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Das Gesetz des Chronos

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
380 Seiten
Deutsch
Thomas Thiemeyererschienen am09.04.2024
Das größte Abenteuer der Weltensucher ist eine Reise durch die Zeit. Doch den Lauf der Geschichte darf niemand verändern. Denn jeder Eingriff in unsere Vergangenheit findet sein Echo in der Gegenwart. So lautet das Gesetz des Chronos. Carl Friedrich von Humboldt baut an einer Zeitmaschine. Kann er das Attentat auf unseren geliebten Kaiser ungeschehen machen? So lautet im Juni 1895, einen Tag nach den tödlichen Schüssen auf Kaiser Wilhelm II. und seine Gattin Viktoria, die Schlagzeile der Berliner Morgenpost. Aber Humboldt lehnt ab. Seine Forschungen zu den Gesetzen der Zeit seien rein wissenschaftlich. Unter keinen Umständen dürfe der Lauf der Geschichte verändert werden. Doch dann treten Ereignisse ein, die Humboldt umdenken lassen, und die Weltensucher müssen ihre bisher wohl gefährlichste Reise antreten. 'Das Gesetz des Chronos' ist der letzte Band der Chroniken der Weltensucher-Reihe. Die vier Vorgängertitel lauten 'Die Stadt der Regenfresser', 'Der Palast des Poseidon', 'Der gläserne Fluch' und 'Der Atem des Teufels'.

Thomas Thiemeyer, geboren 1963, studierte Geologie und Geographie, ehe er sich selbständig machte und eine Laufbahn als Autor und Illustrator einschlug. Mit seinen Wissenschaftsthrillern und Jugendbuchzyklen, die etliche Preise gewannen, sich eine Million Mal verkauften und in dreizehn Sprachen übersetzt wurden, ist er mittlerweile eine feste Größe in der deutschen Unterhaltungsliteratur. Seine Geschichten stehen in der Tradition klassischer Abenteuerromane und handeln des öfteren von der Entdeckung versunkener Kulturen und der Bedrohung durch mysteriöse Mächte. Der Autor lebt mit seiner Familie in Stuttgart.
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Verfügbare Formate
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR4,99
Book on DemandKartoniert, Paperback
EUR17,90

Produkt

KlappentextDas größte Abenteuer der Weltensucher ist eine Reise durch die Zeit. Doch den Lauf der Geschichte darf niemand verändern. Denn jeder Eingriff in unsere Vergangenheit findet sein Echo in der Gegenwart. So lautet das Gesetz des Chronos. Carl Friedrich von Humboldt baut an einer Zeitmaschine. Kann er das Attentat auf unseren geliebten Kaiser ungeschehen machen? So lautet im Juni 1895, einen Tag nach den tödlichen Schüssen auf Kaiser Wilhelm II. und seine Gattin Viktoria, die Schlagzeile der Berliner Morgenpost. Aber Humboldt lehnt ab. Seine Forschungen zu den Gesetzen der Zeit seien rein wissenschaftlich. Unter keinen Umständen dürfe der Lauf der Geschichte verändert werden. Doch dann treten Ereignisse ein, die Humboldt umdenken lassen, und die Weltensucher müssen ihre bisher wohl gefährlichste Reise antreten. 'Das Gesetz des Chronos' ist der letzte Band der Chroniken der Weltensucher-Reihe. Die vier Vorgängertitel lauten 'Die Stadt der Regenfresser', 'Der Palast des Poseidon', 'Der gläserne Fluch' und 'Der Atem des Teufels'.

Thomas Thiemeyer, geboren 1963, studierte Geologie und Geographie, ehe er sich selbständig machte und eine Laufbahn als Autor und Illustrator einschlug. Mit seinen Wissenschaftsthrillern und Jugendbuchzyklen, die etliche Preise gewannen, sich eine Million Mal verkauften und in dreizehn Sprachen übersetzt wurden, ist er mittlerweile eine feste Größe in der deutschen Unterhaltungsliteratur. Seine Geschichten stehen in der Tradition klassischer Abenteuerromane und handeln des öfteren von der Entdeckung versunkener Kulturen und der Bedrohung durch mysteriöse Mächte. Der Autor lebt mit seiner Familie in Stuttgart.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783948093426
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum09.04.2024
Reihen-Nr.5
Seiten380 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2838 Kbytes
Artikel-Nr.14357754
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Prolog
 

Samstag, 5. Juni 1895 ...

