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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
128 Seiten
Deutsch
Molino Verlagerschienen am10.10.20221. Auflage
Firat Arslan, deutsch-türkischer WBA-Boxweltmeister im Cruisergewicht, ist zwischen zwei Welten aufgewachsen. Erst in der Boxarena hat er ein richtiges Zuhause gefunden - und wurde ein international gefeierter Profikämpfer. 19 Jahre hat er für seinen Weltmeistertitel gefightet. Sein Weg war lang und er ist immer noch nicht zu Ende. Zusammen mit Kommunikationstrainer Volker Siegle zeigt Firat Arslan: Alles, was wehtut, macht dich stärker. Manches sogar weise! Ein Motivationsbuch für Boxfans und alle, die wissen wollen, warum man seine Träume nie aufgeben darf und wie man sich auch nach herben Niederlagen zurück an die Spitze kämpft. Das Leben ist ein Boxring.

Firat Arslan, Jahrgang 1970, ist deutsch-türkischer WBA-Boxweltmeister im Cruisergewicht. Als 18-Jähriger wird er vom Rocky-Fieber angesteckt und beginnt das Boxen. Sein klares Ziel: Weltmeister werden. Dafür kämpfte Firat Arslan fast zwei Jahrzehnte und gewann schließlich 2007 den WBA-Titel gegen Virgil Hill, 2008 verteidigte er ihn gegen Darnell Wilson. Auch noch mit über 50 Jahren ist er unter den Top Ten des größten Boxverbandes der Welt. Er ist dreifacher Vater und leitet die Firat Arslan Sportschule in Göppingen.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextFirat Arslan, deutsch-türkischer WBA-Boxweltmeister im Cruisergewicht, ist zwischen zwei Welten aufgewachsen. Erst in der Boxarena hat er ein richtiges Zuhause gefunden - und wurde ein international gefeierter Profikämpfer. 19 Jahre hat er für seinen Weltmeistertitel gefightet. Sein Weg war lang und er ist immer noch nicht zu Ende. Zusammen mit Kommunikationstrainer Volker Siegle zeigt Firat Arslan: Alles, was wehtut, macht dich stärker. Manches sogar weise! Ein Motivationsbuch für Boxfans und alle, die wissen wollen, warum man seine Träume nie aufgeben darf und wie man sich auch nach herben Niederlagen zurück an die Spitze kämpft. Das Leben ist ein Boxring.

Firat Arslan, Jahrgang 1970, ist deutsch-türkischer WBA-Boxweltmeister im Cruisergewicht. Als 18-Jähriger wird er vom Rocky-Fieber angesteckt und beginnt das Boxen. Sein klares Ziel: Weltmeister werden. Dafür kämpfte Firat Arslan fast zwei Jahrzehnte und gewann schließlich 2007 den WBA-Titel gegen Virgil Hill, 2008 verteidigte er ihn gegen Darnell Wilson. Auch noch mit über 50 Jahren ist er unter den Top Ten des größten Boxverbandes der Welt. Er ist dreifacher Vater und leitet die Firat Arslan Sportschule in Göppingen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783948696689
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum10.10.2022
Auflage1. Auflage
ReiheHowto
Seiten128 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse14222 Kbytes
Artikel-Nr.13884653
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Generation Rocky - Wie ich zum Boxen kam und der Kampf mit mir selbst

Ich war elektrisiert und werde nie vergessen, wie ich mit meinem Bruder im Wohnzimmer saß: Rocky Balboa rannte die Treppen zum Musem of Modern Art in Philadelphia hoch, aus dem Fernsehapparat schepperte die berühmte Filmmusik »Gonna Fly Now« von Conti. Diese Szene hatte mich so berührt, weil es hier nicht um Sieg oder Niederlage ging. Rocky feierte seinen Mut und seine Kraft: Er wusste, dass er jetzt alles erreichen konnte. Er war schon vor seinem Sieg im Boxring ein Held für mich.

»Es kommt im Leben nicht darauf an, wie viel du austeilst, sondern darauf, wie viel du einstecken kannst und trotzdem weiterkämpfst!« Rocky Balboa

