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Texas Ranger 01: Tod am Rio Blanco

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
222 Seiten
Deutsch
Blitz Verlagerschienen am01.11.2021
1835 ist Texas noch eine mexikanische Provinz, obwohl dort inzwischen fast dreißigtausend Kolonisten leben. Fast täglich flackern Kämpfe gegen Comanchen auf, zudem gibt es neuerdings Ärger mit der mexikanischen Zentralregierung. Präsident Antonio López de Santa Anna möchte der Provinz Texas keine Sonderrechte mehr gewähren. Zu dieser Zeit erreicht Sam Sheridan Texas, um sich dort anzusiedeln. Doch es kommt anders. Er wird in Kämpfe mit Comanchen verwickelt und schließt sich daraufhin einer Freiwilligentruppe an, die sich Texas Rangers nennt.

Alfred Wallon geb. 1957, ist ein vielseitiger Autor, bis heute über 200 Romane in verschiedenen Genres veröffentlicht hat. Er schrieb Serien wie RIO CONCHO, DIE FORTS AM BOZEMAN TRAIL und TEXAS RANGER für den BLITZ-Verlag und beteiligt sich auch an RED ROCK RANCH und LOBO. Ab Sommer 2023 werden seine Romane exklusiv im BLITZ-Verlag veröffentlicht. Die Serie CIVIL WAR CHRONICLES wird mit einer Neuauflage als eBook und Taschenbuch abgeschlossen, inklusive drei neuen Romanen.
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Produkt

Klappentext1835 ist Texas noch eine mexikanische Provinz, obwohl dort inzwischen fast dreißigtausend Kolonisten leben. Fast täglich flackern Kämpfe gegen Comanchen auf, zudem gibt es neuerdings Ärger mit der mexikanischen Zentralregierung. Präsident Antonio López de Santa Anna möchte der Provinz Texas keine Sonderrechte mehr gewähren. Zu dieser Zeit erreicht Sam Sheridan Texas, um sich dort anzusiedeln. Doch es kommt anders. Er wird in Kämpfe mit Comanchen verwickelt und schließt sich daraufhin einer Freiwilligentruppe an, die sich Texas Rangers nennt.

Alfred Wallon geb. 1957, ist ein vielseitiger Autor, bis heute über 200 Romane in verschiedenen Genres veröffentlicht hat. Er schrieb Serien wie RIO CONCHO, DIE FORTS AM BOZEMAN TRAIL und TEXAS RANGER für den BLITZ-Verlag und beteiligt sich auch an RED ROCK RANCH und LOBO. Ab Sommer 2023 werden seine Romane exklusiv im BLITZ-Verlag veröffentlicht. Die Serie CIVIL WAR CHRONICLES wird mit einer Neuauflage als eBook und Taschenbuch abgeschlossen, inklusive drei neuen Romanen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783957193612
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum01.11.2021
Reihen-Nr.1
Seiten222 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2449 Kbytes
Artikel-Nr.17304191
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe








Kapitel 1: Die Händler aus Nachitoches



14. April 1835

Zwei Meilen nordöstlich vom Sandies Creek

Am frühen Nachmittag gegen 14:00 Uhr

Sam Sheridan bemerkte die kreisenden Vögel am Himmel, als er noch fast eine Meile entfernt von dem blutigen Ort des Geschehens war. Er kannte die Zeichen der Wildnis und wusste, dass die Aasvögel immer dann am Himmel auftauchten, wenn es Beute für sie gab. Waren es womöglich Menschen oder nur verendete Tiere? Er wusste es nicht. Aber es war besser, die Ursache zu kennen, denn nach allem, was er bisher über die Kolonie Texas gehört hatte, war das Risiko sehr groß, den Comanchen oder anderen marodierenden Indianer­stämmen in die Hände zu fallen und dann einen grausamen Tod zu erleiden.

Man hatte ihn gewarnt, allein das Land zu durchqueren, und so langsam begriff der Mann aus Kentucky, dass diese Warnungen nicht unberechtigt gewesen waren. In Austin hatte man nur verwundert den Kopf darüber geschüttelt, als er sich dort mit Vorräten und genügend Pulver und Blei eingedeckt und dann einigen Leuten erzählt hatte, er wolle sein Glück als Farmer in der Gegend von Gonzales versuchen. Wahrscheinlich hielten ihn die meisten Bewohner für einen Geistesgestörten mit starkem Drang zum bewussten Selbstmord. Aber all das hatte Sam Sheridan nicht interessiert. Er hatte einen Traum und ein Ziel, und beides wollte er verwirklichen und erreichen.

