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Vollmond über der Côte d'Azur

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
304 Seiten
Deutsch
Kiepenheuer & Witsch GmbHerschienen am08.04.20201. Auflage
Erfolg in Serie: Kommissar Léon Duval ermittelt zum siebten Mal an der Côte d'Azur. Es ist April in Cannes. Das Wetter ist wechselhaft. Duval erwartet über die nahen Osterfeiertage Familienbesuch, und seine Freundin Annie ist hochschwanger. Das würde schon reichen an Herausforderungen, doch dann stirbt eine Frau unter zunächst unklaren Umständen in einem Bistro in Cannes. Ihr Begleiter verschwindet, als der Notarzt eintrifft. Offenbar war die ermordete Frau Patientin einer psychiatrischen Klinik in Mougins, in die sie nach einem Unfall mit Gedächtnisverlust eingeliefert worden war. Duval übernimmt die Ermittlungen. Der Kommissar wird in diesem Fall mit Kunst und Künstlern konfrontiert, mit Drogen, Prostitution und bizarren Gestalten, die Yoga bei Vollmond praktizieren. Und bei einer Razzia geht den Drogenfahndern auch noch Duvals Halbbruder ins Netz. Wird es dem Commissaire gelingen, in dieser verwickelten Geschichte alle Fäden zu entwirren und trotzdem seiner Familie und Annie gerecht zu werden?

Christine Cazon, Jahrgang 1962, hat ihr altes Leben in Deutschland gegen ein neues in Südfrankreich getauscht. Sie lebt mit ihrem Mann und Katze Pepita in Cannes, dem Schauplatz ihrer Krimis mit Kommissar Duval.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR11,00
HörbuchCD-ROM
EUR11,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextErfolg in Serie: Kommissar Léon Duval ermittelt zum siebten Mal an der Côte d'Azur. Es ist April in Cannes. Das Wetter ist wechselhaft. Duval erwartet über die nahen Osterfeiertage Familienbesuch, und seine Freundin Annie ist hochschwanger. Das würde schon reichen an Herausforderungen, doch dann stirbt eine Frau unter zunächst unklaren Umständen in einem Bistro in Cannes. Ihr Begleiter verschwindet, als der Notarzt eintrifft. Offenbar war die ermordete Frau Patientin einer psychiatrischen Klinik in Mougins, in die sie nach einem Unfall mit Gedächtnisverlust eingeliefert worden war. Duval übernimmt die Ermittlungen. Der Kommissar wird in diesem Fall mit Kunst und Künstlern konfrontiert, mit Drogen, Prostitution und bizarren Gestalten, die Yoga bei Vollmond praktizieren. Und bei einer Razzia geht den Drogenfahndern auch noch Duvals Halbbruder ins Netz. Wird es dem Commissaire gelingen, in dieser verwickelten Geschichte alle Fäden zu entwirren und trotzdem seiner Familie und Annie gerecht zu werden?

Christine Cazon, Jahrgang 1962, hat ihr altes Leben in Deutschland gegen ein neues in Südfrankreich getauscht. Sie lebt mit ihrem Mann und Katze Pepita in Cannes, dem Schauplatz ihrer Krimis mit Kommissar Duval.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783462320664
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum08.04.2020
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.7
Seiten304 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3117 Kbytes
Artikel-Nr.4944271
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis 2

Die Überfahrt war dieses Mal entscheidend angenehmer verlaufen als vor drei Jahren, als er zum ersten Mal zur Insel übergesetzt hatte. Dennoch hatte Duval seinen Blouson geschlossen und den Kragen hochgestellt. Aber dieses Mal hatte er sich in den vorderen Teil der Fähre begeben, wo man den Dieselgeruch nicht einatmen musste und sich dort weitestgehend windgeschützt auf eine der weißen Bänke gesetzt. Mehrere Damen hatten sich Tücher um den Kopf gewickelt und trotz der spärlichen Sonnenstrahlen trugen sie große Sonnenbrillen. Nur zweimal machte die Fähre einen unerwarteten Hopser, der Duvals Magen im gleichen Rhythmus mithopsen ließ, aber dann waren sie schon da. Als Erstes lief er zum Bistro. Auch wenn er es sich nicht eingestehen wollte, so hatte er sich auf den Besuch auf der Insel vor allem deswegen gefreut, weil er hoffte, dort Alice wiederzutreffen. Alice. Die er hier kennengelernt hatte, als er wegen eines Mordes auf der Insel ermittelte. Doch das Bistro lag, genau wie die beiden Kioske, Anfang April noch im Winterschlaf. »Wiedereröffnung am 18. April« stand auf einem Zettel, der sichtbar hinter einer der Fensterscheiben klebte. Er lief weiter zum Haus des alten Damien. Aber auch hier waren die Fensterläden des Häuschens geschlossen. Vergeblich drückte er die Klinke des Gartentors hinunter und rüttelte ein wenig daran. Das Tor blieb versperrt. In einem der ersten Häuschen des Dorfes hatte er eine Dame werkeln sehen. Vielleicht könnte sie ihm Auskunft geben, also schlenderte er dorthin zurück. Die Tür zum Häuschen war offen, zwei große Kühlboxen standen davor. Gerade rückte die Dame zwei Tischchen zurecht und stellte wahllos ein paar Klappstühle rundherum.

