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City Crime - Der Lord von London

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am01.08.2024
Finn und Joanna können es kaum erwarten. Gemeinsam mit ihrer Mutter fahren sie nach London. Und das Aufregendste: Sie sind zu einem Kinderfest im Buckingham-Palast eingeladen. Doch es wird noch spannender. James, ein Verwandter der Königsfamilie, braucht ihre Hilfe. Im Jahr 1963 wurde der Postzug der britischen Royal Mail ausgeraubt. Der Großteil des Geldes ist bis heute nicht wieder aufgetaucht. Doch Peter, der Enkel einer der Ganoven, ist auf dem Kinderfest. James vermutet, dass er weiß, wo das Geld versteckt ist. Finn und Joanna heften sich an Peters Fersen. Doch dann ist er auf einmal spurlos verschwunden. Wurde er etwa entführt? Eine spannende Suche beginnt.

Andreas Schlüter, geb. 1958 in Hamburg, lernte nach dem Abitur Kaufmann, arbeitete dann mit Kinder- und Jugendgruppen, gründete 1989 das Journalistenbüro und die Fotoagentur SIGNUM. 1994 erstes Buch: 'Level 4-die Stadt der Kinder', das ein Bestseller wurde und mittlerweile schon zu den modernen Kinderbuchklassikern gehört.
Seit 1996 ausschließlich Kinder- und Jugendbuchautor, seit 2004 auch Drehbuchautor u. a. für den 'Tatort' (zusammen mit Mario Giordano). Er hat mehr als 40 Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht und einige Kinderkrimipreise erhalten.
Andreas Schlüter lebt in Hamburg und auf Mallorca.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextFinn und Joanna können es kaum erwarten. Gemeinsam mit ihrer Mutter fahren sie nach London. Und das Aufregendste: Sie sind zu einem Kinderfest im Buckingham-Palast eingeladen. Doch es wird noch spannender. James, ein Verwandter der Königsfamilie, braucht ihre Hilfe. Im Jahr 1963 wurde der Postzug der britischen Royal Mail ausgeraubt. Der Großteil des Geldes ist bis heute nicht wieder aufgetaucht. Doch Peter, der Enkel einer der Ganoven, ist auf dem Kinderfest. James vermutet, dass er weiß, wo das Geld versteckt ist. Finn und Joanna heften sich an Peters Fersen. Doch dann ist er auf einmal spurlos verschwunden. Wurde er etwa entführt? Eine spannende Suche beginnt.

Andreas Schlüter, geb. 1958 in Hamburg, lernte nach dem Abitur Kaufmann, arbeitete dann mit Kinder- und Jugendgruppen, gründete 1989 das Journalistenbüro und die Fotoagentur SIGNUM. 1994 erstes Buch: 'Level 4-die Stadt der Kinder', das ein Bestseller wurde und mittlerweile schon zu den modernen Kinderbuchklassikern gehört.
Seit 1996 ausschließlich Kinder- und Jugendbuchautor, seit 2004 auch Drehbuchautor u. a. für den 'Tatort' (zusammen mit Mario Giordano). Er hat mehr als 40 Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht und einige Kinderkrimipreise erhalten.
Andreas Schlüter lebt in Hamburg und auf Mallorca.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641329051
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum01.08.2024
Reihen-Nr.06
SpracheDeutsch
Dateigrösse7057 Kbytes
Artikel-Nr.17229095
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Finn war aufgeregt. Sie waren soeben in London gelandet. Allein diese Tatsache bewirkte bei ihm ein Kribbeln im Bauch. Dabei hatte er eigentlich überhaupt keine genaue Vorstellung von dieser Stadt. Außer, dass sie weltberühmt war und unzählige Detektivgeschichten im alten London spielten. Von denen er aber die meisten gar nicht so richtig kannte. Okay, vom Superdetektiv Sherlock Holmes, der fast so berühmt war wie die Stadt selbst, hatte er schon mal gehört. Aber den gab es ja nicht wirklich, sondern nur als Romanfigur. So wie man James Bond nur als Kinofigur kannte, der immer im Auftrag der Königin von England unterwegs war, um die Welt zu retten. Viele fanden ja allein deshalb London eine Reise wert, weil in dieser Stadt noch eine echte Königin wohnte. Allerdings machte Finn sich gar nichts aus Königshäusern. Zumindest nicht aus denen der Gegenwart. Wenn schon Könige, dann bitte schön die aus dem Mittelalter, mit echten Rittern und so. Aber auch da hatte London einiges zu bieten, wie zum Beispiel den legendären König Richard Löwenherz.

