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KlappentextIm späteren Mittelalter rückten das Gemeinwohl und die es stützenden sittlichen Normen in den Mittelpunkt des Nachdenkens über die Ordnung des menschlichen Miteinanders. Die Gerechtigkeit, die man als Kardinaltugend bis ins 12. Jahrhundert hinein primär in ihrer Verbindung zu den theologischen Tugenden des Glaubens, Hoffens und Liebens diskutiert hatte, erhielt im politischen Kontext eine neue Qualität. Ihr Anspruch, das Ich durch die Hinordnung zu den anderen zu vervollkommnen, erhob die Gerechtigkeit zum Garanten für die Stabilität und die Dauerhaftigkeit des weltlichen Gemeinwesens. In der Jurisprudenz und der Theologie/Philosophie wurden die vor dieser Folie neu zu bestimmenden Prinzipien gerechten Handelns unter Bezugnahme auf die christliche Tradition, das römische und kanonische Recht sowie die antike, vornehmlich aristotelische, Philosophie erörtert, in Spiegel-Texten, Tugendlehren und in Reformschriften, aber auch in bildlichen Kunstwerken den politisch Agierenden nahe gelegt, in der Historiographie und der Literatur reflektiert sowie in Predigten und Reden oder bei feierlichen Einzügen dem Volk vermittelt. Hiermit ist ein weites Forschungsfeld aus dem Bereich der politischen Ideengeschichte umrissen, dessen Vielschichtigkeit und Relevanz die Beiträge des vorliegenden Sammelbandes, die verschiedene geographische Räume, Quellengattungen und Facetten der Gerechtigkeit beleuchten, aufzeigen.
ZusammenfassungIm späteren Mittelalter rückten das Gemeinwohl und die es stützenden sittlichen Normen in den Mittelpunkt des Nachdenkens über die Ordnung des menschlichen Miteinanders. Die Gerechtigkeit, die man als Kardinaltugend bis ins 12. Jahrhundert hinein primär in ihrer Verbindung zu den theologischen Tugenden des Glaubens, Hoffens und Liebens diskutiert hatte, erhielt im politischen Kontext eine neue Qualität. Die Beiträge des Sammelbandes zeigen auf, wie in unterschiedlichen Teilen Europas in verschiedenen Situationen Gerechtigkeit reflektiert wurde. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Bereich des Rechts, doch wird wegweisend deutlich, dass Gerechtigkeit auch in sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht als Argument an Bedeutung gewann.
Details
ISBN/GTIN978-3-428-13706-0
ProduktartBuch
EinbandartKartoniert, Paperback
Verlag
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum21.08.2012
Reihen-Nr.47
Seiten293 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht402 g
IllustrationenTab., Abb.; 293 S., 7 schw.-w. Abb., 7 schw.-w. Fotos, 3 schw.-w. Tab.
Artikel-Nr.18301885
Rubriken
GenreGeschichte/Politik