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Die Pferde aus Galdur - Die roten Runen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Magellan Verlagerschienen am18.07.2024
Zwischen magischen Ponys und isländischer Mythologie ...1. Auflage mit Farbschnitt. Nur solange der Vorrat reicht Die Götter stampften einmal kräftig auf, und das Land aus Feuer und Eis brach entzwei. Die Erde begann zu zittern und zu beben. Das tiefe Feuer brach aus einem der Berge und hüllte die ganze Insel in dichten, düsteren Aschenebel. Elva und Fenja wollen vor allem eines: den Sommer gemeinsam mit ihren Pferden genießen. Doch das ist gar nicht so einfach, wenn ein Vulkan Feuer spuckt und sie immer wieder Umrisse sehen und Stimmen hören, die da nicht sein sollten. Das Geheimnis um Baldur und Silfra zu beschützen wird immer schwieriger, denn plötzlich scheint jeder hinter ihnen her zu sein - und damit ist nicht nur das Leben der Pferde in Gefahr, sondern auch das der Mädchen.

Sabine Giebken, geboren 1979 in München, tauschte mit acht Jahren Ballettunterricht gegen Reitstunden und träumte fortan vom eigenen Pferd. Schon als Kind schrieb sie Geschichten in Schulhefte, die später zu ihren ersten Pferdebüchern wurden. Nach einem Diplom in Betriebswirtschaft und einigen beruflichen Irrwegen entschied sie sich, ihr Hobby vom Schreiben endlich zum Beruf zu machen. Sabine Giebken lebt in Bayern und ist Mama von zwei wilden Kindern, einem anhänglichen Hund und einer ziemlich selbstbewussten Islandstute.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR17,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR11,99

Produkt

KlappentextZwischen magischen Ponys und isländischer Mythologie ...1. Auflage mit Farbschnitt. Nur solange der Vorrat reicht Die Götter stampften einmal kräftig auf, und das Land aus Feuer und Eis brach entzwei. Die Erde begann zu zittern und zu beben. Das tiefe Feuer brach aus einem der Berge und hüllte die ganze Insel in dichten, düsteren Aschenebel. Elva und Fenja wollen vor allem eines: den Sommer gemeinsam mit ihren Pferden genießen. Doch das ist gar nicht so einfach, wenn ein Vulkan Feuer spuckt und sie immer wieder Umrisse sehen und Stimmen hören, die da nicht sein sollten. Das Geheimnis um Baldur und Silfra zu beschützen wird immer schwieriger, denn plötzlich scheint jeder hinter ihnen her zu sein - und damit ist nicht nur das Leben der Pferde in Gefahr, sondern auch das der Mädchen.

Sabine Giebken, geboren 1979 in München, tauschte mit acht Jahren Ballettunterricht gegen Reitstunden und träumte fortan vom eigenen Pferd. Schon als Kind schrieb sie Geschichten in Schulhefte, die später zu ihren ersten Pferdebüchern wurden. Nach einem Diplom in Betriebswirtschaft und einigen beruflichen Irrwegen entschied sie sich, ihr Hobby vom Schreiben endlich zum Beruf zu machen. Sabine Giebken lebt in Bayern und ist Mama von zwei wilden Kindern, einem anhänglichen Hund und einer ziemlich selbstbewussten Islandstute.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783734802201
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum18.07.2024
Reihen-Nr.3
SpracheDeutsch
Dateigrösse1477 Kbytes
Artikel-Nr.17196429
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

PFERDETAUFE

Es dauerte nicht lang, bis unser Jeep vor dem Haus parkte. Nicht lang genug, um mir eine wilde Geschichte auszudenken. Und eigentlich war das auch gut so, denn Pabbi hätte mich sowieso durchschaut.

Sie stiegen beide aus - Mamma und Pabbi.

Mamma reagierte genauso wie Agnes: Sie lief auf mich zu und nahm mich ganz fest in den Arm. Sobald ich wieder Luft bekam, schaute ich Pabbi an. Aber er sagte nichts, gar nichts. Er sah mich nur an, dann drehte er sich um und ging langsam ins Haus.

»Er hat sich Sorgen gemacht«, erklärte Mamma leise. »Wir haben die halbe Nacht nach euch gesucht!«

»Wir sind eingeschlafen«, erklärte ich vage. »Wir waren gar nicht weit, nur hinter dem Vulkanhügel ...«

Mamma sah mich ernst an. »Wichtig ist nur, dass ihr wieder hier seid. Über alles andere sprechen wir später, ja?« Sie wandte sich ebenfalls zum Haus, drehte sich aber noch mal um. »Was ist mit den Pferden? Sind sie bei euch geblieben?«

Ich nickte. Ja, das waren sie - aber nicht ganz freiwillig. Doch davon erzählte ich Mamma lieber nichts.

