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Perry Rhodan Neo 321: Duell der Druisanten

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
160 Seiten
Deutsch
Perry Rhodan digitalerschienen am04.01.2024
Das Jahr 2113: Auf der Erde und den verschiedenen Welten, die besiedelt worden sind, leben die Menschen in Frieden und Freiheit. Gemeinsam arbeitet man am Aufbau einer positiven Zukunft. Doch alle wissen: In den Tiefen des Alls lauert eine feindliche Macht, die jederzeit angreifen kann. Dagegen müssen Perry Rhodan und seine Gefährten etwas tun. Immerhin weiß man, dass der Gegner den Namen Catron trägt und in der 55 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxis M 87 residiert. Will man die Menschen und alle anderen Völker der Milchstraße schützen, muss man also nach M 87 reisen. Die BASIS wird ausgerüstet, ein neues Fernraumschiff mit einem phantastischen Antrieb. Mit einer wagemutigen Besatzung beginnt Rhodan seine Expedition. Die Menschen schaffen den Sprung über den gigantischen Abgrund zwischen den Galaxien und treffen in M 87 auf unterschiedliche Kulturen. Schnell geraten sie in einen Konflikt und werden zu einer Welt eskortiert. Dort müssen sie auf ihr Urteil warten - und werden Zeugen im DUELL DER DRUISANTEN ...mehr

Produkt

KlappentextDas Jahr 2113: Auf der Erde und den verschiedenen Welten, die besiedelt worden sind, leben die Menschen in Frieden und Freiheit. Gemeinsam arbeitet man am Aufbau einer positiven Zukunft. Doch alle wissen: In den Tiefen des Alls lauert eine feindliche Macht, die jederzeit angreifen kann. Dagegen müssen Perry Rhodan und seine Gefährten etwas tun. Immerhin weiß man, dass der Gegner den Namen Catron trägt und in der 55 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxis M 87 residiert. Will man die Menschen und alle anderen Völker der Milchstraße schützen, muss man also nach M 87 reisen. Die BASIS wird ausgerüstet, ein neues Fernraumschiff mit einem phantastischen Antrieb. Mit einer wagemutigen Besatzung beginnt Rhodan seine Expedition. Die Menschen schaffen den Sprung über den gigantischen Abgrund zwischen den Galaxien und treffen in M 87 auf unterschiedliche Kulturen. Schnell geraten sie in einen Konflikt und werden zu einer Welt eskortiert. Dort müssen sie auf ihr Urteil warten - und werden Zeugen im DUELL DER DRUISANTEN ...
Details
Weitere ISBN/GTIN9783845355214
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum04.01.2024
Reihen-Nr.321
Seiten160 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1273 Kbytes
Artikel-Nr.13406852
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


3.

Erinnerungen I: Auf der Flucht

Jahr 82 der reinen Vernunft

 

Wo bin ich?

Sarah Maas schrak aus dem Schlaf. Ihr Herz raste. Um sie herum gab es nichts als undurchdringliche Finsternis.

»Licht«, sagte sie.

Nichts geschah.

»Licht!« Ihre Stimme wurde schrill. »Licht an, verdammt noch mal!«

Nichts geschah.

Sie wollte schon erneut schreien, da fiel ihr endlich wieder ein, wo sie sich befand. Und damit auch, weshalb das Licht nicht funktionierte.

Sie war auf einer Personenfähre unterwegs von der Erde zum Mars. Damit erklärte sich auch, weshalb die Positronik ebenso wenig auf ihr Kommando reagierte wie die Bewegungssensoren. Die entsprechende Technik war entweder defekt oder abgeschaltet worden. Ihre Kosten-Nutzen-Rechnung fiel nach der Logik der Aphiliker schlicht nicht positiv genug aus.

Ein zweiter Schreck durchzuckte sie. Bei allen Sternengöttern!

Es war nicht die Dunkelheit, die sie entsetzte. Ihr Finger tastete bereits nach dem Schalter, mit dem sie die Beleuchtung manuell einschalten konnte. Im Gegensatz zu ihrer anfänglichen Desorientierung handelte es sich diesmal um eine begründete Angst. Es ging um nicht weniger als um ihr Leben.

Schrecken Aphiliker aus dem Schlaf? Können sie das überhaupt? Sie spüren ja keine Furcht!

Die Aphilie hatte die Erde seit gut fünfzig Jahren fest im Griff. Das Phänomen hatte schleichend begonnen und schließlich die gesamte Menschheit ergriffen, mit wenigen Ausnahmen, die von den Aphilikern als »Gefühlskranke« bezeichnet wurden. Menschen wie Maas, die von dem Phänomen nicht betroffen waren, werteten das als Verkehrung der Tatsachen. Sie bezeichneten sich selbst als »Immune«.

