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Das schwarze Element - Band 5

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
250 Seiten
Deutsch
Arkani Verlagerschienen am15.04.2024
Nach den erschütternden Ereignissen in Seattle liegt Kala schwer verletzt im Koma. Auch die anderen Seelenwächter müssen ihre Wunden lecken. Verstört und gebrochen sind sie nun im Tempel auf Sirona. Der Rat der Seelenwächter beschließt, Lionsgate und die Drahtzieher hinter dem Mindblower aufzusuchen. Die Chance für Matthew und Rose, sich endlich wiederzusehen. Doch das Treffen führt sie an einen Ort, den sie beide nicht erwartet hätten. Während Rose und Matthew sich mit ihren Herausforderungen auseinandersetzen, schmiedet Prue eigene Pläne - und geht einen Handel ein, der ein weiteres Leben kosten könnte.

Nicole Böhm wurde 1974 in Germersheim geboren. Sie reiste mit 20 Jahren nach Phoenix, Arizona, um Zeichen- und Schauspielunterricht am Glendale Community College zu nehmen. Es folgte eine Ausbildung an der American Musical and Dramatic Academy in New York, bei der sie ihre Schauspielkenntnisse vertiefte. Das Gelernte setzt sie heute ein, um ihre Charaktere zu entwickeln. Sie lebte insgesamt drei Jahre in Amerika und bereiste diverse Städte in den USA und Kanada, die nun als Schauplätze ihrer Geschichte dienen.
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Verfügbare Formate
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR4,99
Book on DemandKartoniert, Paperback
EUR12,90

Produkt

KlappentextNach den erschütternden Ereignissen in Seattle liegt Kala schwer verletzt im Koma. Auch die anderen Seelenwächter müssen ihre Wunden lecken. Verstört und gebrochen sind sie nun im Tempel auf Sirona. Der Rat der Seelenwächter beschließt, Lionsgate und die Drahtzieher hinter dem Mindblower aufzusuchen. Die Chance für Matthew und Rose, sich endlich wiederzusehen. Doch das Treffen führt sie an einen Ort, den sie beide nicht erwartet hätten. Während Rose und Matthew sich mit ihren Herausforderungen auseinandersetzen, schmiedet Prue eigene Pläne - und geht einen Handel ein, der ein weiteres Leben kosten könnte.

Nicole Böhm wurde 1974 in Germersheim geboren. Sie reiste mit 20 Jahren nach Phoenix, Arizona, um Zeichen- und Schauspielunterricht am Glendale Community College zu nehmen. Es folgte eine Ausbildung an der American Musical and Dramatic Academy in New York, bei der sie ihre Schauspielkenntnisse vertiefte. Das Gelernte setzt sie heute ein, um ihre Charaktere zu entwickeln. Sie lebte insgesamt drei Jahre in Amerika und bereiste diverse Städte in den USA und Kanada, die nun als Schauplätze ihrer Geschichte dienen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783910712256
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum15.04.2024
Reihen-Nr.5
Seiten250 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1989 Kbytes
Artikel-Nr.14425285
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

2. Kapitel

 

Matthew

 

Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Der Schweiß rann mir den Rücken und die Schläfen hinunter, ich atmete schwer. Lange würde ich dieses Tempo nicht durchhalten. Meine Beine zitterten. Ich sah bereits wirre Punkte vor meinen Augen aufblitzen.

»Noch zehn Sekunden, Matthew«, rief Amy über den Lärm des Laufbands hinweg. Sie zählte für mich runter, und ich quetschte den letzten Rest Energie aus meinen Muskeln.

»Und Ende!« Sie drückte auf einen Knopf, und das Gerät ließ mich in einem gediegeneren Tempo zur Ruhe kommen.

Ich japste nach Luft und wartete, dass sich mein Puls beruhigte. Im Knast hatte ich mir zwar oft die Zeit mit Sport vertrieben, dabei aber eher gepumpt, statt mein Herz-Kreislauf-System zu trainieren.

»Das ist gar nicht mal übel.« Amy betrachtete meine Werte auf ihrem Rechner.

»Ist nicht übel die nette Version von: Du hast die Ausdauer eines Kettenrauchers, der jahrelang auf der Couch gegammelt hat?«

Sie lachte. »So schlimm ist es nicht. Dein Puls könnte sich zwar schneller beruhigen, aber im Großen und Ganzen bist du fit. Wenn du künftig etwas mehr Ausdauertraining einbaust, ist alles bestens.«

»Ich werde es versuchen.«

Sie stellte das Laufband ganz aus und reichte mir eine Flasche Wasser. Ich trank davon, während sie mir die Elektroden von der Brust nahm, die meine Werte erfasst hatten. Amy hatte auf diese Untersuchungen bestanden, weil nach wie vor im Raum stand, mich ein weiteres Mal in den Mindblower zu schicken. Sie wollte sichergehen, dass ich mich von der vorherigen Behandlung komplett erholt hatte. In diesen letzten drei Tagen hatte sie mir täglich Blut abgenommen, mich gründlich untersucht und gefühlt einmal von innen nach außen gedreht.