Alfons, die Kamera noch ein Stück weiter nach rechts. Ja, so ist es gut. Hast du das Blitzpulver geprüft? Wie viele Schienen hast du vorbereitet? Vier? Gut, das sollte ausreichen. Höchste Konzentration jetzt. Die Majestäten werden gleich das Museum verlassen, da darf nichts schiefgehen.«

Fritz Ferdinand wischte sich den Schweiß von der Stirn. Der Reporter von der Berliner Morgenpost überprüfte noch einmal das Stativ, vergewisserte sich, dass die Kamera fest verschraubt in Position saß, und wies dann seinen jungen Assistenten an, darauf zu achten, dass keiner der Zuschauer versehentlich vor ihre Linse trat. Die Aufnahme musste sitzen, sie hatten nur diesen einen Versuch.

Die Menge draußen vor dem Museum wurde unruhig. Fähnchen wurden geschwenkt, einzelne Hochrufe ertönten. Fritz Ferdinands Puls stieg. Er hatte gestern gerade an einem spektakulären Artikel über Humboldts neueste Erfindung geschrieben, als sein Chefredakteur hereingeplatzt war und ihn beauftragt hatte, eine Titelgeschichte über den Besuch des Kaisers und seiner Frau anlässlich der Einweihung der Pergamon-Ausstellung im Neuen Museum anzufertigen. Und nicht nur das, er sollte auch die Fotos dazu liefern. Humboldt hin oder her, aber das war noch einmal eine Nummer größer. Er konnte ohne Übertreibung sagen, dass dies die wichtigste Reportage seiner bisherigen Laufbahn war. Den Artikel hatte er bereits stichpunktartig festgehalten und musste ihn im Laufe des Tages nur noch ausformulieren, doch was noch fehlte, war eine gute Aufnahme.

Fritz Ferdinand hatte einen kühnen Plan entwickelt. Er hatte vor, dem Kaiserpaar etwas zuzurufen und sie in dem Moment abzulichten, in dem sie zu ihm herübersahen. Seine Position war gewissenhaft gewählt. Schräg hinter den beiden lag die prächtige Fassade des Neuen Museums, die Sonne kam von der gegenüberliegenden Seite, sodass seine Majestät nicht ins Gegenlicht blinzeln musste. Dann musste er nur noch darauf warten, dass beide einen würdevollen Gesichtsausdruck aufsetzten, und abdrücken.

Alles ganz einfach. Theoretisch.

Der Wettergott hatte es gut mit ihm gemeint. Der Kaiser liebte Prunk und Paraden, aber vor allem schätzte er schönes Wetter. Kaiserwetter, der Begriff war schon seit einiger Zeit in aller Munde. Seine Majestät brauchen Sonne, war zu einem geflügelten Wort geworden. Das Blitzpulver war notwendig, um die harten Kontraste im Gesicht wegzuleuchten, denn nichts war schlimmer als Schlagschatten, die Seine Majestät alt und faltig aussehen ließen. Der Kaiser war ausgesprochen eitel. Er würde den Abdruck untersagen, wenn er mit dem Ergebnis nicht hundertprozentig zufrieden war.

Wilhelm der Zweite, Deutscher Kaiser und König von Preußen, Oberster Kriegsherr des deutschen Heeres, Chef der Marine und Ritter des Hosenbandordens, hatte kein leichtes Leben gehabt. Die strenge Erziehung, seine Behinderung, innenpolitische Querelen und jetzt der zunehmende Streit mit England und Frankreich - ihm war nichts in den Schoß gefallen. Manche hielten ihn für zu lasch und weich, trotzdem hielt ihm das Volk die Treue. Er war das, was man sich unter einem gütigen und sanftmütigen Landesvater vorstellte. Zusammen mit seiner Gattin, Kaiserin Auguste Viktoria von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg repräsentierte er die Monarchie mit den ihm gegebenen Mitteln: mit militärischem Prunk, Pomp und Nationalstolz. Sollten die Politiker sich doch die Köpfe heißreden und nach Krieg schreien, Wilhelm war wie ein Fels in der Brandung und das war etwas, was die Menschen an ihm schätzten.

