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Gerechtigkeit im gesellschaftlichen Diskurs des späteren Mittelalters.

BuchKartoniert, Paperback
293 Seiten
Deutsch
Duncker & Humbloterschienen am21.08.2012
Im späteren Mittelalter rückten das Gemeinwohl und die es stützenden sittlichen Normen in den Mittelpunkt des Nachdenkens über die Ordnung des menschlichen Miteinanders. Die Gerechtigkeit, die man als Kardinaltugend bis ins 12. Jahrhundert hinein primär in ihrer Verbindung zu den theologischen Tugenden des Glaubens, Hoffens und Liebens diskutiert hatte, erhielt im politischen Kontext eine neue Qualität. Ihr Anspruch, das Ich durch die Hinordnung zu den anderen zu vervollkommnen, erhob die Gerechtigkeit zum Garanten für die Stabilität und die Dauerhaftigkeit des weltlichen Gemeinwesens. In der Jurisprudenz und der Theologie/Philosophie wurden die vor dieser Folie neu zu bestimmenden Prinzipien gerechten Handelns unter Bezugnahme auf die christliche Tradition, das römische und kanonische Recht sowie die antike, vornehmlich aristotelische, Philosophie erörtert, in Spiegel-Texten, Tugendlehren und in Reformschriften, aber auch in bildlichen Kunstwerken den politisch Agierenden nahe gelegt, in der Historiographie und der Literatur reflektiert sowie in Predigten und Reden oder bei feierlichen Einzügen dem Volk vermittelt. Hiermit ist ein weites Forschungsfeld aus dem Bereich der politischen Ideengeschichte umrissen, dessen Vielschichtigkeit und Relevanz die Beiträge des vorliegenden Sammelbandes, die verschiedene geographische Räume, Quellengattungen und Facetten der Gerechtigkeit beleuchten, aufzeigen.mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR59,90

Produkt

KlappentextIm späteren Mittelalter rückten das Gemeinwohl und die es stützenden sittlichen Normen in den Mittelpunkt des Nachdenkens über die Ordnung des menschlichen Miteinanders. Die Gerechtigkeit, die man als Kardinaltugend bis ins 12. Jahrhundert hinein primär in ihrer Verbindung zu den theologischen Tugenden des Glaubens, Hoffens und Liebens diskutiert hatte, erhielt im politischen Kontext eine neue Qualität. Ihr Anspruch, das Ich durch die Hinordnung zu den anderen zu vervollkommnen, erhob die Gerechtigkeit zum Garanten für die Stabilität und die Dauerhaftigkeit des weltlichen Gemeinwesens. In der Jurisprudenz und der Theologie/Philosophie wurden die vor dieser Folie neu zu bestimmenden Prinzipien gerechten Handelns unter Bezugnahme auf die christliche Tradition, das römische und kanonische Recht sowie die antike, vornehmlich aristotelische, Philosophie erörtert, in Spiegel-Texten, Tugendlehren und in Reformschriften, aber auch in bildlichen Kunstwerken den politisch Agierenden nahe gelegt, in der Historiographie und der Literatur reflektiert sowie in Predigten und Reden oder bei feierlichen Einzügen dem Volk vermittelt. Hiermit ist ein weites Forschungsfeld aus dem Bereich der politischen Ideengeschichte umrissen, dessen Vielschichtigkeit und Relevanz die Beiträge des vorliegenden Sammelbandes, die verschiedene geographische Räume, Quellengattungen und Facetten der Gerechtigkeit beleuchten, aufzeigen.
ZusammenfassungIm späteren Mittelalter rückten das Gemeinwohl und die es stützenden sittlichen Normen in den Mittelpunkt des Nachdenkens über die Ordnung des menschlichen Miteinanders. Die Gerechtigkeit, die man als Kardinaltugend bis ins 12. Jahrhundert hinein primär in ihrer Verbindung zu den theologischen Tugenden des Glaubens, Hoffens und Liebens diskutiert hatte, erhielt im politischen Kontext eine neue Qualität. Die Beiträge des Sammelbandes zeigen auf, wie in unterschiedlichen Teilen Europas in verschiedenen Situationen Gerechtigkeit reflektiert wurde. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Bereich des Rechts, doch wird wegweisend deutlich, dass Gerechtigkeit auch in sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht als Argument an Bedeutung gewann.
Details
ISBN/GTIN978-3-428-13706-0
ProduktartBuch
EinbandartKartoniert, Paperback
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum21.08.2012
Reihen-Nr.47
Seiten293 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht402 g
IllustrationenTab., Abb.; 293 S., 7 schw.-w. Abb., 7 schw.-w. Fotos, 3 schw.-w. Tab.
Artikel-Nr.18301885
Rubriken

