stark-Sturm" und die satirische US-Kurzgeschichtensammlung der "Tossing Tales". Er schreibt in deutscher Sprache und übersetzt hin und wieder eines seiner Werke ins Englische. Häufig benutzt er Heteronyme, nennt sich dabei Alissa Carpentier oder Gudrun Tossing. Nach fünf gescheiterten Ehen, unter anderem mit einigen Protagonistinnen seiner Romane, lebt er inzwischen zurückgezogen und Pfeife rauchend in der von seinem Vater ererbten Villa in Carmel bei Monterey. Sein apricot-farbener Pudel heißt Carli V.