Aphiliker waren nicht in der Lage, Gefühle zu empfinden. Es gab verschiedene Ausprägungen: Die einen reagierten ohne Drohungen und Belohnungen, also auf existenzieller Ebene, auf gar nichts mehr. Die deutlich gefährlichere Gruppe stellte alles unter die Prämisse der messbaren Effizienz. Der Effizienz und kalten Logik waren Gefühle mit ihrer Moral und ihrem Zaudern aber naturgemäß abträglich.

Also, können Aphiliker nun aus dem Schlaf schrecken, oder nicht?, kam sie wieder auf ihre ursprüngliche Frage zurück. Wie auch immer die Antwort lauten mochte, Maas musste sich schnellstens beruhigen. Noch war sie der einzige Gast in der Schlafkabine, das konnte sich indes jederzeit ändern.

Dass noch kein Greiftrupp eingetroffen ist, ist immerhin ein gutes Zeichen. Entweder sie überwachen die Kabinen nicht oder es ist doch nicht so ungewöhnlich, dass Leute aus dem Schlaf schrecken. An Gründen würde es ja auch für Aphiliker nicht mangeln in dieser Albtraumgesellschaft.

Das war allerdings ein nur schwacher Trost. Am liebsten wäre sie liegen geblieben, hätte sich in den Decken vergraben und gewartet, bis die Fähre ihren Zielort erreicht hatte.

Aber das konnte sie nicht. Denn diesen Zielort durfte die Fähre nicht erreichen - wenn sie es tat, kam das einem Todesurteil für Sarah Maas und eine unbekannte Zahl weiterer Passagiere gleich. Deshalb musste sie sich aufraffen.

Sie schüttelte ihr langes, braunes Haar zurecht und band es zu einem Zopf zusammen. Mode und Frisuren waren Aphilikern zwar gleichgültig, Funktionalität hingegen nicht. Aus unerfindlichen Gründen rasierten sich trotzdem nicht alle den Kopf, dabei wäre das eigentlich naheliegend gewesen, fand Maas. Stattdessen gab es durchaus viele aphilische Menschen, die lange Haare trugen. Das Frisieren beschränkte sich bei ihnen allerdings auf das Notwendigste. Ein Haarband etwa war der einfachste Weg, die Haare daran zu hindern, einem immer wieder ins Gesicht zu fallen.

Sie griff nach einem Kamm und zog wieder die Hand zurück. Nein. Zweimal in der Woche kämmen muss reichen.

Mancher Aphiliker war erstaunlich scharfsinnig, wenn es darum ging, Gefühlskranke ausfindig zu machen. Schon eine ungewöhnliche Sorge um die eigene Frisur konnte ausreichen, um Verdacht zu erregen. Ganz zu schweigen von jenen als Aphiliker getarnten Immunen, die ihre Schicksalsgenossen besonders eifrig verrieten, um nicht selbst als gefühlskrank aufzufallen.

Bei denen passt die Bezeichnung »gefühlskrank« sogar. Maas spürte Zorn in sich aufwallen. Das war gut. Damit konnte sie ihre Furcht wirksamer bekämpfen als mit jeder Entspannungsübung.

Ehe sie das Oberteil ihrer grauen Einheitskombination schloss, setzte sie einen kleinen Mehrfachinjektor an. Er enthielt Jungbrunnen, ein nahezu magisches Mittel, das die biologische Alterung verhinderte oder zumindest extrem verlangsamte. Anschließend verstaute sie das Objekt wieder sorgfältig in ihrer Tasche.

Sie holte tief Luft und öffnete die Tür. Ein Mann prallte zurück, der gerade eintreten wollte.

Maas musste sich ein »Entschuldigung!« verbeißen und ging wortlos an ihm vorbei, was dieser ebenso gleichgültig geschehen ließ, während er in der Schlafkammer verschwand.

Der Flur war leer. Nur wenige Lichtbänder tauchten ihn in schummriges Licht. Viele andere mochten kaputt oder abgeschaltet sein. Es gab keinen Grund für einen Paladin der reinen Logik, mehr Beleuchtung einzusetzen als für eine ausreichende Sicht erforderlich war.

Ihr Vater hatte sie mal durch eine alte Bunkeranlage mit ähnlich grauen Wänden geführt, die angeblich noch aus der Zeit der arkonidischen Besatzung stammte. Der Anblick der Fährenkorridore beschwor immer wieder Bilder aus ihrer Kindheit hervor. Seit die Aphilie die Macht über die Erde übernommen hatte, war es so. Egal wo sie war, überall fühlte sie sich wie in einem Bunker, ob es sich nun um ein Bürogebäude, ihre Wohneinheit oder das Innere eines Raumschiffs handelte. Bunker überall ...

