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Gräfin Gessler vor Gericht.

Eine mikrohistorische Studie über Gewalt, Geschlecht und Gutsherrschaft im Königreich Preußen 1750.
BuchGebunden
291 Seiten
Deutsch
Duncker & Humbloterschienen am13.06.2019
Im Jahr 1750 wurde die Gutsherrin Eleonora Gräfin von Gessler im Königreich Preußen durch ihre Untertanen angeklagt, die Magd Anna Deppin, so grausam geschlagen zu haben, dass diese starb. Sie rechtfertigte ihre Gewalthandlungen in einem aufwändigen Gerichtsprozess, in welchem sie zum Tode verurteilt wurde. Die Studie rekonstruiert Gerichtsverfahren und Umstände des Geschehens und ordnet sie in die zeitgenössischen Diskurse um Geschlecht, Gutsherrschaft und Gewalt ein. Der mikrohistorische Zugang bietet multiperspektivische Einblicke in die Funktionsweisen von Gutsherrschaft und die Legitimierung / De-Legitimierung von Gewalt. Wie funktionierte "Herrschaft vor Ort" und warum wurde sie wann dysfunktional? Im Spannungsfeld von Herrschaftsansprüchen und ihrer sozialen Akzeptanz wird vor allem Gewalthandeln - auch geschlechtergeschichtlich - analysiert. Zudem werden zahlreiche Legitimitätsdiskurse, etwa um Erziehung, Grausamkeit und Medizin im größeren Zusammenhang diskutiert.»Gender, Power and Microhistory«

In her study, Köntgen unfolds a vibrant picture of violence and abuse of power executed by a female squire in 18th century, in one case leaving a servant dead. By applying a microhistorian approach to a vast amount of sources, the study reveals a stunning variety of physical abuse and emotional humiliation in Prussian 'Gutsherrschaft'. In baring an unknown range of social (dys-)functionalities at Prussian manors from a subaltern view, the study offers new readings of social and power dynamics.
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Produkt

KlappentextIm Jahr 1750 wurde die Gutsherrin Eleonora Gräfin von Gessler im Königreich Preußen durch ihre Untertanen angeklagt, die Magd Anna Deppin, so grausam geschlagen zu haben, dass diese starb. Sie rechtfertigte ihre Gewalthandlungen in einem aufwändigen Gerichtsprozess, in welchem sie zum Tode verurteilt wurde. Die Studie rekonstruiert Gerichtsverfahren und Umstände des Geschehens und ordnet sie in die zeitgenössischen Diskurse um Geschlecht, Gutsherrschaft und Gewalt ein. Der mikrohistorische Zugang bietet multiperspektivische Einblicke in die Funktionsweisen von Gutsherrschaft und die Legitimierung / De-Legitimierung von Gewalt. Wie funktionierte "Herrschaft vor Ort" und warum wurde sie wann dysfunktional? Im Spannungsfeld von Herrschaftsansprüchen und ihrer sozialen Akzeptanz wird vor allem Gewalthandeln - auch geschlechtergeschichtlich - analysiert. Zudem werden zahlreiche Legitimitätsdiskurse, etwa um Erziehung, Grausamkeit und Medizin im größeren Zusammenhang diskutiert.»Gender, Power and Microhistory«

In her study, Köntgen unfolds a vibrant picture of violence and abuse of power executed by a female squire in 18th century, in one case leaving a servant dead. By applying a microhistorian approach to a vast amount of sources, the study reveals a stunning variety of physical abuse and emotional humiliation in Prussian 'Gutsherrschaft'. In baring an unknown range of social (dys-)functionalities at Prussian manors from a subaltern view, the study offers new readings of social and power dynamics.
ZusammenfassungGräfin von Gessler schlug 1750 im Königreich Preußen eine Magd so grausam, dass diese starb. Vor Gericht rechtfertigte die Gutsherrin ihre Praktiken und wurde zum Tod verurteilt. Die mikrohistorische Studie rekonstruiert den 'Fall' und ordnet ihn in Diskurse um Geschlecht, Gutsherrschaft und Gewalt ein. Wie funktionierte "Herrschaft vor Ort" - wann, wo und warum wurde sie dysfunktional? Im Spannungsfeld von Herrschaftsansprüchen und ihrer sozialen Akzeptanz wird Gewalthandeln - auch geschlechtergeschichtlich - analysiert.
Details
ISBN/GTIN978-3-428-15234-6
ProduktartBuch
EinbandartGebunden
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum13.06.2019
Reihen-Nr.14
Seiten291 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht594 g
Illustrationen2 Abb.; VIII, 291 S., 2 schw.-w. Abb.
Artikel-Nr.46755331
Rubriken

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung

II. Annäherung an Ort und Zeit: ein landeskundlicher und sozialgeschichtlicher Abriss

III. Die Gesslerschen Güter und der Adelshof
Perkau und seine topographische Lage - Perkau und seine Bewohnerinnen und Bewohner

IV. Das Setting im Jahr 1750
'Abwesenheitsnotizen': die räumliche Verortung Leopold Graf von Gesslers - Das soziale Umfeld Eleonora Gräfin von Gesslers - Die Bewirtschaftung und Jurisdiktion der Güter

V. Der Tod Anna Deppins
Um sechs »nach der Perkauschen Stuben Uhr«: der Todestag in drei Erzählungen - 'De- Legitimations-Schritte' auf dem Weg zum Prozess - 'De-Legitimationsstrategien' im Prozess

VI. Herrschaft, Geschlecht und Gewalt in der Gutsherrschaft
Freybrief und Fesseln: Erbuntertänigkeit - Pfefferkuchen und Peitsche: Untertanenhierarchien - Züchtigung - Untertanenbindung in der Gutsherrschaftspraxis: ein Zwischenfazit

VII. Die Gesslersche Gutsherrschaft nach dem Gerichtsprozess gegen Eleonora Gräfin von Gessler: Schlussfolgerungen

VIII. Quellen- und Literaturverzeichnis
Ungedruckte Quellen aus dem Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (GStA PK) zur Prozessakte - Ungedruckte Quellen außerhalb der Prozessakte - Gedruckte Quellen und Literatur

Register der Orts- und Personennamen
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Schlagworte

Autor

Sonja Köntgen studierte sowohl in Berlin als auch in London Neuere Geschichte und Germanistik. Nach dem ersten Staatsexamen und der Beendigung eines Zusatzstudienganges »Deutsch als Fremdsprache«, erhielt sie ein Promotionsstipendium. Sie lehrte an der Freien Universität Berlin und der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg und schloss 2014 die Arbeit an ihrer Dissertation ab, die sie im März 2015 mit summa cum laude verteidigte. Im Jahr 2016 erhielt Sonja Köntgen für ihre Studie den Hedwig-Hintze-Preis der Freien Universität Berlin. Inzwischen hat sie ihr zweites Staatsexamen zur Studienrätin absolviert und arbeitet an einer Berliner Schule.
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Köntgen, Sonja