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PERRY RHODAN NEO 324: Die Schläferin

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
160 Seiten
Deutsch
Perry Rhodan digitalerschienen am15.02.2024
Das Jahr 2113: Auf der Erde und den Welten der Terranischen Union leben die Menschen in Frieden und Freiheit. Gemeinsam arbeitet man am Aufbau einer positiven Zukunft. Doch alle wissen: In der fernen Galaxis M 87 lauert eine feindliche Macht, die jederzeit angreifen kann. Ihr Name ist Catron. Mit dem riesigen Raumschiff BASIS brechen Perry Rhodan und eine wagemutige Besatzung dorthin auf. Nach ersten Abenteuern in der fremden Sterneninsel erleben sie eine große Überraschung: Sie stoßen auf eine Spur zur verschollenen SOL. Währenddessen kommt es auf der Erde zu dramatischen Entwicklungen. Unvermittelt wird die Stabilität der Planeten- und Mondbahnen erschüttert; es drohen Katastrophen. Was ist die Ursache? Als eine geheimnisvolle Frau in Terrania aktiv wird, fällt bald ein Verdacht auf DIE SCHLÄFERIN ...mehr

Produkt

KlappentextDas Jahr 2113: Auf der Erde und den Welten der Terranischen Union leben die Menschen in Frieden und Freiheit. Gemeinsam arbeitet man am Aufbau einer positiven Zukunft. Doch alle wissen: In der fernen Galaxis M 87 lauert eine feindliche Macht, die jederzeit angreifen kann. Ihr Name ist Catron. Mit dem riesigen Raumschiff BASIS brechen Perry Rhodan und eine wagemutige Besatzung dorthin auf. Nach ersten Abenteuern in der fremden Sterneninsel erleben sie eine große Überraschung: Sie stoßen auf eine Spur zur verschollenen SOL. Währenddessen kommt es auf der Erde zu dramatischen Entwicklungen. Unvermittelt wird die Stabilität der Planeten- und Mondbahnen erschüttert; es drohen Katastrophen. Was ist die Ursache? Als eine geheimnisvolle Frau in Terrania aktiv wird, fällt bald ein Verdacht auf DIE SCHLÄFERIN ...
Details
Weitere ISBN/GTIN9783845355245
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum15.02.2024
Reihen-Nr.324
Seiten160 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1163 Kbytes
Artikel-Nr.13880997
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Teil I

Die letzten Tage

 

1.

Reginald Bull

 

Die Tür zu seinem Büro im Stardust Tower flog so heftig auf, dass Reginald Bull aus seinem Sessel hochfuhr und einen herzhaften Fluch ausstieß. Einige der Aktenfolien, die er gerade noch gelesen hatte, entglitten seiner Hand und flatterten wie Blätter im Herbst zu Boden. Zwei uniformierte Sicherheitsleute stürmten mit gezogenen Paralysewaffen in den Raum und sahen sich um. Gleichzeitig ertönte ein unangenehm schriller Alarmton, der jedoch nach wenigen Sekunden wieder verstummte.

»Sie müssen sofort hier raus, Sir!«, rief einer der beiden Männer. Er kam Bull vage bekannt vor. Seine Leibwächter wechselten täglich nach einem zufälligen Schema. Er hatte keine Ahnung, wie viele es insgesamt waren. Den untersetzten Kerl mit Halbglatze und vor Schweiß glänzender Stirn hatte er bereits einige Male gesehen. An seinen Namen erinnerte er sich nicht.

»Was zum Teufel ...«, stieß Bull hervor, als ihn der Personenschützer am Arm packte und mit sich zerren wollte. Wütend schüttelte er dessen Hand ab. Dabei fiel Bulls Blick auf das Namensschild, das der Mann auf der Brusttasche seiner Jacke trug.

»L. Guilfoil«, las er.

»Keine Zeit, Sir!«, rief der Bewaffnete. »Wir haben einen möglichen Attentäter im Haus. Folgen Sie uns bitte. Wir bringen Sie in ...«

»Sie bringen mich nirgendwohin, Mister Guilfoil!«, unterbrach ihn Bull. »Was ist los?«

»Sir ...« Guilfoil wirkte verunsichert. Er sah Hilfe suchend zu seinem Kollegen, doch der zuckte nur mit den Achseln. »Sir ... Es ist zu Ihrer eigenen Sicherheit ...«

Bull verzog das Gesicht, als habe er in eine Zitrone gebissen. »Ich bin weit über hundert Jahre alt«, sagte er. »Und meine Aufgabe ist, die gesamte Menschheit vor den Übeln des Universums zu beschützen. Glauben Sie nicht, dass ich also auch ohne Ihre Hilfe auf mich aufpassen kann?«

»Ich ... äh ... Ja schon, Sir. Aber das Protokoll schreibt vor ...«

Erneut ließ Bull den Sicherheitsmann nicht ausreden. Er schlug Guilfoil freundschaftlich auf den Rücken und schob sich an ihm vorbei.

