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Gerüchteküche

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
428 Seiten
Deutsch
BoD - Books on Demanderschienen am17.04.20241. Auflage
Kriminalhauptkommissarin Marie Müller möchte sich einen entspannten Tag mit ihrem Mann machen und die neue Ausstellung im Zell-Weierbacher Schulmuseum besuchen. Doch kaum öffnen sich die Türen, wird nicht nur der Diebstahl eines wertvollen Exponates entdeckt, sondern auch eine Leiche. Wieder ist ein angesehenes Mitglied der Dorfgemeinschaft unter ungeklärten Umständen dahingeschieden. Natürlich bleibt da die Gerüchteküche nicht kalt.

Geboren am 12. August 1981 in Offenburg, lebt sie inzwischen mit ihrem Mann, 4 Kindern, 2 Hunden, Bienen und etlichen Hühnern im Kraichgau. Mit dem Schreiben von Büchern, in verschiedenen Genres, schafft sie sich einen Ausgleich zum schönen, aber auch manchmal stressigen Familienalltag.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR13,99
BuchKartoniert, Paperback
EUR19,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR4,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextKriminalhauptkommissarin Marie Müller möchte sich einen entspannten Tag mit ihrem Mann machen und die neue Ausstellung im Zell-Weierbacher Schulmuseum besuchen. Doch kaum öffnen sich die Türen, wird nicht nur der Diebstahl eines wertvollen Exponates entdeckt, sondern auch eine Leiche. Wieder ist ein angesehenes Mitglied der Dorfgemeinschaft unter ungeklärten Umständen dahingeschieden. Natürlich bleibt da die Gerüchteküche nicht kalt.

Geboren am 12. August 1981 in Offenburg, lebt sie inzwischen mit ihrem Mann, 4 Kindern, 2 Hunden, Bienen und etlichen Hühnern im Kraichgau. Mit dem Schreiben von Büchern, in verschiedenen Genres, schafft sie sich einen Ausgleich zum schönen, aber auch manchmal stressigen Familienalltag.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783758342004
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum17.04.2024
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.2
Seiten428 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4000 Kbytes
Artikel-Nr.14436075
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1

Guten Morgen.

Marie wunderte sich die Stimme ihres Arbeitskollegen am Telefon zu hören. Es war Samstag.

Gab es schon wieder einen Fall, der die Anwesenheit der beiden Kriminalkommissare verlangte?

Oder wollte er ihr Treffen absagen?

Guten Morgen, was gibt´s?

Ich wollte nur Bescheid sagen, dass wir etwas später auf den Bauernmarkt kommen.

Verschlafen?

Nein, nur total erledigt. Gandalf hat mal wieder bei uns im Bett geschlafen.

Du wolltest es so.

Ihre Schadenfreude konnte man deutlich in ihrer Stimme mitschwingen hören.

Marie konnte sich lebhaft vorstellen wie der große Labrador sich nachts zwischen Rafael und seinen Mann ins Bett schob. Ihr Kater Kopernikus beanspruchte auch immer ihr Kopfkissen, aber so ein riesen Vieh wollte sie nicht neben sich liegen haben. Außerdem rochen Katzen wesentlich angenehmer als Hunde.

Hätte ich den armen Kerl etwa im Tierheim schmoren lassen sollen, nachdem deine Freundin ihren Bruder ermordet hat und ins Gefängnis musste?

Es war Totschlag, kein Mord.

Egal sie hat ihn getötet. Der arme Gandalf war plötzlich ganz allein.

Wieso eigentlich Gandalf? Ich dachte, ihr habt den Hund John Snow genannt.

Wenn sie nur daran dachte, wie viel Zeit es in Anspruch genommen hatte, als Rafael ihr erklärte, dass der Name aus der Fernsehserie Game of Thrones stammte. Sie hatte wirklich versucht ihm zuzuhören, dabei hatte Marie so gar nichts für Fantasyserien übrig. Schon alleine bei dem Gedanken daran musste sie ein Gähnen unterdrücken.

Das wäre tatsächlich der Name unserer ersten Wahl gewesen, aber leider hört er nicht darauf.

