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Verloren zwischen den Welten

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
416 Seiten
Deutsch
Ravensburger Verlagerschienen am15.02.20171. Aufl
ZWEI FAST IDENTISCHE WELTEN. ZWEI FAST IDENTISCHE MÄDCHEN. UND DIE FRAGE: KANNST DU DAS SCHICKSAL ÄNDERN, UM DEN TOD EINES GELIEBTEN MENSCHEN ZU VERHINDERN?Weil ihre Mutter dringend eine neue Niere braucht, fasst Ve einen folgenschweren Entschluss: Sie reist erneut in die Parallelwelt, um die Doppelgängerin ihrer Mutter um Hilfe zu bitten. Doch die andere Welt hat sich seit Ves letztem Besuch ziemlich verändert. Finn hat eine neue Freundin! Als er Ve wiedersieht, flammen die alten Gefühle wieder auf. Doch sie beide wissen, dass Ve in ihre eigene Welt zurückkehren muss.

Zu der 'Zwischen den Welten'-Trilogie wurde Sara Oliver durch ihre eigene Geschichte inspiriert. Sie hat nämlich eine echte Doppelgängerin - eine Zwillingsschwester - mit der sie in einem kleinen Dorf in Süddeutschland aufgewachsen ist. Auch heute werden sie und ihre Schwester oft miteinander verwechselt. Sara Oliver wohnt mit ihrem Mann in Düsseldorf.
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Produkt

KlappentextZWEI FAST IDENTISCHE WELTEN. ZWEI FAST IDENTISCHE MÄDCHEN. UND DIE FRAGE: KANNST DU DAS SCHICKSAL ÄNDERN, UM DEN TOD EINES GELIEBTEN MENSCHEN ZU VERHINDERN?Weil ihre Mutter dringend eine neue Niere braucht, fasst Ve einen folgenschweren Entschluss: Sie reist erneut in die Parallelwelt, um die Doppelgängerin ihrer Mutter um Hilfe zu bitten. Doch die andere Welt hat sich seit Ves letztem Besuch ziemlich verändert. Finn hat eine neue Freundin! Als er Ve wiedersieht, flammen die alten Gefühle wieder auf. Doch sie beide wissen, dass Ve in ihre eigene Welt zurückkehren muss.

Zu der 'Zwischen den Welten'-Trilogie wurde Sara Oliver durch ihre eigene Geschichte inspiriert. Sie hat nämlich eine echte Doppelgängerin - eine Zwillingsschwester - mit der sie in einem kleinen Dorf in Süddeutschland aufgewachsen ist. Auch heute werden sie und ihre Schwester oft miteinander verwechselt. Sara Oliver wohnt mit ihrem Mann in Düsseldorf.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783473478118
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum15.02.2017
Auflage1. Aufl
Reihen-Nr.2
Seiten416 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2106631
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Der Kellner guckte schon wieder rüber. Kein Wunder, Ve hielt sich ja auch bereits seit einer halben Ewigkeit an ihrem Chai Latte fest. Und das, obwohl das Café rappelvoll war.

Mist, nun war sie auch noch seinem Blick begegnet.

»Anything else?«, fragte er hoffnungsvoll.

»Thank you.« Sie schüttelte den Kopf und blickte gleichzeitig auf ihr Smartphone. Halb sechs. Finn war seit einer halben Stunde überfällig. Er kam grundsätzlich zu spät, aber so lange hatte er sie noch nie warten lassen.

Ve hatte schon dreimal versucht ihn anzurufen und ihm zwei WhatsApp-Nachrichten geschrieben. Er hatte nicht reagiert.

»Jetzt reicht´s.« Sie hob den Kopf und winkte dem Kellner, um zu zahlen. Aber der war jetzt nicht mehr zu sehen. Plötzlich erschien ihr die Vorstellung unerträglich, auch nur eine Minute länger hier rumzusitzen. Ihr wurde heiß vor Wut. Was bildete Finn sich eigentlich ein? Glaubte er, dass sie nichts Besseres zu tun hatte, als in diesem bescheuerten Café abzuhängen, das doppelt so teuer und doppelt so voll war wie ihr Lieblings-Coffeeshop in ihrem Viertel? Nur weil irgendein bescheuerter Trendscout diesen Laden kürzlich als »den angesagtesten Ort in L.A.« bezeichnet hatte?

Ve kramte eine Fünfdollarnote aus ihrem Portemonnaie und legte sie auf den Tisch. Das würde ja wohl reichen. Als sie aufstand, stürzte sich sofort ein Hipster-Pärchen auf die freien Plätze. »Are you leaving?«

»Yes«, sagte Ve.