»Tu mir einen Gefallen, und sieh nach, ob die neuen Pferde etwas brauchen«, bat sie müde. »Ich habe noch so viel zu tun. Heute Nachmittag kommen schon die neuen Gäste an.«

Björn folgte mir ganz selbstverständlich zum Paddock, wo die neuen Pferde standen. Und weil ich wusste, dass er sich sowieso nicht abschütteln ließ, durfte er gleich ein bisschen arbeiten und frisches Wasser herbeischleppen. Ich lehnte mich solange an den Zaun und beobachtete unsere drei Neuankömmlinge.

Silfra.

Eigentlich hatten wir nur sie mitnehmen wollen. Niemand außer mir und Elva wusste, was sie wirklich war: ein Pferd mit einem großen Schicksal, ein Pferd aus einer uralten isländischen Legende - das Pferd des Eises. Genau wie Baldur war sie die Behüterin der ursprünglichen Magie, die unser Land so besonders machte. Und sie wäre beinahe gestorben, ertrunken in den eiskalten Fluten der Silfra-Spalte, im Reich zwischen den Kontinenten. Nur dank Elvas Träumen und Baldurs Hilfe hatten wir sie retten können!

Aber Silfra war nicht allein gewesen. Die beiden Frauen, denen sie gehört hatte, wollten lieber an der Blauen Lagune Urlaub machen. Und da störten die Pferde natürlich, die sie sich für ihre Reise gekauft hatten.

Also hatten Elva und ich sie mitgenommen, Silfra und die braune Stute und den Wallach mit dem geistergrauen Fell. Seine Fesseln waren schwarz, so als wäre er durch schlammige Pfützen gelaufen. Zuerst hatte ich geglaubt, das wäre er tatsächlich - auch Silfra hatte an dem Tag, als ich sie zum ersten Mal gesehen hatte, ausgesehen wie ein Schecke! Erst als sie ins Wasser gesprungen war, hatte sich ihre wahre Farbe enthüllt.

Aber die Füße des Graufalben waren tatsächlich schwarz. Und sie blieben es auch, nachdem wir durch drei Flüsse geritten waren.

»Sie brauchen noch Namen«, murmelte ich und streckte die Hand nach der braunen Stute aus.

Natürlich kam sie nicht, sie kam nie, wenn sie nicht musste. Das hatte ich schon auf dem Weg hierher gemerkt. Zuerst war sie noch folgsam neben Elva und Silfra gelaufen, aber sobald sie kapiert hatte, dass kein Seil sie neben uns zwang, waren ihre Schritte kurz und schnell geworden, und sie hatte es vermieden, in der Nähe von Menschen zu bleiben. Das galt auch für die Nähe von Huldus, da machte sie keinen Unterschied. Elva hatte immer wieder versucht, sie zu locken, aber die Stute war stur auf Abstand geblieben. Ich wollte mir nicht mal vorstellen, was sie alles Schlimmes auf ihrer früheren Reise erlebt hatte.

Silfra dagegen ... Die war ganz anders. Friedlich und freundlich. Sie ließ sich gern kraulen, am liebsten unter ihrem dichten Schopf. Dann verdrehte sie die Augen und zuckte mit den Lippen, als würde sie zu uns flüstern. Sie war ein richtiges Kuschelpferd mit großen dunklen Kulleraugen.

Die Wölfe würden sie lieben.

Die Wölfe würden sie fressen!

Mit einem Mal wurde mir klar, was das für Silfra bedeutete. Mit ihrer lieben, gutmütigen Art würde sie sofort alle Herzen erobern, und dann, am Ende der Ferien, würde es mindestens einen Fremden geben, der sie mitnehmen wollte. Ich kannte das nur zu gut!

Aber Silfra durfte niemand mitnehmen. Schon gar kein Tourist, der sie von der Insel fortbringen würde.

Und als ich das begriff, wusste ich, dass sie nicht hierbleiben konnte, bei mir. Diese sanfte, gutmütige Stute, die sich in alle Herzen schlich, musste verschwinden! Bevor Pabbi anfing, sie den Wölfen vorzustellen.

Zu ihrem eigenen Schutz.

»Erde an Fenja!« Björns Gesicht schwebte dicht vor meinem. »Und?«

Ich schob ihn ein Stück von mir weg. »Was, und?«

»Hast du welche?«

»Habe ich was?«

Björn hob die Augenbrauen. »Na, Namen. Für die Neuen!«

»Oh. Ach so.« Ich wandte mich um und beobachtete den Graufalben, der mit seinem Kopf über dem Gatter hing und nach Baldur wieherte. Schon auf dem Ritt über die Elfenpfade war er ihm nicht von der Seite gewichen.

»Skuggi«, sagte ich.

»Was bedeutet das?«, wollte Björn sofort wissen.

»Das heißt Schatten. Weil er das gern sein würde: Baldurs Schatten.«

Björn verzog die Lippen und grinste ein bisschen.