Und auf Gandalf hört er?

Na ja, wirklich ideal ist es auch nicht. Am besten wäre es natürlich, wenn wir seinen richtigen Namen hätten.

Ja, das wäre wohl am besten.

Marie hatte bislang noch nicht herausfinden können wie der Hund von seiner früheren Besitzerin genannt wurde. Nadines Mutter war mit schwerer Demenz im Altersheim untergebracht und Nadine redete nicht mehr mit ihr seit sie, dank Maries Ermittlungen, im Gefängnis saß. Auch die Nachbarn waren planlos. Kaum zu glauben, wenn man bedachte, dass sie in einem kleinen Dorf wohnten. Und da hieß es immer in der Stadt herrschte Anonymität.

Vielleicht kann er auch nichts anderes als Sitz? Jetzt heißt er erst einmal Gandalf. Wie auch immer. Er hat uns vom Schlafen abgehalten und jetzt kommen wir etwas später.

Aber ihr seid doch schon wach.

Rafael lachte.

Ja, das schon, aber weißt du, wie lange Sebastian im Bad braucht?

Dann soll er sich einfach ein bisschen beeilen.

Möchtest du ihm das gerne selber sagen?

Ähm, nein.

Siehst du. Wir würden dann so gegen 9 Uhr dort sein. Treffen wir uns vor dem Rathaus?

Wir werden uns schon über den Weg laufen. So groß ist der alte Schulhof nicht.

Sehr schön, dann sehen wir uns.

Bis dann.

Marie legte ihr Handy neben sich auf den Frühstückstisch.

Ihr Mann sah sie neugierig an.

Was ist diesmal ihre Ausrede, dass sie zu spät kommen?

Der Hund.

Andreas lachte.

Gut, dass sie jetzt einen Hund haben, auf den sie es schieben können.

Rafael war eigentlich immer pünktlich, aber Sebastian sah das eher locker. Marie konnte sich sehr gut vorstellen, dass es seine Zeit brauchte, bis er seine blonden Haare akkurat gegelt und seine Kleidung auf die jeweilige Tagesaktivität angepasst hatte. Trotzdem unternahmen sie gerne etwas mit ihnen. Heute wollten sie zusammen den einmal im Jahr stattfindenden Bauernmarkt in Zell-Weierbach unsicher machen. Der Markt war zwar nicht allzu groß, aber es gab leckeren Flammenkuchen aus dem Steinbackofen und neuen Wein. Außerdem gab es immer ein kleines Rahmenprogramm.

Laut dem Flyer, den Marie in ihrem Briefkasten gefunden hatte, spielte dieses Mal der Akkordeonspielring. Und es gab noch eine Besonderheit: Das Schulmuseum würde heute zur Marktzeit eine neue Sonderausstellung eröffnen. Mit dem Titel Hexen in Offenburg .

Marie hatte das Schulmuseum schon besichtigt, aber das klang spannend. Ob es dabei um die typische Hexenverfolgung ging, oder um die Hexen der Schwäbisch- alemannischen Narrenzunft aus der Kernstadt?

Dazu hatte der Flyer leider keine Antwort geliefert, aber das machte es umso spannender.

Andreas griff sich eines der Aufbackbrötchen aus dem Korb und machte sich daran es dick mit Butter zu bestreichen.

Um wie viel Uhr geht es noch mal los?

Um acht.

Er sah mit prüfendem Blick auf seine Armbanduhr.

Oh, das ist doch schon in einer halben Stunde.

Müsste doch hinhauen. Selbst wenn wir laufen. Wir müssen jetzt nicht mehr pünktlich sein.

Andreas nickte zustimmend und biss dann genussvoll in sein Brötchen, dem er noch eine Schicht selbstgemachte Zwetschgenmarmelade hinzufügte, die Marie letzte Woche gekocht hatte.

Marie aß nur einen Apfel. Sie wollte sich ihren Appetit für später aufheben.

