Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Nachtsilber (Band 2) - Die Gabe der Drachen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Loewe Verlagerschienen am17.07.2024
Eine Reise mit schicksalhaften Wendungen Paisleys Bruder Dax ist entführt worden! Ohne zu zögern, bricht Paisley in die nördlichen Gefilde auf, um ihn zu finden. Im Gepäck hat sie das Drachenei aus dem Verlies ihrer Familie - und das wächst und wächst. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis daraus ein mächtiges Wesen schlüpfen wird. Doch nicht nur das beunruhigt Paisley: Die Dunkle Drachenhüterin scheint ihr dicht auf den Fersen zu sein ... Band 2 der spannenden Drachenfantasy In der actionreichen und abenteuerlichen Fantasy-Reihe tauchen Kinder ab 10 Jahren ein in eine Welt voller mächtiger Drachen und geheimnisvoller Sterne. Die mutige Heldin erinnert an Katniss Everdeen und nimmt ihr Schicksal selbst in die Hand. Überraschende Wendungen und ein gelungener Weltenaufbau in einem fiktiven London und den mysteriösen Nördlichen Gefilden machen die Kinderbuchreihe zu einem wahren Page Turner. Der Titel ist bei Antolin gelistet.

Annaliese Avery ist ehemalige Bibliotheksleiterin und kam beim Wettbewerb 'Undiscovered Voices 2020' auf die Shortlist. Sie hat einen Master in Kreativem Schreiben und ist Absolventin der Golden Egg Academy, wo sie auch als Redakteurin und Programmleiterin arbeitet. Aufgrund ihrer Liebe zur Astronomie gründete Annaliese 2013 eine astronomische Gesellschaft, DASH Astro. Annaliese lebt mit ihrem Partner und ihren drei Kindern in Suffolk, England.
mehr
Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR16,95
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR13,99

Produkt

KlappentextEine Reise mit schicksalhaften Wendungen Paisleys Bruder Dax ist entführt worden! Ohne zu zögern, bricht Paisley in die nördlichen Gefilde auf, um ihn zu finden. Im Gepäck hat sie das Drachenei aus dem Verlies ihrer Familie - und das wächst und wächst. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis daraus ein mächtiges Wesen schlüpfen wird. Doch nicht nur das beunruhigt Paisley: Die Dunkle Drachenhüterin scheint ihr dicht auf den Fersen zu sein ... Band 2 der spannenden Drachenfantasy In der actionreichen und abenteuerlichen Fantasy-Reihe tauchen Kinder ab 10 Jahren ein in eine Welt voller mächtiger Drachen und geheimnisvoller Sterne. Die mutige Heldin erinnert an Katniss Everdeen und nimmt ihr Schicksal selbst in die Hand. Überraschende Wendungen und ein gelungener Weltenaufbau in einem fiktiven London und den mysteriösen Nördlichen Gefilden machen die Kinderbuchreihe zu einem wahren Page Turner. Der Titel ist bei Antolin gelistet.

Annaliese Avery ist ehemalige Bibliotheksleiterin und kam beim Wettbewerb 'Undiscovered Voices 2020' auf die Shortlist. Sie hat einen Master in Kreativem Schreiben und ist Absolventin der Golden Egg Academy, wo sie auch als Redakteurin und Programmleiterin arbeitet. Aufgrund ihrer Liebe zur Astronomie gründete Annaliese 2013 eine astronomische Gesellschaft, DASH Astro. Annaliese lebt mit ihrem Partner und ihren drei Kindern in Suffolk, England.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732022915
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum17.07.2024
Reihen-Nr.2
SpracheDeutsch
Dateigrösse2977 Kbytes
Artikel-Nr.14706001
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

DIE SPRACHE DER TRAUER

Die Trauer sprach zu Paisley Fitzwilliam. Sie rief tief aus ihrem Inneren nach ihr, während sie Odelia und den anderen durch die knisternd kalten Straßen Lower Londons vorauslief. Im Schutz der Schatten kamen sie zügig voran.