»Bonjour, Madame«, grüßte Duval.

»Bonjour.« Sie sah auf, lächelte, strich sich eine blonde Haarsträhne aus dem Gesicht, blickte kurz auf die Armbanduhr und reichte ihm die Hand. »Sie sind aber früh«, sagte sie. »Ich habe Sie noch gar nicht erwartet.«

»Früh? Inwiefern?«

»Na, die anderen Helfer kommen erst mit der nächsten Fähre, wissen Sie, ich bereite nur schon alles vor!«, erklärte sie, während sie Tüten mit Knabberzeug auf den Tisch legte.

»Die Helfer?«, fragte Duval.

»Ja, Sie sind doch einer der Helfer, oder?«

»Na«, machte Duval, »das kommt drauf an. Wobei denn helfen?«

Sie stutzte und blickte ihn direkt an »Sie kommen nicht zu unserer Aktion Saubere Insel?«

Duval schüttelte den Kopf.

»Ach, schade«, seufzte sie. »Die helfenden Hände eines kräftigen jungen Mannes zusätzlich könnten wir gut gebrauchen.«

»Danke für den jungen Mann . Was ist das für eine Aktion?«

»Wir machen sauber«, sagte sie und machte eine umfassende Handbewegung. »Hier auf der Insel. Überall. Wir sammeln den Müll auf den Stränden, in den kleinen Buchten, an den Wegrändern ... wir machen das zweimal im Jahr, einmal vor und einmal nach der Saison. Wir sind ein Verein, wissen Sie?! Wir nennen uns Les amis des Îles«, erklärte sie und zeigte auf die Tafel, die an dem Häuschen angebracht war. »Und als echte Freunde und Liebhaber der Insel sorgen wir ein bisschen mit für Sauberkeit. Nicht, dass die Stadt sich nicht darum kümmern würde, aber die Angestellten leeren hauptsächlich die Mülltonnen und machen drum herum sauber, aber sie sind nicht so richtig motiviert, auch in die weniger zugänglichen Buchten vorzudringen.«

»Und das machen Sie?«

»Ja, nicht ständig natürlich, das können wir nicht leisten, aber heute läuten wir die Saison ein, vormittags schwärmen wir aus mit Handschuhen und Plastiksäcken, dann essen wir zusammen und lassen den Nachmittag vergnüglich ausklingen bei Rosé und schönstem Sonnenschein. Falls sie bleiben will, die Sonne«, sie blinzelte skeptisch in den Himmel. »Sie könnten mir vielleicht gerade helfen mit dem Sonnenschirm«, schlug sie vor und holte aus dem Häuschen einen gelbgemusterten Sonnenschirm und lehnte ihn an die Hauswand. Sie verschwand wieder im Häuschen. »Dieses Ding wiegt eine Tonne«, stöhnte sie dort.

»Lassen Sie mich mal, Madame«, Duval drängte sich hinter die Tischchen und half ihr, den Betonständer nach draußen zu wuchten. Er stellte den Sonnenschirm hinein und spannte ihn auf.

»Danke!«, ächzte sie und hielt sich den Rücken. »Ich sagte doch, junge Männer könnten wir gebrauchen!«

»Keine Ursache. Kann ich noch etwas tun?«

»Ganz reizend von Ihnen«, antwortete die Dame. »Wenn Sie vielleicht ein bisschen Müll sammeln wollen?« Sie hielt ihm einen grauen Müllsack entgegen. »Sie können gern später mit uns essen«, schlug sie vor, »oder vielleicht möchten Sie jetzt schon ein Schlückchen Rosé?« Sie öffnete eine der Kühlboxen und holte eine Flasche Rosé heraus.

Duval ergriff den Müllsack. »Bisschen früh für den Rosé«, befand er.

»Ach was«, wehrte sie ab. »Sie werden sehen, mit dem nächsten Schiff kommen die anderen und dann wird es hier richtig fröhlich!«

»Das will ich gern glauben. Sagen Sie, wenn Sie sich so für diese Insel einsetzen, dann kennen Sie sich hier auch aus, wissen, was hier passiert und wer hier lebt, oder?«

»Ach, na ja«, wehrte sie ab. »Wir sind nur punktuell da und leben tut auf der Insel ja keiner so richtig, die Häuschen sind nur als eine Art Zweitwohnsitz zugelassen.«

»Ich weiß«, nickte Duval und zog nun seinen Dienstausweis hervor. »Ich habe hier schon einmal ermittelt, vor drei Jahren war das ...«

»Huch«, machte sie erschrocken, »dann verzeihen Sie bitte, ich wusste nicht ...«, verlegen versuchte sie, ihm den Müllsack wieder abzunehmen.