Kopernikus saß auf einem der Stühle zwischen ihnen und kundschaftete neugierig die Lage aus. Mit Sicherheit standen einige Leckereien auf dem Tisch, die auch ihn reizen würden. Aber er wusste auch ganz genau, dass sein Frauchen nicht amüsiert darüber wäre, wenn er sich einfach bedienen würde. Deswegen wartete er geduldig ab, denn sein Herrchen bedachte ihn immer mit einem kleinen Häppchen, das er unauffällig unter den Tisch fallen ließ.

Marie trank den letzten Schluck Kaffee aus ihrer Tasse. Das Koffein entfaltete langsam seine Wirkung. So konnte der Tag starten. Ein Blick aus dem Fenster verriet, dass es heute wieder ein sonniger Tag im Spätsommer werden würde. Sie nahm ihren Teller und stellte ihn in die Spüle. Das Geschirr würde sie später in die Maschine räumen. Bei nur zwei Personen fiel zum Glück nicht so viel an, da konnte man gerne ein wenig nachlässig sein und die Hausarbeit nach hinten schieben.

Ich geh nochmal kurz raus in den Garten, die Chrysanthemen gießen. Es hat immer noch nicht geregnet. Würdest du dann den Tisch abräumen, damit wir loskönnen?

Klar mach ich , brummte Andreas.

Und gib nicht wieder dem Kater den letzten Bissen deines Brötchens. Du weißt, was der Tierarzt gesagt hat. Wir wollen doch nicht, dass er Diabetes bekommt.

Ja.

Andreas rollte mit den Augen und Marie war sich ziemlich sicher das Kopernikus seinen Anteil trotzdem bekommen würde, sobald sie den Raum verlassen hatte.

Im Hochbeet hinter dem Haus konnte man die letzten Reste des kläglichen Versuchs erkennen, Zucchini anzubauen. Wenn Sie nur wüsste, was sie falsch gemacht hatte. Ihre Mutter hatte immer so viele Zucchini im Sommer geerntet, dass sie sogar manchmal welche mit der Post zu Marie nach Hamburg schickte. Das war natürlich, bevor sie gestorben war und Marie das Haus geerbt hatte. In Hamburg konnte man auch Zucchini kaufen und das ein oder andere Exemplar des versendeten Gemüses war, durch meist weniger sanften Aufenthalt auf dem Postweg, ganz schön mitgenommen. Aber sie hatte es nicht übers Herz gebracht ihrer Mutter zu sagen, sie solle es lassen.

Marie lächelte bei dem Gedanken daran, wie fröhlich und erwartungsvoll sich ihre Stimme angehört hatte, wenn sie am nächsten Tag bei ihrer Tochter anrief, um sich zu erkundigen, ob das Paket schon angekommen war.

Frisches Gemüse war wichtig in Maries Speiseplan.

Jeden Samstag zog sie los, um alles direkt vom Landwirt zu besorgen. Vom Acker auf den Tisch sozusagen. Diese inzwischen schon liebgewonnene Angewohnheit konnte sie zum Glück auch in Offenburg fortsetzen, denn auch hier gab es einen großen Wochenmarkt in der Innenstadt. Sie schlenderte dann die Steinstraße hinauf und genoss es, das Angebot an den Ständen zu begutachten. Aber heute nicht, heute würde sie in Zell-Weierbach einkaufen.

Sie liebte es, wieder in ihrem Heimatort zu wohnen. Langsam war sie wieder angekommen. Sie sang beim Gesangsverein im gemischten Chor mit und hatte neue Freunde gefunden.

Nannte man es auch neue Freunde, wenn man alte Freundschaften wieder aufleben ließ? Oder alte Feindschaften zu Freundschaften umgewandelt hat? Ach egal. Hauptsache man hatte nette Menschen um sich herum. Sie riss sich von dem Anblick der vor sich hinwelkenden Pflanze los und schöpfte mit einer kleinen Plastikkanne etwas Wasser aus der nur noch zu einem Viertel gefüllten Regentonne. Es wurde wirklich Zeit, dass es endlich mal wieder anständig regnete. Sie hatte nichts gegen einen sonnigen Sommer, aber wie wäre es, wenn es nachts regnete? Dann würde sie sich das Gießen...
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