»Geht es dir gut, Paisley?«, erkundigte sich Corbett.

Odelia schnalzte hörbar mit der Zunge. »Natürlich nicht. Glaubst du, dir würde es gut gehen, wenn soeben deine Mutter gestorben und dein Bruder von drachenreitenden Krigaren in die eisigen Nördlichen Gefilde entführt worden wäre?«

»Nein, wahrscheinlich nicht«, räumte Corbett mit gedämpfter Stimme ein. »Aber das sagt man halt so, oder? Geht es dir gut? , nicht Möchtest du über deinen Schmerz und Verlust reden? «

Paisley wandte sich schweigend ab und blickte zu Hal hinüber. Odelia hielt ihn mit einer Hand am Oberarm fest und führte ihn dicht neben sich her durch die Stadt. Er steckte noch immer in seiner Krigare-Uniform: eine dunkle Drachenlederhose mit Schuppenmuster und eine Soldatentunika. Wenn man auf einem Drachen durch die Lüfte glitt, konnte es schnell kalt werden und das Leder schützte sowohl vor den Elementen als auch vor feindlichen Waffen. Es gab nicht viel, das Drachenhaut durchdringen konnte.

Hal lächelte traurig. Sein verbliebenes Auge glänzte im Licht der Morgensonne, während die feuerrote Narbe, die von seinem Scheitel unter der Augenklappe hindurch bis zu seinem Kinn reichte, sich in der Kälte zusammenzuziehen schien. »Wenn wir in den Nördlichen Gefilden einen geliebten Menschen verlieren, feiern wir sein Leben. Wir erinnern uns daran, wie er war, und erzählen von seinen Taten - denselben Taten, die in seinen Krigare-Malen festgehalten sind.« Er deutete auf die eisblauen Tätowierungen, die von seinem Hals bis zu seinen rasierten Schläfen hinaufreichten. Das straßenköterblonde Haar oben auf seinem Kopf war lang und auf ähnliche Weise geflochten wie bei den älteren Drachenmeisterinnen, die Paisley im Drachengewölbe von Kensington Above gesehen hatte.

Paisley trat auf ihn zu. »Du hast mir nicht zu sagen, wie ich trauern soll. Mein Bruder ist nicht hier, weil er von deinen Leuten verschleppt worden ist! Ich lasse nicht zu, dass er zu einem weiteren blauen Mal auf dem Körper von irgendwem wird. Du, Hal Nordmann, wirst mir helfen, meinen Bruder zurückzuholen - ich bin mir sicher, dass ich ihn gegen dich eintauschen kann. Aber solltest du irgendetwas tun, das meine Chancen, Dax wiederzubekommen, gefährdet, nehmen wir dich nicht mit in den Norden. Wenn du meine Trauer auf irgendeine Weise noch schlimmer machst, lassen wir dich hier und du kannst zusehen, wie du mit den Männern des Königs klarkommst.«

Hal lächelte nicht mehr. Er setzte eine entschlossene, beinahe feierliche Miene auf und sah Paisley an.

»Klingt vernünftig. Würde ich an deiner Stelle auch so handhaben.«

Paisley kehrte ihm und den anderen den Rücken zu und schloss die Augen. Ihr Kopf füllte sich mit Bildern aus der vergangenen Nacht: der Kampf im Greenwich-Observatorium, der Apparat ihrer Mutter, das Experiment. Die Dunkle Drachenhüterin und wie sie Paisley mitten ins Herz gestochen hatte.

Sie erinnerte sich daran, wie es sich auf der anderen Seite des Schleiers angefühlt hatte - abgeschnitten vom Rest der Welt und unendlich. Sie dachte daran, wie sie ihrem Vater begegnet war und er sie zurückgeschickt hatte. Wie sie es mit der Dunklen Drachenhüterin aufgenommen hatte, nur um miterleben zu müssen, wie ihre Mutter starb und Dax entführt wurde. Wie sie begreifen musste, dass Onkel Hector sie alle hintergangen hatte.