Finns ältere Schwester Joanna hingegen geriet immer völlig aus dem Häuschen, wenn es um Königshäuser ging.

»Mann!«, schnauzte sie Finn jetzt an. »Wir sind auf dem Weg in ein echtes Königsschloss! Und es ist kein Museum, sondern wird noch von einer Königsfamilie genutzt. Das ist doch irre!«

Es stimmte. Sie würden tatsächlich nur schnell ihr Gepäck im Hotel abstellen und dann gleich weiterfahren zum Buckingham-Palast, dem offiziellen Wohnsitz der amtierenden britischen Königin: Elisabeth II. Ab und zu veranstaltete die Königin ein riesiges Gartenfest, meist anlässlich ihres Geburtstages, zu dem sie viele Tausend Gäste, vor allem Kinder, einlud. Doch da sie im April Geburtstag hatte und in London dann nicht immer das beste Wetter herrschte, verlegte die Königin ihre Feste gerne auf die Sommermonate. So auch dieses Kinderfest, das an diesem Juni-Sonntag stattfand. Irgendwie war Finns Mutter an eine Einladung gekommen. Und da sie als Handelsvertreterin in der nachfolgenden Woche sowieso geschäftlich in London zu tun hatte, hatte sie Finn und Joanna kurzerhand mitgenommen. Und nun machten sie sich schon auf den Weg zum Königspalast. Finns Vater war zu Hause in Deutschland geblieben. Er war Kunstmaler und hatte in zwei Wochen eine Ausstellungseröffnung, zu der es noch eine Menge zu tun gab. So waren Joanna und Finn erstmals mit ihrer Mutter allein auf Reisen. Was beide mit einer gewissen Skepsis aufgenommen hatten. Nicht, dass sie ihre Mutter nicht ebenso liebten wie ihren Vater! Ihr Vater allerdings war selbst in vielen Dingen ein bisschen verrückt, ließ manches durchgehen, das ihre Mutter unmöglich fand. Kurz: Mit ihrem Vater hätten die beiden Kinder bestimmt mehr Freiheiten gehabt als mit ihrer Mutter.

»Wir werden dann eben auch von einer Königin regiert, genau wie England!«, hatte Finn schon zu Hause beim Packen der Koffer behauptet.

Doch seine Mutter hatte sofort richtiggestellt: »Die Königin ist zwar das Staatsoberhaupt von England, aber es gibt dort eine gewählte Regierung wie bei uns! Das ist ein bisschen so wie unser Bundespräsident als Staatsoberhaupt und unsere Bundesregierung!«

Finn hatte sich erinnert, dass er das bei ihrem Abenteuer im Bundestag, als sie in Berlin gewesen waren, mitbekommen hatte, aber so genau hatte er auch das nicht mehr gewusst.

Mittlerweile waren sie in ihrem Londoner Hotel angekommen, legten ihre Sachen ab und ihre Mutter bestellte an der Rezeption ein Taxi.

Als sie vor dem Hotel nach dem Wagen Ausschau hielten, musste Finn sich erst daran gewöhnen, in die andere Richtung zu gucken. In England herrschte Linksverkehr, und das hieß, für Finn fuhren hier in London alle Autos auf der falschen Seite.