»No«, keuchte Finn, der plötzlich neben dem Tisch aufgetaucht war. »Tut mir leid, Ve, ich hab´s echt nicht früher geschafft.« Er ließ sich auf den Stuhl fallen, den die Hipster-Frau zurückgezogen hatte.

»Sorry«, sagte Ve, nicht zu Finn, sondern zu dem Pärchen, das nun wütend wieder abzog, aber die beiden hörten sie gar nicht mehr.

»Setz dich doch«, sagte Finn und winkte dem Kellner. »Ich brauch jetzt erst mal einen Latte.«

»Ich hab eigentlich keine Zeit mehr.« Das war eine glatte Lüge. Sie hatte sich den ganzen Abend für Finn reserviert, sie wusste ja, dass er nur noch zwei Tage in Los Angeles war. Übermorgen flog er wieder zurück nach Deutschland, sie würden sich wochenlang nur noch über Skype sehen, Ve musste schließlich zur Schule und Finn würde in Europa auf Tour gehen.

»Was?« Er sah sie so verletzt an, als hätte sie gerade mit ihm Schluss gemacht.

Wenn seine Augen nur nicht so toll gewesen wären! Ve wurde jedes Mal schwach, wenn er sie anblickte. Tiefblaue Iris, umgeben von einem grünen Ring.

»Ich hab mich total abgestresst, um hierher zu kommen«, rief Finn. »Und jetzt sagst du mir, dass du weg musst?«

»Wir waren um fünf verabredet«, erwiderte Ve. »Und ich war pünktlich. Ganz im Gegensatz zu dir. Ich hab keinen Bock darauf, dass du mich ständig warten lässt.«

»Komm schon! Ständig ist ja wohl übertrieben.« Er massierte sich mit Zeigefinger und Daumen die Nasenwurzel. »Echt, Ve, ich bin im Megastress. Das kannst du dir gar nicht vorstellen, was heute im Studio abgegangen ist.«

Sie unterdrückte ein Seufzen, während sie sich doch wieder an den Tisch setzte. »Was war denn los?«

Er erzählte von seinem Produzenten, der im letzten Moment durchgesetzt hatte, dass doch noch ein neuer Song aufgenommen wurde. Dafür musste ein anderes Stück rausgeschmissen werden. »Escape kommt nicht aufs Album«, sagte Finn. »Stattdessen nehmen wir Eternal Love rein.«

»Was? Escape fliegt raus?«, fragte Ve entgeistert. »Aber das ist dein bestes Stück!«

»Dein bestes Stück«, erinnerte Finn sie. »Die Idee ist schließlich von dir.« Er seufzte und verzog das Gesicht. »Ich find es auch richtig gut. Aber Andy will es eben nicht drin haben.«

»Aber du bist der Sänger. Dein Name steht auf dem Cover. Dich wollen die Leute hören!«, rief Ve so laut, dass sich der halbe Laden nach ihr umdrehte. »Das kann doch nicht wahr sein!«

»Ach, Ve.« Finn lächelte schief. »So langsam müsstest du doch wissen, wie die Sache läuft. Ich bin ein Aushängeschild und sonst gar nichts. Wenn ich nicht mitspiele, suchen die sich eben einen anderen Hampelmann.«

»Aber du bist Germany´s New Popstar! Ganz Deutschland liebt dich.«

»Das ist fast ein Jahr her.« Finn winkte dem Kellner. »Schnee von gestern. Inzwischen gab es schon wieder eine neue Staffel und einen neuen Gewinner. Dass ich im Musikbusiness überhaupt noch eine Rolle spiele, grenzt an ein Wunder.«

»Du spinnst ja wohl. Du bist richtig gut, deshalb spielst du eine Rolle.«

»Danke. Ich hoffe, meine Fans sehen das auch so. Latte macchiato, please.« Die letzten Worte waren an den Kellner gerichtet, der die Bestellung in sein Tablet eintippte und dann Ve ansah.

»One of these for me.« Sie hob ihren leeren Teebecher und schwenkte ihn hin und her.

»Anything to eat?«, fragte der Kellner drohend. Die Schlange der Wartenden an der Bar, die auf einen Sitzplatz lauerten, wurde schließlich immer länger.