Noch befand sich das Kaiserpaar im Inneren des Neuen Museums, aber es gab erste Anzeichen, dass sie das Gebäude gleich verlassen würden. Durch die geöffneten Flügeltüren konnte Fritz Ferdinand im Inneren Dienstpersonal und Sicherheitskräfte herumhuschen sehen. Einige schwer bewaffnete Mitglieder der kaiserlichen Leibgarde hatten das Gebäude verlassen und stellten sich rechts und links der Hauptpforte auf, die Säbel zum Gruß erhoben. Dann war es so weit. Die letzten Glockenschläge vom nahe gelegenen Berliner Dom waren gerade verklungen, als Museumsdirektor Dr. Schellmoser in Begleitung des Kaiserpaares das Gebäude verließ und den obersten Treppenabsatz betrat.

Auguste Viktoria trug ein taubeneiblaues Kleid mit kurzen Ärmeln sowie einer silbergrauen Schleppe, die hinter ihr über den Boden glitt. Ihre Haare hatte sie hochgesteckt und mit einer edelsteinbesetzen Spange fixiert. Wilhelm trug seine cremefarbene Paradeuniform mit schwarzer Weste, dazu eine orangefarbene Schärpe, an der der goldbeschlagene Säbel befestigt war. Orden, Schulterklappen, schwarz polierte Stiefel sowie die obligatorische Pickelhaube - es war ein gewohntes Bild.

Kaum war das Herrscherpaar auf dem obersten Treppenabsatz erschienen, brandeten Jubel und Applaus auf.

Fritz Ferdinand wedelte mit den Armen und lenkte die Aufmerksamkeit des Herrscherpaares auf sich.

»Seine Majestät, hier herüber! Ein Foto für die Berliner Morgenpost, wenn Sie so freundlich wären.«

Wilhelm drehte seinen Kopf und erblickte die aufgestellte Kamera. Sein mit viel Pomade hochgezwirbelter Schnauzbart glänzte in der Sonne. Der Monarch hob huldvoll die Hand und winkte ihm zu. Dann stupste er seine Gattin an, die sich daraufhin ebenfalls der Kamera zuwandte.

Fritz Ferdinand gab Alfons das Zeichen, tauchte hinter dem Verdunkelungstuch seiner Kamera ab und drückte den Auslöser. In diesem Moment ertönte ein unerwarteter Knall.

Fritz Ferdinand schnellte hinter der Kamera hervor. War etwas mit dem Blitzpulver nicht in Ordnung? Mehr als ein Zischen durfte es normalerweise nicht von sich geben. Er wollte Alfons fragen, was da los war, als er sah, wie der Kaiser zusammensackte. Die Pickelhaube fiel scheppernd zu Boden, Wilhelm sank auf die Knie. Die Menge hielt den Atem an. Auguste Viktoria wollte sich gerade zu ihrem Gatten herunterbeugen, als ein zweiter Knall ertönte. Die Kaiserin wirbelte herum und fiel neben ihren Mann. Auf ihrer Brust erschien ein roter Fleck.

Lähmende Stille breitete sich aus. Die Leibgardisten, die bis jetzt reglos dagestanden hatten, stürmten herbei und schirmten das Kaiserpaar mit gezogenen Waffen ab.

In diesem Moment erklang von der anderen Seite des Platzes ein Schrei. Ein Mann mit Hut und langem Mantel schleuderte einen Packen Flugblätter in die Luft. »Tod der Monarchie. Nieder mit den Imperialisten! Alle Macht den Sozialdemokraten.« Im Gestöber der herniedersinkenden Blätter tauchte der Mann ab.