Maas konnte nicht mehr. Das musste aufhören. Genau aus diesem Grund begab sie sich in die Passagierlounge.

 

»Lounge« war allerdings ein ziemlich hochtrabender Begriff. Die Interplanetarfähre war noch vor der Aphilie erbaut worden, also war der Raum vermutlich tatsächlich mal eine Lounge gewesen: ein Raum voller Farben und Kaffeegeruch mit kleinen, runden Tischen, an denen man gemütlich sitzen und sich über Gott und die Welt austauschen konnte, während Dämpfungsfelder und leise Musik geschickt die Geräusche der zahllosen Maschinen überdeckten, die das Raumfahrzeug antrieben und das Leben darin ermöglichten. Kurzum, es war sicherlich ein Ort gewesen, der zum entspannten Verweilen einlud.

Längst jedoch waren die ehemals farbenfrohen Wände im Einheitsgrau übertüncht. Die Emitter, die ringsum schöne Holovids von Wäldern und Seen projiziert hatten, waren herausgerissen worden, und niemand hatte sich die Mühe gemacht, die offen liegenden Anschlüsse zu verdecken. Das warme Licht zahlreicher Lampen war dem Kalkweiß von simplen Leuchtquadern gewichen. Und anstelle der Kaffeetischchen war der gesamte Raum mit Sitzreihen vollgestopft worden, zwischen denen enge Gänge nach vorn führten.

Maas steuerte auf ihren reservierten Platz zu, quetschte sich an zwei Passagieren vorbei, die das apathisch hinnahmen, und achtete peinlich genau darauf, die ganze Zeit über einen leeren Gesichtsausdruck zu bewahren.

Ich muss raus aus der Aphilie! Ich muss hier weg, sonst bin ich in ein paar Tagen wahnsinnig geworden ... Achtzig Jahre lang hatte sie auf der isolierten Erde durchgehalten, davon fünfzig unter der Ägide der Aphilie. Es war genug.

Die Panik und die Wut, die sie beim Aufwachen verspürt hatte, waren verflogen. Stattdessen wuchs die Aufregung in ihr. Ein Agent der Organisation Guter Nachbar, der OGN, hatte sie kontaktiert und ihr gesagt, dass es eine Gelegenheit gäbe, in eine Enklave der Immunen auf dem Mars zu flüchten; es stünden vielversprechende Ereignisse bevor. Was das für Ereignisse sein sollten, hatte ihr Kontakt ihr ebenso wenig verraten wie Einzelheiten des Fluchtplans. Trotzdem hatte Maas nach diesem Strohhalm gegriffen. Ihr war völlig klar: ein Fehler, und die ganze Operation stand auf dem Spiel. Nicht nur ihr Leben, sondern auch das der anderen Immunen, die mit ihr an Bord waren. Die ebenfalls ihre Chance auf Flucht nutzen wollten. Von denen sie weder wusste wer, noch wie viele sie waren.

Ich darf mir nichts anmerken lassen!, dachte sie. Was nur dazu führte, dass ihre Aufregung noch weiter anstieg.

Immerhin waren einfache Geräte in die Lehnen der Wartesaalsessel eingebaut, die es ermöglichten, auf staatlich gutgeheißene Teile des Meshs zuzugreifen, des systemweiten Kommunikations- und Datennetzes. Sie aktivierte das kleine Holo. Was nach Dienstleistung aussah, entsprach in Wahrheit dem aphilischen Gedanken: Schließlich war es eine effizientere Nutzung der Reisezeit, wenn man sich währenddessen fortbilden oder Fernarbeiten erledigen konnte.

Welche Themen waren unverfänglich, welche zählten als Erbauung und waren somit verdächtig? Der Marskanal nahm ihr zumindest diese Entscheidung ab: Als Angebot von Aphilikern für Aphiliker gab es dort nur Informationen, die in irgendeiner Form nützlich oder wichtig sein konnten.

Gerade ging es um Politik. Eine Holokamera zeigte ein Sportstadion der Gefühlskranken - Maas wunderte sich kurz, was so etwas wie Sport in einem aphilischen Nachrichtenkanal verloren hatte. Dann wechselte die Perspektive, sie sah Menschen in der Sportkleidung von Kedäliumspielern, die auf die Ehrentribüne zuhasteten, eine Pyramide bildeten und versuchten, die Regierungschefin des Mars anzugreifen.

Maas verfolgte atemlos das Geschehen. Die Regierungschefin des Mars war niemand anders als Stella Michelsen, die Ehefrau von Reginald Bull und...
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