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Perry Rhodan Neo 330: Die neue Macht

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
160 Seiten
Deutsch
Perry Rhodan digitalerschienen am09.05.2024
Im Jahr 2116: Nachdem die Menschen zahlreiche Schwierigkeiten überwunden haben, hoffen sie nun auf eine friedliche Zukunft. Sowohl auf der Erde als auch auf den Kolonialwelten arbeitet man vertrauensvoll an gemeinsamen Projekten, häufig mit den Partnern aus anderen Sternenreichen zusammen. Doch schon kündigt sich die nächste Bedrohung an - sie bezeichnet sich als Primat. Sie erscheint anfangs schwach, aber ihr Einfluss wächst. Primat entwickelt eine mysteriöse Gabe. Materie und Energie verwandeln sich in tödliche Waffen mit einer klaren Zielperson: Perry Rhodan. Denn der Terraner wird - so heißt es - in Kürze eine Katastrophe über die Milchstraße bringen. Perry Rhodan und seine Gefährten müssen den Kampf aufnehmen gegen DIE NEUE MACHT ...mehr

Produkt

KlappentextIm Jahr 2116: Nachdem die Menschen zahlreiche Schwierigkeiten überwunden haben, hoffen sie nun auf eine friedliche Zukunft. Sowohl auf der Erde als auch auf den Kolonialwelten arbeitet man vertrauensvoll an gemeinsamen Projekten, häufig mit den Partnern aus anderen Sternenreichen zusammen. Doch schon kündigt sich die nächste Bedrohung an - sie bezeichnet sich als Primat. Sie erscheint anfangs schwach, aber ihr Einfluss wächst. Primat entwickelt eine mysteriöse Gabe. Materie und Energie verwandeln sich in tödliche Waffen mit einer klaren Zielperson: Perry Rhodan. Denn der Terraner wird - so heißt es - in Kürze eine Katastrophe über die Milchstraße bringen. Perry Rhodan und seine Gefährten müssen den Kampf aufnehmen gegen DIE NEUE MACHT ...
Details
Weitere ISBN/GTIN9783845355306
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum09.05.2024
Reihen-Nr.330
Seiten160 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1225 Kbytes
Artikel-Nr.14794843
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1.

Laumae

 

Es gab einen Knall. Ein schwarzer Riss zog sich über den Himmel.

Der Junge fiel aus großer Höhe, jedenfalls glaubte er das. Sein Schrei riss ab, als er hart mit den Füßen aufprallte. Er stürzte auf die Knie, schrammte sie sich auf. Er versuchte, sich mit den Händen abzustützen, knickte aber sofort um und knallte aufs Gesicht, blieb zitternd liegen, atmete schnell ein und aus.

Er war auf einen Planeten gefallen, mit anscheinend normaler Schwerkraft. Andernfalls hätte er sich bei dem Sturz alle Knochen gebrochen.

Als sein Atem ruhiger wurde, öffnete er die Augen, blinzelte einen Schleier aus Tränen und verkrustetem Schleim fort.

Zu allen Seiten erstreckte sich eine weite Landschaft, eine nur spärlich mit Gräsern und gedrungenen Sträuchern bewachsene, rötlich-braune Steppeneinöde. Eine heiße Sonne brannte herab, in der Ferne flimmerte die Luft, ein rauer Wind täuschte Abkühlung vor.

Immerhin: Die Luft war atembar, obwohl sie heiß und trocken in die Lunge stach. Welcher Planet war das?

Der Junge rappelte sich halbwegs auf, griff in den Boden. Rostrote, grobe Sandkörner rieselten durch seine Finger. Seine Hände waren schmutzig und verschrammt. Aber, wie er zu seiner Verwunderung feststellte, weich und zart. Es waren Kinderhände oder die eines Jugendlichen.

Verwirrt fasste er sich ins Gesicht. Fuhr mit den Fingern über Stirn und Wangen. Versuchte, seine Gesichtszüge zu erspüren. Welch unsinniges Verhalten! Wenigstens schien er nicht ernsthaft verletzt zu sein.

Zitternd richtete er sich ganz auf, stand unsicher auf dünnen Beinen.

Der Junge hob den Kopf, kniff die Lider zusammen. Der schwarze Riss am Himmel schien sich in kräuselnde Schlieren aufgelöst zu haben, die schnell zerfaserten und dann ganz verschwanden, als habe es sie nie gegeben. Hatte er das Ganze nur halluziniert?

Undeutliche Bilder geisterten durch seinen Kopf.

