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Julie und der achte Himmel

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
270 Seiten
Deutsch
Arena Verlag GmbHerschienen am20.07.2015
Julie wird einmal mehr vom Leben durchgewirbelt: Während sie noch versucht, über den Tod ihrer heiß geliebten Oma hinwegzukommen, stellt der schöne Rafael ihre Freundin Jette im Internet auf fieseste Art und Weise bloß. Klar, dass Julie und die anderen Girlteers da an Rache denken. Was das aber mit Selbstschussanlagen, Kindergarten-Butterbrotdosen und einer Botschaft aus dem Jenseits zu tun hat, das ist mal wieder fast ohne Worte!

Franca Düwel, geboren 1967, studierte Literaturwissenschaften und Pädagogik. Nach diversen Stationen in der Filmbranche ist sie als Drehbuchautorin hocherfolgreich. Unter dem Pseudonym Katharina Mestre konzipierte Düwel die Kinderkrimi-Serie 'Die Pfefferkörner' und schrieb die Drehbücher der Folgen 1 bis 23. Auch schrieb sie einige Drehbücher späterer Staffeln sowie das Konzept für Staffel 7 und 8. Die Serie wurde mehrfach für Preise nominiert und ausgezeichnet, u.a. mit dem 'Goldenen Spatzen'. Außerdem verfasste Düwel mehrere Folgen der preisgekrönten ARD-Serie 'Berlin, Berlin'. Ihr Romandebüt mit dem Titel 'Julie und Schneewittchen - Schlimmer geht's immer', illustriert von Katja Spitzer, veröffentlichte Düwel 2009 im Arena Verlag und eroberte damit die Herzen der Leserinnen im Sturm.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR13,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextJulie wird einmal mehr vom Leben durchgewirbelt: Während sie noch versucht, über den Tod ihrer heiß geliebten Oma hinwegzukommen, stellt der schöne Rafael ihre Freundin Jette im Internet auf fieseste Art und Weise bloß. Klar, dass Julie und die anderen Girlteers da an Rache denken. Was das aber mit Selbstschussanlagen, Kindergarten-Butterbrotdosen und einer Botschaft aus dem Jenseits zu tun hat, das ist mal wieder fast ohne Worte!

Franca Düwel, geboren 1967, studierte Literaturwissenschaften und Pädagogik. Nach diversen Stationen in der Filmbranche ist sie als Drehbuchautorin hocherfolgreich. Unter dem Pseudonym Katharina Mestre konzipierte Düwel die Kinderkrimi-Serie 'Die Pfefferkörner' und schrieb die Drehbücher der Folgen 1 bis 23. Auch schrieb sie einige Drehbücher späterer Staffeln sowie das Konzept für Staffel 7 und 8. Die Serie wurde mehrfach für Preise nominiert und ausgezeichnet, u.a. mit dem 'Goldenen Spatzen'. Außerdem verfasste Düwel mehrere Folgen der preisgekrönten ARD-Serie 'Berlin, Berlin'. Ihr Romandebüt mit dem Titel 'Julie und Schneewittchen - Schlimmer geht's immer', illustriert von Katja Spitzer, veröffentlichte Düwel 2009 im Arena Verlag und eroberte damit die Herzen der Leserinnen im Sturm.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783401804729
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum20.07.2015
Seiten270 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse11460 Kbytes
Artikel-Nr.1779921
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Montag, der 8. April

Höhepunkte!

1)Heute gab s in der Schule einen sintflutartigen Wolkenbruch, den Franzis Referendar der Begierde, Herr Jansen, mit den Worten »Na, Inge will s heute wohl wissen ⦫ kommentierte. Anscheinend hat er damit nur das derzeitige Tiefdruckgebiet gemeint, aber ich hab automatisch gedacht, er meint unsere Inge, also meine Oma, und bin deshalb vor lauter Schreck vom Stuhl gekippt. Die Oliver-und-Cem-Fraktion hat sich natürlich schlappgelacht (die Jungs aus unserer Klasse sind so kindisch, das glaubt man nicht), aber gerade, als ich mich darüber aufregen wollte, habe ich im Fach unter meinem Tisch den silbernen Herzanhänger von Ben wiedergefunden, den ich schon seit Tagen gesucht hab. Ob Mumi mir damit ein Zeichen schicken wollte? Wegen dieser Sache, die sie mir unbedingt noch sagen wollte, aber nicht mehr konnte?

2) Musste nach der Geschichte in Deutsch wieder an das Gespräch mit Mumi vor ein paar Wochen denken, in dem sie meinte, dass sie im nächsten Leben vielleicht als Esel auf die Welt kommt. Bin deshalb eben im strömenden Regen zu Hagenbecks Tierpark gefahren, und ob du s glaubst oder nicht: einer der neugeborenen Esel hat mich tatsächlich an Mumi erinnert!

3) Bin mir nach der Sache mit dem Anhänger und dem Esel jetzt sicher. Egal, ob Ben mich für verrückt erklärt oder nicht - ich werde mit dieser Nachbarin von Schari, die sagt, dass sie mit Verstorbenen reden kann, Kontakt aufnehmen.