»Passt bloß auf, wenn ihr eine Straße überquert!«, warnte ihre Mutter. »Erst nach rechts schauen, dann nach links. Also andersherum, als ihr es gelernt habt!«

»Schon klar!«, antwortete Finn und schaute zuerst - nach links!

»Andersrum!« Joanna stieß ihren Bruder an.

Es war doch schwerer, gegen seine Gewohnheiten zu handeln, als er gedacht hatte, musste Finn zugeben.

Weil das aber nicht nur Finn so ging, sondern offenbar den meisten Besuchern, die nicht aus England stammten, hatte man an den meisten Fußgängerübergängen in London große Hinweise auf die Straße geschrieben: »Look left« oder eben »look right«, je nachdem, von welcher Seite man kam.

Das Taxi kam und sah genau so aus, wie Finn gehofft hatte. Ein bulliger, schwarzer Austin FX 4, bei dem die hinteren Türen ebenfalls zur anderen Seite zu öffnen waren, als man es gemeinhin gewohnt war, nämlich nach hinten.

Finn sprang in den Wagen und war begeistert. Ihn erwartete eine dick gepolsterte Rückbank und zum Fahrer hin gab es eine Trennscheibe mit Schiebefenster.

»Man könnte meinen, in diesem Taxi ist schon Edgar Wallace gefahren«, sagte seine Mutter lachend.

»Wer?«, fragte Finn.

»Edgar Wallace!«, antwortete seine Mutter. »Ein berühmter englischer Krimiautor. In der Nähe von London geboren.«

»Hat der auch Kinderbücher geschrieben?«, fragte Finn.

»Soweit ich weiß, nicht«, antwortete seine Mutter.

»Dann interessiert mich der nicht!«, sagte Finn.

»Allerdings hat er im Alter von zwölf Jahren die Schule verlassen, schloss sich einer Jugendbande an und wurde zum Dieb«, ergänzte seine Mutter.

»Echt jetzt?«, fragte Joanna, die als Letzte einstieg. Die beiden Kinder saßen an den Fenstern, die Mutter in der Mitte. »Cool!«

»Cool?«, wiederholte ihre Mutter entsetzt. »Mit einer Jugendbande auf Diebestour zu gehen? Was ist denn daran cool? Kommt bloß nicht auf dumme Gedanken!«

»Du hast doch angefangen, von ihm zu reden«, entgegnete Joanna. »Wäre er auf der Schule geblieben und Handelsvertreter geworden wie du, würde ihn heute kein Mensch kennen. Stimmt´s oder hab ich recht?«

»Öh ...« Mehr fiel ihrer Mutter als Antwort nicht mehr ein.

»Ich will auch mal berühmt werden!«, bekannte Finn.

»Aber dazu muss man nicht erst ein Dieb sein«, stellte seine Mutter klar. »Glaub mir das!« Es war ihr deutlich anzumerken, wie sehr sie es bereute, diesen Schriftsteller überhaupt erwähnt zu haben.

Joanna und Finn grinsten sich über den Schoß ihrer Mutter hinweg an. Finn schaute aus dem Fenster und bestaunte die roten Doppeldeckerbusse, an denen man auf jedem Postkartenfoto sofort die Stadt London erkennen konnte. Mittlerweile fuhren sie durch den Stadtteil Paddington.

»Paddington?«, fragte Joanna. »Hat das was mit diesem Bären zu tun?«

Ihre Mutter lächelte.

»Allerdings. Beziehungsweise umgekehrt. Den Bären aus den beliebten Kinderbüchern hat der Autor nach der Bahnstation benannt, weil er dort in der Nähe gewohnt hat. Heute kann man den Bären dort als riesige Bronzestatue bewundern.« Dann fiel ihr natürlich doch wieder eine berühmte Krimiautorin ein: »Agatha Christie. Ihr neunundvierzigster Roman heißt: 16 Uhr 50 ab Paddington.«

Na gut, als Handelsvertreterin für Verlage und Literaturagentin war es nicht ungewöhnlich, dass sie ständig an Bücher dachte.

