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Der Wagemut der Burgtochter

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
608 Seiten
Deutsch
Droemer Knaurerschienen am04.10.20221. Auflage
Mittelalter im mystischen Rheintal: historische Spannung zum Abtauchen Doris Röckles historischer Roman »Der Wagemut der Burgtochter« erzählt von einer mutigen jungen Edelfrau, einem Mönch in Not und geheimnisvollen klerikalen Schätzen. Burg Gutenberg in Liechtenstein 1499: Ihr neues Zuhause erweist sich für die junge Edelfrau Praxedis von Montani als trostloses Gefängnis, denn ihr Mann zeigt kein Interesse an ihr, dafür lässt ihre Schwiegermutter keine Gelegenheit aus, Praxedis nach Kräften zu schikanieren. Zur selben Zeit erhält der junge Bruder Mauritius den Auftrag, einige Reliquien an einen sicheren Ort zu bringen, die sein Kloster seit Jahrhunderten hütet und geheim hält; darunter ein als Ketzerwerk verdammter Codex und eine geheimnisvolle Himmelsscheibe. Doch unterwegs hat Mauritius einen schweren Unfall und wird verletzt nach Burg Gutenberg gebracht. Während ein Krieg zwischen den Habsburgern und den Schweizer Eidgenossen immer wahrscheinlicher wird, haben es finstere Kräfte auf die wertvollen Reliquien abgesehen ... Opulent und farbenprächtig entführt Doris Röckle zum 5. Mal ins mittelalterliche Rheintal und lädt zu einer abenteuerlichen Reise durch Tirol, Liechtenstein und Süddeutschland ein. Entdecken Sie auch die anderen atmosphärischen Mittelalter-Romane der historischen Rheinthal-Reihe: - Die Flucht der Magd - Das Mündel der Hexe - Die Spur der Gräfin - Die List der Schanktochter

Doris Röckle-Vetsch, geb. 1963, lebt mit ihrer Familie in Vaduz im Fürstentum Liechtenstein. Nebst ihrer Tätigkeit im medizinischen Sektor gehört ihre Leidenschaft dem Schreiben historischer Geschichten und Romane.Sie veröffentlichte bereits mehrere Kurzgeschichten in diversen Schreibstar-Anthologien und im Landverlag Langnau. 2010 gewann sie den Literaturwettbewerb des Kulturvereins Schloss Werdenberg.Von der Mystik des Alpenrheintals und seinen Burgen gefangen, lässt sie das Mittelalter nicht mehr los.
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Produkt

KlappentextMittelalter im mystischen Rheintal: historische Spannung zum Abtauchen Doris Röckles historischer Roman »Der Wagemut der Burgtochter« erzählt von einer mutigen jungen Edelfrau, einem Mönch in Not und geheimnisvollen klerikalen Schätzen. Burg Gutenberg in Liechtenstein 1499: Ihr neues Zuhause erweist sich für die junge Edelfrau Praxedis von Montani als trostloses Gefängnis, denn ihr Mann zeigt kein Interesse an ihr, dafür lässt ihre Schwiegermutter keine Gelegenheit aus, Praxedis nach Kräften zu schikanieren. Zur selben Zeit erhält der junge Bruder Mauritius den Auftrag, einige Reliquien an einen sicheren Ort zu bringen, die sein Kloster seit Jahrhunderten hütet und geheim hält; darunter ein als Ketzerwerk verdammter Codex und eine geheimnisvolle Himmelsscheibe. Doch unterwegs hat Mauritius einen schweren Unfall und wird verletzt nach Burg Gutenberg gebracht. Während ein Krieg zwischen den Habsburgern und den Schweizer Eidgenossen immer wahrscheinlicher wird, haben es finstere Kräfte auf die wertvollen Reliquien abgesehen ... Opulent und farbenprächtig entführt Doris Röckle zum 5. Mal ins mittelalterliche Rheintal und lädt zu einer abenteuerlichen Reise durch Tirol, Liechtenstein und Süddeutschland ein. Entdecken Sie auch die anderen atmosphärischen Mittelalter-Romane der historischen Rheinthal-Reihe: - Die Flucht der Magd - Das Mündel der Hexe - Die Spur der Gräfin - Die List der Schanktochter