»Hat man Ihnen nicht gesagt, dass ich schwierig bin?« Bull lachte humorlos. »Ich mag keine Protokolle. Machen Sie sich nichts draus. Verraten Sie mir lieber, warum Sie unangemeldet, und ohne zu klopfen, in das Büro des Protektors der Terranischen Union gestürmt sind.«

»Die Lage ist noch unübersichtlich, Sir«, übernahm der zweite Leibwächter das Gespräch, ein schlanker und durchtrainierter Asiate mit pechschwarzen Haaren, die sich wie eine Haube an seinen schmalen Kopf schmiegten. »Es gibt einen Eindringling im Analyselabor des Stabs. Angeblich sind Schüsse gefallen.«

»Was ist mit der Gebäudeüberwachung?«

»Unklar, Sir. Wir vermuten, dass sie manipuliert wurde. Jedenfalls hat sie nicht angesprochen.«

Bull schnalzte mit der Zunge. »Sieh an. Es sieht also so aus, als käme der Eindringling aus unseren eigenen Reihen, nicht wahr?«

»Ja, Sir.« Die Stimme des Wachmanns klang niedergeschlagen.

Inzwischen hatte Bull auch dessen Namensschild entdeckt. »P. Kosetzki«, stand darauf. Bull nickte ihm zu.

»Kein System ist fehlerfrei. Wie auch immer: Wenn einer meiner Stabsmitarbeiter durchdreht, liegt das in meiner Verantwortung. Gehen wir ...«

»Aber Sir!«, protestierten Kosetzki und Guilfoil beinahe gleichzeitig.

Bull grinste. »Sie dürfen gern die Führung übernehmen.« Er deutete auf die nach wie vor weit geöffnete Tür seines Büros. »Dann müssen Sie sich aber beeilen, meine Herren ...«

Ohne eine Entgegnung abzuwarten, stürmte er los.

 

»Was machen Sie hier, Sir?«

Die Überraschung von Mina Petridis verwandelte sich binnen Sekunden in Zorn - und der richtete sich eindeutig gegen die beiden Sicherheitsleute, die den kurzen Weg von Bulls Büro bis zu den Räumen des Stabsbereichs hinter dem Protektor hergeeilt waren.

»Lassen Sie die Jungs in Frieden, Mina.« Bull lächelte seine Imageberaterin und Mediensprecherin an, die wie immer aussah, als sei sie einem Modeholo entsprungen. Perfekt frisiert, dezent geschminkt und in ein eng anliegendes Kostüm gehüllt, hätte sie sofort auf jedem Laufsteg der Erde eine gute Figur abgegeben.

»Um mich von hier fernzuhalten, hätten die beiden mich paralysieren müssen«, sprach Bull weiter. »Das wollen Sie doch nicht, oder? Wäre schlecht für die Publicity ...«

»Führen Sie mich nicht in Versuchung, Sir.« Die junge Griechin fixierte ihn mit zusammengekniffenen Augen. »Und sehr viel schlechter kann Ihre Publicity nicht mehr werden ...«

»Ich weiß. Verraten Sie mir, was passiert ist?«

»Moon Andrisani«, sagte Petridis knapp.

»Die Wirtschaftsmathematikerin?« Bull runzelte die Stirn.

Er hatte die unscheinbare, ältere Frau noch gut im Gedächtnis, weil er sie drei Monate zuvor selbst interviewt und eingestellt hatte. Ruhig, zurückhaltend und beim Bewerbungsgespräch nicht im Mindesten davon beeindruckt, der zweitmächtigsten Person in der Terranischen Union gegenüberzusitzen. Ihre Referenzen waren beeindruckend gewesen. Während der Aphilie hatte sie als Immune für eins der Zweigunternehmen der Whistler Corporation in Seattle gearbeitet. Dann war sie nach Terrania gezogen, eigenen Angaben zufolge aus familiären Gründen.