»Gab es in London nur Krimi-Schriftsteller?«, fragte Finn.

»Nein. Aber mit Figuren wie Hercule Poirot, Miss Marple und Sherlock Holmes haben englische, sprich: Londoner Autoren die wohl berühmtesten Detektive der Welt erschaffen.«

»Und mit Jack the Ripper!«, rief Finn.

Seine Mutter verzog das Gesicht.

»Der war weder ein Detektiv noch eine Romanfigur. Den gab es leider wirklich. Ein schrecklicher Mörder, der im Londoner East End mindestens fünf Frauen umgebracht und den man leider nie gefasst hat.«

»Uuuh!«, machte Joanna. »Da müssen wir doch hoffentlich nicht hin?«

»Nein!«, beruhigte ihre Mutter sie. »Außerdem ist Jack the Ripper längst tot. Die Morde fanden jedenfalls im Jahr 1888 statt.«

»Vielleicht kommt er ja als Zombie zurück und mordet weiter!« Finns Augen begannen zu glänzen, während sich die Mundwinkel seiner Mutter nach unten zogen.

»Finn!«, mahnte sie.

Finn verstummte, dachte aber darüber nach, dass er sich - sollte es in dieser Stadt wirklich so oft regnen, wie man es ihr nachsagte - vielleicht einmal in einer ruhigen Minute in eine Ecke verziehen könnte, um eine kleine Geschichte aufzuschreiben: »Jack-the-Ripper-Zombie und die zerstückelten Frauen!« Seine Freunde in der Schule würden die Geschichte bestimmt cool finden. Andererseits: eine ruhige Minute, während er mit seiner Schwester auf Reisen war? Das kam nie vor!

Gerade führte ihr Weg sie am Hyde Park vorbei. Für Joanna ein willkommener Anlass, das gruselige Thema Morde und Kriminalität zu beenden.

»Hyde Park?«, fragte Joanna. »Finden da nicht immer große Konzerte statt?«

»Allerdings!«, bestätigte ihre Mutter.

Joanna winkte sofort ab. »Ich meine jetzt aber nicht irgendwelche Opa-Gruppen wie Rolling Stones oder Beatles, die Papa immer noch hört.«

Ihre Mutter lachte. »Nö, im Hyde Park treten auch jüngere Musiker auf. Obwohl, jetzt wo du es sagst - es ist wirklich eher ein Sammelbecken für Rentner-Musiker.«

»Dann bloß schnell weiter«, sagte Joanna.

Schließlich fuhren sie über die Constitution Hill, eine oasenähnliche grüne Parkallee, direkt auf den Buckingham-Palast zu.

Finn zeigte auf die goldene Siegesstatue in der Mitte des Kreisverkehrs.

»Die hab ich auch in Berlin gesehen!«

»Nicht schlecht, Finn!«, pflichtete ihm seine Mutter bei. »Zumindest stellen beide Statuen die...
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Andreas Schlüter, geb. 1958 in Hamburg, lernte nach dem Abitur Kaufmann, arbeitete dann mit Kinder- und Jugendgruppen, gründete 1989 das Journalistenbüro und die Fotoagentur SIGNUM. 1994 erstes Buch: "Level 4-die Stadt der Kinder", das ein Bestseller wurde und mittlerweile schon zu den modernen Kinderbuchklassikern gehört.
Seit 1996 ausschließlich Kinder- und Jugendbuchautor, seit 2004 auch Drehbuchautor u. a. für den "Tatort" (zusammen mit Mario Giordano). Er hat mehr als 40 Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht und einige Kinderkrimipreise erhalten.
Andreas Schlüter lebt in Hamburg und auf Mallorca.