Das Bild des Boxers, das uns Rocky gezeigt hat, hat nicht nur bei mir gewirkt, sondern bei einer ganzen Generation. Mein älterer Bruder nahm nach dem Film ein paar rohe Eier, schlug sie ins Glas und hielt sie mir unter die Nase. Er sagte: »Trink!« Ich sagte: »Niemals!« Er sagte noch einmal: »Trink!« Diesmal hatte er es so streng und bestimmt gesagt, dass ich das Glas nahm und die vier Eier exte. Danach sollte ich meine Schuhe anziehen, um joggen zu gehen. Ich war zwar erst 15 Jahre alt, hatte damals aber schon heimlich geraucht und meine Lunge brannte kalt. Ich bin meinem Bruder nicht hinterhergekommen. Wir sind von Süßen nach Gingen gelaufen. Das sind vier Kilometer. Hin zwei, zurück zwei und ich war komplett zerstört. Aber ich kämpfte bis zur Erschöpfung. So hat alles angefangen - durch meinen boxenden Bruder und die Rocky-Filme.
Nach dem Sieg der Europameisterschaft in Göppingen 2017.
Vielleicht hat es auch schon früher angefangen: Ich habe bereits meinen Vater kämpfen gesehen. Für ihn war Kraft und Stärke immer wichtig. Er war ein erfolgreicher Öl-Ringer und ein physisch sehr starker Mann. Sein Körper war durchtrainiert, er hatte kein Gramm Fett, nur Muskeln und achtete immer auf seine Ernährung - bis zu seinem Tod. Er ist nur 64 Jahre alt geworden. Doch bis zu seinem Tod hatte er einen austrainierten Körper. Wir alle haben unseren Vater für seine Kraft bewundert. Daheim war es das oberste Gebot, dass wir gut in der Schule sein sollten, aber direkt daneben stand das Kämpferische. Es war immer allgegenwärtig. Wenn du in dem Haus von Ärzten und Professoren aufwächst, dann ist das anders. Wenn dein Vater aber Öl-Ringer war und selbst fünf Jahre geboxt hat, dann spielst du in diesem Umfeld kein Klavier.

Mein Bruder eiferte meinem Vater nach und hatte genauso starke Muskeln, die ich schon mit zehn oder elf Jahren bewunderte. Ich war der größte Fan meines Bruders - und dieser hatte das Boxen angefangen. Hätte er das nicht getan, sondern Fußball gespielt, wäre ich heute vielleicht Fußballer.

Als ich 18 oder 19 war und einige meiner Freunde noch kein Auto hatten, habe ich sie oft in die Disco chauffiert. Aber ich bin nicht mit rein, sondern zurückgefahren - zu meiner Schule nach Süßen. Da gab es eine Überdachung, unter der ich bei jedem Wetter trainieren und seilspringen konnte, außerdem gab es genügend Stufen für intensive Treppenläufe. Dank eines Lichts, das sich in der Glasfassade spiegelte, konnte ich dort sogar schattenboxen. Ich habe dann mindestens zwei Stunden trainiert. Allein das Gefühl, dass meine Freunde feiern waren, hat mich noch stärker gemacht. Ich war stolz, trainiert zu haben.

Das war mein schwäbisches Rocky-Dasein. Sylvester Stallone hatte damals den Boxsport in Deutschland so populär gemacht wie Boris Becker nach Wimbledon das Tennisspielen. Und er hat diese Figur gut gespielt. Nicht das Boxen selbst, denn die Fights waren zu übertrieben dargestellt. Aber alles, was drumherum passierte. Es ging hier nämlich auch um etwas anderes - um das Hochleben von ganz unten, um sozialen Aufstieg, Anerkennung und um den Sieg der eigenen Challenge: Kann ich wirklich alles erreichen?

Es geht bei Rocky also nicht ums Boxen, sondern um die Geschichte eines Boxers. Wir alle träumten davon, dass dies auch unsere Geschichte werden könnte. Rocky I kam 1976 in den USA raus und dann zog ein ganzes Rocky-Jahrzehnt auf. Wir wurden mit Rocky erwachsen. Diese Saga hat Riesenwellen geschlagen in meinem Umkreis, selbst bei denen, die nicht geboxt haben. Es war die Geschichte des kleinen Mannes, des Außenseiters, der aus eigener Kraft zur Nummer 1 wurde. Rocky kam aus dem Nichts. Dann war da noch die fantastische Musik, die Szenen, in denen er gezeigt hat, wie extrem er trainiert und wie er immer wieder über seine eigenen Grenzen geht. Nicht zuletzt faszinierten uns die Muskeln. Das Gesamtpaket Rocky war einfach nur magisch.

Aber auch viele Ängste, Probleme und Schwächen wurden bei Rocky sichtbar. Er hatte den Erfolg und plötzlich kamen die ganzen Leute. Dann stürzte er ab und die Welt um ihn herum änderte sich wieder. Nach 30 Jahren im Boxgeschäft kann ich sagen: Das alles ist wirklich wahr! Ich habe all die Emotionen, die bei Rocky rübergekommen sind, selbst durchlebt.

Sogar die Szene, als Rocky in die Werbung kam, habe ich selbst erlebt. Ich erinnerte mich an diese Szene, als ich mein erstes Interview geben musste. Es war kein Interview zum Spaß, sondern für Sponsoren. Während einer wichtigen Porsche-Veranstaltung sollte ich vor einer exklusiven Gesellschaft sprechen. Damals war ich gerade Europameister geworden. Vor dem Mikrofon war ich aber noch Amateur und habe keinen geraden Satz rausgebracht. Ich habe mich geschämt und war so aufgeregt, dass ich kaum den Mund aufbekam.