Doris Röckle-Vetsch, geb. 1963, lebt mit ihrer Familie in Vaduz im Fürstentum Liechtenstein. Nebst ihrer Tätigkeit im medizinischen Sektor gehört ihre Leidenschaft dem Schreiben historischer Geschichten und Romane.Sie veröffentlichte bereits mehrere Kurzgeschichten in diversen Schreibstar-Anthologien und im Landverlag Langnau. 2010 gewann sie den Literaturwettbewerb des Kulturvereins Schloss Werdenberg.Von der Mystik des Alpenrheintals und seinen Burgen gefangen, lässt sie das Mittelalter nicht mehr los.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783426445891
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum04.10.2022
Auflage1. Auflage
Seiten608 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3250 Kbytes
Artikel-Nr.9138333
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Prolog

Kloster Montecassino 1230

Die Abtei lag auf einem felsigen Hügel, an dessen Fuß sich das Dörfchen San Germano schmiegte. Zwei mächtige Türme ragten weit in den azurblauen Himmel, umkreist von einer Schar krächzender Raben. An die zwanzig Mönche und ebenso viele Novizen und Laienbrüder zählte die stolze Benediktinerabtei, die im Valle Latina unweit von Rom lag. Ein steiler Weg führte hinauf zu dem jahrhundertealten Gemäuer, dessen Ruf bis weit über die Landesgrenzen hinaus für Ruhm und Ehre sorgte.

Die Sonne brannte seit Wochen mit aller Kraft auf die rot glühende Erde und alles, was sich bewegte. Die Menschen im kleinen Dorf suchten den Schatten. Umso erstaunter bemerkten sie, dass dieser Tage besonders viele Besucher hinauf zur Abtei strebten. Bei Regen hätten die vornehm gekleideten Kleriker den steilen Weg zu Fuß bewältigen müssen, denn die eisenbeschlagenen Räder der schweren Kutschen wären unweigerlich im Morast stecken geblieben, was ihnen einige Batzen eingebracht hätte. Doch so konnten sie den vornehmen Kutschen nur mit Verwunderung hinterherblicken.

Der Portarius am Tor der Abtei hielt sich mit Fragen zurück und winkte die Besucher mit stoischer Miene in den Innenhof. Der Abt hatte ihn eindringlich ermahnt, die Männer nicht ungebührlich zu mustern. Lediglich der Sonne warf er hin und wieder einen finsteren Blick zu, besonders dann, wenn der aufgewühlte Staub sich in seine Lungen fraß und er zu husten begann.

Im Innenhof warteten bereits zwei weitere Mönche auf die in dunkle Kutten gehüllten Gäste. Die Kleriker hatten Order, die Besucher schnellstmöglich durch den Seiteneingang in den Empfangssaal zu führen. Neugier sollte erst gar nicht aufkommen, weder unter den alteingesessenen Mönchen noch unter den Novizen oder den Laienbrüdern. Unruhe tat nicht gut, brachte die Besinnung zu Gott durcheinander, und das wollte man hier in Montecassino unter allen Umständen vermeiden.

Der Abt schloss deshalb hinter jedem der Besucher eigenhändig die Tür. Selbst dem angesehenen Cellerar und dem nicht minder geachteten Camerarius blieb der Zutritt zum Empfangssaal untersagt. Lediglich dem alten Bibliothekar war es gestattet, die Gäste zu begrüßen und sie auf ihre Plätze zu führen.

Die Unterredungen zogen sich zum Unmut aller Beteiligten in die Länge. Ein Tag löste den andern ab, und die Gerüchteküche des Klosters begann trotz aller Vorsicht zu brodeln.

Die Geheimniskrämerei führte zu Spannungen innerhalb der Klostergemeinschaft, und so war die Disziplin während der Chorgebete immer schwerer aufrechtzuhalten. Hinter vorgehaltenen Händen wurde ungehemmt getuschelt, und bald schon machten die wildesten Spekulationen über die Identität der Besucher die Runde.

Immer häufiger missachteten vor allem die jungen Novizen die Regel der Ruhezeiten und duckten sich neugierig hinter die Steinsäulen, besonders dann, wenn der Abt mit einem der Besucher einen Spaziergang im Kräutergarten unternahm. Die Worte verstand niemand, zumal die Männer sich meist nur flüsternd unterhielten, doch allein die Haltung bezeugte, dass hier Wichtiges verhandelt wurde.