»Genau die«, bestätigte Petridis. »Sie hat es irgendwie geschafft, einen Thermostrahler durch die Sicherheitskontrollen zu schmuggeln. Weiß der Teufel, wie sie die Systeme überlistet hat. Jetzt hat sie die vierzehn Analystinnen und Analysten, die aktuell Dienst haben, als Geiseln genommen ...«

»Warum? Hat sie Forderungen gestellt?«

»Nein. Sie hat uns lediglich davor gewarnt, das Labor zu betreten. Sie würde alle Tricks kennen und es ernst meinen.«

Im Hintergrund waren stampfende Schritte zu hören. Bull glaubte zu spüren, dass der mit hellblauem Teppich ausgelegte Boden leicht vibrierte. Sekunden später kam ein kompakter Kampfroboter in sein Blickfeld, der wie ein archaischer Velociraptor anmutete. Seine Waffenmodule waren mit Paralysatoren bestückt.

»Was macht der hier?«, fragte der Protektor scharf.

»Ich verstehe die Frage nicht, Sir«, reagierte Petridis verwundert. »Bei einer terroristischen Bedrohung schreibt das Protokoll vor, dass ...«

»Fangen nicht auch noch Sie damit an, Mina«, rief Bull. »Ich will, dass die Maschine verschwindet! Und zwar sofort!«

»Aber Sir ...«

»Ich gehe rein und rede mit Miss Andrisani«, ignorierte Bull den Protest seiner Beraterin. »Sie ist keine Attentäterin und erst recht keine Terroristin. Und sie wird nicht auf mich schießen.«

»Das ... Das kann ich nicht zulassen.« Petridis wirkte auf einmal ebenso hilflos wie Guilfoil wenige Minuten zuvor.

»Vertrauen Sie mir, Mina?« Bull suchte den Blick ihrer dunkelbraunen Augen.

»Ja ... Ja, natürlich, Sir, aber ...«, brachte sie mühsam heraus.

»Dann lassen Sie mich die Sache regeln. Moon ist nicht unser Feind. Sie ist lediglich ... verwirrt. Wir leben in schwierigen Zeiten. Vielleicht braucht sie einfach nur jemanden, der ihr zuhört.«

Weder Mina Petridis noch irgendwer sonst hielt Reginald Bull auf, als er auf die breite Tür zuging, die in das Labor der Analyseabteilung seines Stabs führte.

 

Das Erste, was er im Innern sah, waren die angstvollen Gesichter der Frauen und Männer, von denen er viele kannte, weil sie schon lange für ihn arbeiteten - teilweise sogar schon zu Zeiten der Aphilie, als er mit der Organisation Guter Nachbar versucht hatte, in einer gefühlskalten und unbarmherzigen Welt ein Stück Menschlichkeit zu bewahren.

Er blieb stehen und hob beide Arme. Dann erblickte er Moon Andrisani.

Sie stand hinter einer der Positronikkonsolen. Ihr schmales Gesicht war gerötet. Der Thermostrahler in ihrer Hand wirkte unnatürlich groß. Andrisanis Arm zitterte, als sie die Waffe auf Bull richtete und ihn mit verweinten Augen anstarrte.

»Gehen Sie, Sir!«, rief sie mit heiserer Stimme. »Bitte gehen Sie! Das hier ... hat nichts mit Ihnen zu tun ...«

»Sie irren sich, Moon«, widersprach Bull. »Sie gehören zu meinem Team. Sie sind Teil unserer kleinen Familie. Und offenbar habe ich übersehen, dass es Ihnen schlecht geht. Das tut mir sehr leid. Aber nun bin ich hier, um diesen Fehler zu korrigieren.«

»Was ...? Ich ...« Sie zog die Nase hoch und schüttelte heftig den Kopf. »Nein!«, rief sie dann. »Nein. Sie können mir nicht helfen. Niemand kann das ...«

»Warum entscheiden wir das nicht, nachdem Sie mir erzählt haben, was Sie bedrückt?« Bull machte einen vorsichtigen Schritt tiefer in den Raum hinein. Dabei warf er den Umstehenden beschwichtigende Blicke zu.

Behalten Sie die Nerven, und lassen Sie mich machen, dachte er und hoffte, dass sich diese Gedanken in seiner Miene spiegelten.

»Er hat sie umgebracht!«, stieß Andrisani hervor. Der Lauf ihres Strahlers schwenkte von Bull auf einen untersetzten Glatzkopf, der wenige Meter entfernt hinter einer anderen Konsole stand und nun abwehrend die Hände nach vorn streckte. »Er hat sie umgebracht und kommt damit davon!« Ihre Unsicherheit war flammendem Zorn gewichen.

Bull atmete tief ein und wieder aus. Er wusste nun, mit was er es zu tun hatte. »Warten Sie, Moon«, sagte er ruhig. »Helfen Sie mir, es zu verstehen. Bitte.«

Moon Andrisani wischte sich mit der freien Hand über ihr Gesicht. »Hayini Andrisani, meine Mutter.« Ihre Stimme drohte zu...
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