Er zügelte sein Pferd, zog ein Fernrohr aus der Satteltasche und suchte damit das vor ihm liegende hügelige Land nach verdächtigen Bewegungen ab. Das Packpferd, das seine Vorräte und einige Ausrüstungsgegenstände trug, schnaubte nervös und scharrte ungeduldig mit dem rechten Vorderhuf im Sand. Ein Zeichen, das eigentlich den Verdacht noch verstärkte, dass hier eine ganze Menge nicht stimmte. Trotzdem fühlte sich Sheridan sicher, denn er entdeckte weder Reiter am Horizont, noch wies eine Staubwolke darauf hin, dass überhaupt jemand in der Nähe war. Also beschloss er schließlich, seinen Ritt fortzusetzen und sich selbst ein Bild zu machen, was an der Stelle geschehen war, wo die Bussarde kreisten.

Er trieb sein Pferd langsam an und zog das Packpferd am Zügel mit sich. Sheridan ertappte sich dabei, dass er immer wieder zur Steinschlossflinte schaute, die er in einer Halterung am Sattel befestigt hatte. Es war eine gute und treffsichere Waffe, die auch besser unter dem Namen Kentucky Rifle bekannt war. Sheridan war ein geübter Schütze, aber er hatte auch schon erfahren müssen, dass ein Indianer mit Pfeil und Bogen eine nicht zu unterschätzende Gefahr war. Denn während Sheridan seine Rifle nach einem Schuss immer wieder umständlich nachladen musste, schaffte es ein Indianer spielend, mehrere Pfeile in dieser Zeitspanne auf seinen Gegner abzuschießen.

Dies hatte Sheridan selbst auf traurige Weise erfahren müssen, als er seinen jüngeren Bruder in Kentucky hatte begraben müssen. Sam und Luther Sheridan hatten eine kleine Farm am Rande der Cumberland Gap aufgebaut und zwei Jahre dort dem Wald so manchen Fußbreit Boden abgerungen und urbar gemacht. Eine schweißtreibende Arbeit, die aber letztendlich nur Luthers Tod und eine niedergebrannte Farm zur Folge gehabt hatte. Dieser Traum von einer friedlichen und guten Zukunft hatte sich zerschlagen.

Es nutzte aber auch nichts, mit den Gedanken im Gestern zu verweilen und den gewaltsamen Tod seines Bruders zu beklagen. Deshalb hatte Sam Sheridan nur wenige Tage später sein Land verkauft und war in Richtung Südwesten gezogen. Nach Texas, wie so viele andere vor ihm auch schon. Der Ruf Stephen Austins, dass in Texas neue Kolonisten willkommen seien, war auch ihm nicht entgangen, und diese Chance wollte er jetzt nutzen.

Leiser Wind strich durch das Präriegras. Krächzende Schreie der Aasvögel drangen an Sheridans Ohr. Pene­tranter Geruch nach Blut und Tod stieg ihm in die Nase, als er sich der betreffenden Stelle näherte und schon wenige Augenblicke später begriff, warum das so war.

Die ersten gefiederten Todesboten hatten sich zwischen den beiden blutigen Körpern niedergelassen und schlugen wild mit den Flügeln, als der Reiter mit den beiden Pferden näher kam. Sie fühlten sich gestört bei dem Festmahl, das auf sie wartete. Protestierend und mit lautem Gekrächze erhoben sie sich wieder in die Lüfte und warteten erst einmal ab, was nun weiter geschah.

Es waren ein Mann und eine Frau, deren Leichen Sheridan jetzt sah. Der Mann war vielleicht Ende dreißig, die Frau etwas jünger. Nicht weit von der Stelle, wo die Toten lagen, befanden sich die verstreuten Habseligkeiten, die für ihre Mörder keine Bedeutung mehr hatten. Deshalb hatten sie auch alles hastig durchwühlt und achtlos zurückgelassen.

Sheridan atmete flach, weil ihn der penetrant-süßliche Geruch würgen ließ. Auch die beiden Pferde scheuten angesichts des Todes. Das Packtier wollte ausbrechen, aber zum Glück hielt es Sheridan an den Zügeln fest, sonst hätte es sich bestimmt losgerissen und wäre voller Panik davongaloppiert. Der breitschultrige Mann aus Kentucky zwang sich, in die vor Angst im Tod erstarrten Gesichter der beiden Menschen zu sehen. Namenloses Entsetzen spiegelte sich darin wider, und die schreck­lichen Wunden zeugten davon, welche Schmerzen sie in den letzten Augenblicken ihres Lebens durchgemacht haben mussten.

Nicht weit von der Frau entfernt befand sich eine kleine Kiste, deren Deckel geöffnet war und in der sich nichts mehr befand außer einer Familienbibel. Sheridan wusste selbst nicht so genau, warum er nach der Bibel griff und sie aufschlug. Auf der ersten Seite entdeckte er einen handschriftlichen Vermerk: Jacob und Esther Nolan. Dann noch ein Datum: 25.02.1835. Das war noch gar nicht so lange her, gerade mal knapp zwei Monate. ­Handelte es sich vielleicht um das Hochzeitsdatum, das in der Bibel notiert worden war? Es gab viele Familien, die ihre Bibel dazu nutzten, um sie auch als Chronik zu verwenden. Aber ob es sich wirklich um das Hochzeitsdatum dieses jungen Paares handelte, würde Sam ­Sheridan wahrscheinlich niemals erfahren.