Noch immer trafen neue Besucher ein, und bald war der Gästetrakt bis auf die letzte Bettstatt gefüllt. Dass die Männer nicht wegen der herrlichen Aussicht oder der glockenhellen Stimmen des Knabenchores den Weg nach Montecassino gefunden hatten, war jedermann klar. Zwar nahmen die Besucher regelmäßig an den klösterlichen Liturgien teil und horchten dabei den gregorianischen Gesängen der Klosterschüler, doch so richtig Interesse zeigten sie dabei nicht. Ihren Mienen war zu entnehmen, dass sie ganz andere Sorgen plagten.

Eines Abends blieben der Abt und der Bibliothekar der Vesper fern, ebenso wie die zwanzig Gäste, die mittlerweile den Weg nach Montecassino gefunden hatten. Viele der Klosterbrüder konnten ihre Neugier nur schlecht verhehlen und fügten sich nur ungern der Weisung des Abtes, an diesem Abend die Zellen früher als gewöhnlich aufzusuchen.

Als auch die Nachtfackeln gelöscht wurden und die Gänge des Klosters in völliger Dunkelheit lagen, erreichte die Stimmung im Empfangssaal ihren Höhepunkt. Immer wieder fiel das Wort Secretum magnum. Es kostete den Abt erdenkliche Mühe, die vielen Meinungen unter einen Hut zu bringen, denn offenbar hatte jeder der Besucher eine andere Vorstellung, was das Secretum magnum betraf.

»Meine Brüder«, rief das Oberhaupt von Montecassino mit bereits heiserer Stimme. Als das Raunen im Saal kein Ende nahm, klopfte der Abt erzürnt mit einem Pergamentbeschwerer auf die Tischplatte. »So kommen wir nicht weiter. Wir müssen uns einigen, die Zeit drängt.«

Der Bibliothekar kam seinem Oberhaupt zu Hilfe, indem er eine kleine Glocke ergriff und diese heftig schüttelte. Augenblicklich kehrte Ruhe ein.

»Wie gesagt«, nahm der Abt das Wort wieder auf, »ich weiß aus zuverlässigen Quellen, dass Kaiser Friedrich gedenkt, nach San Germano zu kommen, um sich hier mit Papst Gregor IX. zu treffen. Wir können uns alle wohl gut vorstellen, dass er sich nicht unten im Dorf in diesen ärmlichen Hütten einquartieren wird.« Ein zustimmendes Nicken machte die Runde. »Meine Quelle sagt, dass er gedenkt, in der Abtei, in der gesamten Abtei wohl bemerkt, Unterkunft zu nehmen. Sein Hofstaat ist immens und braucht viel Platz.«

»Und was geschieht dann mit Euren Brüdern? Man wird sie hier kaum dulden«, warf einer der Zuhörer ein, wobei er seinem Nachbarn zunickte.

»Da stimme ich Euch leider zu, werter Bruder.« Der Abt seufzte. »Wenn es Hermann von Salza nicht gelingt, den Kaiser in der Wahl seines Quartiers umzustimmen, werden wir Mönche wohl ein drittes Mal in der Geschichte von Montecassino vertrieben werden. Deshalb müssen wir eine Lösung für ... für unsere Aufgabe finden. Es gilt nicht nur, das Secretum magnum vor fremden Augen zu schützen, auch die verbotenen Codices müssen an sichere Orte gebracht werden. Es ist unsere Aufgabe, diese Bücher zu retten und für die Nachwelt zu erhalten.«

»Ist es denn sicher, dass Papst Gregor den Kirchenbann gegen den Kaiser aufheben wird?«, fragte ein dicker, kleiner Mann, den alle hier im Raum als Kleriker der Reichsabtei Werden kannten.

»Wie mir zu Ohren kam, hat er dies bereits getan. Hermann von Salza hat sich als geschickter Vermittler erwiesen und scheint in diesem Augenblick auf dem Weg zum Kaiser. Er soll eine Bulle mit sich führen, in welcher der Papst Frieden mit dem Kaiser schließen will.«

Der Abt gab seinem Bibliothekar das Zeichen, diesmal das Raunen, das seine Worte ausgelöst hatten, nicht zu unterbrechen. Er wollte den anwesenden Kirchenmännern Zeit geben, sich die Dringlichkeit der Situation zu verinnerlichen.