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Petra Schulte, Gabriele Annas und Michael Rothmann
Einleitung

Petra Schulte
Karl der Kühne und die Leitidee gerechter Herrschaft

Ulrich Meier
Die linke und die rechte Waagschale der Justiz. Die Rezeption der aristotelischen Lehre der Teilgerechtigkeiten bei Albertus Magnus und Ambrogio Lorenzetti

Krijn Pansters
Gerechtigkeit als Strukturelement katechetischer Texte des 15. Jahrhunderts

Klaus Schreiner
strengkeit des gerichts und der straffe mit sunderlichen gnaden gelyndert. Theologische Grundlegung, gedankliche Durchdringung und geschichtliche Praxis hoch- und spätmittelalterlicher Gnadenjustiz

Hagen Keller
Norm, Rechtsbruch und Strafe im »öffentlichen Bewusstsein« der italienischen Kommunen

Michael Hohlstein
Strenge und Milde. Zur Gesetzesgerechtigkeit in der spätmittelalterlichen Pastoralliteratur

Barbara Frenz
Gleichheitsdenken als Konsequenz aus dem städtischen Grundwert der Gerechtigkeit

Gabriele Annas
Gehorsamkeyt ist tod, gerechtigkeyt leyt not, nichts stet in rechter ordenung. Zum Begriff der »Gerechtigkeit« in Schriften zur Reichsreform des 15. Jahrhunderts

Franz Fuchs
Die Praxis des kaiserlichen Kammergerichts im Spiegel Nürnberger Gesandtschaftsberichte des 15. Jahrhunderts

Kristin Böse
tous les membrez en un vray corps. Rechtsprechung und Körpermetapher im Trajan/Herkinbald-Teppich des Berner Historischen Museums
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Autor

Dr. Petra Schulte (Köln/Bielefeld): Studium der Mittleren und Neueren Geschichte, Politikwissenschaft sowie Publizistik und Kommunikationswissenschaft in Münster und Rom. 2000 Promotion über die Glaubwürdigkeit italienischer Notariatsurkunden im 12. und 13. Jahrhundert an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster; 2011 Habilitation über die Idee der Gerechtigkeit im spätmittelalterlichen Herzogtum Burgund an der Universität zu Köln. Seit 2011 Heisenberg-Stipendiatin der Deutschen Forschungsgemeinschaft an der Universität Bielefeld.

Dr. Gabriele Annas (Frankfurt am Main): Studium der Geschichte, Kunstgeschichte und Klassischen Archäologie an der Universität zu Köln sowie der Ludwig-Maximilians-Universität München. 1997 Promotion im Fach Mittelalterliche Geschichte (Köln) über Reichsversammlungen des späten Mittelalters. Seit November 1997 Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Abteilung »Deutsche Reichstagsakten, Ältere Reihe«.

Prof. Dr. Michael Rothmann (Hannover): Studium der Germanistik, Philosophie und Geschichte an der J. W. Goethe-Universität Frankfurt am Main. 1995 Promotion über die Frankfurter Messen im Mittelalter ebenfalls an der Universität Frankfurt am Main; 2008 Habilitation über »Zeichen und Wunder - Deutungsparadigmen zwischen tradiertem Naturwissen und entstehender Naturwissenschaft« an der Universität zu Köln. Seit 2011 Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Leibniz Universität Hannover.