Angesichts der über ihm kreisenden Aasvögel war es riskant, den beiden Toten ein Grab zu geben. Wenn andere Indianerbanden das Gelände durchstreiften und auf die Vögel aufmerksam wurden, dann würden sie unter Umständen nach dem Rechten sehen wollen. Dieses Risiko wollte Sheridan eigentlich nicht eingehen. Es wäre besser gewesen, die Toten zurückzulassen und seinen Ritt so schnell wie möglich fortzusetzen. In der Hoffnung, vor Einbruch der Dunkelheit vielleicht sogar noch die Stadt Gonzales zu erreichen. Aber dann entschied er sich doch dagegen und begrub den Mann und die Frau, auch wenn er dafür fast zwei Stunden Zeit brauchte und dabei eine ganze Menge riskierte. Zuletzt häufte er ein paar kleine Steine über den Grabhügel, damit wilde Tiere die Leichen nicht so schnell ausgraben konnten.

Während dieser traurigen Arbeit hatte er mehr Glück als Verstand, dass ihn niemand entdeckte. Auch die Bussarde verzogen sich allmählich, als sie begriffen, dass Sheridan ihnen die Beute abspenstig gemacht hatte. Deshalb zogen sie einfach weiter, in der Hoffnung, an einer anderen Stelle wieder neue Beute zu finden.

Die schrecklichen Bilder der beiden ermordeten Menschen hatte Sheridan immer noch vor Augen, als er schon eine gute Meile weitergeritten war. Er drehte sich aber nicht mehr im Sattel um und blickte auch nicht mehr zurück. Sonst hätte er sicherlich bemerkt, dass für die Aasvögel jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen war, um das zu tun, worauf sie die ganze Zeit schon gewartet hatten. Jetzt, wo der Mensch die Stätte des Todes wieder verlassen hatte, wartete eine sichere Beute auf sie. Eine Beute, die ihnen niemand mehr streitig machen würde!

Von einem unguten Gefühl getrieben, schaute sich Sheridan immer wieder vorsichtig nach allen Seiten um. Aber nach wie vor konnte er nichts erkennen, was darauf schließen ließ, dass ihn Indianer entdeckt hatten und nun seiner Fährte folgten. Auch wenn er das niemals einem anderen Menschen gegenüber zuzugeben hätte, so fühlte er sich zusehends unwohler. Und er musste wieder an den Tag denken, an dem er und sein Bruder Luther dem Tod begegnet waren. Er glaubte immer noch, das Echo der gellenden Kriegsschreie zu hören, als die Indianer die Farm überfallen hatten und sie um ihr Leben kämpfen mussten. Aber es war nur eine Frage der Zeit gewesen, denn im Grunde genommen hätten sie niemals eine Chance gegen zwanzig wutentbrannte Krieger gehabt, denen der Hass auf jeden Weißen ins Gesicht geschrieben stand. Deshalb war es fast ein Wunder gewesen, dass er selbst sein Leben hatte retten können - und das nur, weil ein Trupp Freiwilliger aus der nächsten Ansiedlung zu Hilfe gekommen war und die Indianer in die Flucht geschlagen hatte. Aber da brannte die Farm bereits lichterloh, und Luther lebte nicht mehr!

Sheridan seufzte und bemühte sich, diese schreck­lichen Erinnerungen ganz weit von sich wegzuschieben. Er brauchte seine Aufmerksamkeit für das Jetzt und Hier, denn ein einzelner Reiter wie er konnte und durfte sich niemals sicher fühlen. Deshalb hielt er weiter Ausschau und hoffte einfach nur darauf, so schnell wie möglich Gonzales zu erreichen. Denn dort herrschte Sicherheit. Zumindest glaubte er das.







Die Sonne war mittlerweile ein gutes Stück weiter nach Westen gewandert, als Sam Sheridan in der Ferne eine Staubwolke bemerkte. Sofort hielt er an, zog erneut das Fernrohr hervor und spähte hindurch. In der Staubwolke zeichneten sich wenige Augenblicke später die Konturen von Wagen, zweirädrigen Karren und einigen Reitern ab. Als sich der Staub allmählich verzog, atmete Sheridan auf. Es waren...

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Alfred Wallon geb. 1957, ist ein vielseitiger Autor, bis heute über 200 Romane in verschiedenen Genres veröffentlicht hat.

Er schrieb Serien wie RIO CONCHO, DIE FORTS AM BOZEMAN TRAIL und TEXAS RANGER für den BLITZ-Verlag und beteiligt sich auch an RED ROCK RANCH und LOBO.

Ab Sommer 2023 werden seine Romane exklusiv im BLITZ-Verlag veröffentlicht.

Die Serie CIVIL WAR CHRONICLES wird mit einer Neuauflage als eBook und Taschenbuch abgeschlossen, inklusive drei neuen Romanen.

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