Für einen Moment glaubte er, über sich eine wirbelnde Scheibe zu sehen. Nein, es war keine Scheibe, sondern eine nachtfinstere Leere, hinter der unvorstellbare Gewalten lauerten. Ein Kranz aus Licht umkreiste das schwarze Loch wie eine Gruppe tanzender Dämonen, die sich an den Händen hielten, nur um sich fröhlich in den Abgrund zu stürzen. Ein blauer Strahl aus wirbelnden Teilchen fuhr daraus herab und erfasste den Jungen.

Er warf die Arme hoch und schloss die Augen, erwartete demütig sein Schicksal.

Doch da war - nichts. Als er die Lider zaghaft wieder öffnete, erblickte er bloß noch blauen Tageshimmel, klar und unschuldig, ohne wirbelnde Löcher im Universum und tanzende Dämonen. Linker Hand schwebte ein blasser Dreiviertelmond. Ihm war, als habe er diesen Mond schon mal gesehen.

Der Junge streckte die Hand aus, als könne er so den wirbelnden Mahlstrom neu herbeizaubern. Er wollte ihn wieder entstehen lassen und sich dessen Sog ganz hingeben. Er spürte, dass er eine Verbindung zu diesem kosmischen Phänomen hatte. Als sei er soeben aus ihm geboren, auf den Boden dieses Planeten geschleudert und dann alleingelassen worden.

Was selbstverständlich Unsinn war. Er mochte nur ein Junge sein. Aber er war beinahe erwachsen. Dennoch hatte er keine Erklärung dafür, was mit ihm geschehen war. Er spürte, dass die Antwort irgendwo dort oben lag, am Himmel.

»Hey, wo ...?«, schrie er und drehte sich einmal um sich selbst. Seine Stimme klang krächzend, dennoch hell, fast weinerlich, was ihn beschämte. Er nahm sich zusammen und rief noch mal, fester: »Wo bin ich? Kann mir jemand helfen?«

Es gab dringendere Probleme, als die Frage zu klären, wie er an diesen Ort gekommen war. Er brauchte Wasser und einen Platz im Schatten. Die Sonne brannte heiß, und in dieser Landschaft war weit und breit niemand, der ihm zu Hilfe kommen würde.

Ungelenk stapfte der Junge los, quer durch die Wüste - dorthin, wo er in der Ferne einige schützende Felsen erspähte.

 

Trockener Wind blies über seine zerrissenen Lippen. Seine Stirn brannte. Die Luft über der Steppe flimmerte.

Wie lange taumelte er bereits durch diese Landschaft? Stunden, Tage? Oder waren nur ein paar Minuten vergangen, seit er in den roten Sand gestürzt war? War er in Wahrheit keinen Schritt vorangekommen?

Nein, das konnte nicht sein. Vor ihm lagen schon die Gesteinsbrocken, die gerade noch meilenweit entfernt angemutet hatten, wie riesige Eier, die ein Laufvogel in die Wüste gelegt und vergessen hatte.

Die Aussicht auf kühlenden Schatten weckte neue Kräfte in dem Jungen. Seine Beine schmerzten bei jedem Schritt. Trotzdem setzte er die Füße voreinander, hölzern und steif, aber immer schneller.

Als er die Felsen erreichte, stolperte er und stürzte. Er kroch auf allen vieren weiter, zog sich mit letzter Energie zu einem ovalen, porösen Stein, der groß genug war, dass auf der sonnenabgewandten Seite eine schattige Zuflucht entstand. Eine armlange Echse huschte davon, die wohl dieselbe Idee gehabt hatte wie der Junge. Kurz blieb das Tier noch mal im Wüstensand stehen und starrte zurück, als sei es empört, aus seinem Versteck vertrieben zu werden. Dann trollte es sich.

Der Schattenplatz gehörte nun dem Jungen. Erleichtert brach er dicht beim Eierfelsen zusammen.

 

Als er das Bewusstsein wiedererlangte, merkte er sofort, dass etwas verkehrt war: Die Sonne war weitergewandert, der Schattenplatz lag nun in der prallen Hitze. Sein Versteck war nichts mehr wert. Er musste auf die andere Seite des Steins kriechen. Aber hatte er dazu noch die Kraft? Und selbst, wenn: Wie sollte er jemals wieder von da wegkommen oder gefunden werden? Würden die Lebewesen, die diesen Planeten bevölkerten, eines Tages sein an den Felsen gelehntes Skelett finden? Würden sie irgendwann sein Rätsel lösen, oder würde es ein ewiges Mysterium bleiben?