Tiefpunkte

1) Hatte letzte Nacht wieder den Albtraum, wo aus Mumis Kopf plötzlich Aale kommen.

2) Freitag ist Mumis Beerdigung.

LIEBES TAGEBUCH,

entschuldige bitte, dass ich so lange nicht geschrieben habe, aber die letzten Wochen waren so grauenvoll, dass ich am liebsten gar nicht mehr daran denken und schon gar nicht darüber schreiben wollte. Ehrlich gesagt will ich das immer noch nicht, aber dieser fiese Albtraum mit den Aalen in Mumis Kopf macht mich allmählich so fertig, dass ich mich gestern bei Schari (die nach wie vor meine aller-, allerbeste Freundin ist) ausgeheult hab, und die meinte, dass sie an meiner Stelle unbedingt wieder mit Tagebuchschreiben anfangen würde, weil Mumi mir das Tagebuch damals ja genau für solche Zeiten wie jetzt geschenkt hätte. Na, und deshalb habe ich nun doch wieder damit begonnen. Obwohl ich mir nicht sicher bin, ob es hilft, weil es mir zurzeit nämlich echt beschissen geht.

Mumi ist vor vier Tagen gestorben und irgendwie kann ich es noch immer nicht fassen. Heute Morgen bin ich aufgewacht und hab mich im ersten Moment noch ganz normal gefühlt, aber dann ist mir wieder eingefallen, was passiert ist, und da war es wieder ganz genauso wie am Donnerstag, als ich von der Schule nach Hause gekommen bin und Mama mit dem Telefonhörer in der Hand schluchzend im Flur lag. So ein Gefühl, als ob man in ein eiskaltes rabenschwarzes Loch fallen würde, das einen immer weiter runterzieht und einem jede Luft zum Atmen nimmt.

Oh, verdammt. Wie kann es sein, dass ich so banale Dinge mache wie duschen und essen und zur Schule gehen, wenn meine absolute Lieblingsoma nicht mehr da ist?

Immer, wenn ich an sie denke, geht mir ein »Nie wieder« durch den Kopf und dann muss ich wieder weinen und kann überhaupt nicht mehr aufhören, weil es so unvorstellbar ist. Nie wieder wird Mumi mir von früher erzählen, als sie im Stadtpark ihren ersten Kuss bekommen hat, und NIE WIEDER werden wir beide eine Modenschau mit ihren alten Hippie-Klamotten veranstalten und uns dabei schlapplachen, und nie wieder kann ich sie anrufen, wenn ich mich mit Mama und Papa gezofft hab, und nie wieder werden wir zusammen ihren Zitronenpuffer backen und anschließend bei einer Tasse Kakao über Politik diskutieren und über Mama reden und Ben und â¦

Oh, Gott, jetzt fange ich schon wieder an zu heulen.

Scheiße! Julie, STOPPP!!! Warte kurz â¦

So, jetzt geht s wieder. Ob das irgendwann aufhört?

Dass ich immerzu an Mumi denken muss? Einerseits fände ich das schrecklich, weil ich mich ihr dadurch wenigstens noch immer nah fühle, andererseits weiß ich nicht, wie lange ich das so noch aushalten kann.

Gestern war ich mir zum Beispiel für einen Augenblick total sicher, Mumi auf der Straße gesehen zu haben, aber als ich hingerannt bin, war das, was ich für ihren dunkelroten Turban gehalten hatte, nur die Mütze von irgendeinem blöden Hipster und ich hätte vor lauter Enttäuschung fast aufgeschrien.

Am Abend habe ich dann mit Ben darüber geredet und er war total lieb und meinte, er hätte auch schon mal gedacht, vor sich an der Supermarktkasse seinen toten Cousin zu sehen, der damals bei diesem furchtbaren Motorradunfall gestorben ist. So etwas wäre wahrscheinlich normaler, als man denkt. Und dann hat er noch etwas voll Schönes gesagt, nämlich, dass, wenn jeder Mensch eine eigene Farbe hätte, Mumi für ihn bunt gewesen wäre, und das hat mich richtig getröstet, weil wirklich alles an Mumi bunt war: ihre Kleidung und ihre Tücher und ihre Küche mit den ganzen bunten Gewürzdosen und der rotweiß gepunkteten Kommode.

Aber im Moment kommt es mir so vor, als wenn das ganze Bunte von der riesigen dunklen Wolke, die seit letzter Woche über mir schwebt, einfach eingesaugt werden würde, und wenn ich mir vorstelle, dass ich da am Freitag in dieser gruseligen Friedhofskapelle sitze, während Mama vorne mit zitternder Stimme ihre Trauerrede hält, dann wird mir jetzt schon schlecht. Wahrscheinlich werde ich spätestens bei diesem Lied »Geboren, um zu leben«, das Mumi sich eigentlich für ihre Hochzeit gewünscht hatte (die ja nun quasi nicht stattgefunden hat, beziehungsweise nur ganz klein am Krankenbett), laut schluchzend zusammenbrechen, während der Rest der Trauergemeinde mich pikiert anstarrt!