Sie sah ihre Mutter wieder vor sich, leblos zwischen all dem Schutt, die Augen für immer geschlossen, doch sie fühlte nichts dabei, noch nicht. Es kam ihr vor, als sei das alles einer anderen Paisley passiert: vielleicht der Paisley, die sie war, bevor sie hinter den Schleier getreten war. Diese Distanz hatte etwas Tröstliches und sie fürchtete sich davor, was geschehen würde, wenn sie anfing, ihren Verlust zu spüren.

Die bitterkalten Straßen Lower Londons schienen sie von allen Seiten zu bedrängen. Ihre Mutter war tot, Dax war fort und sie fühlte sich leer. Als ob die dunklen Schwaden des Schleiers in ihr Inneres gelangt wären und einen Teil von ihr mitgenommen hätten, so wie sie es mit dem Arm der Dunklen Drachenhüterin getan hatten. Zurückgeblieben war nur ein klebriges Häuflein Nichts.

»Paisley?« Corbett berührte sie an der Schulter.

Aufgebracht drehte sie sich zu ihm um. »Es geht mir nicht gut, Corbett. Ich meine, ist das nicht offensichtlich? Meine Mutter ...« Sie holte bebend Luft und atmete langsam aus. In der eisigen Morgenluft sah es aus, als würde Drachenrauch aus ihrem Mund strömen. »Aber Dax braucht mich und ich brauche ihn.« Sie hörte, wie ihre Stimme dabei brach, und hustete, um den Kloß in ihrem Hals loszuwerden. »Also konzentriere ich mich jetzt einzig und allein darauf, Dax wiederzufinden.«

Sie warf Hal einen finsteren Blick zu. Alle Welt wusste, dass die Menschen aus den Nördlichen Gefilden ungebildete Barbaren waren, denen nicht zu trauen war. Die Geschichte war voll von Beispielen ihres verräterischen Verhaltens gegenüber dem Reich Albion und dem Obersten Gestalter. Und nun hatten sie Dax in ihren Fängen.

Paisley spürte, wie es in ihr brodelte, während ihr Blick nach oben wanderte. Das schwebende Viertel Kensington Above glitzerte über ihnen am klaren blauen Winterhimmel wie eine riesige Schneekugel. Seit sie es verlassen hatten, war so viel geschehen. Wie wäre ihr Lebensweg verlaufen, wenn Dax und sie nie das Drachengewölbe aufgesucht, sich nie in den Kopf gesetzt hätten, ihre Mutter zu retten? Wäre ihre Mutter dann noch am Leben? Wäre Dax trotzdem entführt worden? Paisley seufzte. Man konnte seinem Schicksal nicht entkommen. Was auch immer sie getan hätte: Früher oder später hätten die Rädchen des Himmelsmechanismus sie hierher an diesen Punkt gebracht.

»Wo sollen wir jetzt hin?«, fragte Odelia. Sie wirkte angespannt und lockerte den Griff, mit dem sie den Krigaren festhielt, nicht. Paisley sah erst ihn, dann sie an und erkannte, dass die Straßen von Lower London für beide gleichermaßen unsicher waren.

»Es ist nicht weit bis nach Hause«, sagte sie.

»Hältst du das wirklich für klug?«, wandte Odelia ein. »Die Dunkle Drachenhüterin könnte versuchen, dich dort aufzuspüren.«

»Mag sein. Aber etwas anderes fällt mir gerade nicht ein. Außerdem sollten wir lieber nicht hier draußen rumlaufen, wo uns die Männer des Königs jederzeit entdecken könnten ...«

»Ich finde, Paisley hat recht.« Corbett blickte von ihr zu Hal und Odelia. »Und wir können uns ja erst mal vergewissern, ob die Luft rein ist, bevor wir reingehen.«

»Und sobald wir in Sicherheit sind, können wir uns einen Plan überlegen, wie wir Dax und dich wieder zusammenbringen«, ergänzte Odelia.