Immerhin war ich gesund. Bis auf die merkwürdigen Nebenwirkungen, die sich nach wie vor zeigten, wenn ich meinen Bruder anschaute. Der Schleier um seine Augen tauchte sporadisch auf, und bisher hatte keiner eine Erklärung dafür, warum ich ihn sah.

Amy vermutete, dass es eine Form von Synästhesie sein könnte. Ich hatte mich mittlerweile ein wenig belesen und festgestellt, dass es viele verschiedene Arten davon gab. Manche Leute konnten Farben schmecken oder Töne sehen, andere nahmen Gefühle als Formen wahr.

»Also von meiner Seite aus spricht nichts dagegen, dass du noch mal in den Mindblower gehst.«

Ich tupfte mir den Schweiß mit einem Handtuch ab, zog mir aber das Shirt nicht an, weil mir zu warm war. »Du klingst nach wie vor nicht begeistert.«

»Bin ich nicht. Deine Nebenwirkungen könnten explodieren, wenn du es noch mal machst.«

Und genau das war auch meine Angst. Bisher war es auszuhalten, diesen Schleier nur um Vincent zu sehen. Ich hatte keine Lust, dass es sich auf mein Umfeld ausdehnte. Zumal wir gar nicht sicher wussten, ob es einen Grund für mich gab, den Mindblower ein zweites Mal zu durchlaufen. Wir hatten einen Test gemacht, ob ich von einem Seelenwächter beeinflusst worden war, und der war positiv gewesen. Das war zwar noch kein Beweis, denn die Geräte hatten eine hohe Fehlerquote, doch es hing im Raum.

»Überleg es dir in Ruhe, Matthew. Du musst diese Entscheidung nicht übers Knie brechen, und je länger du wartest, desto besser wird dein Körper die Behandlung vertragen.«

Ich nickte und trank einen weiteren Schluck Wasser. Selbst wenn ich mich dagegen entschied, blieb noch die Sache mit meinem Bruder offen.

Vincent wollte ebenfalls in den Mindblower, weil er zum einen Angst hatte, schon mal von einem Seelenwächter manipuliert worden zu sein, zum anderen wollte er immun werden, falls es in Zukunft geschehen sollte. Seit Tagen redete er von nichts anderem mehr. Amy machte auch an ihm viele Tests, besprach sich mit Kollegen und wägte die Risiken ab. Einige waren sehr dafür, weil sie sich dadurch neue Ergebnisse erhofften - schließlich war noch niemand, der das Serum zur Heilung erhielt, im Mindblower gewesen -, andere blieben skeptisch.

Ich hasste alles an dieser Vorstellung. Wenn es schlecht lief, konnte Vincent sogar erneut erblinden, aber nicht mal das hielt ihn von seinem Vorhaben ab.

Diese Risikobereitschaft war kein neues Verhalten. Als Kind war er stets auf den höchsten Baum geklettert oder hatte mit seinem Rad waghalsige Stunts versucht. Am heftigsten war es eskaliert, als wir mit unseren Eltern unterwegs gewesen und von Jugendlichen angegriffen worden waren. Vincent hatte sich auf die Gruppe gestürzt, als wäre er ein verdammter Superheld, und als Quittung für seinen Irrsinn war er blind geworden, weil einer der Jungs ihm das selbstgebaute Pfefferspray in die Augen gesprüht hatte.

»Danke, Amy.«

»Dafür bin ich da.« Sie lächelte mich zaghaft an. In diesen letzten Tagen war sie mir gegenüber zugänglicher geworden. Oder es lag an mir, weil ich mich mehr öffnete. Seit wir alle über die Seelenwächter Bescheid wussten, waren wir enger zusammengerückt. Wir teilten nun dieses Geheimnis und mussten schauen, wie wir damit umgingen.

Je nachdem, ob Rose sich je melden würde.

Es war erst drei Tage her, seit wir uns gesehen hatten, doch jeder Moment, der ohne Zeichen von ihr verstrich, machte mich nervöser. Rose hatte mich schon mal sitzen lassen. Wer sagte, dass sie nicht erneut wegrannte und im Nichts verschwand?

Der Gedanke schmerzte mich zutiefst. Ich wünschte, ich könnte etwas tun, um ihn zu vertreiben. Aber die Einzige, die mit den Seelenwächtern Kontakt aufnehmen konnte, war Claire. Und die regte sich kein bisschen.

»Ich wollte mich gleich mit Vincent treffen, um ihn zu untersuchen«, sagte Amy. »Willst du mitkommen?«

»Gern, muss mich aber erst frisch machen.«

»Nebenan ist eine Dusche. Ich hol ihn am Empfang ab und bring ihn hoch.«

»Dann bis gleich.«

Sie nickte, suchte ihre Papiere zusammen und verschwand aus dem Zimmer.

