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Wiesnkatz

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
Deutsch
Gmeiner Verlagerschienen am11.09.20242024
Nicht unbedingt erfreulich, wenn zur Eröffnung des Oktoberfestes ein Toter kopfunter am Riesenrad hängt und das makabre Foto auf den sozialen Medien erscheint. Zwangsläufig muss Kommissar Steinböck für seine Ermittlungen die ungeliebte Wiesn besuchen. Und dann schickt ihm der Mörder auch noch einen Kinderreim, in dem er weitere Morde ankündigt. Ein perfides Spiel beginnt und mittendrin die Katze Frau Merkel, die sich gegen den aufdringlichen Geisterbahnkater Berlusconi zur Wehr setzen muss.

Kaspar Panizza wurde 1953 in München geboren. Den Autor, der aus einer Künstlerfamilie stammt, prägten die Arbeiten seines Vaters, eines bekannten Kunstmalers, sowie die Bücher seines Urgroßonkels Oskar Panizza. Nach dem Pädagogikstudium machte Kaspar Panizza eine Ausbildung zum Fischwirt, erst später entdeckte er seine Liebe zur Keramik. Nach abgeschlossener Ausbildung mit Meisterprüfung arbeitete er zunächst als Geschirr-Keramiker und später als Keramik-Künstler im Allgäu. 2004 übersiedelte er nach Mallorca, wo er eine Galerie mit Werkstatt betrieb und zu schreiben begann. Seit 2009 lebt Kaspar Panizza in Ribnitz-Damgarten an der Ostsee, wo er zusammen mit seiner Ehefrau bis 2018 ein Keramik-Atelier führte. Seither widmet er sich ganz dem Schreiben
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
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EUR10,99

Produkt

KlappentextNicht unbedingt erfreulich, wenn zur Eröffnung des Oktoberfestes ein Toter kopfunter am Riesenrad hängt und das makabre Foto auf den sozialen Medien erscheint. Zwangsläufig muss Kommissar Steinböck für seine Ermittlungen die ungeliebte Wiesn besuchen. Und dann schickt ihm der Mörder auch noch einen Kinderreim, in dem er weitere Morde ankündigt. Ein perfides Spiel beginnt und mittendrin die Katze Frau Merkel, die sich gegen den aufdringlichen Geisterbahnkater Berlusconi zur Wehr setzen muss.

Kaspar Panizza wurde 1953 in München geboren. Den Autor, der aus einer Künstlerfamilie stammt, prägten die Arbeiten seines Vaters, eines bekannten Kunstmalers, sowie die Bücher seines Urgroßonkels Oskar Panizza. Nach dem Pädagogikstudium machte Kaspar Panizza eine Ausbildung zum Fischwirt, erst später entdeckte er seine Liebe zur Keramik. Nach abgeschlossener Ausbildung mit Meisterprüfung arbeitete er zunächst als Geschirr-Keramiker und später als Keramik-Künstler im Allgäu. 2004 übersiedelte er nach Mallorca, wo er eine Galerie mit Werkstatt betrieb und zu schreiben begann. Seit 2009 lebt Kaspar Panizza in Ribnitz-Damgarten an der Ostsee, wo er zusammen mit seiner Ehefrau bis 2018 ein Keramik-Atelier führte. Seither widmet er sich ganz dem Schreiben
Details
Weitere ISBN/GTIN9783734930485
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum11.09.2024
Auflage2024
Reihen-Nr.9
SpracheDeutsch
Dateigrösse1528 Kbytes
Artikel-Nr.14440701
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


SONNTAG

Der nächste Morgen kündete wieder einen schönen sonnigen Tag an. Es war bereits nach 10 Uhr, als Steinböck endlich mit einer Tasse Kaffee am Gartentisch saß. Vor ihm ein Teller mit einer zwei Tage alten Käselaugenstange, die ihn nicht gerade anlächelte. Die Katze lag immer noch schlafend am Fußende seins Bettes, und Emil war offensichtlich schon unterwegs. Sein Golf stand zumindest nicht mehr auf dem Hof.

Vielleicht holt er ja frische Brezen, hoffte Steinböck und musterte skeptisch das aufgequollene Backteil. Nicht, dass er großen Hunger hatte. Als er am vergangenen Abend nach seinem Hustenanfall ein leichtes Weißbier auf einen Zug ausgetrunken hatte, war es ihm schnell besser gegangen, und er hatte anschließend die Schüssel mit der scharfen Nudelsuppe verzehrt, ohne sich noch mal vor Frau Merkel die Blöße zu geben.