Einen Moment lang hielt die Stille noch an, dann strömten die Menschen schreiend und Schutz suchend auseinander. Es war, als habe man einen Böller in einen Hühnerstall geworfen. Berittene Gendarmen versuchten, die Situation unter Kontrolle zu bringen, doch in dem Chaos war jede Mühe umsonst. Fritz Ferdinand stand mit weit aufgerissenen Augen auf dem Steinsockel, umgeben von der panischen Menschenmenge. Nur ein paar Meter entfernt hatte sich ein Junge mit kurzen Hosen und Matrosenmütze von der Hand seiner Mutter losgerissen und rannte geradewegs zwischen die Beine eines Dragoners. Das Pferd scheute und wieherte und stieg dann auf die Hinterbeine. Der Reporter zögerte keine Sekunde, stürmte hinter dem Jungen her und rettete ihn vor den Hufen des ausschlagenden Pferdes. Er brachte den Jungen wohlbehalten zu seiner Mutter zurück, die jedoch kaum mehr als ein ängstliches Schluchzen zuwege brachte.

Während unten die Gendarmen fieberhaft nach dem Attentäter fahndeten, bemühten sich die Leibgardisten oben auf der Treppe um das Leben des Kaiserpaars.

Einer von ihnen stand auf und schrie: »Ein Arzt! Wir brauchen einen Arzt! Ist ein Sanitäter unter den Anwesenden? Wir brauchen Hilfe.«

Zwei Männer meldeten sich und wurden nach oben geführt.

Fritz Ferdinand versuchte, seine Kamera in Sicherheit zu bringen, wurde jedoch von zwei Uniformierten gepackt und auf die Seite gezerrt.

»He, lasst mich in Ruhe, ich muss meine Kamera ...«

»Schnauze halten, Bürschchen. Keine Bewegung.«

»Was soll das heißen? Ich bin Reporter der Berliner Morgenpost. Hier in meiner Innentasche steckt mein Presseausweis.«

Die Gendarmen schleuderten den Reporter auf den Boden, bogen ihm den Arm hinter den Rücken und rissen seine Ausweispapiere aus der Innentasche seiner Jacke. Voller Verzweiflung musste Fritz Ferdinand mitansehen, wie seine Kamera auf das Kopfsteinpflaster geschleudert und mit Fußtritten bearbeitet wurde. Das Gehäuse zerbrach, während der eine der beiden Kerle das Innere nach verdächtigen Bauteilen untersuchte. Nach einer Weile gab er auf. »Nichts zu finden, Herr Oberst. Scheint eine ganz normale Kamera zu sein.«

»Natürlich ist sie das«, keuchte Fritz Ferdinand. »Ich bin Fotoreporter. Ich arbeite für die Morgenpost. Sie haben den Falschen erwischt.«

Der Druck auf seinen Rücken ließ nach.

Er rappelte sich auf und klopfte den Staub von seiner Weste.

»Und wer bezahlt mir jetzt den Schaden?«, jammerte er beim Anblick seiner zerstörten Kamera. »Die war mein persönliches Eigentum und überdies sehr teuer. So kann ich doch keinen Artikel mehr schreiben.«

Der Oberst zuckte mit den Schultern. »Tut mir leid. Wir mussten sichergehen, dass Sie kein Attentäter sind.« Er gab Fritz Ferdinand seinen Presseausweis zurück. »Wir hörten, wie Sie dem Kaiser etwas zuriefen, dann fiel der Schuss. Mit Ihren Schadenersatzforderungen wenden Sie sich an die Oberkriminaldirektion Rathausstraße. Und jetzt machen Sie, dass Sie hier wegkommen.« Damit wandte er sich ab und setzte seine Suche...
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Autor

Thomas Thiemeyer, geboren 1963, studierte Geologie und Geographie, ehe er sich selbständig machte und eine Laufbahn als Autor und Illustrator einschlug. Mit seinen Wissenschaftsthrillern und Jugendbuchzyklen, die etliche Preise gewannen, sich eine Million Mal verkauften und in dreizehn Sprachen übersetzt wurden, ist er mittlerweile eine feste Größe in der deutschen Unterhaltungsliteratur. Seine Geschichten stehen in der Tradition klassischer Abenteuerromane und handeln des öfteren von der Entdeckung versunkener Kulturen und der Bedrohung durch mysteriöse Mächte. Der Autor lebt mit seiner Familie in Stuttgart.