Und da war noch etwas anderes, das nicht stimmte: Vor ihm im Sand, nur wenige Körperlängen entfernt, kam mit mäandernden Bewegungen ein längliches Tier auf ihn zu. Es hatte rotbraune Schuppen und zwei große, dunkle Augen, die den Jungen kalt fixierten: eine Schlange. Knapp vor ihm verharrte sie für einen Moment, hob den Kopf und ließ ihre gespaltene Zunge hervorflackern. Betörend langsam öffnete sie das Maul und zeigte zwei spitze, vorgereckte Zähne. Es bestand kein Zweifel: Gleich würde sie angreifen.

Was der Junge nun erlebte, geschah im Bruchteil von Sekunden. Die Schlange schnellte nach vorn. Der Junge hob die Hand und schloss die Lider. Er war abermals bereit, sich seinem Schicksal zu ergeben. Gleichzeitig wünschte er sich, etwas würde die Schlange einfach in Luft auflösen oder verbrennen.

Der Junge riss die Augen wieder auf. Eine Feuerwand loderte zwischen ihm und der Schlange empor. Der Wind blies die Flammen in Richtung des Tiers. Die Schlange zischte und schreckte zurück. Bevor der Junge wusste, wie ihm geschah, stand plötzlich ein Mann vor ihm. In der einen Hand hielt er einen Holzstock mit einer Astgabel am vorderen Ende, in der anderen einen großen Sack.

War es der Mann gewesen, der die Feuerwand erzeugt und die Schlange zurückgetrieben hatte? Ebenso schnell, wie das Lohen gekommen war, hatte es sich in einen Hauch von schwarzem Rauch verwandelt, der rasch verwehte.

Mit einer schnellen Bewegung stieß der Fremde seinen Gabelstecken auf das Tier hinab und fixierte den Kopf der Schlange. Sie schlug mit dem Schwanz aus, aber schon packte der Mann die Giftnatter. Er ließ den Stock fallen und hielt die Schlange so im Griff, dass ihre Zähne ihn nicht erreichen konnten. Dann beförderte er sie in den mitgebrachten Sack und zog ihn mit einem Band zu.

Der Junge merkte, dass er die ganze Zeit den Atem angehalten hatte. Erleichtert stieß er alle Luft aus, die in seiner Lunge war, und wurde fast wieder ohnmächtig. Schwer atmend, blieb er liegen und blickte zu seinem Retter hoch.

Es war ein alter Mann mit dunkler Haut und einer breiten Nase. Er trug eine Jeanshose und ein kakifarbenes Hemd. Haare und Bart waren weiß und struppig, seine Augen schwarz wie tiefe Brunnen. Er beugte sich zu dem Jungen herab und reichte ihm die Hand.

Der Junge ergriff sie. Es war eine raue, kräftige Hand. Der Mann zog ihn auf die Beine, bis der Junge etwas zittrig stand. Sie waren etwa gleich groß, auch wenn der Junge schmächtiger und zerbrechlicher war als der robuste Fremde.

»Ich bin Gurumarra«, sagte der Mann und zeigte auf den Sack, in dem er die Schlange gefangen hatte. »Gefährliche Nyinngi. Das ist ein Taipan! Du wirst ihn hier häufig finden, immer dort, wo du ihn nicht erwartest. Ebenso wie die Liru, die ihr King Brown nennt. Aber das Gift des Taipans ist das gefährlichste von allen. Fünfzigmal stärker als Gift einer Kobra. Der Taipan hätte dich töten können.«

Kurz wunderte sich der Junge, warum er den Mann verstehen konnte. Nicht jeden Begriff, aber die meisten Wörter. Benutzten sie die gleiche Sprache?

»D... danke«, stotterte der Junge. »Wie haben Sie das mit dem Feuer gemacht? War das ein Energiestrahler?«

Gurumarra hob den Stock auf, mit dem er den Kopf des Taipans festgehalten hatte, und stampfte den Stab spielerisch auf den Boden. »Wir Anangu benutzen keine Energiestrahler«, sagte er geheimnisvoll. »Nicht, wenn es sich vermeiden lässt.«

Bevor der Junge nachfragen konnte, ertönten in Gurumarras Rücken zwei aufgeregte Stimmen.

»Bei allen Geistern der Wüste, geht es dem Jungen gut? War das wirklich ein Taipan?«, rief eine Frau, die schon älter sein musste, aber durchaus resolut klang.

»Marge, vergiss das Wasser nicht. Bring dem Jungen das Wasser!« Das war ein älterer Mann, der es gewohnt zu sein schien, seiner Frau Dinge...
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