»Lassen Sie nur, ich kann gern ein bisschen Müll sammeln, während ich mich umsehe.«

»Vor drei Jahren«, wiederholte sie, dann erinnerte sie sich: »Aber natürlich! Das war dieser Mord an den Matrosen, nicht wahr?! Ganz furchtbar war das. Das war ein Trauma für die Insel, wissen Sie? Das Gasthaus wurde geschlossen und stand eine ganze Saison lang leer, weil der Gastwirt offiziell noch den Pachtvertrag hatte, aber der saß ja nun im Gefängnis und konnte und durfte gar nichts machen. Sehr schwierig, sage ich Ihnen.«

»Und jetzt?«

Sie zuckte mit den Schultern. »Es gab letztes Jahr eine Übergangslösung. Ich vermute, dieses Jahr wird es ebenso laufen, ich habe zumindest nichts Gegenteiliges gehört, und anscheinend wollen sie noch im April eröffnen. Ich habe einen Zettel gesehen. Kommen Sie deswegen?«

Duval schüttelte den Kopf. »Erinnern Sie sich daran, dass hier ein Mädchen schwer verletzt aus dem Meer gefischt wurde?«

»Aber sicher erinnere ich mich, ich bitte Sie! Das war etwa ein Jahr nach dem Mord an den Matrosen«, überlegte sie. »Wir dachten schon, das kann ja was werden, wenn das mit den Leichen hier so weitergeht ... Aber das Mädchen war ja nicht tot, wenn ich mich recht erinnere, oder?«

Duval ging nicht darauf ein »Wissen Sie, wer sie gefunden hat?«

»Na, dieser reiche Italiener, der sich seit ein paar Jahren immer mal wieder hier in einer der kleinen Villen aufhält. Da oben.« Sie zeigte mit der Hand vage in eine Richtung. »Er hat sie vom momentanen Besitzer gemietet, auch wenn das nicht erlaubt ist, aber was wollen Sie machen.« Sie verzog das Gesicht. »Sehr eigenartiger Typ, lebt sehr zurückgezogen. Tagsüber sieht man ihn so gut wie nie. Man erzählt sich komische Sachen über ihn« - sie stockte.

»Komische Sachen?«

»Ach, na ja, ich möchte keinesfalls Gerüchte in Umlauf bringen«, wehrte sie nun ab.

»Er macht Yoga«, sagte Duval trocken. »Bei Vollmond.«

»Nicht nur bei Vollmond.« Sie verdrehte die Augen. »Vor allem ist er dabei nackt.«

»Ach, das wusste ich noch nicht.«

»Und er geht danach schwimmen«, ergänzte sie, »ebenso nackt. Er glaubt vielleicht, man sähe ihn dabei nicht. Aber hier auf dieser kleinen Insel wissen die paar Leute, die da sind, alles. Tagsüber ist er quasi unsichtbar. Und wenn man ihm begegnet, dann ist er sehr höflich. Sehr diskret. Sehr wohlhabend ist er auch. Er hat ein eigenes kleines Boot, mit dem er sich holen und bringen lässt, eine Riva, wissen Sie?«

»Riva«, überlegte Duval, Bilder von Brigitte Bardot in einem eleganten Holzboot tauchten in seinem Kopf auf.

»Dieser Sechzigerjahre-Klassiker aus Mahagoniholz«, hatte sie schon weitergesprochen. »In meiner Jugend war es DAS Boot hier an der Côte d´Azur. Brigitte Bardot hatte eines ...«

Also doch, er lächelte leicht.

»... Gunter Sachs, Sean Connery ... ach, für mich ist es immer noch der Traum von einem Boot«, seufzte sie. »Mit dem neuen James Bond als Kapitän würde ich nicht Nein sagen«, lachte sie kokett. »Ah«, sie hob den Kopf, »jetzt legt die nächste Fähre an, Sie werden sehen, jetzt kommt ein erster Schwung der Mitglieder.« Eilig verteilte sie Gläser und Servietten auf dem Tisch, riss eine Tüte mit gerösteten Erdnüssen auf und schüttete sie in ein Schälchen.

»Wissen Sie, wie er heißt?«

Sie starrte auf den Anlegesteg und winkte mit großer Geste. »Huhuuu!«, rief sie. »Da kommen sie!« Sie war aufgeregt. »Pardon«, entschuldigte sie sich. »Was meinten Sie?«

»Wie heißt er? Der Italiener mit der Riva.«

Ein Grüppchen plaudernder Männer und Frauen im Seniorenalter kam um die Kurve und nahm Kurs auf das Häuschen. »Huhuu!«, riefen sie und winkten froh gelaunt.

»Oh, Jeanette, Jacqueline, wie schön, dass ihr gekommen seid«, rief sie zwei Damen entgegen, die in ihrer Mitte gemeinsam eine Tasche trugen. »Doria, glaube ich, Signore...
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