Paisley schenkte Corbett und Odelia ein kleines Lächeln. Sie wusste, dass in ihr ein riesiges Loch klaffte, das ihre Mutter dort hinterlassen hatte, wenngleich sie es im Moment nicht spürte. Doch sie wusste auch, dass die beiden für sie da sein würden, wenn sie drohte, darin zu versinken.

Sie hielt Abstand zu Hal, während sie ihren Weg fortsetzten. Dabei ließ Paisley ihn nicht aus den Augen, um sicherzugehen, dass er sie nicht alle in Gefahr brachte.

»Wonach guckst du?«, fragte sie Corbett, als sie bemerkte, wie er zum Himmel hinaufsah. Er trug den Mantel, den Roach nach dem Kampf im Observatorium zurückgelassen hatte und der an seinem schmächtigen Körper übergroß und klobig wirkte. Der Kragen war hochgeschlagen und Corbetts Gesicht himmelwärts gewandt, während er mit den Händen die zahlreichen Taschen durchwühlte, bis er ein kleines Fernglas hervorzauberte und es sich vor die Augen hielt.

»Was ist?«, fragte Paisley.

Corbett hob den Arm und zeigte nach oben. »Siehst du den Stern da?« Paisley nickte. »Tja, das ist aber kein Stern!«

»Ist das der Wolstenholme-Komet?« Paisley spürte ein schmerzhaftes Ziehen im Brustkorb, als sie an den Kometen dachte, den der Apparat ihrer Mutter gerade näher an die Erde herangelenkt hatte.

»Nein, auch kein Komet. Es ist ein Planet und der sollte dort nicht sein.«

»Was? Wie ist das möglich? Wo sollte er denn normalerweise sein?«

Aber Corbett antwortete nicht. Er war so ins Fernglas vertieft, dass er nicht mitbekam, wie Odelia vor ihm an einer Kreuzung abrupt stehen blieb. Sie drehte sich behände zur Seite, bevor er mit ihr zusammenprallen konnte. Dabei ließ sie Hal los. Corbett hatte allerdings so viel Schwung drauf, dass er nicht mehr rechtzeitig vor dem Bordstein abbremsen konnte und ins Straucheln geriet. Um sich abzufangen, streckte er die Arme aus, doch er fiel nicht. Hal hatte ihn am Mantel gepackt und hielt ihn über der Fahrbahn in der Schwebe. Paisley drehte zeitgleich mit Corbett den Kopf, nur um festzustellen, dass ein Omnibus geradewegs auf ihn zukam. Corbett stieß einen Schrei aus und sie sprang vor, um ihm zu helfen, aber Hal hatte alles unter Kontrolle. Blitzschnell zog er Corbett rückwärts und brachte ihn vor dem herannahenden Fahrzeug in Sicherheit. Im nächsten Moment brauste der Omnibus wie ein verschwommener Farbklecks an ihnen vorbei.

»Das war knapp!«, keuchte Paisley und legte Corbett eine Hand auf den Arm. Mit klopfendem Herzen sah sie dem davonfahrenden Omnibus hinterher. »Geht es euch gut?«, fragte sie Corbett und Odelia. Wenn einem von beiden etwas passiert wäre, wäre sie jetzt in noch viel größeren Schwierigkeiten. Sie brauchte sie. Und nicht nur, um Dax zurückzubekommen, wurde...
mehr

Autor

Annaliese Avery ist ehemalige Bibliotheksleiterin und kam beim Wettbewerb "Undiscovered Voices 2020" auf die Shortlist. Sie hat einen Master in Kreativem Schreiben und ist Absolventin der Golden Egg Academy, wo sie auch als Redakteurin und Programmleiterin arbeitet. Aufgrund ihrer Liebe zur Astronomie gründete Annaliese 2013 eine astronomische Gesellschaft, DASH Astro. Annaliese lebt mit ihrem Partner und ihren drei Kindern in Suffolk, England.