Finn bestellte einen Cheesecake, aber Ve wollte nichts. »Sollen wir nicht lieber irgendwo anders was essen?«

»Ich dachte, du hast keine Zeit mehr.«

»Jetzt hab ich doch wieder Zeit«, sagte Ve. »Wir könnten zu diesem Vietnamesen in der Hill Street und später ins Crowd, da legt heute Zurr auf.«

»Wer?«

»Zurr? Kennst du den nicht? Ein DJ. Der DJ. Total angesagt in L.A. Und ich hab ihn noch nie gehört.«

»Aha.« Er kniff sich wieder in die Nasenwurzel. »Ich weiß nicht.«

»Was weißt du nicht?«

»Essen gehen ist okay. Obwohl ... vietnamesisch. Mir ist eher nach einem Burger.«

»Meinetwegen.«

»Und das mit dem Club - ich muss morgen verdammt früh raus.«

Sie seufzte. »Langweiler.«

Es war nicht ernst gemeint, aber Finn fand es überhaupt nicht witzig.

»Ich bin nicht zum Spaß in Los Angeles. Ich arbeite den ganzen Tag. Und zwar hart.«

»Und nach der Arbeit solltest du Spaß haben.« Sie lachte, als sie sein finsteres Gesicht sah. »Ist ja schon gut. Dann gehen wir eben morgen ins Crowd. Da ist Zurr zwar nicht mehr da, aber es ist dein letzter Abend ...«

Jetzt kam der Kellner mit ihrer Bestellung zurück. Finn nahm seinen Kaffee und den Cheesecake in Empfang, und Ve bekam ihren Chai. Sie nahm einen Schluck und stellte fest, dass er nur lauwarm war und viel zu süß. Sie hatte schon den ersten Chai nicht gemocht, warum zum Teufel hatte sie sich noch eine Tasse von dem Zeug bestellt?

»Das Crowd wird dir gefallen, ist echt cool da.« Ve schob den Becher von sich.

Finn schien ihr gar nicht zuzuhören, er starrte nur mit düsterem Blick auf seinen Cheesecake.

»Stimmt was nicht, Finn?« Eine Kakerlake im Kuchen? Haare in seinem Kaffee? Oder war ihm plötzlich eingefallen, dass er gar keinen Käsekuchen mochte?

»Wegen morgen ...«, erwiderte er gedehnt.

»Was?«, fragte sie und wusste im selben Moment, was er ihr sagen wollte. »Du kannst morgen nicht.«

»Ich ...« Er schob den Kuchenteller zur Seite. »Es tut mir leid, Ve. Aber Andy und Jo haben einen Pressetermin klargemacht. Eine Frau von Inside L.A. und ein wichtiger Typ von einer Talkshow und noch ein paar Leute. Andy und Jo haben die ganze Zeit versucht, an die ranzukommen, und jetzt haben sie endlich angebissen.«

»Herzlichen Glückwunsch«, sagte Ve. »Ich hoffe, du schmeckst ihnen.«

»Ve.« Er verdrehte die Augen. »Ich hab doch auch keinen Bock auf den Zirkus. Viel lieber würde ich mit dir ...«

»Dann tu´s doch einfach«, zischte sie. »Lass dich doch nicht so rumschubsen! Die pfeifen und du kommst angetanzt, so geht das Tag und Nacht. Du hast überhaupt kein eigenes Leben mehr.«

»Also, das ist doch total übertrieben.«

»Ist es das?«, fragte Ve. »Du warst zwei Wochen in L.A. und wir haben uns kaum gesehen. Wenn wir mal verabredet waren, bist du zu spät gekommen und dann musstest du gleich wieder weg. Morgen ist unser letzter Abend, danach sehen wir uns ewig nicht mehr. Aber du verplemperst deine Zeit lieber mit irgendwelchen Scheiß-Interviews, für die sich kein Schwein interessiert.«

»Vielleicht dauert das Ganze ja gar nicht so lange«, sagte Finn. »Warum kommst du nicht einfach gegen sieben oder acht zum Studio und dann sehen wir ...«

»Was? Ob du ein halbes Stündchen für mich übrig hast? Nee, danke!«

»Quatsch. Wir gehen essen.«

»Zusammen mit den Journalisten und Andy und Jo und dem Rest des Teams, ja?«

An Finns erstem Abend in L.A. hatte sie sich darauf eingelassen, mit der ganzen Produktionsabteilung auszugehen. Finn hatte sich die ganze Zeit mit der hübschen Assistentin und den Studiomusikern unterhalten, während Ve schweigend neben ihm gesessen und die Minuten gezählt hatte. So etwas würde sie sich nicht noch einmal antun, das stand fest....

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Autor

Zu der "Zwischen den Welten"-Trilogie wurde Sara Oliver durch ihre eigene Geschichte inspiriert. Sie hat nämlich eine echte Doppelgängerin - eine Zwillingsschwester - mit der sie in einem kleinen Dorf in Süddeutschland aufgewachsen ist. Auch heute werden sie und ihre Schwester oft miteinander verwechselt. Sara Oliver wohnt mit ihrem Mann in Düsseldorf.