Ich hockte mich auf die Liege an der Wand, lehnte meinen Kopf an und trank mein Wasser leer. Sobald sich meine Beine nicht mehr wie Pudding anfühlten, würde ich das Angebot annehmen. Vielleicht war Bishop heute auch in der Firma und wir konnten gemeinsam zu Mittag essen. Ich kramte das Handy aus der Tasche und wollte ihm gerade schreiben, als die Tür erneut aufging.

»Hast du was verg...« Ich hielt inne. »Vincent?«

»Hey, ich hab einen Termin mit Amy.«

»Sie ist gerade weg, um dich am Empfang abzuholen. Habt ihr euch nicht gesehen?«

»Bin die Treppen gelaufen. Sie hat doch gesagt, dass wir uns hier treffen.« Er kratzte sich am Kopf und schüttelte ihn. Es passierte ihm nicht zum ersten Mal, dass er Dinge durcheinanderbrachte. Seit er von den Seelenwächtern und dem Mindblower wusste, wirkte er verwirrt. »Ich schreib ihr gleich.« Er zückte sein Handy und tippte eine Nachricht. »Wie waren denn die Tests?«

»Gut. Amy meinte, ich wäre fit genug für den Mindblower.«

»Und wann geht es los?«

»Keine Ahnung, Vinc. Ich weiß nicht mal, ob ich das erneut mitmachen will. Sie meinte, dass meine Nebenwirkungen explodieren könnten, und im Moment sind sie gut auszuhalten.« Ich musterte meinen Bruder. Gerade war der trübe Schleier nicht sichtbar, doch das konnte sich binnen Sekunden ändern.

Vincent rieb sich über die Stirn und blinzelte, als würde er nicht scharf sehen.

»Ist denn bei dir alles in Ordnung?«, fragte ich.

»Ach, nun ja. Meine Augen brennen nur ziemlich. Fühlt sich an, als hätte ich Sandkörner drin. Deshalb wollte Amy mich noch mal gründlich durchchecken.«

Ich hüpfte von der Liege und musterte ihn genauer. Vincents Augen hatten früher die gleiche Farbe wie meine gehabt. Dunkelbraun mit ein paar goldenen Sprenkeln darin. Jetzt waren sie fast schwarz. Außerdem wirkten sie trüber als sonst, und feine rote Äderchen durchzogen das Weiß.

»Hör auf, mich so anzustarren, das ist gruselig.«

»Sorry. Ich mach mir nur Sorgen.«

»Auch damit könntest du aufhören, weißt du?«

»Ja. Nein. Ich weiß, dass es nervt.«

Vincent lehnte sich an den Schreibtisch, an dem Amy eben gesessen hatte, und verschränkte die Arme vor der Brust. Er wirkte traurig. Oder energielos. Irgendwas schien ihm auf der Seele zu brennen.

»Was ist wirklich los?«, fragte ich also.

»Nichts, ich ... weiß nicht. Seit Rose hier war, fühl ich mich komisch.«

»Kannst du das näher beschreiben?«

Er schüttelte den Kopf. »Es ist so eine Unruhe in mir und ein Drücken hinter meinen Augen. Wird schlimmer, wenn ich allein bin.«

»Ist das normal?«

Er zuckte die Achseln. »Was ist schon normal mit diesem Serum? Das Zeug hat mir mein Augenlicht geschenkt, wo alle Ärzte meinten, es wäre nicht möglich. Vermutlich ist das der Preis für das Wunder.«

»Ein Grund mehr, warum du den Mindblower nicht testen solltest.« Ich musste ihm das ausreden. Auf keinen Fall würde ich zulassen, dass mein Bruder seine fragile Gesundheit weiter aufs Spiel setzte.

 

Er schnaubte. »Darüber machst du dir echt Sorgen, was?«

»Ja.«

»Im Moment bin ich eher ...« Auf einmal keuchte er und presste sich die Hände auf die Augen. Ich war sofort bei ihm und packte ihn an den Schultern.

»Vinc! Was ist?«

Statt zu antworten, schüttelte er den Kopf und beugte sich vornüber. Er schrie, presste die Handballen so fest auf seine Augen, dass die Sehnen an seinen Armen hervortraten.

»Vinc!«

»Ich ... fuck ... Es brennt!«

Ich fluchte, wandte mich von ihm ab und griff mein Handy. Es dauerte nur zwei Sekunden, bis ich Amy dran hatte.

»Bin schon auf dem Weg zurück, der Aufzug kommt nicht.«

»Dann nimm die Treppen!...
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Autor

Nicole Böhm wurde 1974 in Germersheim geboren. Sie reiste mit 20 Jahren nach Phoenix, Arizona, um Zeichen- und Schauspielunterricht am Glendale Community College zu nehmen. Es folgte eine Ausbildung an der American Musical and Dramatic Academy in New York, bei der sie ihre Schauspielkenntnisse vertiefte. Das Gelernte setzt sie heute ein, um ihre Charaktere zu entwickeln. Sie lebte insgesamt drei Jahre in Amerika und bereiste diverse Städte in den USA und Kanada, die nun als Schauplätze ihrer Geschichte dienen.