Das hat uns auch Sylvester Stallone in Rocky II gezeigt. Er stellte sich an wie ein Idiot: Als menschliche Steinzeitbestie mit Keule in der Hand und eingesperrt in einen Käfig soll er an der Seite von zwei attraktiven Frauen Aftershave verkaufen. Dafür muss er nur ein paar einfache Sätze ablesen, scheitert aber daran. Was für eine entwürdigende Szene! Bei den Klitschkos, bei Canelo, bei Fury war das anders. Das sind Entertainer. Es gibt ganz viele Boxer, die eine Botschaft haben. Ich habe meine damals noch nicht gekannt. Erst mit der Zeit wird aus einem Sportler eine Persönlichkeit. Alle, die ich an der Weltspitze kenne, sind Persönlichkeiten geworden, denn du brauchst vor allem eine herausragende Ringintelligenz, um so weit zu kommen.
Für Firat Arlsans Haltung hat Muhammed Ali die richtigen Worte gefunden: im Treppenhaus der Sportschule Firat Arslan.
Wie findet man als Boxer aber seine Botschaft, wie wird man zu einer Persönlichkeit? Wenn Sportler berühmt und groß werden, dann projizieren die Menschen viel in sie hinein. Es gibt die ganz ruhigen, die jenseits ihrer Sportart nicht viel beizutragen haben, dann gibt es die anderen, die zu Promis werden, zur Politik befragt werden und zu gesellschaftlichen Themen. Ich habe fast zwei Jahrzehnte dafür gekämpft, Weltmeister zu werden. Diesem langen Weg habe ich nicht nur den Titel zu verdanken, sondern auch meine Botschaft: Du darfst niemals aufgeben!

Das Leben als Profiboxer ist nicht nur sportlich extrem herausfordernd, man ist immer auch mit etwas anderem beschäftigt. Ich meine: den Kampf mit einem selbst. Du erlebst so viele Höhen und Tiefen und musst viel einstecken. Gleichzeitig willst du ganz nach oben kommen. Wie weit würdest du gehen? Wie lange hältst du durch? Schaffst du es nach einer Niederlage, dich wieder zurückzukämpfen? Glaubt dein Umfeld noch an dich?

Ich denke hier an Boxer wie Mike Tyson. Er hatte im Vergleich zu anderen eine schwere Kindheit, ist im Heim großgeworden und hatte ohne Eltern nie die Chancen, die Gleichaltrige hatten. Immer, wenn er boxte und jemanden k. o. schlug, war er beliebt. In jungen Jahren hat ihn einer der größten Trainer entdeckt und umsorgt. Der Boxstall wurde seine Heimat. Das ist das, was er konnte und warum ihm die ganze Welt zujubelte. Die Einschaltquoten waren verrückt und er verdiente schon in ganz jungen Jahren Millionen. Als er mit 19 Weltmeister wurde, war er eigentlich noch ein Kind. Dann kam aber das Aus und er musste in seiner Prime ins Gefängnis. Als er zurückkam, war er nicht mehr der Alte. So eine Erfahrung frisst dich auf. Alles war weg und verpulvert. Jetzt, Jahre später, ist er wieder oben. Ein Mann wie er hat es verdient, als Unternehmer erneut erfolgreich zu sein. Er ist eine Legende und hat viele Menschen motiviert - mit seinen Kämpfen, mit seinen Auftritten, mit seinem Walk-In.

Tyson war nie ein bösartiger Mensch. Aber: Wenn du mit solchen Menschen zu tun hast und sie provozierst, dann ist das ungefähr so, wie wenn du in einen Löwenkäfig gehst und den Löwen provozierst. Ich weiß, was das bedeutet, denn Arslan heißt Löwe auf Türkisch. Geh in einen Käfig, nimm das Fleisch heraus und beginne, den Löwen zu ärgern! Der Löwe ist kein bösartiges und schlechtes Lebewesen. Aber wenn du ihn provozierst, dann zerfleischt er dich.

Es gibt den Spruch: »Du bringst den Boxer aus dem Ghetto, aber das Ghetto nicht aus dem Boxer.« Damit ist nicht gemeint, dass jeder Boxer...
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Autor

Firat Arslan, Jahrgang 1970, ist deutsch-türkischer WBA-Boxweltmeister im Cruisergewicht. Als 18-Jähriger wird er vom Rocky-Fieber angesteckt und beginnt das Boxen. Sein klares Ziel: Weltmeister werden. Dafür kämpfte Firat Arslan fast zwei Jahrzehnte und gewann schließlich 2007 den WBA-Titel gegen Virgil Hill, 2008 verteidigte er ihn gegen Darnell Wilson. Auch noch mit über 50 Jahren ist er unter den Top Ten des größten Boxverbandes der Welt. Er ist dreifacher Vater und leitet die Firat Arslan Sportschule in Göppingen.Volker Siegle, Jahrgang 1970, ist Kommunikationstrainer, Moderator und Speaker aus Leidenschaft. Der Gewinner des Health Media Awards coacht, empfängt und moderiert seit über 20 Jahren namhafte Keynote-Speaker, Spitzensportler und Persönlichkeiten aus der Wirtschaft. Dabei folgt er immer einem übergeordneten Gedanken: Sinnvoll miteinander zu kommunizieren. Mit Firat Arslan verbindet ihn eine lange und intensive Freundschaft. siegle-partner.de
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