»Das sieht aber nicht besonders appetitlich aus«, gähnte die plötzlich aufgetauchte Katze mit einem Blick auf Steinböcks Teller. Sie hatte sich auf der Rückenlehne des Korbsessels niedergelassen. »Übrigens, ich habe Hunger.«

»In der Küche steht dein Thunfisch.«

»Apropos Thunfisch, ich denke, ich sollte meinen Speiseplan mal ändern. Was hältst du von Nordseekrabben?«

»Zu teuer. Außerdem möchte ich dich daran erinnern, dass wir noch zwölf Dosen haben.«

»Warum hast du so viel gekauft?«

»Weil du darauf bestanden hast, das Sonderangebot bei Aldi zu nutzen. Wegen dir habe ich das gesamte Regal leergeräumt.«

»Du hörst doch sonst auch nicht auf mich. Wir könnten die Dosen zum Polizeipsychologen Horsti bringen. Sein verfressener Dackel ist ganz wild auf das Zeug.«

»Vergiss es! Entweder den Thunfisch oder das Trockenfutter aus dem Schrank.«

»Na ja, der Fisch ist immer noch besser als das Ding, das du vor dir auf dem Teller liegen hast. Wo ist eigentlich mein schwarzer Bruder?«

»Keine Ahnung. Vielleicht holt er frische Brezen.«

»Ach, darauf wartest du. Und wenn er heute Nacht gar nicht zu Hause war und woanders gefrühstückt hat?«

»Wo sollte er denn gewesen sein?«, erwiderte Steinböck und stockte dann. »Du glaubst, die kleine Hübsche, die uns das Essen gebracht hat? Nein! Unser Emil, nie! Oder meinst du wirklich?«

»Ich sagte dir doch, unser Emil ist ein Tier«, feixte sie und verschwand in die Küche.

Zehn Minuten später kehrte sie zurück.

»Sollten wir nicht langsam zum Flughafen fahren?«

»Es ist nicht mal 11 Uhr. Die Maschine aus Palma landet erst um 14.30 Uhr. Normalerweise dauert es eine halbe Stunde bis zum Flughafen. Mein Käfer ist zwar langsam, aber so langsam auch wieder nicht.«

»Ich mein auch nicht den Wagen, sondern den Fahrer.«

Die Frage, ob sein Frühstück nun aus der lappigen Laugenstange bestehen würde oder nicht, erledigte sich, als er das Teil wütend hinter der Katze herwarf.

»Ich warte schon mal am Auto«, rief sie, wobei sie mit einem Sprung gekonnt dem Gummigeschoss auswich.

Wütend stand Steinböck auf und entsorgte das Teil in der Biotonne.

In diesem Moment fuhr Emil auf den Hof. Er schob den Fahrersitz nach hinten, lupfte den Rolli vom Beifahrersitz und klappte ihn auf. Eine Minute später saß er in dem Gefährt und rollte auf Steinböck zu. Auf dem Schoß eine Papiertüte mit dem vertrauten Bäckerlogo. »Auf geht´s, Chef. Du machst deinem schwarzen Sklaven einen Kaffee, und ich steuere die frischen Butterbrezen bei.«

»Des Beste, was ich heut gehört habe«, erwiderte Steinböck mit deutlich besserer Laune. »Ich bin schon unterwegs.«

Während er ein frisches Pad in den Senseo-Automaten einlegte, überlegte er kurz, ob er seinen Kollegen auf die vergangene Nacht ansprechen sollte, entschied sich dann aber dagegen. »Der Bub ist alt genug und muss wissen, was er macht«, murmelte er und lauschte dabei dem leisen Dröhnen der Kaffeemaschine.

Mayer junior hatte inzwischen die Papiertüte der Länge nach aufgerissen und die vier Brezen darauf drapiert. Auch die Katze war wieder dazugestoßen und hatte sich auf seinem Schoß niedergelassen.

Als Steinböck die Tasse vor Emil abstellte, pulte der gerade einen Teil des groben Salzes von seiner Brezen.

»Weißt du, Chef, der Fall hat mich die ganze Nacht nicht schlafen lassen. Dieser Brief! Ich bin mir sicher, er ist von Luigis Mörder. Jetzt gibt´s zwei Möglichkeiten. Ein persönliches Motiv. Das Riesenrad, der Brief. Es ging nur um Luigi und er will von sich ablenken. Dann wird es keine weiteren Morde geben. Oder er hat vor, berühmt zu werden, und versucht die anderen ebenfalls zu töten.«

»Oder es ist die Mafia. Luigi hat sie beschissen und man will ein Exempel statuieren.«

Mayer junior schüttelte den Kopf. »Wozu dann der Brief? Wenn die Mafia jemanden exekutieren will, dann hängt sie ihn vielleicht zur Warnung ans Riesenrad, aber sie verschickt vorher keine Kinderreime an die Polizei, um den Mord anzukündigen.« Nun biss er zum ersten Mal in seine Breze und fuhr kauend fort: »Wenn es einen weiteren Mord gibt, geh ich jede Wette ein, dass es wieder ein Schausteller ist. Also bin ich heut Morgen ins Büro gefahren, um an eine Liste aller Teilnehmer zu kommen. Leider geht am Sonntag bei der Stadt München nichts. Ich hoffe, dass ich die Liste gleich am Montagmorgen erhalte. Zumindest hab ich rausgekriegt, dass es weit über 600 sind.«

Steinböck stieß einen Pfiff aus, der aufgrund der Butterbrezen in seinem Mund misslang. »Du bist heut früh schon ins Büro gefahren?«

»Hab ich dir doch vorhin gesagt.«

»Jaja, Emil, das Tier«, erklärte Steinböck spöttisch und blickte dabei auf Frau Merkel.