»Wir müssen befürchten, dass der Kaiser die Abtei womöglich verwüstet, die jahrhundertealten Codices vernichtet. Wenn nicht er selbst, dann bestimmt seine Gefolgsleute.«

Das Oberhaupt von Montecassino fühlte alle Augen auf sich gerichtet. Jetzt galt es, einen kühlen Kopf zu bewahren. Bücher wie der Codex der Heiligen Dreifaltigkeit und andere kostbare Schriften des großen Petrus Abaelardus mussten verteilt werden, ebenso wie das Secretum magnum.

»Niemals dürfen die geheimen Codices von Petrus Abaelardus in die falschen Hände gelangen«, fuhr der Abt nach einem Räuspern fort. Er wartete bewusst, bis er wieder alle Augen auf sich spürte. Allmählich rann ihm die Zeit durch die Finger. »Diese Bücher haben die öffentliche Verbrennung im Namen des Papstes nicht überdauert, um jetzt den königlichen Truppen als Lagerfeuer zu dienen. Wir müssen das verhindern. Nicht nur der Codex über die Heilige Dreifaltigkeit muss bewahrt werden, auch die Werke über die Logica sind von größter Wichtigkeit«, erklärte er.

Das Raunen nahm erneut zu, und auf vielen der Gesichter lagen Ratlosigkeit und Hochmut gleichermaßen. Der Abt stieß mit seiner Geduld an die Grenzen. Er wusste um die Gier dieser Männer nach dem Secretum magnum. Jeder der Männer hier im Raum wollte es in seinen Besitz bringen, denn das Geheimnis dieser Kostbarkeit war von solcher Brisanz, dass es jedem Kloster zu Macht und Einfluss verholfen hätte. Viele der Männer hier waren angesehene Äbte, einige sogar Bischöfe.

»Ich habe im Vorfeld mit allen Anwesenden Gespräche geführt und bin zu dem Schluss gelangt, dass die Codices nur dann für die Nachwelt erhalten werden können, wenn wir sie an verschiedenen Orten unterbringen. Es besteht nicht nur vonseiten des Kaisers Gefahr, wie wir alle wissen«, griff der Abt das Wort wieder auf. Dabei blickte er mit ernster Miene in die Runde. »Es gibt auch andere Bruderschaften, die leider von den Kostbarkeiten erfahren haben und jetzt alles versuchen, sie in ihren Besitz zu bringen. Allen voran die Bruderschaft der Schlange.« Der Abt spürte die Erregung im Raum, die seine Worte auslösten. »Diese Männer sind gefährlich, zu allem bereit. Das Secretum magnum hat es ihnen besonders angetan. Wie wir alle wissen, behaupten sie, damit ihren Irrglauben über den unseren stellen zu können. Niemals dürfen diese abtrünnigen Teufelsanbeter diese Kostbarkeit in die Finger kriegen, es wäre unser aller Untergang.«

Zustimmendes Nicken, empörtes Aufschnaufen und erregtes Getuschel, die Reaktionen der Männer waren ganz unterschiedlich.

»Wie konnte diese Bruderschaft überhaupt davon erfahren?«, rief einer von ihnen erbost. »Wir hatten doch Stillschweigen vereinbart.«

Der Abt hob resigniert die Schultern. Er hatte das Wort Verräter absichtlich nicht in den Mund genommen und sich vorhin nur vage ausgedrückt. Doch es war klar, dass irgendeiner dieser Männer hier geplaudert hatte. Er wusste nicht, welcher der Kleriker ein...
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Doris Röckle-Vetsch, geb. 1963, lebt mit ihrer Familie in Vaduz im Fürstentum Liechtenstein. Nebst ihrer Tätigkeit im medizinischen Sektor gehört ihre Leidenschaft dem Schreiben historischer Geschichten und Romane.Sie veröffentlichte bereits mehrere Kurzgeschichten in diversen Schreibstar-Anthologien und im Landverlag Langnau. 2010 gewann sie den Literaturwettbewerb des Kulturvereins Schloss Werdenberg.Von der Mystik des Alpenrheintals und seinen Burgen gefangen, lässt sie das Mittelalter nicht mehr los.