Oh, Gott! Ich will da nicht hin! Allein die ganze bucklige Verwandtschaft, die extra angereist kommt. Mamas grenzdebiler Bruder Udo mit seinen ausländerfeindlichen Sprüchen, Großtante Rita mit ihrem »Hä? Ich versteh das alles nicht«-Blick und als Krönung noch Mika, Udos bekloppter Sohn, der abwechselnd entweder an seinen Pickeln rumpult oder in seiner Nase auf Popelsuche ist. Würg!!! Ben meint zwar, dass ich mir das später vielleicht nie verzeihen würde, wenn ich bei der Beerdigung kneife, aber ich glaube nicht, dass er damit recht hat. Oder doch? Keine Ahnung. Zumindest bin ich mir ziemlich sicher, dass Mumi für das Kneifen Verständnis hätte. Weil sie Beerdigungen auch immer gehasst hat, vor allem von Leuten, die sie mochte.

Okay, hingegangen ist sie meines Wissens trotzdem immer, aber ich glaub dennoch, dass sie nicht sonderlich gekränkt wäre, wenn ich Freitag zu Hause bliebe. Wobei, im Grunde geht s gar nicht so sehr um die Beerdigung, sondern mehr um dieses furchtbare Kaffeetrinken hinterher. Ich sag dir, wenn ich daran denke, schreit jetzt schon alles in mir »NEIN!«. Auch wenn das vielleicht unfair ist, weil Mama sich solche Mühe gegeben und extra Mumis Lieblingscafé für die Trauerfeier gebucht hat. Aber trotzdem. Da kann Papa mir tausendmal erzählen, dass das eine wichtige und tröstende Tradition ist, bei der sich alle noch einmal gemeinsam an die Verstorbene erinnern - wenn du mich fragst, ist dieser anschließende Leichenschmaus einfach nur makaber und morbide, Lieblingscafé hin oder her. Allein schon das Wort. Leichenschmaus! Abartiger geht s jawohl nicht! Wer bitte schön hat nach dem Anblick von Mumis Asche in einer Urne denn noch Appetit auf Sahnetorte und Kakao? Doch garantiert niemand! (Außer vielleicht Fascho-Udo und Popel-Mika, denen ist alles zuzutrauen â¦)

Habe Papa eben gefragt, ob ich wenigstens Ben auf die Beerdigung mitnehmen kann (schließlich sind wir nächsten Monat zwei Jahre zusammen1 und außerdem mochte er Mumi auch immer total gern), und das hat er zum Glück abgenickt. Immerhin. Mit Ben an meiner Seite habe ich zumindest den Hauch einer Chance, diesen Freitag irgendwie zu überstehen.

Was mir allerdings noch größere Sorgen macht, ist die Frage, wie Mama mit der ganzen Sache klarkommt. Derzeit sieht sie mit ihren dauerverheulten Augen und der grauen Gesichtsfarbe nämlich fast selber wie eine Leiche aus und die Vorstellung, dass sie nachher wieder so eine Depression bekommt wie damals nach Ottis Geburt, macht mich noch zusätzlich fertig. Alles, nur das nicht!!!

Bisher hält sie sich aber noch relativ gut und das gibt mir ein bisschen Hoffnung. Schließlich lag sie bei dieser ätzenden Wochenbettdepression vor zwei Jahren ja nur noch im Bett und hat sich vor lauter Kummer nicht einmal mehr angezogen und davon ist sie momentan noch weit entfernt. Im Augenblick erinnert sie mich mit ihrer ständigen Beerdigungs-Organisiererei eher an dieses batteriebetriebene Häschen aus der Duracell-Werbung, an der Papa damals mitgearbeitet hat. Das hat genauso manisch auf seiner Trommel herumgetrommelt wie Mama im Moment, so nach dem Motto: »Das schaff ich noch und das schaff ich noch und das erledige ich jetzt auch noch ⦫. Wobei dieser ganze Aktionismus eigentlich gar nicht zu ihr passt und das macht mir auch wieder Bauchschmerzen, weil ich keine Ahnung hab, was danach kommt.

Aber jedes Mal, wenn ich mit ihr darüber reden will, blockt sie ab, und das macht mich unterschwellig wieder sauer,...
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Autor

Franca Düwel, geboren 1967, studierte Literaturwissenschaften und Pädagogik. Nach diversen Stationen in der Filmbranche ist sie als Drehbuchautorin hocherfolgreich. Unter dem Pseudonym Katharina Mestre konzipierte Düwel die Kinderkrimi-Serie "Die Pfefferkörner" und schrieb die Drehbücher der Folgen 1 bis 23. Auch schrieb sie einige Drehbücher späterer Staffeln sowie das Konzept für Staffel 7 und 8. Die Serie wurde mehrfach für Preise nominiert und ausgezeichnet, u.a. mit dem "Goldenen Spatzen". Außerdem verfasste Düwel mehrere Folgen der preisgekrönten ARD-Serie "Berlin, Berlin". Ihr Romandebüt mit dem Titel "Julie und Schneewittchen - Schlimmer geht's immer", illustriert von Katja Spitzer, veröffentlichte Düwel 2009 im Arena Verlag und eroberte damit die Herzen der Leserinnen im Sturm.