Produkt
KlappentextBei Kriegstheorie denkt man heute an Carl von Clausewitz. Vielen gilt er als Visionär, der zu Unrecht auf seinen Vernichtungsgedanken reduziert wurde. Durch seine historische Kontextualisierung wird jedoch deutlich, dass er es war, der die Erinnerung an die pazifistischen Ursprünge der preußischen Kriegstheorie vergessen machte. Ende der 1790er Jahre hatte Dietrich von Bülow mit seinem Prinzip der Subsistenz den Krieg vom Begriff der Vernichtung gelöst und als Gleichgewichtsmodell dynamischer Vermeidungs-Bewegungen interpretiert. Clausewitz war Bülows schärfster Kritiker, übernahm seine Ideen und verkehrte sie in ihr Gegenteil. Der Autor "stellt die gängige Clausewitz Interpretation mit seiner Studie quasi vom Kopf auf die Füße" (Sönke Neitzel). Selbst die Formel vom Krieg als "Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln" stammt nicht von Clausewitz. Er unterdrückte die ursprüngliche Tradition einer pazifistischen Kriegstheorie, und mit ihr ein Modell, das heute hoch aktuell ist.
ZusammenfassungDie Anfänge der preußischen Kriegstheorie gehen auf eine pazifistische Tradition zurück, die sich an Kant orientierte und ein Modell schuf, das Krieg aus dynamischen Vermeidungs-Bewegungen erklärt. Der Pazifist Dietrich von Bülow lieferte Carl von Clausewitz die entscheidenden Ideen. Anders als die Forschung bisher meinte, war Clausewitz kein origineller Denker. Stattdessen entkernte er Bülows Theorie und deutete sie im Sinne seines Vernichtungsgedankens um - mit fatalen Folgen.
Details
ISBN/GTIN978-3-428-15342-8
ProduktartBuch
EinbandartGebunden
Verlag
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum25.07.2018
Reihen-Nr.49
Seiten419 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht742 g
Illustrationen7 Abb. (darunter 3 farbige); 419 S., 4 schw.-w. Abb., 3 farb. Abb.
Artikel-Nr.45534887
Rubriken
GenreGeschichte/Politik