»Vergiss nicht, wir müssen zum Flughafen«, versuchte die Katze abzulenken.

»So besonders ist das auch nicht. Ich hab eh nicht mehr schlafen können.«

»Welches Motiv könnte der Mörder haben?«, überlegte Steinböck weiter. »Ist er einfach irre? Will er sich für etwas rächen? Oder will er die Besucher verunsichern, damit sie zu Hause bleiben?«

»Ich glaube, so kommen eher noch mehr«, widersprach Emil. »Ich befürchte, wir müssen weitere Morde abwarten, um einen Zusammenhang zu finden. Dass der Mord an Luigi der einzige war, bezweifle ich nach dem Brief.«

»Und wenn es keinen Zusammenhang gibt?«

»Dann Prost Mahlzeit. Übrigens lag die Analyse des Briefes schon vor. Nichts zu finden. Vermutlich wurde ein billiger HP-Drucker aus dem Discounter verwendet.«

Eine Zeit lang schwiegen beide und setzten ihr Frühstück fort.

»Sollte heute nicht die Veronika kommen?«, fragte Emil.

»Ja, aber das Flugzeug landet erst um halb drei. Ich hab also noch Zeit.«

»Soll ich fahren und sie abholen?«

»Mensch, schwarzer Bruder, ich dachte, du fragst nie. Lass uns am besten gleich los«, freute sich die Katze und sprang von Emils Schoß.

»Nein, nein, lass gut sein. Mein Käfer möchte auch mal wieder auf die Autobahn. Außerdem hab ich´s der Veronika versprochen.«

»Oh nein, der Tag hätte so schön sein können!«

*

Die Fahrt zum Flughafen verlief so wie immer. Steinböck versuchte, den fließenden Verkehr auf der Autobahn nicht allzu sehr aufzuhalten, während Frau Merkel auf dem Beifahrersitz stand und sich mit den Vorderpfoten auf dem Handschuhfach abstützte.

»Was für ein Vollhonk!«, lästerte sie, als ein sie überholender Lkw dicht vor ihnen einscherte. »Fahr näher ran! Ich will sehen, welches Länderkennzeichen der Trottel hat. Der Vorfall sollte eigentlich reichen, um das Land aus der EU auszuschließen. Auf, näher ran, ich kann nichts erkennen!«

»Der Brummi hat mich überholt, weil er schneller ist als ich. Wie soll ich also an ihn herankommen?«

»Du bist so ein Weichei! Drück einfach das Gaspedal durch, bis du am Boden bist. Der Käfer hat bestimmt mehr drauf, als du denkst. Schau mal auf die linke Spur, das kleine Rote, das uns da überholt, ist ein 500er Fiat. Baujahr 73. Der ist älter als du. Hopp, hopp, gib dir ein bisschen Mühe! Du schaffst das! Weißt du, dass unsere Nachbarin Veronika schon über 70 ist? Schade, dass sie keinen Führerschein hat.«

»Kannst du endlich die Klappe halten!«, schäumte Steinböck.

»Ich wollte dich nur aufmuntern«, entgegnete die Katze kleinlaut.

»Könntest du mir einen Gefallen tun?«

»Wenn es sein muss. Was wünscht du dir denn, o du mein Dosenöffner?«

»Hör endlich auf, mich aufzumuntern!«

Das saß. Frau Merkel machte ein überraschtes Gesicht und verschwand auf dem Rücksitz, wo sie sich beleidigt zusammenrollte.

Geraume Zeit später erreichte Steinböck den Ankunftsbereich des Münchner Flughafens. Er parkte am Ende der Taxispur, klemmte das mobile Blaulicht aufs Dach und spazierte unter dem bösen Blick eines Taxlers ins Gebäude. Mit der Katze auf dem Arm stellte er sich vor eine der großen elektronischen Anzeigetafeln, wo in der ersten Zeile groß »Ankunft/Arrival« stand.

»Palma de Mallorca, Easy Jet, vor 20 Minuten gelandet, Ausgang 13«, las die Katze, bevor Steinböck sich auf der Tafel überhaupt orientiert hatte.

Zum Trotz ließ er sich besonders lange Zeit, die...

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Autor

Kaspar Panizza wurde 1953 in München geboren. Den Autor, der aus einer Künstlerfamilie stammt, prägten die Arbeiten seines Vaters, eines bekannten Kunstmalers, sowie die Bücher seines Urgroßonkels Oskar Panizza. Nach dem Pädagogikstudium machte Kaspar Panizza eine Ausbildung zum Fischwirt, erst später entdeckte er seine Liebe zur Keramik. Nach abgeschlossener Ausbildung mit Meisterprüfung arbeitete er zunächst als Geschirr-Keramiker und später als Keramik-Künstler im Allgäu. 2004 übersiedelte er nach Mallorca, wo er eine Galerie mit Werkstatt betrieb und zu schreiben begann. Seit 2009 lebt Kaspar Panizza in Ribnitz-Damgarten an der Ostsee, wo er zusammen mit seiner Ehefrau bis 2018 ein Keramik-Atelier führte. Seither widmet er sich ganz dem Schreiben