»Und die Stute ...« Ich betrachtete die braune Stute. Sie hatte Pfeffer, das gefiel mir. Auch wenn sie beschlossen hatte, alle Menschen erst einmal doof zu finden. Am liebsten hätte ich sie einfach eine Weile in Ruhe gelassen. Aber das würde Pabbi ganz sicher nicht zulassen. Da konnte man nur hoffen, dass sie nicht bei der ersten Gelegenheit explodierte.

»Mach es nicht so dramatisch!« Björn stupste mich an.

»Katla«, beschloss ich. »Wie der Vulkan. Ich glaube, das passt zu ihr.«

»Ein Pferd, das wie ein Vulkan heißt?« Björn schüttelte sich. »Das will aber keiner reiten.«

»Deshalb heißt sie ja so.« Ich kletterte auf das Gatter, schwang meine Beine auf die andere Seite und ließ mich in den Auslauf fallen. »Besser, sie hat ein bisschen ihre Ruhe. Die braucht erst mal Vertrauen.«

»Und wie bekommt sie das?« Björn lehnte sich an das Gatter und machte Anstalten, ebenfalls darüberzuklettern. Aber er stellte sich ungeschickt an und blieb mit dem Hosenbein an einer Zaunlatte hängen. Er dachte wohl, ich hätte es nicht gemerkt, auf jeden Fall blieb er außen am Zaun lehnen und versuchte, lässig auszusehen.

»Wenn sie die Herde kennt und uns und wie alles hier so läuft, dann kann man sie auch wieder trainieren. Sie braucht ... eine Pause von den Menschen.«

Wie zur Bestätigung drehte die braune Stute ab, sobald ich in ihre Nähe kam. Ich ging ihr nicht nach, sondern ließ sie einfach.

Der Geistergraue hatte nichts dagegen, dass ich mich neben ihn stellte, auch wenn er Baldur und die anderen Pferde nicht aus den Augen lassen wollte.

»He, du«, sagte ich zu ihm und strubbelte durch seine zottelige, dicke Mähne. Jemand musste sie mal geschnitten haben, denn sie war viel kürzer als die Mähnen unserer Pferde und an den Spitzen ganz gerade. »Hiermit taufe ich dich auf den Namen Skuggi! Einverstanden?«

Der Geistergraue schnaubte. Und damit war es besiegelt.

Die braune Stute hatte mir den Hintern zugedreht, aber sie lauschte mit einem Ohr, falls ich es wagen würde, mich ihr noch einmal zu nähern.

»Und du heißt jetzt Katla. Wenn du nicht mit mir reden möchtest, ist das okay. Aber beschwer dich hinterher nicht, wenn du den Namen doch nicht magst!«

Björn lachte leise und auf einmal fand ich das selber komisch und lachte ein bisschen mit.

Etwas stupste gegen meine Schulter, ganz sacht, und ich wirbelte herum. Vor mir stand Silfra, die sich gerade noch am Ende des kleinen Paddocks herumgedrückt hatte, und guckte mich vorwurfsvoll an.

»Du bist nicht an der Reihe, Kleine.« Vorsichtig strich ich über ihre weiche Nase. »Du hast doch schon deinen Namen.«

Silfra legte den Kopf schief. Es sah unglaublich niedlich aus, wie der silberfarbene Schopf dabei über ihr Auge fiel. Ich streckte die Hand aus und kraulte sie an der Stirn und sie schloss die Lider und schnaufte wohlig.

Ich musste lächeln. Oh weh! Wie sollte ich sie denn abgeben? Sie hatte sich doch längst auch in mein Herz geschlichen!

Nein, nein. Das war falsch, immer, ich wusste es. So was durfte ich nicht mal denken! Wenn Pabbi eines nicht leiden konnte, dann waren das Gefühle für ein Pferd. Menschliche Gefühle. In seinen Augen waren es Arbeitstiere, die man mit Respekt behandelte, aber eben nicht wie - Menschen.

Ein Schauer lief durch meinen Körper, ganz plötzlich, und auf meinem Arm bildete sich eine Gänsehaut. Ich sah mich um. War Elva irgendwo? Machte sie das? Aber von meiner Huldu-Freundin war nichts zu sehen, nur Björn lehnte noch immer am Gatter und runzelte jetzt die Stirn. Schnell wandte ich mich wieder der Stute zu, Silfra, die noch immer mit geschlossenen Augen dastand ...

... und aus deren Schopf winzige, eisige Kristalle rieselten.

Ruckartig zog ich meine Hand weg.

Silfra klappte die Lider auf und schaute mich verwundert an. Sie brummelte leise.

»Nicht du auch noch«, flüsterte ich und hielt den Atem an.

Vorsichtig zupfte ich zwei Kristalle aus ihrer Mähne. Sie waren wunderschön geformt, wie winzige Schneeflocken. Und ebenso kalt.

Ich trat einen Schritt von Silfra weg. Und noch einen. Sie seufzte leise, als würde sie verstehen, warum ich ging, aber ihre...
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